Montag, November 05, 2012

Neue Liturgie anerkennen

[Von Bastian]
Kardinal Bertone hat die Anhänger der Außerordentlichen Form des Ritus aufgefordert, auch die Ordentliche Form vorbehaltlos anzuerkennen. (LINK) Ich bin froh darüber!
Als das Motu Proprio herauskam, war ich, der ich im Grunde vollständig in der Ordentlichen Form aufgewachsen bin, sehr irritiert. Doch schnell wurde mir klar: nicht was mir sinnvoll erscheint, sondern wo Gott zugegen ist!
Nein, Herr, das geht nicht! Diese Feier ist unwürdig - die erkenne ich nicht an. Moment! Was, oder besser: wen erkenne ich da eigentlich nicht an?
Viele der Einwendungen gegen diese oder jene Form werden hohl und haltlos, wenn man sie zu Christus spricht, der gerade in der von mir abgelehnten Form in die Eucharistie hinabgestiegen ist...

9 Kommentare:

  1. Anonym9:00 PM

    Trotzdem verstehe ich nicht, wieso immer wieder solche Forderungen an die Anhänger der außerordentlichen Form kommen. Abgesehen davon, dass es umgekehrt auch so sein müsste, stelle ich fest, dass die Anerkennung der ordentlichen Form auch von vielen gefordert werden müsste, die allsonntäglich angeblich genau diese Messform feiern.

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  2. Anonym9:21 PM

    Naja, mir ist es passiert dass mal der erwartete Pfarrer nicht kam, sondern ein anderer. Ich weiß inzwischen, dass dieser ein gemeinsames Gebet mit Muslimen als Errungenschaft des II. Vatikanums ansieht und die Kommunion für ein fröhliches gemeinsames Festessen und gegenseitiges Brotbrechen hält. Wenn dieser Pfarrer jetzt wieder unvorhergesehen käme - da darf ich doch davon ausgehen, dass diese Feier keine gültige Hl. Messe ist, oder?

    Es tut mir leid, aber ich finde das so schlimm, ich habe wirklich vor, das nicht mehr mitzumachen. Müssen wir uns das alles gefallenlassen? Irgendwo haben wir doch auch eine Verantwortung für unsere Seelen, für die Seelen anderer? Wer schweigt - wer mitmacht - stimmt zu!

    Für hilfreiche Gedanken wäre ich dankbar.

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  3. Der einzige Gedanke, der mir da hilft: es geht um Christus. Es geht um IHN.
    Ich würde in so einem Fall die Messe nicht mitfeiern und mich und meinen Versuch, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, Jesus hinhalten, damit es nicht mein enges Herz ist, das das letzte Wort hat.
    Ich denke nicht, dass immer zustimmt, wer schweigt oder mitmacht. Es für Gott aushalten und mit Ihm zusammen durchstehen kann auch einen Sinn haben...

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  4. Anonym10:42 PM

    Wenn der gültig geweihte Priester die Messe korrekt feiert bzw. die Einsetzungsworte zur Wandlung korrekt spricht, spielt seine persönliche Meinung, seine Intention und sogar sein Glaube KEINE Rolle. Klingt komisch, ist aber so.

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    1. Ja. Das ist tröstlich und logisch, weil es der verlässliche Gott ist, der durch den menschlich-unzuverlässigen Priester wandelt. Gott überfordert Seine Priester nicht und weiß, dass auch sie schwere Zeiten und Zweifel durchmachen. Der Glaube zeigt sich dann eben in der richtig gefeierten Messe.

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  5. Alles schön, richtig und gut, aber wenn die Persönlichkeit des Priester derart raumgreifend ist, daß sie sein Handeln in persona Christi verstellt, dann haben wir ein Problem, Houston!

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  6. Stimmt ja alles. Aber was hat das mit der Gültigkeit einer Messform zu tun?
    Ich habe "Alte Messen" erlebt, in denen der Zelebrant sich extrem selbst inszenierte - das ist genauso ein Murks.
    Die Idee, dass es eine Eigenart der Ordentlichen Form sei, unordentlich gefeiert zu werden, und das jeder, der sie unterstützt, diese Eigenart mit unterstützt, ist falsch.

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  7. Anonym1:22 PM

    Ich bin über das Motu proprio froh, weil ich die derzeitige Haltung vieler Katzholiken hierzulande zur sog. alten Messe schlicht neurotisch finde. Ich wünsche mir, das eines Tages beide Formen in jeder größeren Kirche völlig unverkrampft gefeiert weden - und zwar würdig und ohne gegenseitige Feindseligkeiten. Früher gab es noch mehr Riten, alle möglichen Orden hatten einen eigenen. Ich gehe derzeit meistens zr Messe im NO, weil ich finde, dass an meinem Wohnort die alte Messe von den Teilnehmern noch sehr merkwürdig mitgefeiert wird. Ich bin alt genug, um mich noch bruchstückhaft an den Ritus von 1963 -69 zu erinnern und weiss genau, dass man da nicht ununterbrochen auf den Knien lag. Ich denke aber, das wird sich mit der Zeit geben. Es gibt hier aber zwei Priesetr, die den NO völlig enstellen und keinen Stein auf dem anderen lassen, weil offenbar alles, was sie sich dazu ausdenken, besser ist, als das, was vorgesehen ist. Wenn einer von denen einzieht, stehe ich auf, mache eine Kniebeuge und gehe raus. Ich bin nicht die einzige.
    Gabriele

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  8. Anonym7:44 PM

    Eigentlich ist der Umstand, dass Kardinal Bertone von "Anhängern" der Riten spricht die Wurzel des Übels. Ich behaupte mal, dass, wenn es zwei Riten gibt, nicht auch drei oder fünf oder zehn Riten geben könnte. Bei uns in der Gemeinde gibt es Gottesdienste für Frauen, für Krabbelguppen, für Kleinkinder, für Jugendliche für Senioren oder je nach Saison sogar für Karnevalsvereine. Lediglich für Männer wie ich einer bin, fehlt das Angebot völlig. Wie unsinnig das alles ist, kann deutlich werden, wenn Bertone die Anhänger des Jugendritus auffordern würde, die Anhänger der Karnevalsmessen vorbehaltlos zu akzeptieren. Und ja, natürlich kann Gott in einer Karnevalsmesse, wo man fröhlich das Wir kommen alle in den Himmel anstimmt, seine Anwesenheit verweigern! Warum sollte Gott jeden Blödsinn mitmachen?

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