Übrigens hat es in englisch- und französischsprachigen Blogs eine sehr viel intensivere Debatte über die Papstworte in Deutschland gegeben. In anderen Kulturkreisen wird der deutsche Papst offenbar besser verstanden als in seiner Heimat.
Ludwig Ring-Eifel im »European«
Von Peter Esser. Unser Blog ist sicher ein kleines Lichtlein am Bloggerhimmel, daher wird es nicht aufgefallen sein, daß die Kritik von Ludwig Ring-Eiffel, die mittlerweile ihre Runde durch die Blogoezese macht, auch auf »Echo Romeo« zutrifft. Es gibt keine Rezeption der Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters auf seiner Deutschlandreise. Zumindest was meine Person angeht, kann ich mich entschuldigen: Ich war unterwegs. Von Düsseldorf nach Berlin – zum Auftakt des Deutschlandbesuchs des Heiligen Vaters – und dann, während er Erfurt und das Eichsfeld besuchte, selber auf dem Weg durch Thüringen ins Allgäu, wo ein Familienbesuch anstand. In der Nacht auf Sonntag ging es wieder zurück, und auf der Strecke Ulm-Karlsruhe überholte ich die Reisebusse der Pilger auf dem Weg nach Freiburg. Pünktlich zur Messe in Freiburg saß ich dann vor dem Fernseher … zurück in Düsseldorf. Eine solche Tour de Force hinterläßt dann doch Spuren … und so war in der Zeit auch nicht viel von mir zu lesen und zu gucken.
Ich habe also den Besuch des Heiligen Vaters erlebt und nicht kommentiert. Insgesamt jedoch bemerke ich bei mir die Tendenz, eher Kritikwürdiges aufzugreifen und darüber (selten) zu schreiben und (oft) zu zeichnen. Die Frage, die Erich Kästner an sich selbst gerichtet hat »Wo bleibt das Positive, Herr Kästner?« gilt also auch für mich. Dennoch würde ich über das hingehaltene Stöcklein des »European« nicht springen und hektisch nachberichten und -kommentieren. Es berichtet sich eben leichter vor Ort, wenn man hinterher eine Spesenabrechnung einreichen kann.
Da ich jedoch davon ausgehe, daß die Worte des Heiligen Vaters nachhaltig sind, reicht es, in einem Monat (oder fünf oder zehn Jahren) mit der Hilfe seiner Ansprachen zu irgendeinem Punkt Stellung zu nehmen. Etwa so:
»Die neueste Aktion von Bundeskanzlerin Roth zeigt deutlich die Hellsichtigkeit, mit der der Heilige Vater (Gott möge ihm seine Gesundheit in seinem hohen Alter erhalten) vor zehn Jahren, bevor er beschloß, seine Sommerresidenz statt nach Castel Gandolfo nach Pentling zu verlegen …«
Gut, auch wenn sich diese Vision in ihren Schrecknissen und ihrer Freude nicht erfüllen sollte: Was uns Deutschen Papst Benedikt auf den Weg gegeben hat, ist nahrhafte Kost … und nicht etwa ein Schokoriegel, den man einwirft, um gleich zu fragen, was es denn noch zu essen gäbe. Schon jetzt wirf dasApostolische Schreiben »Porta Fidei« zur Ankündigung des Jahres des Glaubens ein noch anderes Licht auf den Besuch des Heiligen Vaters in seinem Vaterland, das ihn so wenig versteht.
Es gilt jedoch: Solange Pentling an der B16 liegt, ist noch Hoffnung.
P.S.: Peter Winnemöller hat um eine Zusammenstellung von Kommentaren aus der deutschsprachigen katholischen Bloggerwelt gebeten. Das Ergebnis ist hier zu lesen.
Zusatz: Ich denk ja, daß Ludwig Ring-Eifel gar nicht die Blogoezese im Blick hatte, als er von den französisch- und englischsprachigen Blogs sprach. Man kann diese Bemerkung auch lesen, ohne den Vergleich zu unserem kleinen Kosmos ziehen zu müssen. Dann heißt es einfach nur: Guckt mal, im Ausland haben sogar die Blogger darüber berichtet.
AntwortenLöschenDu sagst es!
AntwortenLöschenHör Dir einfach mal seinen Vortrag an:
http://www.domradio.de/kopfhoerer/76528/wohin-steuert-die-kirche-papst-benedikt-xvi-in-deutschland.html