[Von Bastian, der sich einen Frust von der Seele schreibt.]
Für gewöhnlich schaue ich mir keine Sportberichte im Fernsehen an - sie interessieren mich nicht besonders.
Bei olympischen Spielen ist das anders: die haben für mich einen Charme, der mir sehr gefällt. Als Sportveranstaltung unvergleichlich, wie ich finde.
Um so mehr stören mich derzeit die Kommentare: von der Stimmung und der Schönheit der Spiele kommt fast nichts mehr rüber vor lauter Ehrgeiz. Ein Schwimmer freut sich über die Teilnahme: oh nein, so geht das aber nicht. Er ist nicht weiter gekommen! Ein Amerikaner bringt eine großartige Leistung: das wollen wir nicht, weil er besser ist als ein Deutscher. Paul Biedermann erschwimmt einen Sieg: der wird nur in Zusammenhang mit dem "Versagen" am Vortag gesehen. Eine Radfahrerin erreicht Platz 4: wieder eine Medaillenhoffnung weniger.
Und, und, und...
Sagt mal, liebe Fernsehsender: glaubt Ihr wirklich eine derartig negative Stimmungsmache sei das Gebot der Stunde? Oder überhaupt irgendwie geboten? Ich finde das widerlich.
Es stimmt: derzeit ist viel von unseren nationalen Interessen die Rede, womit meistens Dinge gemeint sind, die man gegen die eigenen Partner durchsetzen soll. Insofern passt Eure Berichterstattung ins Bild. Ins Bild, das Ihr malt und das hässlich ist.
Montag, Juli 30, 2012
Samstag, Juli 28, 2012
Mal vereinfacht gesagt.
[Von Bastian]
Dies einmal als Gegenpol zur allgemeinen Ansicht, Deutschland werde ausgenutzt. Ein Gedankengang ohne Anspruch auf vollständige Richtigkeit, aber bedenkenswert, wie ich meine.
Soviel habe ich verstanden: Jahrzehntelang hatten wir einen Außenhandelsüberschuss, viele Jahre waren wir „Exportweltmeister“. Und wir waren stolz darauf: offensichtlich arbeiten wir gut und sind durch Qualität erfolgreich.
Was wir aber versäumt haben: zu fragen, woher die anderen denn das Geld eigentlich haben, dass sie bei uns mehr ausgeben als wir bei ihnen. Und damit sind wir bei der Frage, woher in unserem System Geld eigentlich kommt.
Ist da irgendjemand, der Geld verschenkt, wenn mehr gebraucht wird? Nein, das wäre ungerecht. Wem sollte man Geld schenken? Wenn mehr Geld gebraucht wird, als da ist (und das ist bei jedem Wirtschaftswachstum unentwegt der Fall), dann geht man zur Bank und leiht es sich. Und wenn die Bank keines zum Verleihen hat, geht sie zur Zentralbank und leiht es sich dort selbst. Alles gegen Zinsen, versteht sich. Die sind mal höher und mal niedriger, aber sie sind immer da. Und damit ist klar: unserer gesamten Geldmenge steht eine entsprechende Schuldenlast gegenüber.
Sicher: wenn ich meine Schulden abbezahlt habe und Gewinn mache, habe ich Geld, dem keine Schulden gegenüberstehen. Ich bin Schuldenfrei. Wenn ich allerdings das Geld, das ich als Gewinn gemacht habe, zurückverfolge: irgendjemand hat es sich geliehen und hat deshalb Schulden.
Es ist systemimmanent: mit jedem Wachstum steigen die Schulden. Und was uns einerseits den Geldwert stabil hält, nämlich der Leitzins, sorgt zugleich dafür, dass es bei uns keinerlei Geld gibt, hinter dem nicht Schulden stehen.
Wir haben es gut gehabt: wir haben mehr verdient als ausgegeben. Aber irgendjemand anders hat dafür Schulden gemacht. Zwangsläufig. Faktisch haben wir jahrelang unser Geld mit den Schulden anderer verdient.
Das war kein böser Wille, sondern Kurzsichtigkeit. Solange die Weltwirtschaft wächst, kann man sich Schulden leisten. Übersehen haben wir, dass sich in diesem System zwangsläufig irgendwann die Schulden an ein paar Schwachpunkten soweit aufstauen, dass sie dort nicht mehr bezahlt werden können. Und da an diesen Schulden das Kapital des Systems hängt, ist das gefährlich, denn es hat Folgen für alle.
Wir haben uns verhalten wie eine Bank, die ihren Kunden immer neue Kredite aufschwatzt, dabei kräftig wächst und dann staunt, wenn diese Kredite irgendwann faul werden. Dass wir in diesem System bisher gut dastanden, heißt nicht, dass wir weniger pleite sind als Griechenland. Bei uns kommt die Pleite nur etwas später an.
Dies einmal als Gegenpol zur allgemeinen Ansicht, Deutschland werde ausgenutzt. Ein Gedankengang ohne Anspruch auf vollständige Richtigkeit, aber bedenkenswert, wie ich meine.
Soviel habe ich verstanden: Jahrzehntelang hatten wir einen Außenhandelsüberschuss, viele Jahre waren wir „Exportweltmeister“. Und wir waren stolz darauf: offensichtlich arbeiten wir gut und sind durch Qualität erfolgreich.
Was wir aber versäumt haben: zu fragen, woher die anderen denn das Geld eigentlich haben, dass sie bei uns mehr ausgeben als wir bei ihnen. Und damit sind wir bei der Frage, woher in unserem System Geld eigentlich kommt.
Ist da irgendjemand, der Geld verschenkt, wenn mehr gebraucht wird? Nein, das wäre ungerecht. Wem sollte man Geld schenken? Wenn mehr Geld gebraucht wird, als da ist (und das ist bei jedem Wirtschaftswachstum unentwegt der Fall), dann geht man zur Bank und leiht es sich. Und wenn die Bank keines zum Verleihen hat, geht sie zur Zentralbank und leiht es sich dort selbst. Alles gegen Zinsen, versteht sich. Die sind mal höher und mal niedriger, aber sie sind immer da. Und damit ist klar: unserer gesamten Geldmenge steht eine entsprechende Schuldenlast gegenüber.
Sicher: wenn ich meine Schulden abbezahlt habe und Gewinn mache, habe ich Geld, dem keine Schulden gegenüberstehen. Ich bin Schuldenfrei. Wenn ich allerdings das Geld, das ich als Gewinn gemacht habe, zurückverfolge: irgendjemand hat es sich geliehen und hat deshalb Schulden.
Es ist systemimmanent: mit jedem Wachstum steigen die Schulden. Und was uns einerseits den Geldwert stabil hält, nämlich der Leitzins, sorgt zugleich dafür, dass es bei uns keinerlei Geld gibt, hinter dem nicht Schulden stehen.
Wir haben es gut gehabt: wir haben mehr verdient als ausgegeben. Aber irgendjemand anders hat dafür Schulden gemacht. Zwangsläufig. Faktisch haben wir jahrelang unser Geld mit den Schulden anderer verdient.
Das war kein böser Wille, sondern Kurzsichtigkeit. Solange die Weltwirtschaft wächst, kann man sich Schulden leisten. Übersehen haben wir, dass sich in diesem System zwangsläufig irgendwann die Schulden an ein paar Schwachpunkten soweit aufstauen, dass sie dort nicht mehr bezahlt werden können. Und da an diesen Schulden das Kapital des Systems hängt, ist das gefährlich, denn es hat Folgen für alle.
Wir haben uns verhalten wie eine Bank, die ihren Kunden immer neue Kredite aufschwatzt, dabei kräftig wächst und dann staunt, wenn diese Kredite irgendwann faul werden. Dass wir in diesem System bisher gut dastanden, heißt nicht, dass wir weniger pleite sind als Griechenland. Bei uns kommt die Pleite nur etwas später an.
Freitag, Juli 27, 2012
Das war zu erwarten
Chinas Autobauer klauen deutsche Technik. (LINK)
Im Wunsch, alles billiger zu bekommen, haben wir viel Know-How ins Ausland verlagert. Dort kann man damit billiger produzieren.
Haben wir wirklich erwartet, dass die billigen Produzenten das auf Dauer mitmachen und dafür sorgen, dass es bei uns alles schön preiswert ist? Haben wir wirklich erwartet, dass die anderen Länder immer mehr bei uns einkaufen, als wir bei ihnen, dass wir es uns mit dem Überschuss dann gut gehen lassen und die anderen halt notfalls Schulden machen, um unsere Waren zu bezahlen? Erwarten wir wirklich, dass die anderen jetzt sparen, um die Schulden bei uns bezahlen zu können, gegen die wir nie etwas hatten, solange das Geld bei uns ankam?
Zudem wurden dabei bei uns viele Menschen arbeitslos, weil ihre Arbeitsplätze ausgelagert wurden, die nun unterstützt werden müssen.
Sind wir wirklich so naiv?
Im Wunsch, alles billiger zu bekommen, haben wir viel Know-How ins Ausland verlagert. Dort kann man damit billiger produzieren.
Haben wir wirklich erwartet, dass die billigen Produzenten das auf Dauer mitmachen und dafür sorgen, dass es bei uns alles schön preiswert ist? Haben wir wirklich erwartet, dass die anderen Länder immer mehr bei uns einkaufen, als wir bei ihnen, dass wir es uns mit dem Überschuss dann gut gehen lassen und die anderen halt notfalls Schulden machen, um unsere Waren zu bezahlen? Erwarten wir wirklich, dass die anderen jetzt sparen, um die Schulden bei uns bezahlen zu können, gegen die wir nie etwas hatten, solange das Geld bei uns ankam?
Zudem wurden dabei bei uns viele Menschen arbeitslos, weil ihre Arbeitsplätze ausgelagert wurden, die nun unterstützt werden müssen.
Sind wir wirklich so naiv?
Schon wieder Verwirrung
[Von Bastian]
Ich arbeite mich an diesem Themenbereich ab - nun gut, er ist offensichtlich wichtig für mich.
JoBo hat es schon auf den Punkt gebracht: „Damit, also mit der einfachen Maßnahme, bis zur Ehe enthaltsam zu leben und in der Ehe dem Partner treu zu bleiben, sind 99 Prozent aller Risikofaktoren einer HIV-Infektion vom Tisch.“ (LINK)
Das stimmt natürlich für alle Krankheiten, die durch sexuelle Kontakte übertragen werden.
Nun gibt es die Meldung, dass die Syphilis sich wieder verstärkt ausbreitet (LINK). Und es ist frappierend, dass bereits im Artikel, der diese Meldung bringt, an zwei Stellen der simple Zusammenhang zwischen Sex und Krankheit verwischt wird.
„Es sind hauptsächlich Männer betroffen, die Sex mit Männern haben. Aber daraus nun zu schließen, dass sich ein sorgloseres Verhalten ausbreitet, ist nur Spekulation."
„Denn – ganz wie im Mittelalter – wecken sexuell übertragbare Krankheiten noch heute Assoziationen mit lebhaftem und sündhaftem Sexualverhalten... So verschmelzen Vorstellungen von einem partnerschaftlichem Treueideal und was eine gute und richtige Sexualität darstellt, mit Einstellungen zu einer bakteriellen Erkrankung.“
Auch wenn man mit der Nase drauf gestoßen wird: Libido kann in unserer Gesellschaft einfach nicht schaden!
Ich arbeite mich an diesem Themenbereich ab - nun gut, er ist offensichtlich wichtig für mich.
JoBo hat es schon auf den Punkt gebracht: „Damit, also mit der einfachen Maßnahme, bis zur Ehe enthaltsam zu leben und in der Ehe dem Partner treu zu bleiben, sind 99 Prozent aller Risikofaktoren einer HIV-Infektion vom Tisch.“ (LINK)
Das stimmt natürlich für alle Krankheiten, die durch sexuelle Kontakte übertragen werden.
Nun gibt es die Meldung, dass die Syphilis sich wieder verstärkt ausbreitet (LINK). Und es ist frappierend, dass bereits im Artikel, der diese Meldung bringt, an zwei Stellen der simple Zusammenhang zwischen Sex und Krankheit verwischt wird.
„Es sind hauptsächlich Männer betroffen, die Sex mit Männern haben. Aber daraus nun zu schließen, dass sich ein sorgloseres Verhalten ausbreitet, ist nur Spekulation."
„Denn – ganz wie im Mittelalter – wecken sexuell übertragbare Krankheiten noch heute Assoziationen mit lebhaftem und sündhaftem Sexualverhalten... So verschmelzen Vorstellungen von einem partnerschaftlichem Treueideal und was eine gute und richtige Sexualität darstellt, mit Einstellungen zu einer bakteriellen Erkrankung.“
Auch wenn man mit der Nase drauf gestoßen wird: Libido kann in unserer Gesellschaft einfach nicht schaden!
Elterngeld wird gekürzt
[Von Bastian]
Das Elterngeld wird in Zukunft anders berechnet. Die Folge: es sinkt. (LINK)
Das Ziel des Elterngeldes ist, anlässlich der Geburt eines Kindes einen ca. einjährigen Berufsausstieg zu ermöglichen, indem finanzielle Einbußen abgefedert werden. Da sich das Elterngeld nach dem Einkommen des letzten Jahres berechnet, ist diese Förderung umso höher, je mehr man verdient. Danach hat man Anspruch auf einen Krippenplatz und kann wieder arbeiten.
Jetzt wird dieser Zuschuss gekürzt. Das ist logisch, denn er hat versagt. Die Geburtenrate in der Bevölkerungsgruppe, die davon profitiert, ist nicht gestiegen. Auch die Geburtenrate insgesamt verharrt auf einem indiskutablen Niveau, und sie wird auch nach Inkrafttreten des KiTa- und Krippenanspruchs nicht besser. Auch dabei handelt es sich um eine verstärkte Förderung höherer Einkommen (siehe LINK).
Es klappt einfach nicht mit der Kinderfreundlichkeit - dennoch will niemand begreifen, dass die Art und Weise, mit der hier an das Problem herangegangen wird, kontraproduktiv ist. Es ist der falsche Ansatz, eine Gesellschaft aufzubauen, in der man ohne Kind am besten lebt, um dann die Nachteile des Kinderkriegens abzufedern. Das ganze soziale Umfeld für Familien wird so vom Kern her negativ (LINK). Man wünscht sich Dinge, weil sie schön sind, nicht weil sie nicht stören.
Wir befinden uns hier in einem sich selbst verstärkenden Prozess: Die Teilnahme an der Arbeitswelt gilt als höchstes Ziel; so rückt der Kinderwunsch nach hinten: erst die Karriere aufbauen; so haben wir weniger Kinder; so müssen mehr Menschen ihr Glück am Arbeitsplatz suchen. Womit wir am Anfang wären. Es baut sich eine gefühlte kinderlose Mehrheit auf, die Kinder selbst nicht will, sie aber als Sicherung ihres Wohlstandes braucht. Aus dieser Mentalität heraus werden dann „Förderungen“ ausgedacht, die nicht funktionieren können. Solange unsere Gesellschaft so ist, dass Kinder als abzufederndes Problem gesehen werden, wird sie ein Geburtenproblem haben.
Das Elterngeld wird in Zukunft anders berechnet. Die Folge: es sinkt. (LINK)
Das Ziel des Elterngeldes ist, anlässlich der Geburt eines Kindes einen ca. einjährigen Berufsausstieg zu ermöglichen, indem finanzielle Einbußen abgefedert werden. Da sich das Elterngeld nach dem Einkommen des letzten Jahres berechnet, ist diese Förderung umso höher, je mehr man verdient. Danach hat man Anspruch auf einen Krippenplatz und kann wieder arbeiten.
Jetzt wird dieser Zuschuss gekürzt. Das ist logisch, denn er hat versagt. Die Geburtenrate in der Bevölkerungsgruppe, die davon profitiert, ist nicht gestiegen. Auch die Geburtenrate insgesamt verharrt auf einem indiskutablen Niveau, und sie wird auch nach Inkrafttreten des KiTa- und Krippenanspruchs nicht besser. Auch dabei handelt es sich um eine verstärkte Förderung höherer Einkommen (siehe LINK).
Es klappt einfach nicht mit der Kinderfreundlichkeit - dennoch will niemand begreifen, dass die Art und Weise, mit der hier an das Problem herangegangen wird, kontraproduktiv ist. Es ist der falsche Ansatz, eine Gesellschaft aufzubauen, in der man ohne Kind am besten lebt, um dann die Nachteile des Kinderkriegens abzufedern. Das ganze soziale Umfeld für Familien wird so vom Kern her negativ (LINK). Man wünscht sich Dinge, weil sie schön sind, nicht weil sie nicht stören.
Wir befinden uns hier in einem sich selbst verstärkenden Prozess: Die Teilnahme an der Arbeitswelt gilt als höchstes Ziel; so rückt der Kinderwunsch nach hinten: erst die Karriere aufbauen; so haben wir weniger Kinder; so müssen mehr Menschen ihr Glück am Arbeitsplatz suchen. Womit wir am Anfang wären. Es baut sich eine gefühlte kinderlose Mehrheit auf, die Kinder selbst nicht will, sie aber als Sicherung ihres Wohlstandes braucht. Aus dieser Mentalität heraus werden dann „Förderungen“ ausgedacht, die nicht funktionieren können. Solange unsere Gesellschaft so ist, dass Kinder als abzufederndes Problem gesehen werden, wird sie ein Geburtenproblem haben.
Donnerstag, Juli 26, 2012
Schlafende Hunde wecken?
[Von Bastian]
In einem Forum wurde den Bloggern der Vorwurf gemacht, "Schades of Grey" erst so richtig hochgespielt zu haben. Der Schreiber fühlte sich gleichsam beschmutzt dadurch, dass er plötzlich "grey" nicht mehr mit "Earl", sondern mit Sado-Maso assoziiere. Früher habe er angesichts des Titels an Tee gedacht - jetzt denke er in Teeläden an Schweinskram.
So ungefähr.
So fast komisch diese Anmerkung auch daher kommt: dieser User spricht ein wichtiges Thema an. Dürfen wir schlafende Hunde wecken? Machen wir uns dann mitschuldig an dem, was folgt?
Ich meine, das will sauber abgewogen sein. In diesem Fall allerdings denke ich, dass die Blogger wenig zum Erfolg des Buches beisteuern, das bereits zigtausendfach verkauft war, bevor zumindest ich überhaupt wusste, dass es existiert.
Zudem gehört Weltbild der Kirche, der wiederum ich angehöre. Ich betrachte die Kirche in gewisser Weise als die meine, und da sage ich schon meine Meinung. Wo, wenn nicht hier? Und ich finde, in meinem Garten hat in dem, was als Blumenbeet gedacht ist, auch ein schlafender Hund nichts verloren. Besonders, wenn es so ein dicker Hund ist.
In einem Forum wurde den Bloggern der Vorwurf gemacht, "Schades of Grey" erst so richtig hochgespielt zu haben. Der Schreiber fühlte sich gleichsam beschmutzt dadurch, dass er plötzlich "grey" nicht mehr mit "Earl", sondern mit Sado-Maso assoziiere. Früher habe er angesichts des Titels an Tee gedacht - jetzt denke er in Teeläden an Schweinskram.
So ungefähr.
So fast komisch diese Anmerkung auch daher kommt: dieser User spricht ein wichtiges Thema an. Dürfen wir schlafende Hunde wecken? Machen wir uns dann mitschuldig an dem, was folgt?
Ich meine, das will sauber abgewogen sein. In diesem Fall allerdings denke ich, dass die Blogger wenig zum Erfolg des Buches beisteuern, das bereits zigtausendfach verkauft war, bevor zumindest ich überhaupt wusste, dass es existiert.
Zudem gehört Weltbild der Kirche, der wiederum ich angehöre. Ich betrachte die Kirche in gewisser Weise als die meine, und da sage ich schon meine Meinung. Wo, wenn nicht hier? Und ich finde, in meinem Garten hat in dem, was als Blumenbeet gedacht ist, auch ein schlafender Hund nichts verloren. Besonders, wenn es so ein dicker Hund ist.
Mittwoch, Juli 25, 2012
Mit das beste von C.S. Lewis...
[... wie Bastian findet]
Ich erkenne den Geist Gottes, wie ich das Licht erkenne. Nicht, indem ich es selbst sehe, sondern indem ich in ihm andere Dinge erkennen kann.
Ich erkenne den Geist Gottes, wie ich das Licht erkenne. Nicht, indem ich es selbst sehe, sondern indem ich in ihm andere Dinge erkennen kann.
Ungenau
[Von Bastian]
Tricks mit der Sprache sind allgegenwärtig. Man sagt die Dinge so, dass das Gegenüber sie anders versteht, als man selbst. So werden Formelkompromisse gefunden, auf die man sich später berufen kann, ohne dass der Gesprächspartner seine Zustimmung jemals so gemeint hätte.
Solche Tricks haben bei Gott nichts verloren: Ja, ja und nein, nein sei unser Reden. Umso mehr stört es mich, dass die Piusbruderschaft genau das wieder einmal versucht: Dinge mit unausgesprochenem Inhalt zu füllen. [LINK]
So sagen sie: Nicht verhandelbar sei die Freiheit, die Irrtümer von Modernismus, Liberalismus und des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie die Konsequenzen dieser Irrtümer zu bekämpfen. Nun, das ist für einen Katholiken nicht nur ein Recht – das ist seine Pflicht. Irrtümer des Modernismus, des Liberalismus und des Konzils (z.B. eine falsche Interpretation seiner Texte), kurz: alle Irrtümer, die den Glauben und die Kirche betreffen, sind selbstverständlich aufzuklären und zu korrigieren. Die Folgen muss jeder, der Gott und die Kirche ernst nimmt, mit Sorge verfolgen und bekämpfen, wo er kann. Was also soll daran falsch sein?
Falsch ist daran, dass hier tatsächlich gemeint ist, man wolle alles bekämpfen, was man selbst für einen Irrtum hält. Genau da liegt aber die Meinungsverschiedenheit gegenüber der Kirche. Würde diese Forderung so erfüllt, ginge die Diskussion über den wahren Glauben weiter, wie bisher, nur dass sie plötzlich innerhalb der Kirche und mit höchster Erlaubnis geführt würde.
Die Pius-Bruderschaft wolle ferner über mindestens einen Bischof verfügen. Zumindest in diesem Wortlaut ist das theologisch schon einmal Unsinn: keine Gruppe, welche auch immer, „verfügt“ über einen Bischof. Gemeint könnte sein, dass man sich einen Bischof ausbedingt, den man selbst auswählt und der im Zweifelsfall nicht weisungsgebunden Rom gegenüber ist. Die Staatskirche Chinas macht es genauso. Es ist ein Widerspruch in sich, denn die Gemeinschaft mit Rom lässt sich nicht auf der Abmachung aufbauen, dass sie im Zweifelsfall eben nicht existiert. Auch dies wäre, gleich dem ersten Beispiel, das Prinzip, den Status Quo zu erhalten und einfach in die Kirche hinein zu verlagern.
In beiden Fällen wäre eine Eingliederung der Piusbruderschaft nichts als eine Ausweitung der Kirche auf Personen, die sich die Freiheit ausbedingen, im Konfliktfall nicht dazuzugehören. Der Riss zwischen ihnen und der Kirche würde zum kircheninternen Riss. Unter einer Wiedereingliederung stellt sich Rom, so denke ich, mehr vor: Heilung, nicht den Import des Unheilen.
Tricks mit der Sprache sind allgegenwärtig. Man sagt die Dinge so, dass das Gegenüber sie anders versteht, als man selbst. So werden Formelkompromisse gefunden, auf die man sich später berufen kann, ohne dass der Gesprächspartner seine Zustimmung jemals so gemeint hätte.
Solche Tricks haben bei Gott nichts verloren: Ja, ja und nein, nein sei unser Reden. Umso mehr stört es mich, dass die Piusbruderschaft genau das wieder einmal versucht: Dinge mit unausgesprochenem Inhalt zu füllen. [LINK]
So sagen sie: Nicht verhandelbar sei die Freiheit, die Irrtümer von Modernismus, Liberalismus und des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie die Konsequenzen dieser Irrtümer zu bekämpfen. Nun, das ist für einen Katholiken nicht nur ein Recht – das ist seine Pflicht. Irrtümer des Modernismus, des Liberalismus und des Konzils (z.B. eine falsche Interpretation seiner Texte), kurz: alle Irrtümer, die den Glauben und die Kirche betreffen, sind selbstverständlich aufzuklären und zu korrigieren. Die Folgen muss jeder, der Gott und die Kirche ernst nimmt, mit Sorge verfolgen und bekämpfen, wo er kann. Was also soll daran falsch sein?
Falsch ist daran, dass hier tatsächlich gemeint ist, man wolle alles bekämpfen, was man selbst für einen Irrtum hält. Genau da liegt aber die Meinungsverschiedenheit gegenüber der Kirche. Würde diese Forderung so erfüllt, ginge die Diskussion über den wahren Glauben weiter, wie bisher, nur dass sie plötzlich innerhalb der Kirche und mit höchster Erlaubnis geführt würde.
Die Pius-Bruderschaft wolle ferner über mindestens einen Bischof verfügen. Zumindest in diesem Wortlaut ist das theologisch schon einmal Unsinn: keine Gruppe, welche auch immer, „verfügt“ über einen Bischof. Gemeint könnte sein, dass man sich einen Bischof ausbedingt, den man selbst auswählt und der im Zweifelsfall nicht weisungsgebunden Rom gegenüber ist. Die Staatskirche Chinas macht es genauso. Es ist ein Widerspruch in sich, denn die Gemeinschaft mit Rom lässt sich nicht auf der Abmachung aufbauen, dass sie im Zweifelsfall eben nicht existiert. Auch dies wäre, gleich dem ersten Beispiel, das Prinzip, den Status Quo zu erhalten und einfach in die Kirche hinein zu verlagern.
In beiden Fällen wäre eine Eingliederung der Piusbruderschaft nichts als eine Ausweitung der Kirche auf Personen, die sich die Freiheit ausbedingen, im Konfliktfall nicht dazuzugehören. Der Riss zwischen ihnen und der Kirche würde zum kircheninternen Riss. Unter einer Wiedereingliederung stellt sich Rom, so denke ich, mehr vor: Heilung, nicht den Import des Unheilen.
Ergänzung zum letzten Beitrag.
[Eine Polemik von Bastian]
Zu unserem letzten Beitrag erreichte uns eine Stellungnahme. [LINK]
Hamburg (Unfug-Rederei). Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des katholischen Schiffahrtsverbandes hat das Vorgehen im Falle des Lecks im Luxusliner «Weltbild» verteidigt. Die Rederei wolle eine «kritische Auseinandersetzung» mit den Gefahren eindringenden Wassers, hieß es in Hamburg gegenüber Echo Romeo (Dienstag). Das Leck werde in den Rumpf geschlagen, neu aber seien die kritische Einordnung und Stellungnahmen dazu.
Die Beiboote würden nicht leck geschlagen, im Reisekatalog komme es ebenfalls nicht vor, unterstrich der Sprecher. Auch weitere Lecks seien nicht vorgesehen. Er wundere sich jedoch, dass es keinen gesellschaftlichen Aufschrei gebe, wenn ein solches Leck alle Rekorde breche.
Der Sprecher rechtfertigte zudem die Entscheidung der Rederei, «das sogenannte Lehrbuch 'Efficient Leakage' nicht zu verkaufen». Das habe der Rederei zwar massive Vorwürfe eingebracht, auch den Vorwurf der Zensur. Aber die klare Positionierung lohne sich für das Profil, so der Sprecher. Klar sei, dass es um Abwägung gehe. «In einigen Fällen wird man Kompromisse finden müssen, die nicht immer allen gefallen.» Das völlig dichte Schiff gebe es auch hier nicht.
Die Rederei sei eben kein Binnenhafen, «in dem ich an einem Nachmittag mal schnell klar Schiff mache, sondern ein komplexer Schiffahrtskonzern mit einem Netz an Anlegestellen», sagte der Aufsichtsrats-Vize. Dazu komme ein riesiger Containerhafen mit täglich 50.000 Bewegungen und verschiedenen Buchführungen sowie Beteiligungen und vertragliche Bindungen. Das warentechnische Gesamtkonzept müsse jedoch weiter gefördert werden.
In letzter Zeit seien in dem Unternehmen intensiv weitere Möglichkeiten erörtert und genutzt worden, trockene Waren zu befördern, betonte der Sprecher. Darunter seien Bücher über über große Kapitäne und Lehrbücher. Auch verschiedene Filter und Pumpen seien verbessert worden, die die Aufgabe hätten, eindringendes Wasser zu verstecken. Diese Schritte gelte es nun zu verstetigen, doch bleibe das eine Daueraufgabe.
Diese Unfug-Rederei gehört zwölf deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Die Eigentümer haben jüngst beschlossen, ihre Anteile in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts zu überführen. Damit wurde ein Verkaufsbeschluss zurückgenommen, der unter dem Eindruck öffentlicher Debatten über gefährliche Riffe im Redereihafen vor gut einem halben Jahr gefällt worden war.
Dienstag, Juli 24, 2012
Montag, Juli 23, 2012
Wir bedanken uns!
Wofür? Bei wem?
Nun, wir bedanken uns NICHT beim Aufsichtsrat von Weltbild für den locker hingelegten Salto Mortale, der souverän für Applaus sorgte, wäre er von Artisten gesprungen worden und nicht von politikergleich daherredenden Kaufleuten, die vorgeben, die katholische Kirche zu fördern. (LINK)
Wir bedanken uns auch NICHT beim Entdecker der religiösen Affen, der es wohl aufgrund dieser Entdeckung vorzieht, der Verwechselungsgefahr zu entgehen und Atheist zu sein. (LINK)
Nun, wir bedanken uns NICHT beim Aufsichtsrat von Weltbild für den locker hingelegten Salto Mortale, der souverän für Applaus sorgte, wäre er von Artisten gesprungen worden und nicht von politikergleich daherredenden Kaufleuten, die vorgeben, die katholische Kirche zu fördern. (LINK)
Wir bedanken uns auch NICHT beim Entdecker der religiösen Affen, der es wohl aufgrund dieser Entdeckung vorzieht, der Verwechselungsgefahr zu entgehen und Atheist zu sein. (LINK)
Wie wehren gegen Newspeak?
[Von Bastian]
Der Umgang mit dem Begriff „Ehe“ trägt Züge von George Orwells Roman „1984“: Begriffe werden geändert mit dem Ziel, den dahinter stehenden Inhalt verblassen zu lassen, bis er dadurch verschwindet, dass niemand mehr ihn kennt. (LINK)
Für uns Katholiken stellt sich so eine schwierige Frage: verteidigen wir unsere Ehe oder nicht? Und wenn ja, wie?
Grundsätzlich haben wir einen schweren Stand, egal, was wir tun. Verteidigen wir den Begriff, erscheinen wir als unflexibel und eng, als Menschen, die andere ausgrenzen. Da mit dem Begriff „Ehe“ Rechtsfolgen verbunden sind, setzen wir uns in den Augen der Öffentlichkeit ins Unrecht, indem wir scheinbar bestimmen wollen, wer alles nicht in den Genuss von Förderungen etc. kommen darf. Das sind schwere Vorwürfe.
Verteidigen wir den Begriff nicht, nehmen wir Folgen (auch handfeste Rechtsfolgen) in Kauf, die wir nicht gutheißen können.
Was tun?
Erst einmal sollte man, so denke ich, erkennen, dass hier zwei unterschiedliche logische Systeme um die Vorherschafft ringen.
Das System, das uns derzeit eine Diskussion aufzwingt, besagt: die Wahrheit lässt sich wandeln. Indem ich die Sprache und ihre Bedeutung ändere, übernehme ich die Hoheit über die Inhalte, die dahinter stehen. Dieser Ansatz hat augenscheinlich einiges für sich: er funktioniert offenbar, denn er setzt Dinge in Bewegung. Die Aufweichung des Ehebegriffs richtet schweren Schaden an, oder, wie die Gegenseite es formulieren würde: setzt längst notwendige Änderungen in Gang. Und so gibt es heftige Diskussionen, ob es sich bei den ablaufenden Prozessen um Schäden oder Erfolge handelt. Wenn wir uns auf diese Diskussionen einlassen, haben wir, wie ich befürchte, bereits verloren. Die gegen uns erhobenen Vorwürfe sind innerhalb der Logik, in der sich alles abspielt, nicht zu widerlegen.
Unsere Stärke, die letztlich gewinnen wird, liegt nicht in der Diskussion. Sie liegt darin, dass das derzeit handelnde System in sich falsch ist und wir die richtige Logik kennen: die der Wahrheit. Die Ehe ist nicht nur schützenswert, weil sie ein Bund ist, den letztlich Gott schließt. Sie ist aus eben diesem Grunde auch unermesslich stark und schlicht wahr. Die Ehe ist, was sie ist, egal, wie man ihren Namen zu verunstalten sucht. Um im Bild des oben verlinkten Beitrags zu bleiben: der Würfel wird unter den Quadern immer auffallen. Daran kann keine Verdrehung etwas ändern – das ist so. Selbst wenn man Würfeln ungleiche Kantenlängen vorschreiben würde, um sie so abzuschaffen: allein dieses Gebot würde den wirklichen Würfel für alle sichtbar definieren. Schafft man das Wort ab, wird sich ein anderes bilden, weil der Würfel eben nicht mit dem Wort verschwunden ist. Man kann ihn nicht abschaffen.
Wir sitzen am längeren Hebel. Gott hat den Ehebund gestiftet. Dieser Bund ist so real wie eine geometrische Form: er gehört zur umfassenden Logik der Welt. Aus dieser Logik heraus muss die Argumentation erfolgen, denn sie bringt das andere System zum Einsturz. Solange wir über Begriffe streiten, unterliegen wir der Gesellschaft, die den Inhalt prägt. Zeigen wir aber, dass es die Ehe, wie Gott sie gegeben hat, gibt, funktioniert die ganze Begriffsdiskussion nicht mehr.
Man mag sich verloren vorkommen, angesichts der überschäumenden Diskussionen und Aufbrüche in die Irre, doch wir können ruhig sein: wir stehen auf dem festen Boden – die anderen nicht. Und wir haben, dem Katholizismus sei Dank, eine unermessliche Menge an Mitstreitern: alle Heiligen (auch die, die wir gar nicht kennen) kennen die Wahrheit auch und sind höchst aktiv. Und so kann man, denke ich, die Antwort Gottes bereits erkennen: an vielen Stellen gibt es kleine Aufbrüche, Ehe und Familie zu stärken und sie den Menschen ins Bewusstsein zu rücken.
Fazit: Wir müssen nicht alles in Kauf nehmen. Ich denke, es ist wichtig, Stellung zu beziehen! Doch gleich, wie man es tut: auf die Logik der von Menschen geänderten Wahrheit sollte man sich nicht einlassen. Die wirkliche Wahrheit siegt am Ende, das ist sicher. Halten wir uns daran.
Der Umgang mit dem Begriff „Ehe“ trägt Züge von George Orwells Roman „1984“: Begriffe werden geändert mit dem Ziel, den dahinter stehenden Inhalt verblassen zu lassen, bis er dadurch verschwindet, dass niemand mehr ihn kennt. (LINK)
Für uns Katholiken stellt sich so eine schwierige Frage: verteidigen wir unsere Ehe oder nicht? Und wenn ja, wie?
Grundsätzlich haben wir einen schweren Stand, egal, was wir tun. Verteidigen wir den Begriff, erscheinen wir als unflexibel und eng, als Menschen, die andere ausgrenzen. Da mit dem Begriff „Ehe“ Rechtsfolgen verbunden sind, setzen wir uns in den Augen der Öffentlichkeit ins Unrecht, indem wir scheinbar bestimmen wollen, wer alles nicht in den Genuss von Förderungen etc. kommen darf. Das sind schwere Vorwürfe.
Verteidigen wir den Begriff nicht, nehmen wir Folgen (auch handfeste Rechtsfolgen) in Kauf, die wir nicht gutheißen können.
Was tun?
Erst einmal sollte man, so denke ich, erkennen, dass hier zwei unterschiedliche logische Systeme um die Vorherschafft ringen.
Das System, das uns derzeit eine Diskussion aufzwingt, besagt: die Wahrheit lässt sich wandeln. Indem ich die Sprache und ihre Bedeutung ändere, übernehme ich die Hoheit über die Inhalte, die dahinter stehen. Dieser Ansatz hat augenscheinlich einiges für sich: er funktioniert offenbar, denn er setzt Dinge in Bewegung. Die Aufweichung des Ehebegriffs richtet schweren Schaden an, oder, wie die Gegenseite es formulieren würde: setzt längst notwendige Änderungen in Gang. Und so gibt es heftige Diskussionen, ob es sich bei den ablaufenden Prozessen um Schäden oder Erfolge handelt. Wenn wir uns auf diese Diskussionen einlassen, haben wir, wie ich befürchte, bereits verloren. Die gegen uns erhobenen Vorwürfe sind innerhalb der Logik, in der sich alles abspielt, nicht zu widerlegen.
Unsere Stärke, die letztlich gewinnen wird, liegt nicht in der Diskussion. Sie liegt darin, dass das derzeit handelnde System in sich falsch ist und wir die richtige Logik kennen: die der Wahrheit. Die Ehe ist nicht nur schützenswert, weil sie ein Bund ist, den letztlich Gott schließt. Sie ist aus eben diesem Grunde auch unermesslich stark und schlicht wahr. Die Ehe ist, was sie ist, egal, wie man ihren Namen zu verunstalten sucht. Um im Bild des oben verlinkten Beitrags zu bleiben: der Würfel wird unter den Quadern immer auffallen. Daran kann keine Verdrehung etwas ändern – das ist so. Selbst wenn man Würfeln ungleiche Kantenlängen vorschreiben würde, um sie so abzuschaffen: allein dieses Gebot würde den wirklichen Würfel für alle sichtbar definieren. Schafft man das Wort ab, wird sich ein anderes bilden, weil der Würfel eben nicht mit dem Wort verschwunden ist. Man kann ihn nicht abschaffen.
Wir sitzen am längeren Hebel. Gott hat den Ehebund gestiftet. Dieser Bund ist so real wie eine geometrische Form: er gehört zur umfassenden Logik der Welt. Aus dieser Logik heraus muss die Argumentation erfolgen, denn sie bringt das andere System zum Einsturz. Solange wir über Begriffe streiten, unterliegen wir der Gesellschaft, die den Inhalt prägt. Zeigen wir aber, dass es die Ehe, wie Gott sie gegeben hat, gibt, funktioniert die ganze Begriffsdiskussion nicht mehr.
Man mag sich verloren vorkommen, angesichts der überschäumenden Diskussionen und Aufbrüche in die Irre, doch wir können ruhig sein: wir stehen auf dem festen Boden – die anderen nicht. Und wir haben, dem Katholizismus sei Dank, eine unermessliche Menge an Mitstreitern: alle Heiligen (auch die, die wir gar nicht kennen) kennen die Wahrheit auch und sind höchst aktiv. Und so kann man, denke ich, die Antwort Gottes bereits erkennen: an vielen Stellen gibt es kleine Aufbrüche, Ehe und Familie zu stärken und sie den Menschen ins Bewusstsein zu rücken.
Fazit: Wir müssen nicht alles in Kauf nehmen. Ich denke, es ist wichtig, Stellung zu beziehen! Doch gleich, wie man es tut: auf die Logik der von Menschen geänderten Wahrheit sollte man sich nicht einlassen. Die wirkliche Wahrheit siegt am Ende, das ist sicher. Halten wir uns daran.
Ehrenvoller Highscore!
[Von Bastian]
Echo Romeo hat 100 Freunde und der Hundertste kommt gleich zu dritt: Die Pimpfe machen die Zahl rund.
Es ist uns eine Ehre und eine Freude! Herzlichen Dank!
Echo Romeo hat 100 Freunde und der Hundertste kommt gleich zu dritt: Die Pimpfe machen die Zahl rund.
Es ist uns eine Ehre und eine Freude! Herzlichen Dank!
Samstag, Juli 21, 2012
Meine Tomaten gehen ein!
[Eine Polemik von Bastian]
Die Tomatenpflanzen im Garten sind gewachsen wie nie, haben viele Früchte angesetzt und jetzt sind sie ernsthaft krank. Die Blätter werden schwarz und fallen ab. Es gab zuviel Regen.
Dabei fällt auf: die in den Einzeltöpfen schrumpfen etwas langsamer als die im Hochbeet. Dieser Unterschied mag interessant sein, doch ändert das etwas langsamere Schrumpfen der Blätter nichts daran, dass die Pflanze ebenfalls krank ist und denselben Weg nimmt. Weniger Symptome bedeutet nicht unbedingt weniger krank und schon gar nicht Gesundheit. Die genaue vergleichende Buchführung über das Blätterschrumpfen kann wichtige Anhaltspunkte darüber geben, was los ist. Doch darf ich nicht in den Zahlen hängen bleiben – es sei denn, ich wollte die Pflanzen nicht retten, sondern Wetten darauf abschließen, welche noch wie lange durchhält.
In diesem Sinne: es ist gut zu wissen, dass die katholische Kirche langsamer schrumpft als die evangelische. Manche Kommentare legen allerdings möglicherweise eher den Wusch auf Wetten nahe als den auf Therapie. (LINK)
Die Tomatenpflanzen im Garten sind gewachsen wie nie, haben viele Früchte angesetzt und jetzt sind sie ernsthaft krank. Die Blätter werden schwarz und fallen ab. Es gab zuviel Regen.
Dabei fällt auf: die in den Einzeltöpfen schrumpfen etwas langsamer als die im Hochbeet. Dieser Unterschied mag interessant sein, doch ändert das etwas langsamere Schrumpfen der Blätter nichts daran, dass die Pflanze ebenfalls krank ist und denselben Weg nimmt. Weniger Symptome bedeutet nicht unbedingt weniger krank und schon gar nicht Gesundheit. Die genaue vergleichende Buchführung über das Blätterschrumpfen kann wichtige Anhaltspunkte darüber geben, was los ist. Doch darf ich nicht in den Zahlen hängen bleiben – es sei denn, ich wollte die Pflanzen nicht retten, sondern Wetten darauf abschließen, welche noch wie lange durchhält.
In diesem Sinne: es ist gut zu wissen, dass die katholische Kirche langsamer schrumpft als die evangelische. Manche Kommentare legen allerdings möglicherweise eher den Wusch auf Wetten nahe als den auf Therapie. (LINK)
Freitag, Juli 20, 2012
Ich bin begeistert!
[Von Bastian]
Meine Frau berichtete mir dies:
Heute Abend war sie in einer Sühneandacht mit eucharistischer Anbetung, die in unserer Gemeinde abgehalten wurde. Die Intention war Sühne für unser Land, das den Papst, der von hier stammt, so schlecht behandelt und verzerrt wiedergibt. Die Kapelle war voll - bezeichnenderweise waren es ziemlich genau die Personen, die sonst auch in den Werktagsmessen erscheinen. Initiiert war es von einer Frau, die damit Papst Benedikt einen "Blumenstrauss" in den Urlaub senden wollte.
Ich bin diesen Menschen und unserem Pastor sehr dankbar für diese Aktion!
Meine Frau berichtete mir dies:
Heute Abend war sie in einer Sühneandacht mit eucharistischer Anbetung, die in unserer Gemeinde abgehalten wurde. Die Intention war Sühne für unser Land, das den Papst, der von hier stammt, so schlecht behandelt und verzerrt wiedergibt. Die Kapelle war voll - bezeichnenderweise waren es ziemlich genau die Personen, die sonst auch in den Werktagsmessen erscheinen. Initiiert war es von einer Frau, die damit Papst Benedikt einen "Blumenstrauss" in den Urlaub senden wollte.
Ich bin diesen Menschen und unserem Pastor sehr dankbar für diese Aktion!
Ich muss gestehen...
...der Umkehrschluss kam mir auch schon in den Sinn.
[Von Bastian]
Affen sind möglicherweise religiös? (LINK)
Zumindest scheint es oft so, als sei so mancher Religiöse (oder der sich zumindest so nennt) ein Affe.
Wie anders soll es sonst zu all dem Blödsinn, den wir in unseren Blogs durchkauen müssen, kommen?
Es wäre eine Lösung.
[Von Bastian]
Affen sind möglicherweise religiös? (LINK)
Zumindest scheint es oft so, als sei so mancher Religiöse (oder der sich zumindest so nennt) ein Affe.
Wie anders soll es sonst zu all dem Blödsinn, den wir in unseren Blogs durchkauen müssen, kommen?
Es wäre eine Lösung.
Undenkbar?
[Von Bastian]
Ich muss mich verschwörungstheoretisch betätigen und werde erklären, warum.
Wenn es Gesetz würde, den Begriff „Würfel“ auf alles auszuweiten, das einem Quader ähnlich sieht – was wären die Folgen? Das Wort „Würfel“ umfasst in seiner neuen Bedeutung nach wie vor das, was es vorher beschrieb, denn jeder Würfel ist auch ein Quader. Zusätzlich umfasst es jetzt auch alle anderen Quader. Positiv beschönigend ausgedrückt ist seine Bedeutung umfassender geworden. Tatsächlich ist seine Bedeutung verschwommen und unpräzise geworden. Und was dazu kommt: für richtige Würfel gibt es kein Wort mehr. Dabei hat sich an den Tatsachen nichts geändert: natürlich ist der Würfel hinterher noch ein Würfel und ein Quader ein Quader. Die Sprache wäre absichtlich ungenauer geworden – undenkbar.
Undenkbar? Nun, derzeit wird allgemein versucht, mit dem Begriff der Ehe genauso umzugehen: er soll auf alle anderen Formen der Lebens(abschnitts)partnerschaften ausgeweitet werden. Das erklärte Ziel ist, keinen Unterschied mehr zwischen den einzelnen Formen der Partnerschaft zu machen. Gleich dem Würfel im Beispiel ändert sich dabei an den Tatsachen nichts – es gibt die vor Gott geschlossene endgültig bindende Partnerschaft zwischen Mann und Frau nach wie vor, nur hat sie keinen Namen mehr. Die Sprache ist unpräziser geworden, denn die Gesellschaft beraubt sich der Möglichkeit, einen Inhalt zu formulieren. So macht sie sich selbst dümmer und ist stolz darauf. Das undenkbare ist eingetroffen.
Aber warum? Dass es dabei um das Ziel geht, die christliche Ehe auszuhöhlen, weil man selbst, triebgesteuert, wie man ist, nicht mit ihr klar kommt, liegt auf der Hand. Doch woher stammt die (abstruse) Idee, man könne durch Änderung der Begrifflichkeiten die dahinterstehenden Tatsachen mitändern? Literarisch gibt es dazu eine große Vorlage: „1984“ von George Orwell. Die dort beschriebene Gesellschaft beruht auf dem Prinzip, dass wahr ist, was ich wahrnehme, und dass ich wahrnehme, was politisch korrekt ist.
Das Werkzeug dazu ist „Newspeak“. Dabei handelt es sich um eine vorgeschriebene Sprache, in der die Bedeutung von Worten so verändert wird, dass für unangenehme (hier: dem Regime gefährliche) Dinge keine Begriffe mehr existieren. Ziel ist, bestimmte Dinge unmöglich zu machen, weil man an sie mangels Begriff nicht einmal denken kann. Damit sollen so genannte „Gedankenverbrechen“ unmöglich werden. Womit wir wieder beim Stichwort „undenkbar“ wären.
Dass wir selbst derzeit (ich behaupte: nicht mehr lange!) in einer Gesellschaft leben, die ihre eigene politisch und mainstreamtechnisch korrekte Wahrnehmung zur Wahrheit für alle machen will, ist evident. (LINK, LINK) Doch sind wir tatsächlich bei der Idee von „Gedankenverbrechen“ angelangt? Ich denke, der Begriff der (natürlich abzulehnenden und schwerst zu bekämpfenden) „Homophobie“ ist die Antwort. Eine Phobie ist keine Tätigkeit, die man unter Strafe stellen könnte, sondern eine Haltung, eine persönliche Eigenschaft, eine Angst. Sie entzieht sich damit jeder Rechtsprechung: die Gedanken sind frei. Sollten sie zumindest sein. Der offene Versuch, eine Haltung notfalls (nur notfalls?) auch mit gesetzlichen Mitteln zu bekämpfen, zeigt, dass es bei uns inzwischen Gedankenverbrechen gibt, die zu begehen gefährlich ist. Eine wie auch immer geartete Ablehnung homosexuellen Verhaltens darf man nicht haben. Es kann den Job kosten, was, wenn es nach den Wortführern der Wortänderer geht, nur der Anfang ist. Und so werden schon kleine Kinder in neuen Schulbüchern darauf vorbereitet, dass es keine besondere Ehe, sondern nur Partnerschaften gibt, die vor dem Gesetz zufällig „Ehe“ heißen.
Da wird gesellschaftlich und politisch auf vielen Ebenen zugleich am selben Thema gearbeitet. Es erscheint koordiniert und zielgerichtet. Es steckt jemand dahinter, der weiß, was er will und was er tut: Verschwörungstheorie? Und der zugleich so verblendet ist, nicht zu merken, dass das nur daneben gehen kann. Wenn ich mir an einem Mauervorsprung das Schienbein stoße, hilft es einfach nichts, das Licht auszumachen, damit ich den Vorsprung nicht mehr sehe: ich werde mich weiter daran stoßen, weil es ihn gibt.
Oder biblisch gesprochen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Stein des Anstoßes geworden. Einfach weil es wahr ist.
Ich muss mich verschwörungstheoretisch betätigen und werde erklären, warum.
Wenn es Gesetz würde, den Begriff „Würfel“ auf alles auszuweiten, das einem Quader ähnlich sieht – was wären die Folgen? Das Wort „Würfel“ umfasst in seiner neuen Bedeutung nach wie vor das, was es vorher beschrieb, denn jeder Würfel ist auch ein Quader. Zusätzlich umfasst es jetzt auch alle anderen Quader. Positiv beschönigend ausgedrückt ist seine Bedeutung umfassender geworden. Tatsächlich ist seine Bedeutung verschwommen und unpräzise geworden. Und was dazu kommt: für richtige Würfel gibt es kein Wort mehr. Dabei hat sich an den Tatsachen nichts geändert: natürlich ist der Würfel hinterher noch ein Würfel und ein Quader ein Quader. Die Sprache wäre absichtlich ungenauer geworden – undenkbar.
Undenkbar? Nun, derzeit wird allgemein versucht, mit dem Begriff der Ehe genauso umzugehen: er soll auf alle anderen Formen der Lebens(abschnitts)partnerschaften ausgeweitet werden. Das erklärte Ziel ist, keinen Unterschied mehr zwischen den einzelnen Formen der Partnerschaft zu machen. Gleich dem Würfel im Beispiel ändert sich dabei an den Tatsachen nichts – es gibt die vor Gott geschlossene endgültig bindende Partnerschaft zwischen Mann und Frau nach wie vor, nur hat sie keinen Namen mehr. Die Sprache ist unpräziser geworden, denn die Gesellschaft beraubt sich der Möglichkeit, einen Inhalt zu formulieren. So macht sie sich selbst dümmer und ist stolz darauf. Das undenkbare ist eingetroffen.
Aber warum? Dass es dabei um das Ziel geht, die christliche Ehe auszuhöhlen, weil man selbst, triebgesteuert, wie man ist, nicht mit ihr klar kommt, liegt auf der Hand. Doch woher stammt die (abstruse) Idee, man könne durch Änderung der Begrifflichkeiten die dahinterstehenden Tatsachen mitändern? Literarisch gibt es dazu eine große Vorlage: „1984“ von George Orwell. Die dort beschriebene Gesellschaft beruht auf dem Prinzip, dass wahr ist, was ich wahrnehme, und dass ich wahrnehme, was politisch korrekt ist.
Das Werkzeug dazu ist „Newspeak“. Dabei handelt es sich um eine vorgeschriebene Sprache, in der die Bedeutung von Worten so verändert wird, dass für unangenehme (hier: dem Regime gefährliche) Dinge keine Begriffe mehr existieren. Ziel ist, bestimmte Dinge unmöglich zu machen, weil man an sie mangels Begriff nicht einmal denken kann. Damit sollen so genannte „Gedankenverbrechen“ unmöglich werden. Womit wir wieder beim Stichwort „undenkbar“ wären.
Dass wir selbst derzeit (ich behaupte: nicht mehr lange!) in einer Gesellschaft leben, die ihre eigene politisch und mainstreamtechnisch korrekte Wahrnehmung zur Wahrheit für alle machen will, ist evident. (LINK, LINK) Doch sind wir tatsächlich bei der Idee von „Gedankenverbrechen“ angelangt? Ich denke, der Begriff der (natürlich abzulehnenden und schwerst zu bekämpfenden) „Homophobie“ ist die Antwort. Eine Phobie ist keine Tätigkeit, die man unter Strafe stellen könnte, sondern eine Haltung, eine persönliche Eigenschaft, eine Angst. Sie entzieht sich damit jeder Rechtsprechung: die Gedanken sind frei. Sollten sie zumindest sein. Der offene Versuch, eine Haltung notfalls (nur notfalls?) auch mit gesetzlichen Mitteln zu bekämpfen, zeigt, dass es bei uns inzwischen Gedankenverbrechen gibt, die zu begehen gefährlich ist. Eine wie auch immer geartete Ablehnung homosexuellen Verhaltens darf man nicht haben. Es kann den Job kosten, was, wenn es nach den Wortführern der Wortänderer geht, nur der Anfang ist. Und so werden schon kleine Kinder in neuen Schulbüchern darauf vorbereitet, dass es keine besondere Ehe, sondern nur Partnerschaften gibt, die vor dem Gesetz zufällig „Ehe“ heißen.
Da wird gesellschaftlich und politisch auf vielen Ebenen zugleich am selben Thema gearbeitet. Es erscheint koordiniert und zielgerichtet. Es steckt jemand dahinter, der weiß, was er will und was er tut: Verschwörungstheorie? Und der zugleich so verblendet ist, nicht zu merken, dass das nur daneben gehen kann. Wenn ich mir an einem Mauervorsprung das Schienbein stoße, hilft es einfach nichts, das Licht auszumachen, damit ich den Vorsprung nicht mehr sehe: ich werde mich weiter daran stoßen, weil es ihn gibt.
Oder biblisch gesprochen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Stein des Anstoßes geworden. Einfach weil es wahr ist.
Mittwoch, Juli 18, 2012
Gedanken zum Evangelium
[Von Bastian]
„In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.“
Früher hat mich hier die vermeintliche Willkür Gottes gestört: offensichtlich bekommt nicht jeder diese Offenbarung. Was, wenn ich nicht zu denen gehöre, denen Er es offenbaren will? Dann entdeckte ich den Schlüssel im Abschnitt davor.
Wer ist unmündig? Der, der nicht aus sich handeln kann, sondern sich von einem anderen die Dinge sagen lassen muss. Der, der an der Hand eines anderen durchs Leben gehen und geführt werden muss.
Wer Gott selber denken will, kann eine Offenbarung gar nicht annehmen, weil die naturgemäß nicht selbst erdacht wird. Was aber von außen kommt, sprengt stets erst einmal den eigenen Rahmen.
Da Gott immer größer ist, als ich Ihn denken kann, kann ich Ihn jedoch gar nicht anders an mich heran lassen, als durch Offenbarung. Alles innere Betrachten darf nur die Vorbereitung darauf sein, mir die Erkenntnis Gottes von Ihm weiter vergrößern zu lassen – anderenfalls versuche ich, Ihn in meinem Intellekt einzusperren und so zu verlieren, denn dort passt Er nicht hinein.
Die einzige angemessene Haltung Gott gegenüber ist die Bereitschaft, Ihn größer sein zu lassen, als ich es bin und zu erkennen, dass Er mich führen muss, wenn ich zu Ihm gelangen will. Ich muss Ihm gegenüber unmündig sein – anders geht es gar nicht. Unmündigkeit Gott gegenüber ist der höhere Geisteszustand: die Unmündigen erhalten die Offenbarung, denn Gott will es so, weil es wahr ist.
Jesus verkündet diese Wahrheit hier nicht nur – Er bestätigt sie machtvoll, indem Er sie zum Vater hin ausspricht. Jesus spricht zum Vater – Gott spricht zu Gott. Innerhalb Gottes selbst wird dies gesagt, und ich darf es hören. Aus meiner Unmündigkeit heraus werde ich hineingenommen in Gott selbst. Wie sollte ich da den eigenen Intellekt noch zum Maßstab machen!
„In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.“
Früher hat mich hier die vermeintliche Willkür Gottes gestört: offensichtlich bekommt nicht jeder diese Offenbarung. Was, wenn ich nicht zu denen gehöre, denen Er es offenbaren will? Dann entdeckte ich den Schlüssel im Abschnitt davor.
Wer ist unmündig? Der, der nicht aus sich handeln kann, sondern sich von einem anderen die Dinge sagen lassen muss. Der, der an der Hand eines anderen durchs Leben gehen und geführt werden muss.
Wer Gott selber denken will, kann eine Offenbarung gar nicht annehmen, weil die naturgemäß nicht selbst erdacht wird. Was aber von außen kommt, sprengt stets erst einmal den eigenen Rahmen.
Da Gott immer größer ist, als ich Ihn denken kann, kann ich Ihn jedoch gar nicht anders an mich heran lassen, als durch Offenbarung. Alles innere Betrachten darf nur die Vorbereitung darauf sein, mir die Erkenntnis Gottes von Ihm weiter vergrößern zu lassen – anderenfalls versuche ich, Ihn in meinem Intellekt einzusperren und so zu verlieren, denn dort passt Er nicht hinein.
Die einzige angemessene Haltung Gott gegenüber ist die Bereitschaft, Ihn größer sein zu lassen, als ich es bin und zu erkennen, dass Er mich führen muss, wenn ich zu Ihm gelangen will. Ich muss Ihm gegenüber unmündig sein – anders geht es gar nicht. Unmündigkeit Gott gegenüber ist der höhere Geisteszustand: die Unmündigen erhalten die Offenbarung, denn Gott will es so, weil es wahr ist.
Jesus verkündet diese Wahrheit hier nicht nur – Er bestätigt sie machtvoll, indem Er sie zum Vater hin ausspricht. Jesus spricht zum Vater – Gott spricht zu Gott. Innerhalb Gottes selbst wird dies gesagt, und ich darf es hören. Aus meiner Unmündigkeit heraus werde ich hineingenommen in Gott selbst. Wie sollte ich da den eigenen Intellekt noch zum Maßstab machen!
Dienstag, Juli 17, 2012
Worüber regen wir uns eigentlich auf?
Ein Politiker setzt Religiosität mit Dummheit gleich. „Too stupid to understand Science? Try religion!“
Ein Gericht setzt die jüdische und moslemische Beschneidung mit Verstümmelung gleich und verbietet sie.
Beiden Fällen ist dasselbe Bewusstsein gleich: was ich für richtig halte, ist für alle richtig. Meine Vorstellungen von Unversehrtheit und Intelligenz zählen - Abweichungen davon sind dumm oder strafbar. Der Gedanke, ein Wissenschaftler könne durch sein Staunen zu Gott finden, hat hier keinen Platz mehr. Genauso steht fest, dass kein jüdischer oder muslimischer Junge darunter leiden könnte, nicht beschnitten zu sein. Eine fehlende Vorhaut traumatisiert, der fehlende Eintritt in die eigene Religionsgemeinschaft natürlich nicht: Die Gegner der Beschneidung entscheiden, worunter ein Muslim zu leiden hat und worunter nicht.
Große Teile der öffentlichen Meinung werden bei uns von Idioten gemacht. Anders kann man es nicht sagen, denn es ist eine letztlich unbeschreibliche Ignoranz und Dummheit, die hinter der Vorstellung steht, die eigene Meinung sei das Nonplusultra. Hier wird das Sprichwort wahr: ein Standpunkt ist der geistige Horizont, wenn der Radius null ist. Und viele fragen sich, wohin das führen soll.
Ich meine, es hat längst zum Ergebnis geführt. Die öffentliche Beschlussfassung, was lebenswert ist und worunter man unerträglich leidet, hat längst die höchste Ebene erklommen: sie hat das Lebensrecht entthront. Worüber regen wir uns auf? Dass wir in einem Land leben, in dem man Gläubige für dumm erklären kann? Wir leben in einem Land, in dem man Dumme tötet!
Wird entdeckt, dass ein ungeborenes Kind geistig behindert ist, hat es wenig Chancen, zu überleben. Mein Geisteszustand ist schließlich der einzig wahre. Andere Menschen will ich nicht.
„Too stupid to join society? Try abortion!”
Ein Gericht setzt die jüdische und moslemische Beschneidung mit Verstümmelung gleich und verbietet sie.
Beiden Fällen ist dasselbe Bewusstsein gleich: was ich für richtig halte, ist für alle richtig. Meine Vorstellungen von Unversehrtheit und Intelligenz zählen - Abweichungen davon sind dumm oder strafbar. Der Gedanke, ein Wissenschaftler könne durch sein Staunen zu Gott finden, hat hier keinen Platz mehr. Genauso steht fest, dass kein jüdischer oder muslimischer Junge darunter leiden könnte, nicht beschnitten zu sein. Eine fehlende Vorhaut traumatisiert, der fehlende Eintritt in die eigene Religionsgemeinschaft natürlich nicht: Die Gegner der Beschneidung entscheiden, worunter ein Muslim zu leiden hat und worunter nicht.
Große Teile der öffentlichen Meinung werden bei uns von Idioten gemacht. Anders kann man es nicht sagen, denn es ist eine letztlich unbeschreibliche Ignoranz und Dummheit, die hinter der Vorstellung steht, die eigene Meinung sei das Nonplusultra. Hier wird das Sprichwort wahr: ein Standpunkt ist der geistige Horizont, wenn der Radius null ist. Und viele fragen sich, wohin das führen soll.
Ich meine, es hat längst zum Ergebnis geführt. Die öffentliche Beschlussfassung, was lebenswert ist und worunter man unerträglich leidet, hat längst die höchste Ebene erklommen: sie hat das Lebensrecht entthront. Worüber regen wir uns auf? Dass wir in einem Land leben, in dem man Gläubige für dumm erklären kann? Wir leben in einem Land, in dem man Dumme tötet!
Wird entdeckt, dass ein ungeborenes Kind geistig behindert ist, hat es wenig Chancen, zu überleben. Mein Geisteszustand ist schließlich der einzig wahre. Andere Menschen will ich nicht.
„Too stupid to join society? Try abortion!”
Montag, Juli 16, 2012
Die Umkehr, u.a. mathematisch betrachtet.
[Von Bastian]
„Kehret um und glaubt!“ fordert der Herr uns auf.
Noch einmal ganz langsam: erst umkehren, dann glauben? Scheint so. Beginnen wir also mit der Umkehr.
Wenn der Navi sagt: „Kehren Sie wenn möglich um!“ meint er (oder besser sie – bei mir redet da eine Frau, kurz „Tante“ genannt) damit, ich solle die Fahrtrichtung um 180° ändern und somit dorthin fahren, wo ich herkomme. Das klingt in diesem Zusammenhang schön symbolisch: zurück zum Ursprung, der Gott ist.
Doch Umkehr ist mehr als symbolisch gemeint: es ist ein praktischer Vorgang. Tatsächlich bedeutet er für die meisten: mache das Gegenteil dessen, was Du gerade tust, oder mache es zumindest gründlich anders. Das ist unangenehm, denn ich tue die Dinge so, wie ich sie tue, weil es für mich passt und ich es so will. Die Botschaft der Umkehr wird so zu: Tue, was du eigentlich nicht willst, was dir nicht liegt, denn was du machst, ist falsch.
Es gibt ein paar übliche Weisen, damit umzugehen.
Eine ist, die Aufforderung schlicht abzulehnen und als unmenschlich zu bekämpfen. Eine populärere Weise.
Eine andere ist, Christus auf das Christliche einzudampfen, dem man dann den Status einer Lebensweisheit zugesteht. Aus der Umkehr des ganzen Menschen wird dann ein leichtes Drehen des Kopfes: man schaut auch mal links und rechts und nicht nur auf sich und ist stolz darauf. Eine beliebte Methode, ungefährlich für die eigene Lebensführung.
Es gibt auch die Möglichkeit, Umkehr zum Lebensprinzip zu erheben. Man kehrt nicht zu etwas um, sondern dreht sich quasi aus einem Geist der Umkehr heraus ständig um sich selbst. Nie zufrieden mit dem eigenen Glauben wird man so auf christliche Weise selbst zum persönlichen Lebensmittelpunkt. Eine Methode für Grübler.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat letzthin eine weitere Methode hinzugefügt: die zweifache Umkehr. Erst die Umkehr in Sachen Weltbild, dann die Umkehr in Sachen Arbeitsplätze. 2x180° ergibt 360° - also weiter wie bisher, verkauft als Umkehr. Eine ausbaufähige Methode.
Gott jedoch hat keine dieser Methoden gemeint. Er käme nie auf die Idee, zu fordern, man solle tun, was man nicht will. Umkehr und Glaube sind keine Abfolge, sondern Gleichzeitigkeit. Man kehrt um, indem man glaubt, und sich so die Maßstäbe des Lebens verändern. Der Glaube ist der Umkehr dabei sogar eine Nasenlänge voraus: schon die Idee, sich auf diesen Veränderungsprozess einzulassen, ist der erste Teil des Glaubens.
Glaube und Umkehr sind eins: im Glauben erkenne ich die wirkliche Wahrheit als Handlungsgrundlage, und indem ich mich darauf einlasse und mein Leben sich ändert, wächst mein Glaube. Die wachsende Erkenntnis führt dann zu weiterer Umkehr. Und in diesem faszinierenden ersten Anblick Gottes ist ein Leben der Umkehr genau das, was ich will.
Die Umkehr wird im Glauben sichtbar, nicht in einem unbequemen Leben.
„Kehret um und glaubt!“ fordert der Herr uns auf.
Noch einmal ganz langsam: erst umkehren, dann glauben? Scheint so. Beginnen wir also mit der Umkehr.
Wenn der Navi sagt: „Kehren Sie wenn möglich um!“ meint er (oder besser sie – bei mir redet da eine Frau, kurz „Tante“ genannt) damit, ich solle die Fahrtrichtung um 180° ändern und somit dorthin fahren, wo ich herkomme. Das klingt in diesem Zusammenhang schön symbolisch: zurück zum Ursprung, der Gott ist.
Doch Umkehr ist mehr als symbolisch gemeint: es ist ein praktischer Vorgang. Tatsächlich bedeutet er für die meisten: mache das Gegenteil dessen, was Du gerade tust, oder mache es zumindest gründlich anders. Das ist unangenehm, denn ich tue die Dinge so, wie ich sie tue, weil es für mich passt und ich es so will. Die Botschaft der Umkehr wird so zu: Tue, was du eigentlich nicht willst, was dir nicht liegt, denn was du machst, ist falsch.
Es gibt ein paar übliche Weisen, damit umzugehen.
Eine ist, die Aufforderung schlicht abzulehnen und als unmenschlich zu bekämpfen. Eine populärere Weise.
Eine andere ist, Christus auf das Christliche einzudampfen, dem man dann den Status einer Lebensweisheit zugesteht. Aus der Umkehr des ganzen Menschen wird dann ein leichtes Drehen des Kopfes: man schaut auch mal links und rechts und nicht nur auf sich und ist stolz darauf. Eine beliebte Methode, ungefährlich für die eigene Lebensführung.
Es gibt auch die Möglichkeit, Umkehr zum Lebensprinzip zu erheben. Man kehrt nicht zu etwas um, sondern dreht sich quasi aus einem Geist der Umkehr heraus ständig um sich selbst. Nie zufrieden mit dem eigenen Glauben wird man so auf christliche Weise selbst zum persönlichen Lebensmittelpunkt. Eine Methode für Grübler.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat letzthin eine weitere Methode hinzugefügt: die zweifache Umkehr. Erst die Umkehr in Sachen Weltbild, dann die Umkehr in Sachen Arbeitsplätze. 2x180° ergibt 360° - also weiter wie bisher, verkauft als Umkehr. Eine ausbaufähige Methode.
Gott jedoch hat keine dieser Methoden gemeint. Er käme nie auf die Idee, zu fordern, man solle tun, was man nicht will. Umkehr und Glaube sind keine Abfolge, sondern Gleichzeitigkeit. Man kehrt um, indem man glaubt, und sich so die Maßstäbe des Lebens verändern. Der Glaube ist der Umkehr dabei sogar eine Nasenlänge voraus: schon die Idee, sich auf diesen Veränderungsprozess einzulassen, ist der erste Teil des Glaubens.
Glaube und Umkehr sind eins: im Glauben erkenne ich die wirkliche Wahrheit als Handlungsgrundlage, und indem ich mich darauf einlasse und mein Leben sich ändert, wächst mein Glaube. Die wachsende Erkenntnis führt dann zu weiterer Umkehr. Und in diesem faszinierenden ersten Anblick Gottes ist ein Leben der Umkehr genau das, was ich will.
Die Umkehr wird im Glauben sichtbar, nicht in einem unbequemen Leben.
Sonntag, Juli 15, 2012
Samstag, Juli 14, 2012
Rävoluschn Nau!
Man vergleiche...
Freitag, Juli 13, 2012
Donnerstag, Juli 12, 2012
Ornithologisches Frühlingstagebuch 12
[Von Bastian]
Heute Abend essen gewesen im "Alten Fischerhaus" in Urdenbach am Rhein.
Man sitzt auf der Terrasse, schaut übers Naturschutzgebiet auf den Rhein und lässt sich's gut gehen.
In 3 Wochen wird kein Vogel mehr singen, aber heute gab es ein Abschiedskonzert.
Dauersänger waren Amsel und Singdrossel ganz in der Nähe. Zwischendurch gab es Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zaungrasmücke, Heckenbraunelle und Meisen.
Herrlich! Danke, Herr, für die Schöpfung!
Heute Abend essen gewesen im "Alten Fischerhaus" in Urdenbach am Rhein.
Man sitzt auf der Terrasse, schaut übers Naturschutzgebiet auf den Rhein und lässt sich's gut gehen.
In 3 Wochen wird kein Vogel mehr singen, aber heute gab es ein Abschiedskonzert.
Dauersänger waren Amsel und Singdrossel ganz in der Nähe. Zwischendurch gab es Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Zaungrasmücke, Heckenbraunelle und Meisen.
Herrlich! Danke, Herr, für die Schöpfung!
Mittwoch, Juli 11, 2012
Dienstag, Juli 10, 2012
Hört, was ich Euch verkünde...
...was Ihr da tut, ist Sünde! Wenn Du jedoch einem Hund seinen Knochen klauen willst, beißt er Dich womöglich. Wenn Du hm aber ein Schnitzel gibst, wird er ihn selbst liegen lassen.
[Von Bastian]
Google unternimmt eine weltweite Kampagne für die Rechte Homosexueller. (LINK)
Dass homosexuelle Handlungen sündig sind – darüber besteht eigentlich unter den meisten gläubigen Katholiken Einigkeit. Wie soll man mit solchen Kampagnen und dem ganzen Thema umgehen?
Bei mir entsteht immer wieder der Eindruck, dass sich die Diskussion bei dieser Frage oft verirrt. Google boykottieren, klarer Stellung beziehen, Machtworte der Hirten – was da oft gefordert wird, richtet sich gegen Homosexualität. Und damit zugleich - da es sich für viele Betroffene um eine Frage der Selbstdefinition handelt – gegen Homosexuelle Menschen, auch wenn das so nicht gemeint ist. Solche Stellungnahmen halte ich oft für sinnlos. Als ob irgendjemand seinen Lebensstil ändert, weil ich laut dagegen aufschreie. Auch wenn ich mich dabei auf die Kirche und Gott berufe, werde ich nicht glaubwürdiger - eher werden Kirche und Gott unglaubwürdiger.
Google hingegen „ermuntere seine Mitarbeiter, offen die eigene Persönlichkeit und Lebensweise am Arbeitsplatz zu entfalten.“ Das ist ein Aufruf zum Zeugnis, wenn auch zu einem, das mir oft nicht gefällt.
Die richtige Antwort darauf ist keine Verurteilung. Was, so denke ich, viel dringender gebraucht wird, als Proklamationen gegen Homosexualität, sind Zeugnisse für Beziehungen aus dem katholischen Glauben heraus.
Was ich erreichen will, ist doch nicht, dass ein Schwuler besonders klar versteht, dass ich gar nichts davon halte, sondern dass er erkennt, dass es möglicherweise auch für ihn andere Lebensformen gibt. Was ich erreichen will, ist doch nicht, dass eine Pubertierende weiß, dass ich ihr bestimmte Lebensformen verbieten will, sondern dass sie erkennt, dass die Ehe einfach die beste Form des Zusammenlebens ist und sie wählt. Ich möchte kein Nein vermitteln, sondern ein Ja.
Wenn es zur Loveparade geht oder bei Demos Tausende gegen Homophobie auf die Straße gehen, haben sie etwas, wovon sie begeistert sind und wofür sie streiten. Wenn man da nur dagegen ist, hat man bereits verloren. Das Für besiegt das Wider. Wo sind die begeisterten Berichte aus Ehe, Familie und Zölibat? Wo sind die Treffen und Feten aus Freude darüber, dass man den besten Weg gefunden hat? Mir tut jeder Mensch leid, der nicht weiß was er verpasst, wenn er sich nicht auf das Abenteuer einlässt, seine Beziehungen von Gott zu empfangen und ihm zu unterstellen. Das kann hart sein, aber es ist unvergleichlich!
Mein Glück jedenfalls ist, eine glückliche Familie zu haben und nicht, dass ich nicht schwul bin.
[Von Bastian]
Google unternimmt eine weltweite Kampagne für die Rechte Homosexueller. (LINK)
Dass homosexuelle Handlungen sündig sind – darüber besteht eigentlich unter den meisten gläubigen Katholiken Einigkeit. Wie soll man mit solchen Kampagnen und dem ganzen Thema umgehen?
Bei mir entsteht immer wieder der Eindruck, dass sich die Diskussion bei dieser Frage oft verirrt. Google boykottieren, klarer Stellung beziehen, Machtworte der Hirten – was da oft gefordert wird, richtet sich gegen Homosexualität. Und damit zugleich - da es sich für viele Betroffene um eine Frage der Selbstdefinition handelt – gegen Homosexuelle Menschen, auch wenn das so nicht gemeint ist. Solche Stellungnahmen halte ich oft für sinnlos. Als ob irgendjemand seinen Lebensstil ändert, weil ich laut dagegen aufschreie. Auch wenn ich mich dabei auf die Kirche und Gott berufe, werde ich nicht glaubwürdiger - eher werden Kirche und Gott unglaubwürdiger.
Google hingegen „ermuntere seine Mitarbeiter, offen die eigene Persönlichkeit und Lebensweise am Arbeitsplatz zu entfalten.“ Das ist ein Aufruf zum Zeugnis, wenn auch zu einem, das mir oft nicht gefällt.
Die richtige Antwort darauf ist keine Verurteilung. Was, so denke ich, viel dringender gebraucht wird, als Proklamationen gegen Homosexualität, sind Zeugnisse für Beziehungen aus dem katholischen Glauben heraus.
Was ich erreichen will, ist doch nicht, dass ein Schwuler besonders klar versteht, dass ich gar nichts davon halte, sondern dass er erkennt, dass es möglicherweise auch für ihn andere Lebensformen gibt. Was ich erreichen will, ist doch nicht, dass eine Pubertierende weiß, dass ich ihr bestimmte Lebensformen verbieten will, sondern dass sie erkennt, dass die Ehe einfach die beste Form des Zusammenlebens ist und sie wählt. Ich möchte kein Nein vermitteln, sondern ein Ja.
Wenn es zur Loveparade geht oder bei Demos Tausende gegen Homophobie auf die Straße gehen, haben sie etwas, wovon sie begeistert sind und wofür sie streiten. Wenn man da nur dagegen ist, hat man bereits verloren. Das Für besiegt das Wider. Wo sind die begeisterten Berichte aus Ehe, Familie und Zölibat? Wo sind die Treffen und Feten aus Freude darüber, dass man den besten Weg gefunden hat? Mir tut jeder Mensch leid, der nicht weiß was er verpasst, wenn er sich nicht auf das Abenteuer einlässt, seine Beziehungen von Gott zu empfangen und ihm zu unterstellen. Das kann hart sein, aber es ist unvergleichlich!
Mein Glück jedenfalls ist, eine glückliche Familie zu haben und nicht, dass ich nicht schwul bin.
Montag, Juli 09, 2012
Warum ich den Norden liebe (1)
Sonntag, Juli 08, 2012
Die YOURS im Juli
[Von Bastian]YOURS im Juli
Aktuell und investigativ!
Aktuell und investigativ!
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Blogoezese,
Fakten,
Illustration,
YOURS
Freitag, Juli 06, 2012
Ein notwendiger Aufdruck.
Die neuen Brothostien sind ab August in zugelassenen Hostienbäckereien zu erhalten.
Es fehlt jedoch nicht an nachdenklichen Stimmen, die das Vorhaben kritisch bewerten. So teilte Weihbischof Dose auf Anfragen der Redaktion mit, er wisse nicht, was das jetzt wieder solle.
Donnerstag, Juli 05, 2012
Die Angst vor der Schuld geht um.
[Von Bastian]
Keine Beichte für Kinder, damit ihnen keine Schuldgefühle indoktriniert werden. (LINK)
Aha. Logisch. Wie meine Mutter auch früher schon immer sagte: „Junge, bring den Müll nicht raus, damit die Küche nicht so dreckig aussieht.“
Man könnte auch den guten Rat geben: geh‘ nicht aufs Klo, damit du nicht musst.
Es ist frappierend: hier wird die Logik aufgebaut, man dürfe nichts weggeben, weil sonst etwas da war. Schwer verständlich? Ja, ist es. Aber es ist tatsächlich so gemeint: keine Sünden abgeben, weil man sich sonst schuldig fühlt. Mehr noch: man müsse es verbieten, auch nur die Gelegenheit zur Abgabe der Schuld zur Verfügung zu stellen, weil ja allein das schon feststellt, dass da Schuld ist. Die Angst geht um.
Praktisch ist das ein klares Denkverbot: Kind, über Schuld darfst Du noch gar nicht nachdenken – Du hast keine und Basta. Wenn du auch anderes ahnst und fühlst: wir verbieten es jedem unter Strafe, sich mit Dir darüber zu unterhalten und dir Vergebung zuzusprechen.
Die frohe Botschaft ans Kind: Dir muss nichts vergeben werden, kapiert? Dein schlechtes Gewissen ist ein Irrtum, den du bitte auf der Stelle abstellst. Und wenn du dich trotzdem schuldig fühlst, brauchst du Hilfe, dass du dich frei fühlst. Jeder, der auch nur von meiner persönlicher Schuld redet, ist gefährlich. Jeder, der damit freier umgeht als ich selbst, indoktriniert!
Dahinter steht der verzweifelte Versuch, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen, die man längst kennt: dass jeder Mensch Vergebung braucht. Denn die hat einen Nachteil: vorher erkennt man seine Schuld. Und wenn die groß ist, wünscht man sich die vermeintlich billigere Alternative: Negierung der Schuld anstelle der Vergebung. Das Problem dabei ist, dass die Tatsache der persönlichen Schuld bleibt. Mit der Negierung ist nichts gewonnen: anstatt den stinkenden Stall auszumisten, hat man die Tür zugemacht und ein Schild drangehängt: „Wenn du religionsmündig bist und dazu blöd genug, dir das freiwillig anzutun, darfst du eintreten.“ Bis dahin vermehren sich die Ratten im Stall, die sich im Mist sehr wohl fühlen. Und die bleiben nicht drin, sondern verbreiten sich im Haus. So wird die Angst vor der Tür immer größer, weil man dahinter Schlimmes ahnt und riecht.
Wer nicht an Vergebung glaubt, kann seine Sünden nur wegsperren und jeden beschimpfen, der mit dem Schlüssel kommt, selbst wenn er die Schuld nur wegnehmen will.
Es sind Feiglinge, die sich ihrer Angst, einmal bei Licht das eigene Gesicht zu betrachten, nicht stellen, sondern lieber anderen Dunkelheit predigen und das als Wohltat verkaufen.
Aha. Logisch. Wie meine Mutter auch früher schon immer sagte: „Junge, bring den Müll nicht raus, damit die Küche nicht so dreckig aussieht.“
Man könnte auch den guten Rat geben: geh‘ nicht aufs Klo, damit du nicht musst.
Es ist frappierend: hier wird die Logik aufgebaut, man dürfe nichts weggeben, weil sonst etwas da war. Schwer verständlich? Ja, ist es. Aber es ist tatsächlich so gemeint: keine Sünden abgeben, weil man sich sonst schuldig fühlt. Mehr noch: man müsse es verbieten, auch nur die Gelegenheit zur Abgabe der Schuld zur Verfügung zu stellen, weil ja allein das schon feststellt, dass da Schuld ist. Die Angst geht um.
Praktisch ist das ein klares Denkverbot: Kind, über Schuld darfst Du noch gar nicht nachdenken – Du hast keine und Basta. Wenn du auch anderes ahnst und fühlst: wir verbieten es jedem unter Strafe, sich mit Dir darüber zu unterhalten und dir Vergebung zuzusprechen.
Die frohe Botschaft ans Kind: Dir muss nichts vergeben werden, kapiert? Dein schlechtes Gewissen ist ein Irrtum, den du bitte auf der Stelle abstellst. Und wenn du dich trotzdem schuldig fühlst, brauchst du Hilfe, dass du dich frei fühlst. Jeder, der auch nur von meiner persönlicher Schuld redet, ist gefährlich. Jeder, der damit freier umgeht als ich selbst, indoktriniert!
Dahinter steht der verzweifelte Versuch, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen, die man längst kennt: dass jeder Mensch Vergebung braucht. Denn die hat einen Nachteil: vorher erkennt man seine Schuld. Und wenn die groß ist, wünscht man sich die vermeintlich billigere Alternative: Negierung der Schuld anstelle der Vergebung. Das Problem dabei ist, dass die Tatsache der persönlichen Schuld bleibt. Mit der Negierung ist nichts gewonnen: anstatt den stinkenden Stall auszumisten, hat man die Tür zugemacht und ein Schild drangehängt: „Wenn du religionsmündig bist und dazu blöd genug, dir das freiwillig anzutun, darfst du eintreten.“ Bis dahin vermehren sich die Ratten im Stall, die sich im Mist sehr wohl fühlen. Und die bleiben nicht drin, sondern verbreiten sich im Haus. So wird die Angst vor der Tür immer größer, weil man dahinter Schlimmes ahnt und riecht.
Wer nicht an Vergebung glaubt, kann seine Sünden nur wegsperren und jeden beschimpfen, der mit dem Schlüssel kommt, selbst wenn er die Schuld nur wegnehmen will.
Es sind Feiglinge, die sich ihrer Angst, einmal bei Licht das eigene Gesicht zu betrachten, nicht stellen, sondern lieber anderen Dunkelheit predigen und das als Wohltat verkaufen.
Dienstag, Juli 03, 2012
Ist der Zug abgefahren?
„Achtung an Gleis 16, der ICE „Ecclesia“ zum Paradies über Rom fährt in Kürze ab. Bitte einsteigen und Vorsicht bei der Abfahrt!“
Reisegruppe P.: Moment, wir wollen auch mit!
Zugführer: Haben Sie ein Ticket?
Reisegruppe P.: Ja, dieses.
Zugführer: Das ist ein altes, das geht klar. Sie können einsteigen. Nehmen Sie dieses neue Ticket und zeigen Sie es bei der Kontrolle zusammen mit dem alten vor.
Reisegruppe P.: Ein neues Ticket? Wollen Sie sagen, unser altes Ticket sei ungültig?
Zugführer: Nein. Ihr altes Ticket gilt. Der Schaffner tut sich beim Neuen allerdings leichter mit der Kontrolle.
Reisegruppe P.: Wir wollen kein neues Ticket. Das ist ein Skandal! Wie können Sie einfach die Tickets austauschen? Die Fahrkarte ist die Berechtigung zur Fahrt. Wer weiß, wo wir mit dem neuem Ticket hinkommen!
Zugführer: Wollen Sie mitfahren oder über das Ticket streiten?
Reisegruppe P.: Oh weh! Wohin ist es mit der Bahn gekommen!
Zugführer: Wenn es sie beruhigt, stelle ich Ihnen gerne ein Schreiben aus, dass Sie auch mit der alten Karte allein fahren können. Sie brauchen das neue Ticket dann nicht. (schreibt) Bitte unterschreiben Sie hier.
Reisegruppe P.: (liest) …darf mit dem vorhandenen Ticket im ICE „Ecclesia“ nach den geltenden Bestimmungen… Nein! Die geltenden Bestimmungen sind falsch! Wir wollen die alten Bestimmungen!
Zugführer: (rauft sich die Haare) Es gibt keine neuen und alten Bestimmungen. Da hat sich nichts geändert.
Reisegruppe P.: Nichts geändert? Vergleichen Sie mal die Tickets. Alles ist anders!
Zugführer: (ganz ruhig) Bitte steigen Sie ein. Sie wollen zum Paradies – wir fahren hin. Unterschreiben Sie und steigen Sie ein. Bitte!
Reisegruppe P.: Wir unterschreiben gar nichts. Im Gegenteil: Sie unterschreiben uns, dass sie dafür garantieren, dass sich bei der Bahn nichts geändert hat. Und dass Sie für alle Änderungen, die nachteilig sind, haften. Und dass Sie es unterstützen, wenn wir durch den ganzen Zug gehen, und bekannt machen, dass nur die Alten Tickets wahre Tickets sind. Und dass jeder auch ein Altes Ticket braucht. Und dass wir einen außerplanmäßigen Stopp in Purgatorium einlegen, wo Sie alle rauswerfen, die nur ein neues Ticket haben. Die können von dort aus laufen.
Zugführer: Wollen Sie nun mitfahren oder nicht? Ich bestätige die Gültigkeit Ihres alten Tickets. Quittieren Sie das bitte hier. Und steigen Sie endlich ein!
„Achtung an Gleis 16, der ICE „Ecclesia“ zum Paradies über Rom fährt ab. Bitte einsteigen, die Türen schließen automatisch. Vorsicht an der Bahnsteigkante!“
Zugführer: (zuckt mit den Achseln und steigt ein) Vielleicht überlegen Sie es sich und fahren mit dem nächsten Zug.
Der Zug fährt ab. Die Reisegruppe bleibt allein auf dem Bahnsteig zurück.
Reisegruppe P.: Da fahren sie in ihr Unheil. Hätten sie nur auf UNS gehört - wirklich unterwegs sind wir! Wenn die Bahn sich nicht ändert, werden wir nie einsteigen! Die Verhandlungen sind an einem toten Punkt angekommen.
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