Montag, Juni 12, 2006

You have been chosen for a Mission

Oha! Es geht auch anders, dachte ich mir, als ich diesen Hirtenbrief an die Jugendlichen las.

(Nein, nicht von Aringarosa, sondern von Hrzbischof Hart aus Melbourne!)

Anbei meine eigene, mangelhafte Übertragung aus dem Englischen. And don’t forget: You are on a Mission from GOD!


Hirtenbrief des Erzbischofs von Melbourne an die Jugendlichen seiner Diözese
Pfingsten 2006, Melbourne, Australien


Liebe Jugendliche!


Unterwegs im Auftrag des Herrn

Ihr habt eine Mission von Gott. Genauso wie ich. Tatsächlich ist diese Mission im Namen Gottes die einzige Begründung dafür, daß es so etwas wie Kirche überhaupt gibt. Es ist der Grund ihrer Identität; und daher ist es auch der Grund eurer Existenz, denn ihr seid volle Glieder der Kirche!

Gottes »Geheimagenten« in der Welt seid ihr gewesen seit dem Tag eurer Taufe, aber als ihr gefirmt wurdet, wurdet ihr aktiviert und mit eurem eigenen Auftrag betraut. Eure Firmung war euer eigenes, persönliches Pfingsten. Ihr wurdet mit dem geweihten Öl gesalbt und erhieltet daß »Siegel der Gabe des Heiligen Geistes«. Damit seid ihr startklar für euren Auftrag!


Warum gerade ihr?
Gerade darum, weil ihr jung seid.

Ihr seid enthusiastisch, voller Vertrauen, idealistisch! Ihr habt noch nicht die Verantwortungen für Familie oder berufliche Karriere! Ihr versteht die Sprache der Modernen Welt. Ihr habt Mitgefühl – das Verlangen, denen zu helfen, die Hilfe nötig haben. Ihr seid nicht zynisch geworden über dem Zustand der Welt. In euren Herzen brennt Hoffnung. Ihr habt eine Leidenschaft für die Wahrheit. Falschheit oder Heuchelei riecht ihr drei Kilometer gegen den Wind!

In einigen Bereichen habt ihr eure Elterngeneration ausgestochen. Ich kennt euch mit Technologien aus – besonders dem Internet. Ihr kennt und schätzt die Kraft, die Musik hat. Ihr wißt, wie man mit diesen Medien kommunizieren kann. Ihr wißt, daß man sie für das Gute und für das Schlechte gebrauchen kann.

Ältere Leute mögen vielleicht auf diese Charakteristika herabschauen, aber diese Züge sind genau das, was für Gottes Mission heute gefordert ist.


Das ist eure Mission!
Es ist wichtig, daß ihr versteht, worum es sich im wesentlichen bei diesem Einsatz handelt.

Jesus gab seinen Anhängern die Mission, die »Gute Nachricht« – auch bekannt als »Evangelium« – auf der ganzen Erde zu verbreiten. Daher auch der Name »Evangelisation«.


Aber was ist diese »Gute Nachricht«?
Zuerst, daß Gott uns nach seinem Bild gemacht hat. Wir Menschen sind keine Objekte, die von anderen benutzt oder gar mißbraucht werden dürften. Wir sind keine Zufallstreffer eines ansonsten gleichgültigen Universums. Jedes Menschenwesen hat einen unendlichen wert und eine unbeschreibliche Würde. Jeder hat ein Recht darauf, das von uns zu erfahren!

Zweitens: Alle Menschen haben eine Bestimmung. Gott hat uns geschaffen, damit wir in Beziehung zu ihm leben. Wir sind dazu berufen, als Gottes Freunde zu leben, von ihm geliebt zu werden und in alle Ewigkeit bei ihm zu sein. Auch das muß jedem bekanntgemacht werden!

Aber auch wenn wir diese beiden Aufgaben erfüllt haben, ist unser Auftrag noch nicht erfüllt. Wenn die Menschheit ihre Identität und ihre Bestimmung wirklich und vollständig erfahren soll, müssen wir Jesus Christus in diese Welt bringen! Er ist derjenige, der unsere wahre Identität als Kinder Gottes wiederherstellt und uns zu unserer ewigen Bestimmung als Kinder Gottes führt. Die Welt soll durch Christus erobert werden!


Risiken und Nebenwirkungen

Ihr werdet auch verstehen müssen, daß eure Mission sehr riskant ist. Ihr seid auf Feindesland geschickt worden – »wie Schafe mitten unter die Wölfe«, so sagt es zumindest Jesus. Ihr seid ausgesandt, Jesus Christus in das Leben eurer Familie, eurer Freunde und aller, mit denen ihr lebt und arbeitet, zu bringen. Das bedeutet, daß eure Mission Auswirkungen auf euer persönliches Leben und auf die Weise haben wird, in der andere von euch denken werden.

Jesus beschrieb eure Mission folgendermaßen: »wer mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich«. Das Kreuz Jesu tragen bedeutet für euch, wirklich radikal zu sein. Das Kreuz stellt die Welt auf den Kopf. Eure Mission ist eine Mission der Gegen-Kultur. Ihr müßt es wagen, anders zu sein.

Im Zuge eurer Mission seid ihr beauftragt, jeder Macht die Stirn zu bieten, die auf den Plan tritt, die Leute davon abzuhalten, Jesus Christus kennen- und liebenzulernen. Ich kann euch hier nur warnen: Diese Mächte sind sehr stark!

Im Zwanzigsten Jahrhundert haben zwei junge Männer die ganze Kraft dieser »Antichristlichen« Gewalten kennengelernt. In seiner Jugend erlebte Karol Wojtyla die Invasion der Nazis in seinem Heimatland Polen, und später mußte er sich der Tyrannei des Sowjet-Kommunismus stellen. Auf der anderen Seite der Kriegsfront wurde der junge Joseph Ratzinger in den Dienst des Naziregimes gezogen und entschied sich dort, sein ganzes Herz und seinen ganzen Verstand gegen das Übel einzusetzen, das es repräsentierte.

Später, als Papst Johannes Paul II und Papst Benedikt XVI, fuhren sie fort, junge Menschen zu ermutigen, nicht die Lüge der widerchristlichen Kultur und Ideologien zu akzeptieren, die sie umgab.


Der große Schwindel

Im Kontrast zu diesen Erfahrungen, die Karol und Joseph gemacht haben, scheinen wir heute in einer nahezu vollkommenen Freiheit zu leben. Wir sind frei, alles zu tun, was wir wollen, wann wir wollen und wie wir es wollen. Aber hinter dieser Freiheit steht eine Lüge. Papst Johannes Paul II warnte junge Leute »auf der Hut zu sein vor dem Betrug dieser Welt«. Wenn ihr eurem Auftrag im Namen Gottes folgt, wird die Welt viele Abwerbeversuche machen, »auf die andere Seite zu wechseln«: Sie wird Fantasiewelten von Alkohol und Drogen anbieten, kurzlebige geschlechtliche Beziehungen ohne sich in Ehe oder Familie binden zu wollen, Gleichgültigkeit, Zynismus oder sogar Gewalt.

Heutzutage hat eine ungeheure Anzahl von Menschen die Idee einfach geschluckt, daß Gott tot sei. Sie haben vergessen, wer und was sie sind. Wenn ihr auszieht, um andere an ihre wahre Identität zu erinnern, dann vergeßt eure eigene nicht.

Ihr seid in eine Kultur gesandt, die in Dunkelheit versinkt. Eure Aufgabe ist es, Gottes Licht zurück in diese Kultur zu bringen. Nutzt alle eure Kraft, zu unterstützen, was immer ihr an Güte, Wahrheit, Schönheit und Liebe ihr in dieser Welt finden könnt, und wenn ihr sie nicht finden könnt, dann sorgt selber dafür, daß sie geschehen können.


Welche Hilfen könnt ihr bei eurer Mission erwarten?

Wenn ihr euch an die Ausführung eurer Mission macht, denkt daran: Ihr seid nicht allein. Als ihr gefirmt wurdet, habt ihr die Kraft des Heiligen Geistes empfangen. Der Geist ist euer beständiger Lehrer und Begleiter.

Der Geist hat euch ein weltweites Unterstützer-Netzwerk gegeben: Die Kirche. Ihr habt ebenso »übernatürliche» Hilfe in den Gebeten derer, die bereits ihre Mission auf Erden erfüllt haben: den Heiligen. Zusätzlich zu diesem Schutz habt ihr noch den Beistand Gottes anderer »Agenten« in dieser Welt: den Engeln.

Jederzeit könnt ihr sozusagen dem Hauptquartier Bericht erstatten, wenn ihr die Messe besucht oder einfach in der Kirche vor dem Tabernakel betet. In der Tat solltet ihr das regelmäßig tun, denn es ist ein Teil eures Auftrags, euch mit denen zu versammeln, die sonntags gemeinsam Eucharistie feiern.

Oft werdet ihr in eurer Mission scheitern. Das bedeutet aber nicht, daß alles vorbei wäre. Wenn euch das einmal geschehen sein sollte, sucht Gottes Vergebung im Sakrament der Versöhnung. Gott wird niemals diejenigen im Stich lassen, die er doch mit einer Mission betraut hat.

Lernt eure Priester, Ordensleute und Bischöfe kennen. Lernt von Ihnen! Werdet ihre Freunde! Sie teilen euren Auftrag als Agenten Jesu. Laßt sie eure Ratgeber sein. Sie werden euch helfen, eure Gaben zu erkennen und wie ihr sie bei eurem Auftrag am besten einsetzt.

Werdet mit den Handbüchern der Kirche vertraut: Die Heilige Schrift, der Katechismus und das neue »Kompendium« des Katechismus.

Und schließlich: Jugendliche, die mit euch auf dem Weg sind, werden euch Kraft geben und ebenso auch eure Bestärkung benötigen. Jugendliche sind die beste Ermutigung für andere Jugendliche.


Wo beginnen?
Startet ganz am Anfang: Gott ist die Liebe; und dann liebt die anderen, wie ihr geliebt wurdet. Arbeitet euch von da aus vor!

Seht keine Not an, ohne zu handeln. Seht keine Not an, ohne darüber zu beten. Gott sendet euch aus, damit ihr den Leuten zeigt, daß es einen höheren Sinn im Leben gibt. Es ist nicht eure Aufgabe, Jesus der Welt »aufs Auge zu drücken«, aber ihr könnt ihn in dem was ihr sagt und wie ihr euer Leben führt, der Welt vorschlagen. Seid Grundwasser für das Gute in eurem konkreten Lebensumfeld. Lebt ein Leben des Unterschieds.

Habt keine Angst. Ihr seid unterwegs im Auftrag des Herrn.



† Dennis J. Hart, Erzbischof von Melbourne

Für die Freunde der Originalsprache. Der Text ist mit Zitaten von Papst JP2, B16, Katharina von Siena, den Blues Brothers und Galadriel versehen. Cool, wa?

5 Kommentare:

  1. Anonym11:11 PM

    hey das sind echt starke Worte, die der gute Bischof da gesagt hat, habs mir gleich Kopiert um es an Jugentliche weiter zu geben.

    herzlichen Dank Peter

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  2. Ich habe mich sehr gefreut, daß ich eine persönliche Mail des Erzbischofs mit einem Gruß und segenswunsch erhielt. Ich hatte ihm geschrieben, daß ich diesen Hirtenbrief ins Deutsche übersetzt und in meinem Blog veröffentlicht habe.

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  3. Ich überleg mir immer noch, ob ich mir einfach Teile davon ausdrucken und in meinen Geldbeutel packen soll - für Notfälle ;)

    Es ist echt klasse, danke fürs Posten. :)

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  4. Anonym1:47 PM

    Genial!!!

    Hab's mir auch kopiert zwecks weiterer Verwendung. (Und in word kann ich die Tippfehler ja dann noch korrigieren... ;-)))))

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