Freitag, Mai 05, 2006

Die dunklen Geheimnisse der Kirche


Ich werde die Redakteure dieser Illustrierten sicherlich nicht als gemeingefährliche Demagogen bezeichnen, ebensowenig wie sie selber der Kirche Mordabsichten unterstellen, wenn sie in der neuen Ausgabe des Stern schreiben:

So einfach will die Kirche ihn [Dan Brown] nicht davonkommen zu lassen. Marc Carrogio, der Pressesprecher der römischen Opus-Dei-Zentrale, kündigte vor einiger Zeit an, man werde versuchen, »aus der Zitrone einen Saft zu machen«. Das heißt: Die ungewollte Aufmerksamkeit durch den verhassten und nun auch verfilmten Thriller für eigene Propaganda zu nutzen. Oder zieht nicht doch schon ein durchtrainierter frommer Albino wie Silas aus dem »Sakrileg« den Bußgürtel enger und wartet auf eine Gelegenheit, den Frevler wie eine Zitrone zu zerquetschen?
Dan Brown scheint die Macht der Mythen nicht mehr nur beim Blick auf seine Kontoauszüge zu spüren. Von der Baubehörde des Küstenstädtchens Rye nördlich von Boston ließ er sich kurz vor Ostern einen zwei Meter hohen, schmeideeisernen zaun rund um sein grundstück genehmigen. »Dan wollte das nicht tun«, erklärte Browns Anwalt dazu. »Er möchte leben wie alle anderen. Doch inzwischen hat er das Gefühl, diesen Zaun für die Sicherheit seiner Familie zu brauchen.«


Aha. Nun ja – ich bin Silas … Buh! Der Rest des Stern-Artikels ist das bekannte Sammelsurum aus Verschwörungstheorien, Unterstellungen und anachronistischen Geschichtsbetrachtungen. Nichts, das den Aufwand wirklich lohnte.

Nur der Wind gegen die Kirche … der scheint umso schärfer zu werden, je schlechter es den Leuten geht.

3 Kommentare:

  1. Anonym12:11 AM

    Gut, daß er den Zaun baut. Käme er irgendwie zu Schaden - wen verdächtigte der "Stern" wohl?

    (Oder er hat schlicht ein schlechtes Gewissen. Berechtigterweise.)

    Gruß.

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  2. Gütiger Gott, man kommt ja fast mit dem Boykottieren nicht mehr nach *g* Ok, bisher ging's eh noch nicht um Produkte, die in meinen Haushalt Eingang finden. Hoffentlich drucken sie den Unsinn nicht irgendwann auf Kaffee-Packungen... @.@

    Aber ne andere Frage, baut er den Zaun nicht vielleicht eher wegen der Andenkenjäger? Er wird den Schwachfug, den er verzapft, wohl nicht schon selber glauben.

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  3. Wieso weißt der Stern nicht mal darauf hin, daß der feine Herr Brown seinem Nachnamen alle Ehre erweist, indem die Hauptperson, von der er klaut, ein gewisser Antisemit namens Pierre Plantard ist?
    Oh. Das paßt natürlich nicht rein. Attacken auf die Kirche kommen ja von guten Menschen. In Romanen, die so lesenswert sind, daß ein Weltliterat wie Bastei-Lübbe (bekannt geworden durch extrem gute Fantasy-Klassiker wie Krozair von Kregen...omg) sie vertreibt.

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