Samstag, Januar 15, 2011

Ein Wunder, ein Wunder…

[SV] Die Frage, die oft gestellt wird: „Glaubst Du wirklich an Wunder?“ Meine Antwort: “Ich tu’s!“
Diese Antwort hat uns einen Bibelkreis gekostet, in dem unsere damalige Gemeindereferentin die Leitung übernommen hatte. Sie erklärte es genau: Jesus war so wunderbar, dass Wundergeschichten entstanden, um die Faszination, die er auslöste, irgendwie auszudrücken. Blinde, die sehen, lahme, die gehen und Taube, die hören – all das sind Allegorien dafür, dass er den Menschen die Augen öffnete, in den Menschen etwas in Bewegung brachte und sie hat hoffnungsvoll aufhorchen lassen. Mit diesem Wissen, wurde uns erklärt, geht man an die Schrift heran. Komischerweise wollte sich danach niemand mehr treffen – es verlief im Sande. Kein Wunder.
Nun hat das meinen Glauben an Wunder nicht erschüttert. Es ist für mich einfach logisch, dass der, der die Naturgesetze schuf, Herr über sie ist. Zugleich ist die Möglichkeit, da Allegorien zu finden, natürlich auch völlig richtig und auch wichtig. Nur eben nicht alleine richtig. Was ist das Argument der Schrift dafür, dass die Wunder wirklich geschehen sind?
Eine Wunderschilderung alleine reicht nicht. Man kann sie immer abstrahieren. Was man bräuchte, wäre eine Stelle, in der ein Wunder bezeugt würde, aber eben nicht aus Faszination heraus, sondern aus einer anderen Perspektive, aus der es abstrakt einfach nicht mehr funktionieren würde. Eine Wunderschilderung, in der die Allegorie einfach Unsinn wäre. Und die wichtig genug ist, nicht negiert werden zu können.

Da fand ich Matthäus 9, 1-8.

1 Jesus stieg in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt.
2 Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
3 Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott.
4 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen?
5 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
6 Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!
7 Und der Mann stand auf und ging heim.
8 Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.


Hier geht es gar nicht um das Wunder. Die Heilung wird nicht für sich beschrieben, sondern sie erfolgt als Beweis für etwas anderes, nämlich Jesu Vollmacht. Diese ganze Sache würde gar nicht stimmen, wenn Jesus als Beweis für Behauptungen nur weiter theoretisch geblieben wäre. Der Beweis liegt ausdrücklich in der praktischen Durchführung. Das zu verneinen hieße, Jesus seine Vollmacht abzusprechen, denn er selbst belegt sie mit dem Wunder.
Wir dürfen also davon ausgehen, dass es mindestens ein Wunder wirklich gab.

1 Kommentar:

  1. Wie heißt es so schön in jenem alten Schlager?

    "Wunder gibt es immer wieder..." - la la la la....

    Wen wundert's, wenn Wunder manche verwundern; manches ist aber so wunderlich und zugleich wunderschön, dass es an ein Wunder grenzen würde, wenn die Gläubigen es nicht verstehn.

    Rainer

    PS: Ich glaube an Wunder, nicht nur die Wunder Jesu, sondern auch an Wunder im Hier und Heute...

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