Die Meinungsforscher wussten, dass Clinton gewinnt.
Die Presse wusste, dass Trump letztlich keine Chance hat.
Die Fachleute wussten, dass die Aktien einbrechen, sollte Trump gewinnen.
Das wussten die schon immer. Verlasst euch drauf!
Das war vor der Wahl.
Jetzt ist nach der Wahl.
Heute weiß die Presse, warum es gar nicht anders kommen konnte.
Heute weiß die Presse, was kommen wird.
Heute weiß die Politik, dass das auch bei uns passieren kann. Und sie zittert. Denn sie hat ein Problem: die einzige Lösung, zu der sie sich aufraffen kann, ist, noch stärker genau so weiter zu machen, wie bisher.
Maybrit Illner zeigte es:
Alice Schwarzer weiß, dass ungebildete weiße Männer die Ursache waren, weil sie mit einer starken Frau nichts anfangen konnten.
Lafontaine weiß, dass die soziale Kluft die Ursache ist, die wiederum daher rührt, dass die Menschen nicht links genug sind.
Aus dem Lager der Grünen heißt es: „Wir müssen den Menschen noch besser erklären, was wir tun!“
Mehr vom Alten.
Fazit: der Schuss wurde gehört. Er soll die anderen aufrütteln.
Die Politik schaut von den Menschen weg und versteht den Tritt, der notgedrungen von hinten kommt, als beschleunigenden Impuls in ihre Richtung. Denn jeder hat eine ganz besondere Qualität in diesem ganzen Tohuwabohu: er kennt sich aus und weiß. Als einziger, versteht sich.
Politik und Presse sind gefangen in ihrem Anspruch an sich selbst, immer den Weg zu kennen und der Bevölkerung zu vermitteln. So gefangen, dass sie lieber blanken Unsinn von sich geben als einfach einmal still zu sein. Und damit verpassen sie das Entscheidende: das Hören, weil sie ständig reden. Sie, die immer alles wissen, übersehen das Banalste, das in jedem Kommunikationstraining gelehrt wird: erst einmal den Anderen reden lassen. Ihn fragen lassen. Vertrauen schafft man, indem man sich Fragen anhört und sie stehen lässt. Beantwortet man sie sofort, schafft man Abneigung. Doch zu dieser Erkenntnis sind Politik und Presse unfähig. Schon prasseln wieder Antworten und Erklärungen auf uns ein, ohne Basis, oft mit einer Halbwertszeit von nur Stunden. Antworten und Erklärungen, die nur noch nerven.
Niemandem fällt auf, was Trump sagte: „Ihr werdet nicht länger ungehört bleiben!“
Er versprach zu hören. Und das kam an. Die teils abstrusen Antworten, die er gab, waren kein besserwisserisches Herunterleiern von Lösungen, die niemand mehr hören wollte, sondern Impulse, die die Stimmung aufgriffen, die er hörte. Nicht weil sie jeden Latino rauswerfen wollten, wählten sie ihn, sondern weil sie merkten: der hat uns zugehört. Denn eins wissen die Wähler genau: Politiker und Reporter, die alles wissen, haben keine Ahnung. Und sie vertrauen dem, der vermittelt, zuzuhören und die Ärmel hochzukrempeln.
Unsere Politik hingegen und unsere Presse sind nicht nur unfähig, zu hören – sie verteufeln das Hören noch dazu. „Populismus“ ist die Diagnose, die sie jedem zuordnen, der auf die Menschen einzugehen versucht. Sie sind es gewohnt, Ungeliebtes so zu bedrängen und zu ächten, dass es sich wieder zurückzieht. Und sie überlassen das Hören anderen. Eine Frage der Zeit, bis sie sich verwundert die Augen reiben, weil sie entmachtet wurden.
Und wir können froh sein, wenn wir mit denen, die dann an die Macht kommen, nicht ins totale Chaos versinken. Die danach greifen, sind mehr als bedenklich.
Nun wir sind uns ja eher selten einig, diesen Kommentar kann ich in gänze unterschreiben. Nur mit der Entmachtung der Medien bin ich unsicher. Ist das nicht der große Unterschied zu den USA? Wir haben eben keine Radio- und Fernsehsender die anderes verkünden als ARD/ZDF und Konsorten.
AntwortenLöschenSelbst für die ARD und ZDF gilt: Meinungen kann man ändern, Realitäten nicht. Ansonsten, Daumen hoch für diesen Kommentar.
AntwortenLöschenErsetzen Sie Trump durch Hitler und vielleicht merken Sie, was Sie da für einen Unsinn schreiben...
AntwortenLöschenIch habe überlegt, ob ich diesen Blödsinn veröffentlichen soll. Ich tue es, obwohl ich nicht weiß, welche Logik hinter dem Einwurf steht.
LöschenVielleicht: Trump = schlimm (Hitler), ergo verbietet sich Kritik an jedem, der ihn ablehnt. Und da hört dann die Logik auf.
Dieser Kommentar zeigt, wie man lesen und doch nicht lesen kann. Ich habe Trump weder gut geheißen noch abgelehnt, sondern auf Misstände bei der Beurteilung seines Vorgehens aufmerksam gemacht. Sollte sich Trump als Hitler erweisen, wäre es noch viel wichtiger, dass jeder, der etwas entdeckt, darauf aufmerksam macht, wo es im Erkennen seiner Strategie im Argen liegt.
Und genau das, sein Vorgehen, vergleiche ich mit Hitler. Populismus, Vorurteile, Hetze und Schwarzweißdenken... Jetzt aber... Ich glaube nicht, dass er 6 Mio Juden töten wird. 6 Mio Muslime hoffentlich auch nicht.
LöschenNoch einmal: es geht hier nicht um diese Dinge. Weitere Kommentare dieser Art werde ich nicht mehr frei schalten.
Löschen