Donnerstag, Dezember 08, 2005

Mädchen aus der unteren Mittelklasse

Absolut lesenswert – Scipio in »Credo ut intelligam«:
»Wer wie wir verkrüppelt, hinkend, leicht beschränkt, egoistisch, arrogant, ängstlich, lieblos durchs Leben geht, der bringt es nie fertig mit ganzem Herzen "Ja" zu sagen. Nur wer nicht weniger, sondern mehr Mensch ist als Sie, geneigter Leser, und ich - der allein kann in den überraschenden und unbegreiflichen Willen GOttes springen, der kann "JA" sagen statt "Vielleicht" oder "Nur wenn..." oder "Gerne, aber nur auf Widerruf". Nur wer nicht an sich denkt, weiß, was er tut, wenn er sich der "teuren Gnade" GOttes leibhaftig zur Verfügung stellt.«
Guggsdu hier. Ich bin beinahe versucht, mit der römischen Patriziergattin in »Asterix und der Kupferkessel zu sagen: »Kaum zu ertragen, so wahr ist es.«

5 Kommentare:

  1. Anonym8:52 AM

    Lieber Peter,

    dieser Text (bei scipio)über Maria und uns ist nicht ganz fair, denn Maria ist die von Gott ausgesuchte Mutter unseres Heilandes und eben darum IST sie anders als wir. Wir anderen sind nun mal die hinkenden, beschränkten Kinder Gottes (das Wort verkrüppelt in dem Zusammenhang mag ich überhaupt nicht, denn Gott hat uns nun mal so irdisch angelegt) aber es gibt keinen Grund, dies in Gegensatz zu Maria zu stellen. Selbst wenn wir aus tiefstem Herzen wollten, würde uns ein JA wie das von Maria gesprochene niemals glücken, weil es uns nicht gegeben ist, es zu sagen. Das muss man wohl als normaler Mensch einfach einsehen.

    Ich sehe eigentlich keinen Grund, mich besonders zu grämen oder klein zu fühlen oder hinkend. Als Gottes Kind kann ich mich groß fühlen und brauch mich nicht an irgendwas zu messen, was ich nicht erreichen kann.

    Vielleicht sollten wir einfach mal etwas Großartiges einfach großartig sein und für sich selbst stehen lassen (in dem Fall Maria), ohne uns gleichzeitig klein und unfähig zu sehen? Warum müssen Christen sich ständig so reduzieren?

    Maria ist .... einfach Maria. Darum geht's doch.

    Geronimo

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  2. Anonym11:39 AM

    Das Geheimnis der Immakulata, die den gebiert, der ihre Erbsünde im Keim erstickt, hat immer dann seine Ausprägung gefunden, als sich Häresien in die Kirche einschlichen, die Gottes Barmherzigkeit nivellierten.

    Im 4. Jahrhundert war das der Pelagianismus, der verkündete, dass jeder Mensch von sich aus fähig ist, sich vom Joch der Sünde zu befreien. Der hl. Augustinus hält dem entgegen, dass alle Menschen von der Sünde befallen sind, ohne jedoch Maria als Zeichen der Barmherzigkeit Gottes vorzustellen. In Maria zeigt sich, dass der Mensch zur Freiheit berufen ist und dass Gott ihn in diese Freiheit führt, ohne eigenen Verdienst.

    Im 19. Jahrhundert geht es um die Auseinandersetzung mit dem Jansenismus, der dem Menschen die Erlangung eben dieser Freiheit grundsätzlich abspricht. Der Rigorismus erreicht seinen Höhepunkt mit der Absolutionsverweigerung in der Beichte und dem allgemeinen Ausschluss von der Eucharistie (so noch passiert in einem kleinen Seminar in Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts). Die Lehre von der Immakulata wirkt auch hier wieder zeichenhaft, da so klar wird, dass Gottes Gnade jede Sünde überwindet und die Heiligmachung schon auf Erden beginnt. Die Botschaft: Gott wendet sich dem Menschen zu wird ganz eindrucksvoll vermittelt in den Erscheinungen von Lourdes, die ja mit dem Fest der Immakulata eng verknüpf sind.

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  4. Lieber Geronimo, lieber Benedikt!

    Schön, euch beide hier wiederzulesen! Ich habe Scipios Text ja hier verlinkt, WEIL ich ihn gut fand. Insofern könnt ihr euch vermutlich meine Haltung dazu vorstellen. Und die Versuchung, etwas dazu zu schreiben, ist sehr groß.

    Ich widerstehe ihr … hier an diesem Ort, weil ich es eigentlich gerecht fände, den Text da »anzugehen«, wo er in ganzer Länger und Breite gepostet wurde – und wo auch der Autor etwas unmittelbarer Stellung nehmen kann. Und versprochen: Bei Scipio zu Hause fetze ich auch tüchtig mit. Ratzfatz.

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  5. Anonym6:06 PM

    Ok, hab bei Scipio einen Repost meines Beitrags gemacht.

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