Donnerstag, August 11, 2011

Hand oder Mund?

In einem neuen Beitrag auf »direktzu« beantwortet Kardinal Meisner eine kurz und bündig gestellte Frage:

»Wann gehört die Handkommunion der Vergangenheit an?«


Nun ist die Frage nicht gerade offen gestellt. Sie erinnert mich an die Frage der Mutter »Wann wirst du aufhören, beim Essen mit dem Stuhl zu wackeln / in der Nase zu bohren?« und birgt eine ganze Zahl von unausgesprochenen, eigenen Botschaften. Zum Beispiel die Botschaft, daß das Stühlewackeln oder Nasebohren Tätigkeiten sind, die mit guten Tischsitten wenig zu tun haben.

Der hochwürdigste Herr Kardinal befindet sich also sogleich in der Pflicht, um der Einheit seines Bistums willen das Stühlewackeln (und so weiter) zu verteidigen. Das hätte der Fragesteller möglicherweise bedenken können.

Der Fragesteller erhält also (in meinem Vergleich) die Antwort, daß das Stuhlwackeln schon im Altertum zu den guten Sitten gehört habe. Und dem aufmerksamen Leser ist klar, daß sich der Kardinal mit dieser Ansicht ähnlich weit aus dem Fenster lehnt wie der frühchristliche Eutychus in der Apostelgeschichte. Denn in jener Frühzeit des Christentums konnte man nicht mit dem Stuhl wackeln, da man zu Tische lag.

Nun – ich erwarte auf der PR-Seite »Direktzu« keine fundierte Darlegung der Geschichte des Kommunionempfangs. Vermutlich stößt hier die Frage-und-Antwortform des »direktzu« an eine Grenze. Und auch wenn ich das Projekt weiterhin gut finde, denke ich, daß das eigentliche »direktzu« Kardinal Meisners eigentlich sein Presbyterium sein sollte.

Jedenfalls antwortet der Kardinal:

Gegen Ende des 4. Jahrhunderts hat der heilige Kirchenvater Cyrill von Jerusalem die Neugetauften aufgefordert, dass sie beide Hände ausstrecken und mit der linken Hand einen Thron für die rechte Hand bilden sollen, um den Leib des Herrn in der Hl. Kommunion würdig zu empfangen. Diese Praxis lehrt auch der heilige Kirchenvater Johannes Chrysostomus. Erst im 8./9. Jahrhundert wurde dann die Mundkommunion allgemein eingeführt.


Wer weiter fragt und sich die Realität des Kommunionempfangs anschaut, merkt ja sofort, daß wir bei aller Beschwörung des Textes von Cyrill von Jerusalem weit von dessen Realität entfernt sind. Die Schwierigkeit, die reale Gegenwart des Herrn unter den gewandelten Gestalten innerlich anzunehmen, kommt in der bürgerlichen Nachlässigkeit zum Ausdruck, in der die Kommunion empfangen wird. Auch da, wo geglaubt wird, drückt der Glaube sich nicht mehr adäquat aus.

Ich möchte mit meiner eigenen Meinung nicht hinterm Berg halten. Doch sie ist schlicht eine Meinung, und ich weiß, daß man darüber anders denken kann.

Für mich selber habe ich die jahrhundertelang selbstverständliche Form des Kommunionempfangs angenommen. Es fällt mir nicht immer sehr leicht, je nachdem, in welcher Gemeinde ich bin, dazu zu stehen. Oft drängt sich die Frage des »Wie« unangenehm vor die Begegnung mit dem Herrn. Ich habe mich langsam von der oftmals »Unordentlichen Form« meiner Jugendzeit wegbewegt zu der für mich revolutionären Form des auch äußerlich anbetenden Kommunionempfangs. Insgeheim hoffe ich, daß die Kirche die Weise der Kommunionspendung in den Mund des knienden Gläubigen als einzige Norm erkennt. Gerade wegen der Gefahr der Entwendung und des Partikelverlustes. (Die Liturgieinstruktion schreibt übrigens das Führen einer Patene bei den kommunizierenden Gläubigen vor.)

Ich möchte von Kardinal Meisner nicht erwarten, daß er sich eines Themas annimmt, das andere, Jüngere vielleicht, verfolgen müssen. Er betont die Wichtigkeit des andächtigen Empfangs. Besonders diejenigen, die durch die Schule der tridentinischen Liturgie gehen, wissen, wie sehr die Liturgie der Kirche eine Lehrmeisterin der Anbetung ist. Aber es gibt eben auch einen etwas unerleuchteten Eifer der Verfechter der »revolutionär-herkömmlichen« Form. Ich erinnere mich an eine Hochzeit im Kloster W., in dem ich Flugzettel, von unbekannter Hand eingelegt im Gotteslob fand, die mir weismachen wollten, daß die neue Form des Kommunionempfangs SÜNDE sei. Und ich hatte nie eine andere Form des Kommunizierens gelernt!

Anonyme Höllendrohungen und die Berufung auf zweifelhafte »Offenbarungen« haben mir jahrelang den Zugang zur knienden Kommunion verstellt. Die Empfehlung des Heiligen Vaters, Benedikt XVI und sein geduldiges Vorangehen mit gutem Beispiel haben mir hier fest verschlossen geglaubte Türen geöffnet.

16 Kommentare:

  1. Besonders den Satz: "Es fällt mir nicht immer sehr leicht, je nachdem, in welcher Gemeinde ich bin, dazu zu stehen" kann ich nur unterstreichen.

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  2. Danke für diesen Beitrag!
    Auch ich habe vor ein paar Jahren auf die Mundkommuion umgestellt. Für mich ist es die richtige Form, so drücke ich aus was ich gegenüber dem Herrn empfinde.

    Zu S. Em. Meissners Kommentar kann ich nur so viel sagen:

    Immer wieder höre ich von modernen Priestern und Katecheten die ihre modernen Ansichten und Lehren begründen: "Die Urchristen haben ..."

    So zum Beispiel wurde mir mal am Anfang meiner Bekehrung erklärt, dass die Beichte abgeschafft wäre, die Urchristen hätten auch nicht...

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  3. "Es fällt mir nicht immer sehr leicht, je nachdem, in welcher Gemeinde ich bin, dazu zu stehen"

    Stimmt. Leicht echt nicht...

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  4. "Insgeheim hoffe ich, daß die Kirche die Weise der Kommunionspendung in den Mund des knienden Gläubigen als einzige Norm erkennt"

    Nach dem, was der Kardinal geantwortet hat, ist diese Hoffnung nicht begründet. Mir ist nicht so recht klar, warum es so wichtig ist, dass alle dieselbe Form wahren. Wie der Kardinal es doch sagte: Entscheidend ist nicht das WIE, sondern die innere Haltung: "Oft drängt sich die Frage des »Wie« unangenehm vor die Begegnung mit dem Herrn" Genau so ist es! Wenn jeder von uns aufhören würde, auf den anderen zu starren, der "unwürdiger" als man selbst die hl. Kommunion empfängt ("oh Herr, ich danke dir, dass ich nicht bin wie jene da!") wäre schon einiges gewonnen. Ich persönlich praktiziere hierzulande die Handkommunion, in Ländern und Riten, wo es anders üblich ist, die Mundkommunion. Und murmle ein extra "Ich bin nicht würdig", wenn ich wieder mal mehr auf das hässliche Knacken der Kniegelenke der alten Dame neben mir beachte, deren Knien auf dem kalten Steinboden mir gleichzeitig ein schlechtes Gewissen macht, mir die in diesem Momnet nicht passende Frage aufdrängt, warum es eigentlich nicht für hand- und Mundkommunion Kniebänke gibt, als und überhaupt zu viele Gedanken habe, die ich in diesem Moment nicht wälzen sollte, Sekunden, bevor der Herr vor meiner Tür steht.

    Nun kann man argumentieren, diese ganze blöde Ablenkung würde sich erledigen, wenn nur EINE Form erlaubt wäre. Bei Messfeiern im und um den Petersdom ist das bereits so und führt zu teils grotesken Auswüchsen. Jeder, der die Verhältnisse im Petersdom kennt, weiß, dass es nahezu unmöglich ist, sich durch lange Reihen an betenden, sich umdrehenden, drängelnden Leuten entlang drückend Mundkommuion zu haben. Und meine Beobachtung neulich bei der Seligsprechung JPIIs auf einer der päpstlichen Terrassen (wo es kein Gedrängel gab) war nicht minder offputting: Da gingen lange Reihen von Leuten aller Nationen zur Kommunion, streckten die Hände aus und bekammen die Kommunion in den Mund GERAMMT. Viele kamen kopfschüttelnd, manche mit Tränen in den Augen zurück auf ihre Plätze. Nicht, weil sie in der für sie ungewohnten Form kommuniziert hatten, sondern über die Art und Weise, in der klar zum Ausdruck kam: "Euch Idioten werde ich es zeigen! Ich bestimme, wo es lang geht!"

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  5. Ich halte die historische Herleitung des Kardinals auch nicht für sonderlich gelungen. Aber die gestellte Frage hatte schon etwas ideologisierendes, ebenso auch schon die zur Alten Messe (wenngleich versteckter). Wir hatten gestern unter Kollegen auch ein kurzes Gespräch darüber. In der Tat ist der Kommunionempfang nicht selten ein Politikum. Auch mich kostet es nicht selten eine gewisse Überwindung, in manchen Kreisen den Leib des Herrn mit dem Mund zu empfangen, so daß ich mich dann im Nachhinein frage: "Ist die Form wichtiger als die innere Einstellung?" Und genau darauf will der Kardinal hinaus.

    Ich praktiziere es inzwischen so: Da, wo ich mich hinknien kann oder der Spender die notwendige Körpergröße hat, empfange ich mit dem Mund. Andernfalls nehme ich meine Hände, schaue aber, daß ich den Leib des Herrn nicht im Weggehen zu mir nehme, was durchaus manchmal einen leichten Rückstau verursacht.

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  6. Liebe MM, ein wenig bedaure ich, von einer Perspektive geschrieben zu haben, die ich INSGEHEIM hege. Ich bitte das zumindest als Ausdruck einer Option zu sehen, von der ich weiß, wie subjektiv sie ist. Eines jedoch scheint mir klar: Die äußere Form, die zur Zeit in einer beliebigen rheinischen Durchschnittsgemeinde gepflegt wird: Hintreten, nehmen, im Umdrehen zum Mund führen hat (meines Erachtens) keine Zukunft. Wenn schon mir vier Fälle bekannt sind, in denen der Kommunikant das Allerheiligste mit nach Hause genommen hat - einfach weil er es nicht besser wußte, dann liegt auf der Hand (hoho), daß etwas nicht stimmt. Mir geht es dabei nicht um ein Besser oder Schlechter; ich spräche mir ja selbst das Urteil. Mir geht es darum, bei Transparenz der eigenen Position über das Thema ins Gespräch zu kommen. Ich kann gut damit leben, daß du (und auch mein Co-Blogger Bastian) das anders siehst.

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  7. Ja klar Peter, das kam womöglich etwas aggressiv über, war aber gegen DICH nicht so gemeint. Du siehst ja durchaus auch die andere Seite. Die Frage an den Kardinal war tatsächlich so gestellt, als ob es ums (immer ekelhafte) Nasenbohren ginge. Seine Antwort war aber so gestaltet, als hiese es nicht "Wann endlich wird das Nasebohren verboten?" sondern darum "Sind Tempotaschentücher würdiger als Stofftaschentücher?"

    Mir geht die Vehemenz auf die Nerven, bei der - gerade bei kath.net - das eigene Seelenheil daran zu hängen scheint, wie ANDERE kommunizieren. Kardinal Meisner hat da eine gute Antwort gegeben: Es geht nicht ums Wie, sondern um die innere Einstellung. Auf die Taschentücher übertragen: Man kann sowohl mit Papier- als auch mit Stofftaschentüchern ekelhaft schneuzen. Aber man kann es auch mit beiden so tun, dass es RICHTIG ist. Vergleiche hinken sowieso immer. Es kommt darauf an, was da geschieht, und da gebe ich dir recht, dass die äußere Haltung (Knien!) die innere bestärken kann. Hand oder Mund ist nur für den wesentlich, der dann noch weiter abstrahiert, wie es die Kirchenväter getan haben und zu unterschiedlichen Schlüssen gekommen sind, was die WEISE des Kommunionempfangs angeht. Ich halte diese Abstraktionen teils für interessant, zuweilen auch als spirituelle Anregung (das "Fütter"-Argument, das "Thron"-Argument), aber beide bergen auch eine Gefahr in sich: dass man beim weiteren Reflektieren auf dumme Gedanken konnen kann, die der Heiligkeit des Vorganges nicht dienlich sind. Insofern halte ich persönlich die ganze Diskussion für schädlich und unnötig. Viel wichtiger wäre es, sich auf die Vermittlung des Kerns zu konzentrieren: dass da der Herr auf geheimnisvolle Weise zu jedem einzelnen kommt. Wer das realisiert hat, wird ihn weder in die Hosentasche stecken noch auf dem Rückweg in die Bank einschieben.

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  8. Anonym1:15 PM

    "Die äußere Form, die zur Zeit in einer beliebigen rheinischen Durchschnittsgemeinde gepflegt wird: Hintreten, nehmen, im Umdrehen zum Mund führen hat (meines Erachtens) keine Zukunft."
    Nein, das hat sie wohl nicht! Warum nicht? Weil die Haltung, die dadurch ausgedrückt wird, keine Zukunft hat. Mitnahmementalität, Konsumhaltung, das hat in der Kirche keine Zukunft, weil es keine Beziehung zu Christus ist. (Diese Aussagen stimmen natürlich nur, wenn sich in der Form des Eucharistieempfangs tatsächlich eine entsprechende Haltung ausdrückt. Faktisch ist das erst einmal eine Unterstellung.)

    Wenn aber im Empfang der Heiligen Kommunion tatsächlich immer wieder der Rost der Kirche sichtbar wird, muss der Rost weg und nicht die richtige Farbe drüber.

    Was also hat Zukunft? Die Kirche, die Christus liebt und ihm nahe sein will.
    Ich selbst tue mich mit dem alten Ritus und der Mundkommunion schwer. Mir begegnet Christus in der ordentlichen Form und der Kommunionempfang ist mir religiös das intensivste, was es gibt. Ich liebe Christus in der Hostie und jeder Moment der Eucharistie ist mir wertvoll. Es ist im Laufe der Zeit etwas sehr persönliches zwischen Christus und mir geworden.
    Als ich mich das erste Mal intensiv mit der außerordentlichen Form und der Mundkommunion konfrontiert sah, stand das alles wie eine Mauer vor der geliebten Intimität und Ehrfurcht. Es war jedoch kein Problem, damit umzugehen: offensichtlich gibt es viele Menschen, denen diese Form genau das ermöglicht, was ich suche und liebe: das adäquate Verhältnis zu unserem Erlöser. Und damit steht für mich fest, dass es so seine Richtigkeit hat.
    Was ich allerdings ebenfalls erwarte: dass man mich nicht in einen Topf wirft mit Misständen. Dass nicht die Menschen, die im tridentinischen Ritus ihren Weg gefunden haben, dieses Finden für eine Generalerleuchtung halten. Dann hätten wir dasselbe, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Der Schnupfen würde dadurch behandelt, dass man das Niesen verbietet.

    Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über. Wer einen Blick auf Gott tut, möchte diesen Blick auch anderen ermöglichen. Wer diesen Blick im alten Ritus tut, wird begeistert davon sprechen und diesen Weg bekannt machen. Das ist gut und wichtig und im Sinne Christi!
    Wer jetzt aber beginnt, das Existenzrecht anderer Wege abzustreiten und die Missstände als Anlass nimmt, das Unkraut auszureißen, soll wissen, dass mit mir zumindest ein kümmerlicher Weizen darunter ist, der darauf hofft, dass Jesu Rat, ihn wachsen zu lassen, befolgt wird.
    Benedikt XVI beantwortete die Frage, wie viele Wege es zu Gott gibt, mit: „So viele, wie es Menschen gibt“. Da sollten 2 Formen des Eucharistieempfangs drin sein.

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  9. Ich finde die historische Darlegung des Kardinals sogar ziemlich daneben. Wer Cyrill von Jerusalem genau liest, wird verstehen, daß bei der historischen Form der Kommunion die Gläubigen die rechte Hand auf die linke legten (den "Thron") um dann in die rechte Hand die Hostie zu empfangen, die dann - damit ja kein Partikel verloren geht, worum sich Cyrill sehr sorgt - mit dem Mund aufgenommen wird. Nur Männern wurde die Hostie dabei in die nachkte Hand gelegt, Frauen trugen in der rechten Hand ein Tuch, damit die Hostie nicht mit der Hand in Berührung kam.- Darüber regen sich die Feministinnen heute noch auf. Wer das mit der heutigen Praxis vergleicht - Hostie in die Linke Hand, aufnehmen mit der rechten Hand - merkt sofort, daß sich etwas Entscheidendes geändert hat, und daß diese Form der Kommunion mit der Form der Kommunion der Väter nichts zu tun hat. Der Kardinal schwindelt also ein ganz kleines bißchen. Und @ Anonym: es gibt nur einen Weg zu Gott. Über den, der der Weg, die Wahrheit und das Leben.

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  10. Was war der Hintergrund, dass Männer die Hostie auf die bloße Hand bekamen, Frauen auf ein Tuch? Nicht als feministischer Emnpörungsaufschrei, nur aus Interesse;-)

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  11. @ Johannes: Erstens: Herzlichen Dank!

    Zweitens: Ich kenne unseren anonymen Schreiber. Niemand (nun ja, vielleicht bis auf den Papst) wäre unverdächtiger des Relativismus …

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  12. Das ist das eignetlich Erschreckende an der sache. Dass sich über diese Frage gläubige Katholiken derart in die Haare geraten, dass man sich kaum vorstelllen kann, so zur Kommunion zu gehen. Mund oder Hand, egal.

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  13. Anonym12:40 AM

    @ Johannes:
    Da ich mir nicht vorstellen kann, dass Du die Bevorzugung des ordentlichen Ritus und der Handkommunion mit einem Anzweifeln von Christus gleichsetzt, verstehe ich Deinen Kommentar nicht.
    Das Zitat mit den vielen Wegen ist vom Papst, der sich hier irren mag, aber vielleicht auch nur die unterschiedlichen Lebenswege gemeint hat, ohne damit theologisch Grundsätzliches aufwerfen zu wollen.
    Christus ist Weg, Wahrheit und Leben - Gott sei Dank!
    Wie war das doch gleich? Gott hat sich als die Wahrheit bezeichnet, nicht als die Gewohnheit.

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  14. Anonym5:45 PM

    "Anonym" schreibt: "Benedikt XVI beantwortete die Frage, wie viele Wege es zu Gott gibt, mit: „So viele, wie es Menschen gibt“. Da sollten 2 Formen des Eucharistieempfangs drin sein."

    Das sehe ich genau so. Ich selbst wähle die Handkommunion, wenn ich die Wahl habe. Okay, meistens habe ich die Wahl nicht, weil ich häufig zur Petrusbruderschaft zur Messe gehe. Wichtig wäre mir nur, dass man sich gegenseitig respektiert.

    Dazu habe ich auch was in meinem Blog geschrieben: http://weihrausch.wordpress.com/2011/08/13/kirchenpolitik-an-der-kommunionbank

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  15. Anonym7:24 PM

    Tatsächlich seh ich kein Problem bei der andächtigen Handkommunion(selbst nach heutiger Praxis, wenn sie andächtig ist), auch wenn ich es selber niemals machen würde. Aber aufgrund der völligen Andersartigkeit der antiken Handkommunion zur modernen Handkommunion kann ich nicht nachvollziehen wieso immer dieses Beispiel von amtlicher Seite herangezogen wird. Die Argumentationsstruktur funktioniert nicht und ruft immer lautstarke Kritik hervor. "In der Antike hat man es so gemacht, wir machen es heute anders, aber geben dem Ganzen den gleichen Namen." Und wie wir sehen ruft es hunderte von empörten Gegenreaktionen hervor, die im besten Falle nicht beleidigend sind, sondern nur den geschichtlichen Unterschied hervorheben. Wie wäre es einmal mit dieser Argumentationsstruktur: "Im Laufe der Jahrtausende war es immer wieder anders. Dann haben wir eine Neuerung eingeführt bei der wir sicher sind, dass sie in Einklang mit der Tradition ist. Darum kann man jetzt beides machen." Oder ist das zu relativistisch?

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  16. Gregorius,

    das Beispiel wird herangezogen, weil es eben ein Art der Handkommunion ist - der Leib Christi wird hier in die Hand gespendet.

    Selbst wenn es dieses überlieferte Beispiel nicht gäbe - und wer kann sagen, daß es die einzige Art der Kommunion war - läge eine Spendung in die Hand in den Anfängen der Kirceh rein sachlich näher.

    Was nicht geht ist die geschilderte Kyrill'sche Variante unter der Hand zu einer Art Mundkommunion zu machen.

    Wenn nun die Kirche einmal bestimmte Änderungen des Kommunionempfangs zugelassen hat, dann kann sie das auch erneut tun. Und sie hat es getan.

    Und deshalb stimme ich Deinem, Gregorius, Fazit voll zu: "Darum kann man jetzt beides machen."

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