Donnerstag, März 15, 2012

Die schreckliche Wahrheit hinter dem Plakat!!

[von Sr. Informata] Elsa hat bereits versucht, die Hintergründe eines mysteriösen Plakates zu erhellen, das testweise in Rorschach ausgehängt wurde. Nach dem Grundsatz, daß nur investigatives Bloggen gutes Bloggen ist, haben wir durch eine Informantin, die aus guten Gründen vorzieht, ungenannt zu bleiben, die wahre Botschaft des Rorschachplakats enträtseln können. Nennen wir unsere Informantin einfach »Schwester Informata«. Sie schreibt:

"Schwarz, Rot und fahles Weiß bestimmen den Farbtenor des Plakates. In blutroten Lettern schreit dem Betrachter der Schriftzug "STOP" ins Auge. Eine verdreht wirkende, muskulöse Hand, welche aus einem schwarzen, mit weißen Aufschlägen versehenen Ärmel ragt, umklammert brutal eine schlaffe, zarte Frauenhand, an deren Ringfinger ein mehrkarätiger Brillantring bis an das mittlere Fingerglied verrutscht ist. Durch die Komposition der Handstellung entsteht beim Betrachter der Eindruck von blanker Gewalt. Ist die Trägerin des Brillantringes tot? Wurde sie vom Besitzer der zupackenden Männerhand - ermordet? Durch die nähere Betrachtung des stilisierten Ärmels, auf welchem der rote Schriftzug "STOP" angebracht ist, wird erkennbar, dass der Ausschnitt eine Kukulle wie die eines Tempelritters zeigt: Es könnte ist ein Angehöriger eines Laienordens sein, der die Hand der (von ihm?) ermordeten Frau hart umklammert. Ist er gerade dabei, ihre Leiche zu entsorgen? Der Schriftzug über dem Bild, der zunächst angesichts der dramatischen Abbildung in der unteren Bildhälfte nicht ins Auge fällt, kann uns weiterhelfen. "Wir schließen niemanden aus!" heißt es in reinweißen Versalien am Kopf des Bildes. "Bei uns sind auch geschiedene Wiederverheiratete willkommen!" heißt es in der - in Schriftgröße 24 etwas kleiner - gestalteten, ebenfalls weißen) Unterüberschrift. Die Botschaft zum Bild wird klarer: Der ominöse Laienorden macht keinen Unterschied, wen er brutal ermordet. Selbst wiederverheiratete Geschiedene, jene verfemte Randgruppe der Gesellschaft, sind willkommen, um die düsteren Rituale der Organisation zu ermöglichen. Gibt es keine Rettung? Zur Mitte hin eröffnet sich eine weitere, nun rote Überschrift: "Auch wir sind entsetzt!" Warum könnte der offenbar skrupellos nach Opfern lechzende Geheimbund entsetzt sein? Die Lösung des Rätsels steckt in einem optisch kaum auffallenden, in dünner, weißer Typografie angebrachten Schriftzug nahe der Bildmitte, unmittelbar über der abgebildeten Szene der ermordeten Dame im Klammmergriff des brutalen Geheimbündlers: "über den Hirtenbrief von Bischof Huonder". Nun wird dem Betrachter die gesamte Dramatik des Bildes offenbar. Ein Bischof hat es gewagt, sich gegen die menschenverachtenden Praktiken eines - wie des Bischofsnamens rätoromanischer Charakter verrät - Schweizer Dunkelmännervereins zu stellen. "Hirtenbrief" bezeichnet eine Kommunikationsform in der katholischen Kirche, die eine größete Öffentlichkeit herstellt. Kein Wunder, dass der finstere Club "entsetzt" ist: der Bischof ist offenbar mutig an die Öffentlichkeit gegangen mit seiner Anklage gegen die mörderischen Vasallen des Todes. Diese sehen sich durch ihn der Ausübung ihrer finsteren Praxis, die selbst Menschenopfer mit einschließt, behindert. Der Betrachter wird also bei der Betrachtung des Plakates Zeuge eines dämonischen Kampfes zwischen einem Gerechten und einer bösen Macht."

4 Kommentare:

  1. Super!
    Genau das habe ich auch gedacht, als ich das Poster gesehen habe. Das ist eine Aktion gegen Gewalt....
    Der Kommentar erinnert an den "Spießer Alfons", der früher bei W&V in ähnlicher Manier misslungene Werbekampagnen kommentiert hat.
    Da haben sich die Superkreativen, die diese Idee hatten, ein ziemliches Eigentor geschossen.
    Rausgeschmissenes Geld, das besser angelegt gewesen wäre, den "Ausgeschlossenen" klar zu machen, dass Gott seine Gebote noch nicht geändert hat, und dass weder Papst noch Kirche die Vollmacht haben, die Gebote zu ändern ...

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  2. Anonym3:03 PM

    Zum Hintergrund: Die Vorlage zum Plakat ist diese -

    http://www.daju.ch/Bilder/Bilder/Plakat%20Stop%20Missbrauch.pdf

    Stammt aus der gleichen Pfarrei.

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  3. Thanks Echo Romeo, you made my day!

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  4. glasklare Analyse. Dafür bekommt echo romeo den Sonderpreis-, der allerdings erst noch erfunden werden muß, den c.i.s = catholic intelligenc(service) award.
    In einem anderen blog wurde noch auf die höchst verdächtige Farbkombination schwarz, rot& weiß hingewiesen -ein Appell an unterbewußte Ablehnungsmechanismen und die Verwendung eines politisch unkorrekten Schrifttypus bei den "roten" Worten. Fehlen eigentlich nur noch noch die Runen.
    My day too....

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