Dienstag, Dezember 07, 2010

Zur Kritik an Bischof Huonder

Ich bin per Mail gefragt worden, was ich als Teilnehmer von der Kritik der Katholischen Internationalen Presseagentur KIPA/APIC an der Teilnahme von Bischof Huonder aus Chur an der 13. Kölner Liturgischen Tagung in Herzogenrath halte. Die sogenannte Presseagentur hatte unter Berufung auf das vorgeblich »katholische« Portal »kreuz.net« unter anderem gewußt:

Unter anderem weilte er (Bischof Vitus Huonder) an der 13. Kölner Liturgischen Tagung, wie die "Schweizerische Kirchezeitung" berichtet. Mitorganisatoren sind bekannte konservative Gruppierungen wie "Una Voce" und "Generation Benedikt". Das erzkonservative katholische Internetportal kreuz.net berichtet über diesen Anlass unter dem Titel:" alte Messe: Schweizer Diözesanbischof hilft in Deutschland aus" - was von Huonders Kritikern so verstanden wird, dass kein deutscher Diözesanbischof zu einer Teilnahme bereit war.



Zunächst einmal ist zu fragen, was denn so schlimm daran ist, wenn eine Tagung von konservativen Gruppen – die Berechtigung dieser Einordnung einmal vorausgesetzt –, die sich legitim und lehramtstreu innerhalb der Kirche befinden, ausgerichtet wird.

Daß die Tagung vom Aachener Bischof ignoriert wurde, wird niemanden wundern, der die Distanz des Aachener Bischofs gegenüber der Außerordentlichen Form des Römischen Ritus kennt. Das ist legitim. Ich erwarte hier zudem eine Entspannung und möchte auch selber gerne dazu beitragen.

Gleichzeitig ist auch mit Deutlichkeit anzumerken, daß es auf der Tagung nicht einmal ansatzweise Töne gab, die sich etwa gegen das Zweite Vatikanische Konzil gerichtet hätten. Diese Sorge wird ja immer wieder geäußert.

Daß die Tagung von den deutschen Bischöfen ignoriert wurde, ist eine Information, die so meines Erachtens nicht stimmt, zumal Weihbischof em. Dr. Klaus Dick aus Köln am Samstag mit einem Pontifikalamt die Tagung beschloß. An der Tagung haben unter anderem zwei amtierende Anglikanische Bischöfe teilgenommen, sowie der Evangelisch-Lutherische Landesbischof Manzke von Schaumburg-Lippe, die Professoren Robert Spaemann sowie der Freiburger Liturgiewissenschaftler Helmut Hoping, letztere immerhin sehr renommierte Redner.

Ich habe keinerlei Verständnis für die despektierliche und engherzige Weise, in der innerhalb der Kirche und bestimmten katholischen Medien mit Bischof Huonder umgegangen wird, zumal die Kirche von ihren Teilkirchen und nicht von ihren Nationalkirchen her bestimmt ist. Alle Bischöfe sind international unterwegs. Was so ungewöhnlich an der Teilnahme eines schweizerischen Bischofs an einer deutschen Tagung sein soll, muß mir jemand erst einmal rational erklären.

4 Kommentare:

  1. Nebenbei: Ich habe mich mit einer der tollen Karikaturen bedient, siehe PREDIGTGARTEN. Danke!

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  2. Ich kann diese Hysterie auch nicht so ganz begreifen. Jetzt, wo ich ja "entdeckt" bin, weiß ja jeder, daß inzwischen auch "solche Leute" in ganz normalen Positionen der Kirche sitzen. Wahrscheinlich ist das der eigentliche Skandal: Tempora mutantur!

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  3. Danke, lieber Predigtgärtner! Ich muß unbedingt die Nutzungsrechte für meine Blog-Illustrationen festlegen. Aber prinzipiell dürfen alle akkreditierten Blogoezesanen die Illus in diesem Blog nutzen. :-)

    @ Stanislaus: Ich habe gestern Abend schon mit Cicero gesprochen, daß ich mich auch gerne in den Pulverdampf begebe … »Ich will auch meinen Teil!« (Legionär der Torwache bei »Asterix und der Kupferkessel«)

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  4. Na dann mal einen guten Kampf!

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