Montag, März 14, 2016

Sensationelles Forschungsergebnis: Detektor für dunkle Materie spricht bei schweizer Banken an!

Es ist sie physikalische Entdeckung des Jahrhunderts: auf der Suche nach der geheimnisvollen dunklen Materie wurden die Forscher des CERN (Genf) in Schweizer Banken fündig. Offenbar handelt es sich dabei um eine erstaunlich große Menge.

Bei der Entdeckung handelt es sich um einen Zufall. Der Detektor sollte neu kalibriert werden und musste dazu auf ein großes, möglichst träges Objekt gerichtet werden. Zudem sollte es absolut lichtundurchlässig sein; jegliche Transparenz könnte die Messergebnisse verfälschen. Als Ziel wählten die Wissenschaftler daher ein schweizer Bankhaus.
„Wir hätten niemals gedacht, in unserer direkten Umgebung fündig zu werden“ erklärte der Pressesprecher. „Wir vermuteten immer einen Abstand von mehreren Millionen Lichtjahren.“
Seit Jahrzehnten gibt es bei der Erforschung des Alls ein gravierendes Problem: dem Universum fehlt es an Masse, um die vorhandene Schwerkraft zu erzeugen. Aufgrund dieser Tatsache wird schon länger die Existenz dunkler Materie vermutet. Hinzugezogene Fachleute der Bankenaufsicht bestätigten, dass der Fund zu diesen Theorien passe. Es handele sich bei der Substanz definitiv um den Stoff, der alles zusammenhalte. Von ihm gehe eine ungeheure Anziehungskraft aus.
Die Wissenschaftler entwickeln nun mit Nachdruck neue Ideen, um weitere Vorkommen zu entdecken. Ziel ist ein tragbarer Detektor, der auch auf kleine Mengen reagiert. Wichtiger ist jedoch, die großen Bestände zu finden. Denn vermischt sich die dunkle Materie erst einmal mit normaler Materie, ist sie kaum noch zu erkennen.

Die Wissenschaftler hoffen nun, einen großen Teil der entdeckten Materie zur Untersuchung zu erhalten. „Dann hätte sich unsere Arbeit wirklich gelohnt!“ hieß es dazu.

Nach der Wahl ist vor der Qual

Drei Dinge fallen mir bei der Beurteilung der Wahl auf, die irgendwie merkwürdig sind.

Einmal: Viel hat sich geändert, aber jeder fühlt seine alten Positionen bestätigt.
Und: Die CDU hat massiv Stimmen eingebüßt. Also ist ihre Politik falsch. Die AfD hingegen hat massiv Stimmen gewonnen. Aber ihre Politik ist auch falsch.
Und schließlich: Viele Menschen wehren sich in vielen Punkten vehement dagegen, sich von der Mehrheit Falsch und Richtig vorschreiben zu lassen. Doch sie nehmen das Abschneiden der CDU als ultimativen Beweis dafür, dass die Flüchtlingspolitik falsch ist.


Mittwoch, März 09, 2016

Gedanken zur Zeit

Erziehung und Fortschritt lehren, dass man die Gegenwart nur im Licht der Vergangenheit verstehen kann. Was war, ist die Grundlage dessen, was ist. Das ist die Idee allen Werdens und aller Dynamik: das Prinzip, jetzt das zu wandeln, was ist, ohne den Kontakt zu dem zu verlieren, das gerade noch war. Was wächst, wird von Moment zu Moment größer, doch immer in direktem Bezug zum Moment davor. Wäre ein Sämling von einem Moment zum nächsten ein großer Baum, hätte kein Wachstum stattgefunden, sondern eine Art plötzlicher Verwandlung. 
Das Prinzip des Wachstums bestimmt uns; nur so kann ich jetzt die Grundlage für das schaffen, das sein wird. Nur weil die Vergangenheit die Gegenwart prägt, hat es Sinn, heute für die Zukunft zu arbeiten. Es hat nur dann Sinn, etwas zu üben, wenn ich es morgen deshalb kann, weil ich heute geübt habe. Die Hoffnung auf Verwandlung ohne Werden, dass ich morgen etwas kann, ohne dass ich es heute übe, ist vergeblich.
Die Hoffnung der Gesellschaft ist, dass heute eine bessere Zukunft gestaltet werden kann.

Die Psychologie hingegen lehrt, dass diese Grundlage zugleich eine Gefangenschaft darstellt: frühere Erlebnisse machen den Menschen zu dem, was er ist. Ein Richter kann nur dann eine angemessene Strafe verhängen, wenn er weiß, in welchem Maße ein Täter so geprägt war, dass es seine Entscheidungsfreiheit beeinträchtigte. Kaum etwas prägt das Verhalten so sehr, wie frühere Verletzungen und schlechte Erfahrungen. Ein großer Teil der Gedanken im Leben kreist daher um das Problem, wie man die Vergangenheit hinter sich lassen kann. Techniken dazu werden entwickelt, die schon manchen Menschen aus einer Vergangenheit befreien konnten, die sich wie Ketten um die Gegenwart legten. Um eine sinnvolle Zukunft gestalten zu können, muss man frei von seiner Vergangenheit sein.
Die Freiheit der Gesellschaft ist, dass heute nicht gestern ist.

Doch was hat es für einen Sinn, jetzt die Zukunft prägen zu wollen, wenn man, sobald diese Zukunft das Jetzt ist, versuchen wird, sie hinter sich zu lassen?
Natürlich versucht man, solche Dinge für die Zukunft zu tun, die sinnvoll erscheinen. Doch das kann auch bei allem Bemühen der falsche Weg sein. Viele schlechte Erfahrungen macht man mit Menschen, die es gut meinten. Viel tat man selbst in bester Absicht und gut durchdacht, doch die Zeit zeigte, dass es der falsche Weg war.

Es ist ein Dilemma: handeln kann man nur aus der Vergangenheit heraus, doch gerechtfertigt wird das Handeln in der Zukunft. Weise ist schlicht, wer in der Zukunft eine hohe Trefferquote hat: wer die Vergangenheit so gut kennt, dass er die Gegenwart richtig zu lesen versteht, und in der Gegenwart erkennt, wohin sich die Dinge in der Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit wenden werden. Doch sicher ist auch der Weise nicht: auch wenn er sein Handeln durch die Vergangenheit erklären kann, liegt jede Rechtfertigung dafür in der Zukunft, also außerhalb der Zeit, die er unter Kontrolle oder auch nur im Blick hatte.

Faktisch lässt die Zeit uns wenig Spielraum: wir können unser Handeln nur möglichst gut meinen, doch haben wir es nicht in der Hand, ob es wirklich Sinn hat oder nicht. Sobald wir aber sehen, was sinnvoll gewesen wäre, können wir das gewesene Handeln nicht mehr ändern. Die Zeit macht uns einen Strich durch jede Gewissheit.
Was wir bräuchten, ist nach unserem Erleben der Zeit unmöglich: die nachträgliche Änderung dessen, was falsch war, eine Rechtfertigung für unser Handeln, bevor es vorbei ist, und am besten gleich noch eine Liste dessen, was sich in der Zukunft als sinnvoll erweisen wird und was nicht.

Christus liefert uns genau das: Orientierung, was richtig ist und sich im Nachhinein auch als richtig erweisen wird, die Vergebung dessen, was falsch war und eine letzte und endgültige Rechtfertigung all dessen, was wir in gutem Willen tun. Das Christentum ist nur begreifbar, wenn man eine Ewigkeit akzeptiert, die die ganze Zeit umfasst, ohne von ihrem Zwängen abhängig zu sein.

Mittwoch, März 02, 2016

Die Sünde hassen, den Sünder lieben

Volker Beck wurde mit Drogen erwischt. Genaues ist nicht allgemein bekannt, aber es muss schon etwas Härteres gewesen sein: er stellt alle seine politischen Ämter zur Verfügung. Für manchen Katholiken scheint das eine gute Nachricht zu sein: den sind wir los. War er doch bisweilen ziemlich antikatholisch, was die Lehre der Kirche anging.

Ich bin erschüttert. Es muss sehr schwer sein, etwas mit sich herum zu schleppen, für das man sich wahrscheinlich selbst verurteilt, und zugleich im Licht der Öffentlichkeit zu stehen. Es muss sehr schwer sein, moralische Ansprüche zu vertreten, und zugleich zu wissen, dass man selbst unmoralisch handelt.
An dieser Stelle kommt der für mich entscheidende Punkt: verurteile ich Herrn Beck oder begreife ich, dass hier nur sichtbar wird, was wohl für jeden Christ, also auch für mich, gilt? Dass nämlich die eigene Lebensweise hinter dem Willen Gottes, den wir verkünden, meilenweit hinterher hinkt. Dass es Gott ist, der uns rechtfertigt, und nicht unsere eigene Moral. Ich nehme keine Drogen und handele nicht damit? Christus sagt nicht, ich sei besser, sondern er sagt, ich solle aufpassen, dass ich mich nicht für besser halte (Man ergänze Lukas 18,11 um Drogen).
Werden die eigenen Fehler derart ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt, so dass man sich zurückziehen muss, ist das ein extrem schmerzhafter Prozess. Ich habe nicht mit Herrn Beck übereingestimmt, aber ich respektiere, dass er seinem Gewissen gefolgt ist. Und ich bin jedem Menschen dankbar, der es riskiert, sich zu exponieren, um die Gesellschaft voran zu bringen, auch wenn ich seine Meinung nicht teile. Erst auf dieser Basis kann man streiten.

Nachtreten verbietet sich. Wer sich jetzt die Hände reibt, weil er glaubt, Gott sei darüber froh, kann gleich zur Beichte gehen. Politisch war er ein Gegner. Die Ämter hat er nicht mehr. Es bleibt vor Gott ein Bruder, dessen Probleme auch meine sind. Denn wenn ein Teil krank ist, leiden alle.
Ich sage Herrn Beck gerne meine Solidarität als Sünder und mein Gebet als Bruder zu.

Dienstag, März 01, 2016

Der gesunde Menschenverstand sitzt zwischen den Stühlen.

Der eine Stuhl:
Wir können nicht jeden aufnehmen, was im Klartext bedeutet, wir können fast niemanden aufnehmen. Auf jeden Fall sind es zu viele. Hätte Frau Merkel doch bloß die Grenzen dicht gelassen! Die syrischen Flüchtlinge wären geblieben, wo sie waren: im Libanon, in Jordanien, in der Türkei, in Ägypten. Da sind ohnehin schon einige Millionen. Auf unsere Million wäre es auch nicht mehr angekommen – die wären dort gar nicht aufgefallen, und alles wäre ruhig geblieben. Wir hätten in Ruhe diskutieren können, wer denn vor Ort nun den richtigen bombardiert, und ob das wirklich nötig ist. Wir hätten die humanitäre Katastrophe angeprangert und Geber-Konferenzen einberufen. Kurz: wir hätten weiter gemacht, wie bisher.

Der andere Stuhl:
Wer hier Hilfe sucht, wird erst einmal mit Rechten versehen. Die dürfen keinesfalls geringer sein, als die der eigenen Bevölkerung. Oder besser: man darf erst gar nicht auf die Idee kommen, es gäbe einen Unterschied zwischen Einwohnern und Flüchtlingen. Wie empfängt man doch gleich privat seine Gäste: kaum sind sie drinnen, gehören sie zur Familie und sind über jede Kritik erhaben. Nie würde man einen Gast rauswerfen, nur weil der ein wenig Besteck klaut, die Tischdecke anzündet oder die Tochter betatscht. Sonst würde man schließlich alle Gäste beschuldigen. Oder so ähnlich.
Und der Schreiber dieser Zeilen ist natürlich ganz unmöglich, weil er es wagt, Ausländer und Betatschen in einem Atemzug zu erwähnen, als seien das alles Vergewaltiger.

Ich denke:
Flüchtlinge müssen aufgenommen werden. Notfalls ohne Europa, denn wenn andere sich schlecht verhalten, rechtfertigt das kein eigenes Unrecht. Flüchtlinge aufzunehmen ist politisch sinnvoll, um eine gefährliche Krise zu entschärfen. Es ist eine Pflicht für jede christliche Gesellschaft und für alle, die menschlich empfinden. Wir haben uns daran gewöhnt, dass internationale Probleme außerhalb unserer Grenzen stattfinden. Diese Zeit ist vorbei. Dass uns diese Situation überrascht, mag sein; das ändert jedoch nichts an ihrer Existenz. Wir haben die Wahl, das zu begreifen oder eine Krise zu riskieren, gegen die unsere jetzige Aufgabe geradezu lachhaft ist.
Wenn aber ein Flüchtling zu uns kommt, ist er erst einmal ein Gast. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Wer dauerhaft hier bleibt, wird irgendwann einer von uns, mit allen Rechten. Bis dahin darf er hier sein, aber das nach unseren Regeln. Er bekommt gesagt, was er darf und wo er sich aufzuhalten hat. Das wird klar kommuniziert und beherzigt. Wer sich daran nicht halten will, geht. Wer dabei erwischt wird, wie er hier Autos anzündet, stiehlt, raubt, Polizisten bedroht, andere Religionen verfolgt oder Frauen bedrängt, muss das Land umgehend verlassen und darf nicht wiederkommen. Es sollte doch klar sein: wer die Gewalt, vor der er angeblich flieht, mitbringt, kann sofort wieder gehen. Das ist eine große Herausforderung für einen Menschen mit fremder Mentalität, aber eine notwendige. Jeder kann dabei Hilfe bekommen, Ausnahmen gibt es nicht. Dann können wir in Ruhe leben, und die ganzen friedlichen und wirklich bedürftigen Flüchtlinge auch.