Dienstag, August 14, 2012

Hört beim Geld die Freundschaft auf?

[Von Bastian]

Wenn ich so etwas lese (LINK), wird mir ganz anders: Soziale Unruhe, Armut Rassismus und Übergriffe in Griechenland.
Wir leben hier recht gut und philosophieren, wie es zur Finanzkrise kommen konnte und was dagegen zu tun ist. Nur, dass es sich längst um eine humanitäre Katastrophe handelt.
Werden wir der Situation überhaupt gerecht, wenn wir alles auf ein Geldproblem reduzieren und stolz auf unsere Wettbewerbsfähigkeit sind? Lässt sich das, was sich in Griechenland abspielt, noch mit "selbst Schuld!" abhandeln?
Sollte die Verzweifelung sich durchsetzen und die entsprechenden Politiker nach oben bringen, ist es mit Ruhe und Wohlstand in Europa zu Ende.

Griechenland ist mit uns befreundet. Ich stelle mir unter Freundschaft etwas anderes vor, und das nicht nur von griechischer Seite.

4 Kommentare:

  1. Pessimistisch oder zynisch könnte man auch sagen, daß es die materielle Sicherheit ist, die es dem Menschen gestattet, so zu tun, als sehe er im Anderen auch immer zuerst den Menschen. Wenn das Problem in dieser Dramatik zu einem europaweiten wird, dann werden wir sehen, was ein Kontinent Wert ist, der einerseits seit Jahrzehnten lieber säkular-humanistisch rummenschelt als christlich verkündet und der andererseits noch ungefähr das Charaktergemisch aufweisen dürfte, welches schon in den großen Kriegen der vergangenen Jahrhunderte anzutreffen war.

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  2. Beim Geld hört leider nicht nur die Freundschaft auf.
    Hier ist ein schon etwas älterer Beitrag aus der Achse des Guten. Der erklärt viele Dinge ziemlich drastisch (er hängt es an den Energieproblemen auf).
    www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/walter_russell_mead_die_energierevolution_heisser_planet/
    Aber diese Aussage trifft es auf den Punkt. So ist es - leider:
    "Politik in Zeiten eines Überlebenskampfes ist gemein und praktisch. Sie muss so sein. Der beste Führer ist der, der allen Firlefanz und Schnickschnack weglassen kann, und Dich den Winter überleben lässt. Während der Schlacht um Leningrad haben Leute unbezahlbare Antiquitäten verbrannt, nur um eine weitere Nacht überleben zu können.

    Ein Zeitalter der Energieknappheit und hoher Preise stellt sich für Milliarden Menschen als ein Zeitalter ohne Ernährungssicherheit und wirtschaftlicher Stabilität dar. Diese Milliarden hungriger, verängstigter, zorniger Menschen werden nicht ihre Hände falten und über die unbeschreiblichen Wunder von Gaia und deren mystischem Netz des Lebens meditieren, derweil sie friedlich dahinsterben. Sie werden auch keinen George Monbiot oder Bill McKibben an die Macht wählen. Sie werden jeden Panda im Zoo abschlachten, statt ihre Kinder verhungern sehen, sie werden jeden Wald der Erde abholzen, statt sich zu Tode zu frieren, und je gemeiner und niederträchtiger ihr Leben ist, desto weniger Energie oder Gedanken werden sie an die zugrunde gehende Welt um sie herum verschwenden."
    Es ging uns zu gut in den letzten Jahrzehnten... und viele haben geglaubt, es geht immer so weiter.

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  3. Anonym2:55 PM

    Wenn im Fall Griechenland überhaupt von "Schuld" geredet werden kann, so sind die Schuldigen schnell ausgemacht: unsere Politiker.
    Die griechischen, die getrickst haben um scheinbar die Kriterien zu erfüllen und die anderen, einschl. Bundeskanzler Schröder, die alle Augen zudrückten und Griechenland unbedingt dabei haben wollten. Heute hängen die gleichen Politiker dem Volk den Brotkorb höher.

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