Donnerstag, Januar 17, 2013

Salzig

[Von Bastian]
„Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden“

Wir sind das Salz der Erde. Wir sollen das nicht sein - wir sind es. Ob es uns passt oder nicht.

Der heute übliche Ansatz ist: bemühe dich, als Christ zu leben, bemühe dich, salzig zu sein. Doch dieser Ansatz ist falsch - er greift viel zu kurz. Christus sagt, wir seien salzig und sollten uns davor hüten, nicht mehr salzig zu sein, denn dann seien wir nutzlos. Das Salz im Essen ist dazu da, salzig zu schmecken. Auch wenn der gesamte Rest der Suppe nach Fisch und Gemüse schmeckt - das Salz muss nach Salz schmecken. Sein Job ist es, anders zu sein. Doch nicht irgendwie anders, sondern salzig.

Die Idee, man sei besonders gutes Salz, wenn man nach dem Rest der Suppe schmeckt, mag der Presse gefallen - Gott gefällt sie nicht. Er hält nichts davon, Geruch und Geschmack der Gesellschaft anzunehmen, um möglichst gut zu harmonieren. Glaubt man ihm, geht dieser Schuss ohnehin nach hinten los: nicht das Salz, dass salzig bleibt, wird von den Menschen zertreten, sondern das, das fade wurde.
Der Papst fordert daher auf, sich nicht zu ducken, sondern den Anpassungsforderungen der Welt eine Absage zu erteilen, sich sozusagen zu entweltlichen.

Nehme ich das Gotteswort ernst, komme ich zu dem Schluss: Wenn sich die Kirche nicht entweltlicht, wird die Welt sich entkirchlichen. Ob es uns passt oder nicht.

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