Freitag, Dezember 30, 2005
Am sechsten Tag ...
Am sechsten Tag der Weihnachtsoktav wünsche ich euch allen von Herzen frohe und gesegnete Weihnachten und einen guten Übergang ins Neue Jahr.
Freitag, Dezember 23, 2005
Griesgram
Heute bei Walter Kasper gefunden (Kasper, Die Methoden der Dogmatik, Kösel 1967):
»Der schlimmste Einwand ist der, daß die Theologie im Grunde so kleingläubig und argwöhnisch, so giesgrämig und so humorlos geworden ist.«
»Der schlimmste Einwand ist der, daß die Theologie im Grunde so kleingläubig und argwöhnisch, so giesgrämig und so humorlos geworden ist.«
Daily Toon – Apokryphen
Mit diesem »Toon« geht’s erst mal in die Holy Days. Ich danke Ralf fürs gemeinsame Blödeln und wünsche euch allen gesegnete Weihnachten. »Jesus is the Reason for the Season!« (Gloria Gaynor)
Zum Vergrößern bitte aufs Bild klicken!
Mittwoch, Dezember 21, 2005
Daily Toon
Dienstag, Dezember 20, 2005
Sonntag, Dezember 18, 2005
Samstag, Dezember 17, 2005
Narnia – Die Verführung
Ich habe heute abend die Narnia-Verfilmung im Kino gesehen - und ganz gut genossen. War das nun Disney-typisch? Zumindest meine direkten Nachbarn, ein paar Jungs zur einen und ein Pärchen zur anderen Seite langweilten sich. Die Symbolik blieb ihnen wohl eher fremd. Der Kommentar hinterher war vernichtend: grottig! Wirklich hatte ich das Gefühl, die Handlung werde nicht in einem gleichbleibenden Tempo vorangetrieben. Rasche »Actionszenen«, Verfolgungsjadgen wechselten mit eher beschreibenden Szenen; oft hatte man das Gefühl, die Bewegung müsse nun wieder künstlich abgebremst werdden, weil der mittlerweile schon etwas ältere Plot unter der Rasanz der computeranimierten Bilder ächzte und zu reißen drohte. Das machten die Jungs zur Rechten nicht mit. Während der ersten Stunde hatten sie noch mehrere Liter Cola und ein größeres, faßähnliches Gefäß mit Popcorn, mit dem sie sich kauend ablenken konnten. Als die Nahrung nicht mehr vorhielt, bot der Film nicht mehr genügend Anreiz, sich zu konzentrieren.
Dabei ist der Film nicht schlecht: Der Psychologie der Hauptfiguren, der Pevensie-Kinder, wird viel Raum gewidmet. In einer dramatischen Ausmalung des ersten Satzes der Lewis’schen Erzählung (die Kinder mußten London wegen der Bombenangriffe verlassen) wird dem heutigen Leser die Ausgangssituation klarer: Es herrscht Krieg, die Menschen sind erschöpft, bedroht und müde, die Sitten unter der Oberfläche der Wohlerzogenheit verroht. Der ungeheure Druck, unter dem Edmund steht, der jüngere der beiden Jungen, der seinen an der Front kämpfenden Vater vermißt, wird deutlicher herausgearbeitet. Und dieser ohnehin durch Sehnsucht und mangelndes Vertrauen angeschlagene Junge wird Opfer der Verführungskunst der Hexe. Schön, aber kühl, mit märchenhafter, etwas morbider Präsenz dargestellt von Tilda Swinton.
Lassen wir das Bild beiseite und nehmen nur das Faktum der Verführung zum Verrat Edmunds, sind mir einige Punkte sehr stark aufgefallen, die – oh Wunder von Narnia! – auch gleich ihre Nutzanwendung im realen Leben finden.
Erstens: Die Wohlanständigkeit und das Besserwissertum seiner älteren Geschwister helfen ihm nicht. Im Gegenteil – unter der Fuchtel seiner älteren Schwester und seines Bruders wird er sich immer als der Zurückgesetzte fühlen. Kein Wunder, daß die Verheißung aus dem Mund der Hexe, er werde ihr dereinst als König auf den Thron folgen, auf offene Ohren und nur allzu bereiten Glauben stößt.
Und ein Zweites: Die Versuchung arbeitet nicht nur mit Lügen. Sie sagt dem Menschen auch Wahres über sich selbst. Am Baum im Paradies hieß es: Euch werden die Augen aufgehen. Und hier: die Verheißung des Königtums. Freilich ist diese Vorstellung mit allerhand Irrtümern behaftet – so zum Beispiel, daß das Leben eines Königs bedeute, Zimmer voll mit türkischem Honig zu besitzen (die Speise, durch die die Hexe den Jungen gerade erst gefügig gemacht hatte), aber am Ende hat die Hexe hierin sogar recht behalten: Edmund sitzt als König auf dem Thron – wohl jedoch mit seinen Geschwistern. Sie hat ihn bei der Ahnung gepackt, was aus ihm tatsächlich einmal werden würde.
Aber - um das zu übertragen: Der Teufel war (in der biblischen Geschichte) deshalb überzeugend, weil er sich einer echten Bestimmung des Menschen bedient hatte - und diese mit allerlei Tand behängte wie Gumbo mit der Lichterkette. Genauso hier: die Verheißung, als König zu herrschen, von der Hexe als »der Bösen schlechthin« pervertiert, war das Einfallstor für Verrat und Tod. Und dabei war die Verheißung des Königtums »echt«!
Meine Nachbarn waren nach dem Film schnell mit dem Thema durch. Der Film war halt grottig, und die Angelegenheiten ihrer Clique drängten sich wieder in den Vordergrund. Zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich dann auf der Heimfahrt mit dem Bus, daß der Fahrer sich im Weg vertat. Er mußte am Stadtwald wenden. Zwischen den Bäumen des Waldes konnte ich deutlich das Licht einer Straßenlaterne erkennen.
Freitag, Dezember 16, 2005
Freude – stärker als der Tod
Pius-Aimone Reggio in seinem Vorwort zu dem kleinen Buch »Vergiß die Freude nicht«, Herder, Freiburg 1958:
Der Christ hat mehr als jeder andere die Freude nötig. Die Traurigkeit ist schlimm für alle, für ihn aber ist sie verhängnisvoll. Das war für mich die Veranlassung, diese Seiten zu schreiben.
Wohl verstanden ist die Freude, um die es sich hier handelt, nicht irgendwelche Freude. Es ist nicht die Freude, die man leicht mit Vergnügen verwechselt. Selbst wenn es richtig ist, zu behaupten, daß beim Menschen eine gewisse Freude mit jedem Vergnügen verbunden ist, so ist die Freude, genau gesehen, geistiger Art, das Vergnügen sinnlicher Art: Die Freude entstammt aus einer Wertschätzung der Vernunft, das Vergnügen aus einer Empfindung. Es gibt sogar Freuden, die nicht fühlbar, also nicht von Vergnügen begleitet sind und nur in der Tiefe des Geistes schwingen. Freuden des Denkens und der Betrachtung, der Selbsthingabe und des Opfers. Die Freude, von der hier die Rede sein soll, gehört zu diesen letzten.
Sie ist eine der geistigsten unter den geistigen Freuden, eine tiefe Freude, tiefer als der tiefe Schmerz, und es kommt vor, daß sie nur in der Tiefe lebt. Sie ist fähig, inmitten aller Arten von Prüfungen und selbst Bitterkeiten fortzudauern. Sie ist eine Freude der Ewigkeit, die nach der Ewigkeit verlangt. Sie bezeugt die Größe des Menschen und seine wesensmäßige Freiheit, da sie zeigt, daß er fähig ist, sich über die gegenwärtige Stunde zu erheben, so schwer sie auch sein mag. Die Freude verleiht dem Christen, diesem unvermeidlich geprüften Wesen, Flügel, jene Freude nämlich, wie sie die Apostel verkosteten, wenn sie etwas um des Namens Jesu willen zu leiden hatten (Apg 5, 41). Kurz, es handelt sich um die Freude, die zum Wesen der Menschwerdung gehört, um die Freude, die mit Jesus geboren wurde und die, wie die Liebe, stärker ist als der Tod.
Leckerbissen
Donnerstag, Dezember 15, 2005
Vergiß die Freude nicht
Das liturgische Tagesgebet für den heutigen Tag:
Heiliger Gott, wir sind vor dir schuldig geworden, und die Sünde belastet uns. Schenke deinen unwürdigen Dienern die Freude wieder durch die heilbringende Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Die Freude – ein zentraler Begriff des Glaubens; und mehr als ein netter Geschenkbuchtitel. So nennt C. S. Lewis seine Autobiographie »Überrascht von Freude« – »Surprised by Joy». Der Apostel Paulus bezeichnet sein Dienstamt als »Helfer zu eurer Freude«. Und überhaupt – wir stehen in der Woche, die mit dem Sonntag Gaudete begonnen hat.
»In die Freude einzutreten«, sagte mir einmal ein Freund, «kann eine Form der Buße sein«. Vor einigen Tagen fand ich beim Entrümpeln einer alten Bücherkiste das Buch von Pius-Aimone Reggio, »Vergiß die Freude nicht«; Herder 1958. Wie konnte ich diese kleine Meisterwerk nur zur Seite legen? Pius-Aimone Reggio schöpft aus dem reichen Schatz der Tradition und legt dar, welche Bedeutung die Freude im geistlichen Leben hat. Ich habe das Büchlein (gerade mal achtzig Seiten) wieder in mein Regal eingeräumt und lege es jedem ans Herz, der es mal irgendwo antiquarisch auftreiben kann. Ich wünsche uns eine freudevolle Bußzeit!
Heiliger Gott, wir sind vor dir schuldig geworden, und die Sünde belastet uns. Schenke deinen unwürdigen Dienern die Freude wieder durch die heilbringende Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Die Freude – ein zentraler Begriff des Glaubens; und mehr als ein netter Geschenkbuchtitel. So nennt C. S. Lewis seine Autobiographie »Überrascht von Freude« – »Surprised by Joy». Der Apostel Paulus bezeichnet sein Dienstamt als »Helfer zu eurer Freude«. Und überhaupt – wir stehen in der Woche, die mit dem Sonntag Gaudete begonnen hat.
»In die Freude einzutreten«, sagte mir einmal ein Freund, «kann eine Form der Buße sein«. Vor einigen Tagen fand ich beim Entrümpeln einer alten Bücherkiste das Buch von Pius-Aimone Reggio, »Vergiß die Freude nicht«; Herder 1958. Wie konnte ich diese kleine Meisterwerk nur zur Seite legen? Pius-Aimone Reggio schöpft aus dem reichen Schatz der Tradition und legt dar, welche Bedeutung die Freude im geistlichen Leben hat. Ich habe das Büchlein (gerade mal achtzig Seiten) wieder in mein Regal eingeräumt und lege es jedem ans Herz, der es mal irgendwo antiquarisch auftreiben kann. Ich wünsche uns eine freudevolle Bußzeit!
Ciceros Katholon
Eine kleine Werbung für Peter ... äääh ... Ciceros Weblog. Ich wünsche uns viele inspirierende Beiträge. (Gestern bleistiftsweise zu Madeleine Delbrêl.)
Daily Toon
Dienstag, Dezember 13, 2005
Peter’s Sketchbook
Sooo. Heute gibt’s keinen Toon – jedenfalls jetzt noch nicht, sondern eine kleine Promo-Aktion in eigener Sache. Mancher hat im wahrsten Sinne des Wortes doch sehr ungläubig geguckt, daß er in meinem Blog so fromm empfangen wurde. Daher habe ich mir zu diesem weißen auch ein schwarzes Blog gegönnt, in dem ich meine Arbeiten als Illustrator vorstelle.
Welcome to Peter’s Sketchbook!
(Es wird natürlich einen Link auf diese Seite geben … und hier … blogt der Papst!)
Welcome to Peter’s Sketchbook!
(Es wird natürlich einen Link auf diese Seite geben … und hier … blogt der Papst!)
Montag, Dezember 12, 2005
Unsere Liebe Frau von Guadalupe
Wir feiern heute das Fest Unserer lieben Frau beider Amerikas, vom Tepeyac, von Guadalupe. Die Frau, die Juan Diego in Gestalt einer Aztekin erschienen ist, deren Bild in Mexico-Stadt aufbewahrt wird, zu der heute Hunderttausende gepilgert sind.
Ich gebe diese Worte wieder, die Juan Diego, den Papst Johannes Paul II im Jahr 2002 heiliggesprochen hat, von der geheimnisvollen Frau hörte:
»Nichts soll dich erschrecken, nichts dich betrüben, nichts soll dein Antlitz, dein Herz verfinstern. Fürchte nicht diese Krankheit oder irgendeine andere Krankheit oder einen Kummer, einen Schmerz. Bin ich denn nicht hier, deine Mutter? Bist du denn nicht in meinem Schatten, unter meinem Schutz? Bin ich nicht der Brunnen deiner Freude? Bist du nicht in den Falten meines Mantels, in der Beuge meiner Arme? Brauchst du noch mehr als das?«
Touching Xmas …
Damit die Wartezeit auf den nächsten Cartoon nicht zu lange wird, hier ein Fundstück aus dem Prospekt eines Markendiscounters in der letzten Woche. Ich glaube, ich muß dazu nicht viel sagen: Ein Toilettenpapier, das »Touching« heißt, nach Spekulatius duftet und mit zarter Rentiererotik beworben wird. (»Hoho, meine Dame, der nächste Verehrer lauert schon im Gestrüpp!«) … das muß ein Renner werden.
Freitag, Dezember 09, 2005
»Beee - ne -detto!!!«
»Am Fest der Unbefleckten Empfängnis entsteht in uns der Verdacht, dass eine Person, die nicht sündigt, im letzten langweilig sein muss; dass irgendetwas in ihrem Leben fehlt; dass die dramatische Dimension des Selbstbestimmtseins fehlt, dass die Freiheit, Nein zu sagen, Teil unseres Menschseins sei – das Hinabsteigen in die Dunkelheiten der Sünde und alles selber machen zu wollen. Dass man nur so die Breite und Tiefe unseres Menschseins, unseres wahren Wir-selbst-Seins, voll ausleben kann. Wir müssen diese Freiheit auch gegen Gott auf die Probe stellen, um wirklich wir selbst zu sein.
Mit einem Wort, wir denken, dass das Böse im Tiefsten doch gut sei. Wir denken, dass wir es zumindest ein bisschen brauchen, um die Fülle des Seins zu erleben. Denken wir an Mephistopheles, den Versucher. Wir glauben, dass er Recht hätte, wenn er sagt, dass er die Kraft sei, die "stets das Böse will und stets das Gute schafft". Wir denken, dass ein bisschen mit dem Bösen zu kämpfen uns ein wenig Freiheit von Gott geben könnte, dass es im Tiefen gut sei, ja vielleicht auch nötig. Beim Blick auf uns selbst können wir aber sehen, dass dem eben nicht so ist. Das Böse erhöht den Menschen nicht, sondern es erniedrigt und demütigt ihn vielmehr.
Das müssen wir vor allem am Tag der Immaculata lernen: Der Mensch, der sich vollkommen in die Hände des Herrn übergibt, wird keine Marionette Gottes, keine langweilige, angepasste Person; er verliert seine Freiheit nicht. Nur der Mensch, der sich ganz Gott anvertraut, findet die wahre Freiheit, die große und schöpferische Weite der Freiheit und des Guten. Je näher der Mensch bei Gott ist, desto näher kommt er auch den Menschen.«
Papst Benedikt XVI, in seiner Predigt zum Fest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Diese Frau geht uns alle an.
Mit einem Wort, wir denken, dass das Böse im Tiefsten doch gut sei. Wir denken, dass wir es zumindest ein bisschen brauchen, um die Fülle des Seins zu erleben. Denken wir an Mephistopheles, den Versucher. Wir glauben, dass er Recht hätte, wenn er sagt, dass er die Kraft sei, die "stets das Böse will und stets das Gute schafft". Wir denken, dass ein bisschen mit dem Bösen zu kämpfen uns ein wenig Freiheit von Gott geben könnte, dass es im Tiefen gut sei, ja vielleicht auch nötig. Beim Blick auf uns selbst können wir aber sehen, dass dem eben nicht so ist. Das Böse erhöht den Menschen nicht, sondern es erniedrigt und demütigt ihn vielmehr.
Das müssen wir vor allem am Tag der Immaculata lernen: Der Mensch, der sich vollkommen in die Hände des Herrn übergibt, wird keine Marionette Gottes, keine langweilige, angepasste Person; er verliert seine Freiheit nicht. Nur der Mensch, der sich ganz Gott anvertraut, findet die wahre Freiheit, die große und schöpferische Weite der Freiheit und des Guten. Je näher der Mensch bei Gott ist, desto näher kommt er auch den Menschen.«
Papst Benedikt XVI, in seiner Predigt zum Fest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Diese Frau geht uns alle an.
Donnerstag, Dezember 08, 2005
Daily Toon
Mädchen aus der unteren Mittelklasse
Absolut lesenswert – Scipio in »Credo ut intelligam«:
»Wer wie wir verkrüppelt, hinkend, leicht beschränkt, egoistisch, arrogant, ängstlich, lieblos durchs Leben geht, der bringt es nie fertig mit ganzem Herzen "Ja" zu sagen. Nur wer nicht weniger, sondern mehr Mensch ist als Sie, geneigter Leser, und ich - der allein kann in den überraschenden und unbegreiflichen Willen GOttes springen, der kann "JA" sagen statt "Vielleicht" oder "Nur wenn..." oder "Gerne, aber nur auf Widerruf". Nur wer nicht an sich denkt, weiß, was er tut, wenn er sich der "teuren Gnade" GOttes leibhaftig zur Verfügung stellt.«Guggsdu hier. Ich bin beinahe versucht, mit der römischen Patriziergattin in »Asterix und der Kupferkessel zu sagen: »Kaum zu ertragen, so wahr ist es.«
Daily Toon
Boah, heute schlägt’s Dreizehn!
Hi Klara, auch von mir – und an dieser Stelle ganz oberhärzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Ich hätte natürlich noch drei Zeh’n oder dreizehn Weihnachtsmänner zeichnen können. Aber ich dachte mir, daß diese Zeichnung vielleicht am wenigsten peinlich sein könnte.
Hmmm … wenn ich’s mir recht überlege, wären die dreizehn Weihnachtsmänner (zum Umblasen) vielleicht doch unverfänglicher gewesen.
Auf jeden Fall finde ich’s ziemlich genial, am 8. Dezember Geburtstag zu haben … und noch einmal von Anja und von mir alles Gute (natürlich auch an T., A. und R.)!
(Jetzt erwarte ich natürlich ein »Her mit den dreizehn Weihnachtsmännern!«)
Hmmm … wenn ich’s mir recht überlege, wären die dreizehn Weihnachtsmänner (zum Umblasen) vielleicht doch unverfänglicher gewesen.
Auf jeden Fall finde ich’s ziemlich genial, am 8. Dezember Geburtstag zu haben … und noch einmal von Anja und von mir alles Gute (natürlich auch an T., A. und R.)!
(Jetzt erwarte ich natürlich ein »Her mit den dreizehn Weihnachtsmännern!«)
Stallknechte der Immaculata
Ich habe in diesen Tagen wenig in das Weblog eingetragen; nun möchte ich mir doch die Zeit nehmen, ein paar kurze Bemerkungen zum heutigen Fest zu machen. Vor einigen Tagen, am 5. Dezember, jährte sich für mich ein persönlicher Gedenktag zum achtzehnten Mal. Am 5. Dezember 1987 fand ich zum Glauben; erst später wurde mir bewußt, daß dieser Abend, an dem mir sehr plötzlich, blitzartig und ein wenig überfallmäßig klar wurde, daß Gott existierte, und daß Ihm an mir lag, ein Abend im Marianischen Jahr 1987/1988 war. In wenigen Worten kann ich skizzieren, was damals geschah – äußerlich vielleicht nicht viel, was der Erwähnung wert war: ein Besuch als distanzierter Besucher in einer freikirchlichen Gemeinde, eine mutig ausgesprochene Prophetie, ein blitzartiges Innewerden, daß ich, wirklich ich, gemeint war; das Gebet mit den Brüdern aus der Freikirche, der Entschluß, mit einem Priester, den ich bereits seit einigen Jahren kannte, zu sprechen. Ein Gespräch, daß zur Beichte wurde, eine Adventszeit, die zur Vorbereitung der Entscheidung wurde, von nun an Jesus Christus als den Herrn gläubig anzunehmen. Als ich an diesem 5. Dezember abends nach Hause kam, schlug ich aufs Geratewohl eine Bibel aus, die ich bereits seit Schulzeiten besaß. Die Bibel liegt nun vor mir und ich lese aus dem Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizäa erneut die Worte: »Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür aufmacht, so werde ich bei ihm einkehren und Mahl mit ihm halten und er mit mir.« (Offb 3,20f)
Eines der größten Geschenke dieser Zeit für mich ist, daß sich von diesem Anfang an mein neuer Glaubensweg mit dem Glauben daran verband, daß dieses einzigartige Geschöpf, die Jungfrau Maria, eine treue Wegbegleiterin sein konnte. Mirjam von Nazareth – keine bemalte Gipsfigur, wie ich sie in Irland und anderswo gesehen hatte, keine Hirngespinst einer – Pardon! – in meiner Erinnerung etwas bigotten Großtante, die mich als Kind mit beunruhigenden Geschichten zwischen Aberglauben und Marienfrömmigkeit beunruhigt hatte, sondern eine Mutter, die mir seither auch in verlassenen Augenblicken nah war. Nicht fordernd, aber immer einladend, mich und mein Gehege auf Gott hin zu verlassen. Nur wenige Tage, an denen ich nicht den Rosenkranz zumindest in der Tasche getragen hätte. – Und doch habe ich ihn oft nur dann gebetet, wenn mir scheinbar kein anderer Weg offenstand.
»Ist das biblisch zu begründen?« habe ich mich oft gefragt. Meine Kirche sagt »Ja« – und das sollte mir reichen. Und doch habe ich weiter nach Antworten gesucht. Eine kleine Antwort möchte ich gerne mit euch teilen. Die meisten Gestalten der Bibel liebe ich deswegen, weil sie Schlawiner sind, wie ich selber. Petrus, mein Namenspatron zuerst. Impulsiv, unüberlegt, das Herz auf dem rechten Fleck; aber immer wieder auch bereit, vor dem selbstgesteckten Maßstab zu versagen, wenn es ernst wird und Ausdauer gefragt ist. Der Mensch der Bibel, dem aus höchstem Mund die schlimmste Zurechtweisung zuteil wurde, die eine biblische Gestalt je einstecken mußte: »Zurück, Satan, denn du hast nicht im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen!« Jakob, der Patriarch: Verschlagen, hinterhältig, auf den eigenen Vorteil bedacht – und doch ein Mensch, der Segen spenden konnte wie keiner. Einer, der mit Gott zu ringen verstand. Alle anderen Gestalten – Sünder, »Versager«, Menschen, die lernen mußten, daß sich »vor Gott kein Fleisch rühmen« kann.
Aus dieser Reihe der Sünder nimmt die Bibel nur zwei Menschen aus. Jesus selbst, den Sohn Gottes. Und seine Mutter Maria. Sicher hat sie lernen müssen, und sicherlich hat sie Glaubenszumutungen am meisten da hinnehmen müssen, wo sie durch ihren Sohn Zurechtweisungen erfahren hat. Aber eine Sünde, in der sie sich von Gott abgewendet hätte, in der sie auch nur das leiseste »Nein« gesprochen, Abstriche an ihrem »Mir geschehe nach deinem Wort« gemacht hätte, sind mir auch in ihren Krisen, von denen das Neue Testament andeutungsweise berichtet, nicht bekannt.
Sie ist nicht die Erlöserin, sie ist keine »katholische Sondergöttin«, will, wie Luther sagte, kein Abgott sein. Aber sie ist eine treue Wegweiserin. Darin ist sie der Stern der Meere. Und darin ist es mir möglich, sie als Mutter zu lieben.
Pater Maximilian Kolbe nannte seine Gemeinschaft Soldaten oder Ritter der Unbefleckten. Ich kann da nicht mithalten. Nicht, weil ich der Immaculata nicht diese Ehre geben wollte, sondern weil ich ein miserabler Soldat bin – und als Ritter nicht satisfaktionsfähig. Aber wenigstens Stallknecht der Ritter will ich sein. Stallknecht der Immaculata zu sein, das wäre mein Wunsch für euch, die ihr das lest und für mich – an diesem Festtag.
Eines der größten Geschenke dieser Zeit für mich ist, daß sich von diesem Anfang an mein neuer Glaubensweg mit dem Glauben daran verband, daß dieses einzigartige Geschöpf, die Jungfrau Maria, eine treue Wegbegleiterin sein konnte. Mirjam von Nazareth – keine bemalte Gipsfigur, wie ich sie in Irland und anderswo gesehen hatte, keine Hirngespinst einer – Pardon! – in meiner Erinnerung etwas bigotten Großtante, die mich als Kind mit beunruhigenden Geschichten zwischen Aberglauben und Marienfrömmigkeit beunruhigt hatte, sondern eine Mutter, die mir seither auch in verlassenen Augenblicken nah war. Nicht fordernd, aber immer einladend, mich und mein Gehege auf Gott hin zu verlassen. Nur wenige Tage, an denen ich nicht den Rosenkranz zumindest in der Tasche getragen hätte. – Und doch habe ich ihn oft nur dann gebetet, wenn mir scheinbar kein anderer Weg offenstand.
»Ist das biblisch zu begründen?« habe ich mich oft gefragt. Meine Kirche sagt »Ja« – und das sollte mir reichen. Und doch habe ich weiter nach Antworten gesucht. Eine kleine Antwort möchte ich gerne mit euch teilen. Die meisten Gestalten der Bibel liebe ich deswegen, weil sie Schlawiner sind, wie ich selber. Petrus, mein Namenspatron zuerst. Impulsiv, unüberlegt, das Herz auf dem rechten Fleck; aber immer wieder auch bereit, vor dem selbstgesteckten Maßstab zu versagen, wenn es ernst wird und Ausdauer gefragt ist. Der Mensch der Bibel, dem aus höchstem Mund die schlimmste Zurechtweisung zuteil wurde, die eine biblische Gestalt je einstecken mußte: »Zurück, Satan, denn du hast nicht im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen!« Jakob, der Patriarch: Verschlagen, hinterhältig, auf den eigenen Vorteil bedacht – und doch ein Mensch, der Segen spenden konnte wie keiner. Einer, der mit Gott zu ringen verstand. Alle anderen Gestalten – Sünder, »Versager«, Menschen, die lernen mußten, daß sich »vor Gott kein Fleisch rühmen« kann.
Aus dieser Reihe der Sünder nimmt die Bibel nur zwei Menschen aus. Jesus selbst, den Sohn Gottes. Und seine Mutter Maria. Sicher hat sie lernen müssen, und sicherlich hat sie Glaubenszumutungen am meisten da hinnehmen müssen, wo sie durch ihren Sohn Zurechtweisungen erfahren hat. Aber eine Sünde, in der sie sich von Gott abgewendet hätte, in der sie auch nur das leiseste »Nein« gesprochen, Abstriche an ihrem »Mir geschehe nach deinem Wort« gemacht hätte, sind mir auch in ihren Krisen, von denen das Neue Testament andeutungsweise berichtet, nicht bekannt.
Sie ist nicht die Erlöserin, sie ist keine »katholische Sondergöttin«, will, wie Luther sagte, kein Abgott sein. Aber sie ist eine treue Wegweiserin. Darin ist sie der Stern der Meere. Und darin ist es mir möglich, sie als Mutter zu lieben.
Pater Maximilian Kolbe nannte seine Gemeinschaft Soldaten oder Ritter der Unbefleckten. Ich kann da nicht mithalten. Nicht, weil ich der Immaculata nicht diese Ehre geben wollte, sondern weil ich ein miserabler Soldat bin – und als Ritter nicht satisfaktionsfähig. Aber wenigstens Stallknecht der Ritter will ich sein. Stallknecht der Immaculata zu sein, das wäre mein Wunsch für euch, die ihr das lest und für mich – an diesem Festtag.
Mittwoch, Dezember 07, 2005
Daily Toon
Dienstag, Dezember 06, 2005
Montag, Dezember 05, 2005
Rationalistic Solution
»If it be true (as it certainly is) that a man can feel exquisite happiness in skinning a cat, then the religious philosopher can only draw one of two deductions. He must either deny the existence of God, as all atheists do; or he must deny the the present union between God and man, as all Christians do. The new theologians seem to think it a highly rationalistic solution to deny the cat.«
G. K. Chesterton, Orthodoxy
G. K. Chesterton, Orthodoxy
Samstag, Dezember 03, 2005
Daily Toon – Alder, ey!
Da wollte die Rheinische Post aus Düsseldorf etwas für die Moral tun und versprach am Donnerstag einen Adventskalender (Adventkalender für die Freunde aus Österreich) aus lauter guten Nachrichten!
Ich lese da, daß sich die Deutschen offenbar jünger fühlen als sie sind. Erheblich jünger – und das »durch die Bank«! – Das soll eine gute Nachricht sein? Da haben alle Leute Schwierigkeiten zu ihrem Alter zu stehen, und die RP verbucht das als Gute Nachricht?
Naja. Vielleicht bin ich einfach nur viel zu jung, um da mitreden zu können.
Ich lese da, daß sich die Deutschen offenbar jünger fühlen als sie sind. Erheblich jünger – und das »durch die Bank«! – Das soll eine gute Nachricht sein? Da haben alle Leute Schwierigkeiten zu ihrem Alter zu stehen, und die RP verbucht das als Gute Nachricht?
Naja. Vielleicht bin ich einfach nur viel zu jung, um da mitreden zu können.
Freitag, Dezember 02, 2005
Narnia – Der Biber
Herr und Frau Biber wohnen in einer Art Bienenkorb-Hütte auf dem Damm. Und was ich am Biber gut finde und warum die Bescheidenheit dr Biberhütte zum Entscheidungsort für Edmund wird – dat krieje mer später …
(Ich könnte mir ja auch so ’nen Biber vorstellen; aber ich glaube, das wäre mir etwas zu technisch …
Daily Toon
Donnerstag, Dezember 01, 2005
70 Jahre »Du bist Deutschland«
Gestern habe ich im Christ in der Gegenwart den Kommentar zur Motivationskampagne »Du bist Deutschland« gelesen«:
In einem Buch über Ludwigshafen ist ganz offensichtlich eine Photographie aus den dreißiger Jahren aufgetaucht, die ein Spruchband mit der Aufschrift »Denn du bist Deutschland« zeigt. Darüber auf einem monströsen Transparent Hitlers Kopf mit dem unsäglichen Entscheide-dich-Blick. »Doppelschöpfung« zur aktuellen Du-bist-Deutschland-Kampagne? Der Spiegel berichtet.
Nein, es wäre sicher nicht richtig, zu behaupten, die Macher der Kampagne seien Nazis, oder die Kampagne in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken. Ich sehe andere Parallelen – wenn auch kaum schmeichelhaftere. Die Kampagne ist auf eine penetrante Weise »neuheidnisch« … und dumm.
(Und jetzt denke ich nach, ob ich Albrecht Dürer bin … oder doch eher Alfred E. Neumann.)
Für jede Zielgruppe haben die Werbetexter ein Vorbild gefunden: Hobby-Literaten sollen sich an Goethe ein Beispiel nehmen, Tüftler an Toto Lilienthal, Fernsehgucker an Günther Jauch, Unternehmer an August Thyssen oder Adi Dassler. Die meisten Vorbilder finden sich – wen wundert’s – unter den Sportlern: Du bist Franz Beckenbauer, Claudia Pechstein, Max Schmeling, Katharina Witt oder Michael Schumacher. Letzterer hätte es auch »in jedem anderen Job aufs Siegertreppchen geschafft«. Denn, so glauben die Erfinder der Kampagne, »sein Erfolgsrezept ist kein gottgegebenes Talent, Sondern Perfektionismus und außerirdischer Wille.«
Aber auch für diejenigen, die statt schneller Autos Sex und Erotik lieben, gibt es Ermutigung: »Du traust dich nicht, deine Leidenschaft zum Beruf zu machen? Wovor hast du Angst? Beate Uhse glaubte immer an ihre Vision. So wurde die Gesellschaft toleranter und sie zur Erfolgsunternehmerin.«
Im Land der Dichter und Denker mag man darüber schmuzeln oder die Stirn runzeln, daß es kein einziger Philosoph – geschweige denn ein Theologe – in die Riege der Vorbilder geschafft hat. Aber das ist nur konsequent. Denn der Leistungsbegriff, der hier eingesetzt wird, ist radikal subjektiv, zusammengesetzt aus den beiden Zutaten Ehrgeiz und Wille, und läßt sich messen an der öffentlichen Bewunderung oder am Einkommen. Er kennt prinzipiell keine Grenzen. »Bring die beste Leistung, zu der du fähig bist. und wenn du damit fertig bist, übertriff dich selbst.«
Christ in der Gegenwart, Nr. 49/05, S. 403f
In einem Buch über Ludwigshafen ist ganz offensichtlich eine Photographie aus den dreißiger Jahren aufgetaucht, die ein Spruchband mit der Aufschrift »Denn du bist Deutschland« zeigt. Darüber auf einem monströsen Transparent Hitlers Kopf mit dem unsäglichen Entscheide-dich-Blick. »Doppelschöpfung« zur aktuellen Du-bist-Deutschland-Kampagne? Der Spiegel berichtet.
Nein, es wäre sicher nicht richtig, zu behaupten, die Macher der Kampagne seien Nazis, oder die Kampagne in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken. Ich sehe andere Parallelen – wenn auch kaum schmeichelhaftere. Die Kampagne ist auf eine penetrante Weise »neuheidnisch« … und dumm.
(Und jetzt denke ich nach, ob ich Albrecht Dürer bin … oder doch eher Alfred E. Neumann.)