Sonntag, August 31, 2014

Hinschauen?

[Von Bastian]
Wenn ich jemandem zeigen möchte, dass es Lichtquellen gibt – lasse ich ihn dann in die Sonne schauen? Nein, denn damit wäre nichts gewonnen. Zuviel Licht blendet, und ich sehe gar nichts mehr.

Genauso reagiere ich auf manche Bilder, die derzeit auf Facebook verbreitet werden. Bilder von Tötungen und bestialischen Folterungen. Sie blenden mich: da sehe ich nichts mehr. Da wird in mir keine Entschlossenheit wachgerufen, sondern nacktes Entsetzen und Angst.
Der erhobene Zeigefinger, den ich da sehr stark empfinde, nach dem Motto: wer das nicht weiß oder wissen will, verschließt die Augen vor den Tatsachen – dieser Zeigefinger wirkt auf mich wie die Meldung: ich komme selbst nicht damit klar.

Ich empfinde das Posten dieser Bilder als große Rücksichtslosigkeit. Bildern kann man sich nicht entziehen. Kollateralschäden inbegriffen: Wenn ich meinen Kindern etwas auf Facebook zeigen will, und beim Öffnen erscheint ein Mensch, der lebendig geröstet wird, ist ein Schaden entstanden, der schwer zu heilen ist.

Meine Hoffnung ist, dass Gott mir das gibt, was ich brauche, sobald ich es brauche. Auf Versuche, mir darüber hinaus „die Augen zu öffnen“, kann ich gern verzichten. Ich habe genug Quellen, aus denen ich weiß, was ab geht.

Auf Facebook werde ich künftig jedem, der Bilder oder Videos dieser Art postet, diesen Text schicken. Bei ausbleibender Reaktion wir er/sie sofort entfreundet.

Anteilnahme hat etwas mit der eigenen Kapazität zu tun, die nur ich selbst kenne und daher dosieren können muss - und Hinschauen heißt nicht gaffen.

1 Kommentar:

  1. Anonym3:11 PM

    Volle Zustimmung! Zudem werden die Videos von IS gedreht, um Entsetzen unter den "Kuffar" zu verbreiten. Wer solche Videos teilt, tut damit also, was IS will.
    Man protestiert nicht mit Greuelbildern gegen Greuel. Man protestiert auch nicht mit Pornofilmen gegen Pornographie.

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