[Von Bastian]
Es ist derzeit viel vom Vertrauen die Rede, das zwischen Gemeindemitgliedern, ihrem Bischof und der weiteren Kirchenleitung bestehen müsse. Mit Recht: dieses Vertrauen muss sein. Ein Bistum, in dem dieses Vertrauen fehlt, ist für den Glauben kein fruchtbarer Boden. Fehlt es, sind Konsequenzen zu ziehen.
Ohne eine Bewertung vornehmen zu wollen – denn das kann ich mangels Informationen schlicht nicht – fällt mir am Beispiel Limburg zum Thema Vertrauen eines massiv auf: Einseitigkeit.
Dieses Vertrauen ist keine Einbahnstraße: ebenso, wie die Gläubigen ihrem Bischof vertrauen können sollen, muss sich auch er auf sie verlassen können. In dieser Hinsicht ist er ein Christ wie jeder andere auch.
Es gibt keine Unterteilung des Volkes Gottes in einerseits die, die mit korrektem und fairem Verhalten für das Vertrauen zuständig sind, und andererseits die, die vertrauen dürfen, wenn sie es wollen, oder eben nicht. Korrekt haben sich beide Seiten zu verhalten, um das Vertrauen zu verdienen. Vertrauen tut man dem, der mit dem Anvertrauten gut umgeht.
Wenn nun der Bischof zurücktreten soll – wie viele Gemeindemitglieder müssten es ihm gleich tun, weil sie durch wüste Beschimpfungen und ohne richtige Informationen auf Verdacht hin gefällte Urteile jeden Anspruch auf Vertrauen verspielt haben?
Was soll man tun? Den Rücktritt der Gemeinden fordern? Was diesen Gedanken absurd erscheinen lässt, ist die verbreitete Ansicht, die Basis legitimiere die Führung und habe daher grundsätzlich Recht. Ein Irrtum, der in dem Moment offenbar wird, in dem man weg vom Geld (hier: Baukosten) und hin auf Gott schaut – das einzige, worauf es in der Kirche ankommt.
Es geht ums Prinzip: das Prinzip des Vertrauens. Vertrauen ist bilateral, oder es ist gar nicht. Dieser Skandal ist nicht einseitig. Leider.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen