Asterix bei den Belgiern – zwei Legionäre am Waschzuber singen ein Lied, wie es katholischer nicht sein kann: »Ich singe, ich singe / alles in Latein. Ich kann ja, ich kann ja / nur ein Römer sein!«
Ungeliebt-geliebtes Latein! Von Sexta bis Unter-Secunda hast du mich acht Jahre lang (sic!) gequält und manchmal erfreut! Ich hasste die öden Feldzugsbeschreibungen des C. I. Cæsar und liebte die Lyrik des Ovid. Von gerade noch »mangelhaft« bis »gut« war bei mir alles drin. Daß unsere Kirche das Latein verloren hat – zumindest weitgehend in unseren Breiten – halte ich für einen Verlust. Sicher: ich habe sie nicht mehr bewußt erlebt, die Messen und Gottesdienste, die man ohne Großes Latinum nicht verstehen konnte, und der Einzug der Muttersprache in die Liturgie ist für mich auf jeden Fall ein Gewinn. Aber die Unsicherheiten, beim Weltjugendtag in den Gemeinden eine gemeinsame liturgische Sprache mit den Gästen aus Kolumbien, Frankreich und England zu finden – und befürchten zu müssen, das Plädoyer für ein gemeinsames »Pater Noster« könnte als kirchenpolitisches Votum ausgelegt werden, ist eine Folge nicht nur von Traditions- sondern auch von Substanzverlust.
Meine Freundin Tine (die in alter Kirchengeschichte promoviert und im Himmel den Kirchenvätern handgenähte Tuniken verpassen möchte - mit Hohlsaum, wenn ich mich recht erinnere), meine Freundin Tine also hat mir damals, als ich mich noch als Benediktinerin versuchte, zur dereinstigen feierlichen Profeß selbstgestickte Schrankborten (!) versprochen mit dem schönen Spruch:
AntwortenLöschen"Ich singe, ich singe alles in Latein,
ich kann ja, ich kann ja nur 'ne Nonne sein."