Donnerstag, März 10, 2011

Wer Blog säht, wird Zeitung ernten.

[SV] Irgendwann kommt das Echo. Irgendwann schwappt die Welle an Land, die von dem Steinchen stammt, das man ins Wasser warf.
Die Tagespost schrieb (hier):

Der Gastkommentar: Vorsicht Humor!: Im Rumpf des Schiffleins Kirche wird ein Leck entdeckt: Was tun?
Autor: Von Anonymus Iocus

Im Rumpf des Schiffleins Kirche wird ein Leck entdeckt: Was tun?
- Das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz verweist darauf, in etwa acht Jahren beginnen zu können, Richtlinien zum Umgang mit Lecks zu entwickeln.
- Der Verband der Deutschen Diözesen (VDD) wird aber bereits heute gebeten, die Mittel für ein entsprechendes Referat bereitzustellen.
- Frau Professorin Demel fordert unter Hinweis auf CIC, dass nun neben dem Leck ein weiteres Loch gebohrt werden müsse, damit das Wasser wieder abfließen kann.
- Die Piusbrüder gießen den Rumpf des Schiffes mit Stahlbeton aus und setzen sich im Beiboot ab.
- Erzbischof Zollitsch beginnt mit dem Leck einen Dialog über die Offenheit der Kirche. Im nächsten Jahr soll zu dem Thema ein Brief an alle Gemeinden geschrieben werden.
- „Wir sind Kirche“ nennt sich um in „Wir sind Leck“.
- Die Charismatiker versuchen, das Loch mit erhobenen Händen zuzuhalten.
- Die Evangelikalen sind überzeugt, Holz mit Lecks drin sei unbiblisch.
- Die EKD begrüßt die Annäherung. Am Grunde sei man gar nicht so weit auseinander.
- Auf der EKD-Homepage darf Uta Ranke-Heinemann den Papst anklagen, an dem Leck schuld zu sein, weil er künstliche Geburtenkontrolle verbiete. Sie fordert, das Leck mit Kondomen zu stopfen.
- Alois Glück macht im Namen des ZdK geltend, dass Katholiken gerne baden gehen. Deshalb sollte sich die Kirche endlich den Bedürfnissen ihrer Gläubigen öffnen und das Leck begrüßen.
- Hans Küng schreibt gleichzeitig in der NZZ, El Pais, Le Monde, der New York Times und der FAZ, die Kirche lehne das Wasser noch immer ab und grenze es aus.
- Peter Wensierski fragt auf Spiegel online: Welche Rolle spielt der Zölibat bei dem Leck?
- Angela Merkel fordert eine deutlichere Distanzierung des Schiffleins vom Wasser.
- Schmidt-Salomon fordert Frau Merkel auf, als Kanzlerin aller Deutschen das Leck als Privatsache der Kirche zu behandeln.
- Das Bistum Aachen regt an, Lecks von Laien verwalten zu lassen. Geplant ist, mehrere Lecks miteinander zu verbinden.
- Weihbischof Jaschke fordert weibliche Lecks.
- Rom ist sich des Lecks voll bewusst und richtet eine Kommission ein. Bis über das Leck entschieden ist, soll das eindringende Wasser nicht getrunken werden.
- kreuz.net betrachtet das Loch als verdiente Strafe für den laxen Umgang mit Homosexuellen.
- Gotthold Hasenhüttl verteilt Clownnasen und rät zur Vorsicht gegenüber autoritären und rückwärtsgerichteten Kräften, die das Loch stopfen wollen, ohne dass vorher im Bongokreis bei Sternfrucht-Gurken-Bionade darüber diskutiert wurde.
- Eugen Drewermann füllt das Schiff mit Tränen, um für Gegendruck zu sorgen.
- Margot Käßmann ruft bei EKD-Chef Nikolaus Schneider an, woraufhin der das Loch zum Geschenk Gottes erklärt. Käßmann selbst kündigt eine bundesweite Vortragstourne an. Thema: „Mitte im Leck“.
- Die Petrusbruderschaft diskutiert über den Zusammenhang von Handkommunion und löchrigen Schiffswänden.
- Eine rasch eingerichtete Facebook-Gruppe hauptamtlicher BDKJ-Funktionäre bestreitet, dass es sich um ein Leck handelt.
- Die Präseuse der EKD, Katrin Göring Eckardt, ruft zu gewaltfreien Demonstrationen gegen den Versuch auf, das Leck zu stopfen. Mittlerweile habe sich eine Kolonie schwimmfähiger Juchtenkäfer im Schiffsrumpf angesiedelt, die dringend auf permanenten Wasserzufluss angewiesen sei.
- Die Europäische Kommission verabschiedet eine Richtlinie, die die Schließung des Lecks von einer vorherigen Umweltverträglichkeitsprüfung abhängig macht.
- Matthias Dobrinski schreibt in der „Süddeutschen Zeitung“, dass das Leck entstand, weil Bischof em. Mixa im Rumpf des Schiffes Wein gelagert haben soll. Das hätten neun Unbekannte eidesstattlich der SZ anvertraut. Die SZ bringt das auf der Titelseite und macht eine große Seite-3-Geschichte daraus.
- Mehr als 200 Theologen unterschreiben ein Protest-Memorandum und fordern ein grundlegendes Umdenken. Nicht das Leck sei das Problem, sondern das Schiff. Erst wenn das Schiff ganz leck sei, komme Bewegung in die Kirche.
- Im Umfeld von Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg taucht die Frage auf, ob promovierten Loch-Bohrern der theologische Doktortitel aberkannt werden sollte.
- Der Herderverlag kündigt eine Anthologie zum Thema an. Der Arbeitstitel „Leck mich“ wird als zu missverständlich verworfen. Die Sammlung erscheint schließlich unter dem Titel „Besser jeck sein, als leck sein“.

Der Autor hat offensichtlich Humor und hofft selbiges auch von seinen Lesern.

3 Kommentare:

  1. Nachklapp:
    - Der Fuldaer Kreis setzt kurzfristig eine Veranstaltung mit Pfr. Roland Breitenbach (Schweinfurt) - "Auf der Basis des Evangeliums zähle ich mich eher zu den progressiven Typen." - an unter dem Thema "Das Leck - Hoffnung und Zukunft der Kirche".

    :-D

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  2. Vielen Dank für den Lacher des Tages.

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