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Wer dieser Tage in Augsburg das Gnadenbild der »Knotenlöserin« betrachtet, wird vielleicht auf die Idee kommen, die verworrene und vielschichtig gebrochene Situation im Bistum der Aufmerksamkeit Marias, der Mutter Jesu, anzuvertrauen. Mich hat dieses Bild immer fasziniert – zum Beispiel wenn ich am Heiligabend die Lichterketten entwirren oder unter den Schreibtisch kriechen muß, um das Kabelgewirr zu ordnen.
Das Gnadenbild erinnert mich in dieser Situation daran, daß der Ausweg aus den sehr diesseitigen Augsburger Verworrenheiten nicht im Durchschlagen des Gordischen Knotens bestehen kann, wie es die Legende von Alexander dem Großen berichtet.
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Der marianische Weg geduldigen Lösens hat zudem den Vorteil, daß das Seil unzertrennt bleibt …
Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade.
Der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.