Samstag, Dezember 08, 2012

Biedermann und die Karikaturen

[Von Bastian]
Angenommen, es gäbe Typen, die gern einen Flächenbrand hätten. Und angenommen, diese Typen schütteten große Mengen Benzin in die Straßen, aber viele Menschen würden das nicht kapieren und wegschauen. Und dann noch angenommen, da wäre jemand, der würde einen Streichholz in die Benzinpfützen werfen, um die Leute durch den entstehenden Flächenbrand wachzurütteln – der wäre doch ein ziemlicher Idiot, oder? Der würde doch mit dem warnen, vor dem er warnen will, und sich letztlich auf das Niveau der Benzinschütter begeben, indem er ihr Werk in Gang setzt.
Selbst wenn er ein verbrieftes Recht zum Streichholzwerfen hätte –soll er denen gegenübertreten, die vom Feuer verbrannt wurden, und sagen, er sei unschuldig – das Benzin sei schuld? Er würde letztendlich mit den Benzinschüttern in einen Topf geworfen, und das zu Recht.

In einer Inhaltsangabe zu „Bidermann und die Brandstifter“ heißt es:
Die Hausierer sprechen ganz offen über Brandstiftung, Biedermann selbst ist verängstigt, gibt aber vor, ihnen zu glauben, dass sie keine Brandstifter sind, und übergibt in einer Art Vertrauensgeste Streichhölzer an die Hausierer. Er verdrängt bewusst, dass er sich damit zum Komplizen der Brandstifter macht. (LINK)
Das ist es, was ich meine.

Es gibt für mich keinerlei Verständnis für die radikalen Reaktionen mancher Muslime. Nicht nur das – ich halte sie nicht nur für unverständlich, sondern für unmenschlich und objektiv zutiefst falsch und schlimm! Aber trotzdem, oder besser gerade deshalb habe ich auch keinerlei Verständnis dafür, mit diesem Feuer zu spielen, um seine Überlegenheit zu beweisen, indem man die Primitivität der Brandstifter offen legt. Wer einen Flächenbrand riskiert, um sich und anderen zu beweisen, dass er das Recht hat, aus seiner Meinungsfreiheit eine Beleidigungsfreiheit zu basteln, hat den Schuss nicht gehört.

Daher stimme ich erst einmal Alipius 100%ig zu. (LINK) Aber trotzdem halte ich die, die es derzeit nötig haben Mohammed-Karikaturen zu veröffentlichen, für selbstgerechte, kurzsichtige Trottel.

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