(Peter Esser schrägt mal angstfrei rein.)
»Angstfrei agieren« ist ein Schlüsselwort des zeitgenössischen Katholizismus. Früher hätte man, wollte man einen Christen loben, vielleicht vom »furchtlosen Bekenner« gesprochen. Auf den ersten Blick scheinen der »angstfreie Akteur« und der »furchtlose Bekenner« Synonyme zu sein. Ich behaupte, daß dieser Schein trügt. Der Furchtlose trotzt einer immanenten Gefahr, ob sie nun von äußeren oder inneren Lebensumständen herrührt. Wenn ich jemanden als »furchtlos« bezeichne, sage ich etwas über seinen Mut aus. »Angstfreies Agieren« sagt – so meine Behauptung – weniger über Standhaftigkeit, sondern mehr über die Qualität des Umfeldes aus. Ein Freisein von Angst wird behauptet, nicht um den Akteur zu loben, sondern um das Umfeld zu verleumden. Der Ladendieb agiert angstfrei, weil der Verkäufer schläft; der Häretiker, weil der Hirte nicht auf dem Posten ist. Angstfreiheit bedeutet in Teilen des Katholizismus, frei schalten zu können, weil die Ordnung nicht bewacht wird.
Freitag, Januar 31, 2014
Mittwoch, Januar 29, 2014
Ganz verstehen tu ich’s nicht.
[Von Bastian]
Also ich war dabei, als Kardinal Meisner die Familien des Neokatechumenalen Weges für ihren Kinderreichtum mit den Worten lobte: „Eine Eurer Familien ersetzt mir drei muslimische Familien!“. Jetzt sind viele Leute böse. Aber warum?
Wenn der Kardinal Kinderreichtum für lobenswert hält, hat er damit beide gelobt, weil sie viele Kinder haben, denn die Muslime wurden als Beispiel für Kinderreichtum herangezogen. Würde der Kardinal jedoch Kinderreichtum ablehnen, hätte er das so nicht gesagt, denn dann wäre es der totale Verriss derer gewesen, die er loben wollte.
Es wurde also erst einmal etwas grundsätzlich nett Gemeintes ausgesagt. Wo ist jetzt die Beleidigung?
Die Empörungen gehen hoch, aber sie sagen wenig, worüber sie eigentlich empört sind. „Das hätten wir mal sagen sollen“ ist da wenig ergiebig. Hätte ein Muslimischer Sprecher tatsächlich genau das gesagt, wäre es reichlich komisch gewesen. Hätte er aber gesagt, eine muslimische Familie ersetze ihm drei christliche – kein Hahn hätte danach gekräht. Warum auch.
Einige haben es wohl gemerkt, dass da eigentlich wenig Ergiebiges drin steckt. Ministerin Löhrmann zog daraufhin an den Haaren eine „abgestufte Wertigkeit von Familien und damit von Kindern je nach Herkunft oder Religionszugehörigkeit“ herbei, die verfassungswidrig sei. Peinlichkeit und Dummheit sind allerdings auch nicht verfassungswidrig. (Gott sei Dank kann ich als Wähler ab und an eine abgestufte Bewertung von Politikern auch nach der parteilichen Herkunft vornehmen.)
Was also ist daran provokativ? Warum bin ich bei der Aussage zusammengezuckt und habe mir gedacht: jetzt gibt es wieder Ärger? Die Stimmung war hervorragend. Fröhlich und offen. Es war jedem klar, dass da keinerlei Hintergedanken drin waren. Doch die Aussage hat eines getan, was heute gar nicht geht, was so unkorrekt ist wie nur möglich: sie hat eine Gruppe als Beispiel für irgendetwas herangezogen. Sie hat aus den Muslimen ein Klischee gemacht.
Bei so etwas fragt niemand, wofür - alleine dass es so war, legt es fest: das war übel. Zu behaupten, allein ein solcher Vergleich beweise eine krude Geisteshaltung und schreie nach Entschuldigung, zeugt allerdings irgendwie von geringer Kritikfähigkeit. Das ist, als beurteile man den Inhalt eines Pakets nach dem Packpapier und wisse ohne hineinzuschauen schon allein deshalb, dass das Innere schlecht sei.
Zudem sind bestimmte Aussagen überhaupt nur klischeehaft möglich. Jedes statistische Ergebnis beispielsweise ist so, weil es den Einzelfall nicht berücksichtigt. Eine entsprechende Statistik würde aber auch aussagen, dass muslimische Familien im Schnitt mehr Kinder haben, als deutsche, und dass Familien im Neokatechumenat im Schnitt noch mehr Kinder haben. Ein vergleichendes Zitieren von Statistiken hätte nur leider nicht zur Stimmung gepasst.
Es ist auch kein Geheimnis, dass auch „die Deutschen“ für allerlei herhalten müssen. Für Kinderarmut beispielsweise, und das mit Recht. Dem kann auch ich als vierfacher Vater zustimmen, ohne mich klischeehaft angepisst zu fühlen. Erstens identifiziere ich mich nicht in allen Einzelheiten mit „denen“, auch wenn ich zu ihnen gehöre, und zweitens ist oft was an solchen Aussagen dran. Muss man das alles so bierernst nehmen? Kann man nicht einmal halblang machen?
Was mir hier fehlt, ist ein Mindestmaß an Souveränität und, wenn die mal überstrapaziert werden sollte, an Humor. Den fordern viele derer, die sich jetzt empören, doch auch von uns, wenn in Comedy und Satire, größtenteils weit unter Herrn Meisners Niveau, über „die Katholiken“ abgelästert wird.
Es drängt sich der Verdacht auf, hier habe einfach der falsche Mann gesprochen, und seine Gegner haben einen Ansatz für ihre Hebel gefunden. Dass sie einen solch mickrigen Ansatzpunkt wählen mussten, zeigt eigentlich mehr, dass sie keinen besseren gefunden haben.
Also ich war dabei, als Kardinal Meisner die Familien des Neokatechumenalen Weges für ihren Kinderreichtum mit den Worten lobte: „Eine Eurer Familien ersetzt mir drei muslimische Familien!“. Jetzt sind viele Leute böse. Aber warum?
Wenn der Kardinal Kinderreichtum für lobenswert hält, hat er damit beide gelobt, weil sie viele Kinder haben, denn die Muslime wurden als Beispiel für Kinderreichtum herangezogen. Würde der Kardinal jedoch Kinderreichtum ablehnen, hätte er das so nicht gesagt, denn dann wäre es der totale Verriss derer gewesen, die er loben wollte.
Es wurde also erst einmal etwas grundsätzlich nett Gemeintes ausgesagt. Wo ist jetzt die Beleidigung?
Die Empörungen gehen hoch, aber sie sagen wenig, worüber sie eigentlich empört sind. „Das hätten wir mal sagen sollen“ ist da wenig ergiebig. Hätte ein Muslimischer Sprecher tatsächlich genau das gesagt, wäre es reichlich komisch gewesen. Hätte er aber gesagt, eine muslimische Familie ersetze ihm drei christliche – kein Hahn hätte danach gekräht. Warum auch.
Einige haben es wohl gemerkt, dass da eigentlich wenig Ergiebiges drin steckt. Ministerin Löhrmann zog daraufhin an den Haaren eine „abgestufte Wertigkeit von Familien und damit von Kindern je nach Herkunft oder Religionszugehörigkeit“ herbei, die verfassungswidrig sei. Peinlichkeit und Dummheit sind allerdings auch nicht verfassungswidrig. (Gott sei Dank kann ich als Wähler ab und an eine abgestufte Bewertung von Politikern auch nach der parteilichen Herkunft vornehmen.)
Was also ist daran provokativ? Warum bin ich bei der Aussage zusammengezuckt und habe mir gedacht: jetzt gibt es wieder Ärger? Die Stimmung war hervorragend. Fröhlich und offen. Es war jedem klar, dass da keinerlei Hintergedanken drin waren. Doch die Aussage hat eines getan, was heute gar nicht geht, was so unkorrekt ist wie nur möglich: sie hat eine Gruppe als Beispiel für irgendetwas herangezogen. Sie hat aus den Muslimen ein Klischee gemacht.
Bei so etwas fragt niemand, wofür - alleine dass es so war, legt es fest: das war übel. Zu behaupten, allein ein solcher Vergleich beweise eine krude Geisteshaltung und schreie nach Entschuldigung, zeugt allerdings irgendwie von geringer Kritikfähigkeit. Das ist, als beurteile man den Inhalt eines Pakets nach dem Packpapier und wisse ohne hineinzuschauen schon allein deshalb, dass das Innere schlecht sei.
Zudem sind bestimmte Aussagen überhaupt nur klischeehaft möglich. Jedes statistische Ergebnis beispielsweise ist so, weil es den Einzelfall nicht berücksichtigt. Eine entsprechende Statistik würde aber auch aussagen, dass muslimische Familien im Schnitt mehr Kinder haben, als deutsche, und dass Familien im Neokatechumenat im Schnitt noch mehr Kinder haben. Ein vergleichendes Zitieren von Statistiken hätte nur leider nicht zur Stimmung gepasst.
Es ist auch kein Geheimnis, dass auch „die Deutschen“ für allerlei herhalten müssen. Für Kinderarmut beispielsweise, und das mit Recht. Dem kann auch ich als vierfacher Vater zustimmen, ohne mich klischeehaft angepisst zu fühlen. Erstens identifiziere ich mich nicht in allen Einzelheiten mit „denen“, auch wenn ich zu ihnen gehöre, und zweitens ist oft was an solchen Aussagen dran. Muss man das alles so bierernst nehmen? Kann man nicht einmal halblang machen?
Was mir hier fehlt, ist ein Mindestmaß an Souveränität und, wenn die mal überstrapaziert werden sollte, an Humor. Den fordern viele derer, die sich jetzt empören, doch auch von uns, wenn in Comedy und Satire, größtenteils weit unter Herrn Meisners Niveau, über „die Katholiken“ abgelästert wird.
Es drängt sich der Verdacht auf, hier habe einfach der falsche Mann gesprochen, und seine Gegner haben einen Ansatz für ihre Hebel gefunden. Dass sie einen solch mickrigen Ansatzpunkt wählen mussten, zeigt eigentlich mehr, dass sie keinen besseren gefunden haben.
Freitag, Januar 24, 2014
GroKomene oder guck mal, wer da spricht!
[Von Bastian]
Lieber Herr Lammert, Liebe Politiker, die Ihr als Erstunterzeichner von "Ökumene jetzt" fungiert,
danke vorab, dass Ihr mir wieder einmal Eure Glaubwürdigkeit bewiesen habt. (LINK, LINK)
Ihr, die Ihr Euch ständig um Dinge zankt, für die man, mit Verlaub, Kinder wegen offensichtlicher Übermüdung ins Bett stecken würde, fordert von anderen die Einheit. Beeindruckend parteiübergreifend (zumindest, bis der nächste heiße Wahlkampf los geht) beschließt Ihr, dass auch andere sich zusammenfinden sollen. Bravo!
Nun wage ich mal zu behaupten, dass die Unterschiede zwischen Euren Parteien noch viel geringer sind, als die Unterschiede zwischen den Konfessionen. Alle beschwört Ihr den Euro und glaubt daran, dass man Schulden mit Krediten bezahlen kann. Alle redet Ihr das eine und tut das andere. Ihr entscheidet alles hinter verschlossenen Türen, um es ab und zu für die Medien in einem verabredeten Abstimmungsspektakel im Bundestag zu veröffentlichen. Alle fürchtet Ihr den Tiger Medien und hätschelt ihn daher liebevoll, auf dass er die anderen beiße. Alles derselbe Sumpf!
Sicher, Ihr habt auf dem Gebiet der Einheit viel geleistet: Ihr habt die GroKo zustande gebracht! Man sieht – es geht doch! So könnte es auch bei den Kirchen sein: man teilt sich die Ämter auf Zeit. Danach versucht jeder, dem anderen das Messer in den Rücken zu stoßen und die Jobs allein zu übernehmen. Einheit eben.
Doch reicht das? Was wäre das doch für ein glaubwürdiges Zeichen: Ihr tut das, was Ihr fordert, und vereint Euch wirklich! Die eine große Partei, die ernsthaft sucht, mit einer Zunge redet und der man glaubt?
Nein? Nicht? Doch keine volle Einheit unter Euch? Euer Amtsverständnis ist zu unterschiedlich? Die unterschiedlichen Verstorbenen, die Ihr vergöttert, passen einfach nicht zusammen? Und es gibt nicht genug Ministerposten für Euch alle?
Sicher, Ihr Lieben, ich verstehe Eure Enttäuschung ja. Da wurschtelt und verhandelt Ihr seit Jahren und müsst dann feststellen, dass die Kirchen viel weiter sind, als Ihr. Dass man dort längst über die gezückten Messer hinaus ist und wirklich um Einheit ringt. Dass man sagt, was man denkt. Dass man sich dort über alles Gemeinsame freut, während Eure Gemeinsamkeiten Euch Angst machen, weil Ihr nur auf die nächste Gelegenheit wartet, Euch voneinander zu distanzieren. Da kann man wirklich schnell mal zum alten Trick greifen, das von anderen zu fordern, was man selbst nicht schafft. Ja, das kann ich verstehen.
Doch leider: Ökumene nach Euren Vorstellungen, liebe Politiker, wäre für jeden Christen ein schwerer Rückschritt, und darum müssen wir Euch absagen. GroKomene ist einfach zu kurzlebig für das, was uns als Einheit der Christen vorschwebt. Das ist nun einmal keine Basis. Ich könnte zudem keinem Protestanten ins Gesicht schauen, wenn ich hinter seinem Rücken bestrebt wäre, das zu etablieren, was sein Gewissen ablehnt. Ich wünsche ihn als Bruder und Schwester, nicht als Vertragspartner, den ich über den Tisch gezogen habe.
Aber last Euch nicht entmutigen. 500 Jahre Auseinandersetzung, Ringen und Beten, und auch Ihr werdet weiter sein. Vergesst nur das Beten dabei nicht. Dann könnt bestimmt auch Ihr feiern. Nicht die volle Einheit, aber viel, über das Ihr Euch gemeinsam freuen könnt.
Lieber Herr Lammert, Liebe Politiker, die Ihr als Erstunterzeichner von "Ökumene jetzt" fungiert,
danke vorab, dass Ihr mir wieder einmal Eure Glaubwürdigkeit bewiesen habt. (LINK, LINK)
Ihr, die Ihr Euch ständig um Dinge zankt, für die man, mit Verlaub, Kinder wegen offensichtlicher Übermüdung ins Bett stecken würde, fordert von anderen die Einheit. Beeindruckend parteiübergreifend (zumindest, bis der nächste heiße Wahlkampf los geht) beschließt Ihr, dass auch andere sich zusammenfinden sollen. Bravo!
Nun wage ich mal zu behaupten, dass die Unterschiede zwischen Euren Parteien noch viel geringer sind, als die Unterschiede zwischen den Konfessionen. Alle beschwört Ihr den Euro und glaubt daran, dass man Schulden mit Krediten bezahlen kann. Alle redet Ihr das eine und tut das andere. Ihr entscheidet alles hinter verschlossenen Türen, um es ab und zu für die Medien in einem verabredeten Abstimmungsspektakel im Bundestag zu veröffentlichen. Alle fürchtet Ihr den Tiger Medien und hätschelt ihn daher liebevoll, auf dass er die anderen beiße. Alles derselbe Sumpf!
Sicher, Ihr habt auf dem Gebiet der Einheit viel geleistet: Ihr habt die GroKo zustande gebracht! Man sieht – es geht doch! So könnte es auch bei den Kirchen sein: man teilt sich die Ämter auf Zeit. Danach versucht jeder, dem anderen das Messer in den Rücken zu stoßen und die Jobs allein zu übernehmen. Einheit eben.
Doch reicht das? Was wäre das doch für ein glaubwürdiges Zeichen: Ihr tut das, was Ihr fordert, und vereint Euch wirklich! Die eine große Partei, die ernsthaft sucht, mit einer Zunge redet und der man glaubt?
Nein? Nicht? Doch keine volle Einheit unter Euch? Euer Amtsverständnis ist zu unterschiedlich? Die unterschiedlichen Verstorbenen, die Ihr vergöttert, passen einfach nicht zusammen? Und es gibt nicht genug Ministerposten für Euch alle?
Sicher, Ihr Lieben, ich verstehe Eure Enttäuschung ja. Da wurschtelt und verhandelt Ihr seit Jahren und müsst dann feststellen, dass die Kirchen viel weiter sind, als Ihr. Dass man dort längst über die gezückten Messer hinaus ist und wirklich um Einheit ringt. Dass man sagt, was man denkt. Dass man sich dort über alles Gemeinsame freut, während Eure Gemeinsamkeiten Euch Angst machen, weil Ihr nur auf die nächste Gelegenheit wartet, Euch voneinander zu distanzieren. Da kann man wirklich schnell mal zum alten Trick greifen, das von anderen zu fordern, was man selbst nicht schafft. Ja, das kann ich verstehen.
Doch leider: Ökumene nach Euren Vorstellungen, liebe Politiker, wäre für jeden Christen ein schwerer Rückschritt, und darum müssen wir Euch absagen. GroKomene ist einfach zu kurzlebig für das, was uns als Einheit der Christen vorschwebt. Das ist nun einmal keine Basis. Ich könnte zudem keinem Protestanten ins Gesicht schauen, wenn ich hinter seinem Rücken bestrebt wäre, das zu etablieren, was sein Gewissen ablehnt. Ich wünsche ihn als Bruder und Schwester, nicht als Vertragspartner, den ich über den Tisch gezogen habe.
Aber last Euch nicht entmutigen. 500 Jahre Auseinandersetzung, Ringen und Beten, und auch Ihr werdet weiter sein. Vergesst nur das Beten dabei nicht. Dann könnt bestimmt auch Ihr feiern. Nicht die volle Einheit, aber viel, über das Ihr Euch gemeinsam freuen könnt.
Donnerstag, Januar 23, 2014
Davor habe ich höchsten Respekt!
[Von Bastian]
Ein Kind findet im atheistischen Elternhaus zum katholischen Glauben. Was tun die Eltern? Sie unterstützen das Kind und sind stolz.
Wenn man sich über die Intoleranz beklagt, die einem oft dort begegnet, wo die Freiheit am lautesten eingefordert wird, muss man auch diesen Fall zur Kenntnis nehmen. (LINK, LINK)
Liebe, die Freiheit lässt. Erziehung, die Selbständigkeit schätzt. Treue, die über das eigene Verstehen hinaus unterstützt. Atheismus, in dem die Freiheit zum Glauben besteht.
Von diesen Eltern kann ich lernen.
Ein Kind findet im atheistischen Elternhaus zum katholischen Glauben. Was tun die Eltern? Sie unterstützen das Kind und sind stolz.
Wenn man sich über die Intoleranz beklagt, die einem oft dort begegnet, wo die Freiheit am lautesten eingefordert wird, muss man auch diesen Fall zur Kenntnis nehmen. (LINK, LINK)
Liebe, die Freiheit lässt. Erziehung, die Selbständigkeit schätzt. Treue, die über das eigene Verstehen hinaus unterstützt. Atheismus, in dem die Freiheit zum Glauben besteht.
Von diesen Eltern kann ich lernen.
Mittwoch, Januar 22, 2014
Skandal der Spaltung
[Von Bastian]
Der Heilige Vater nennt die Spaltung der Christen einen Skandal (LINK). Es ist auch schwer, es anders zu bezeichnen, wenn man bedenkt, dass die Einheit einer der großen Wünsche Jesu ist. Und Jesus hat nun wirklich weniger von uns gewünscht, als er uns geschenkt hat.
Nun bin ich Katholik. In diese Kirche bin ich nicht irgendwie hineingerutscht, sondern Mitglied aus Überzeugung. Aus der Überzeugung nämlich, dass der katholische Glaube wahr ist. Nicht weil mir der Glaube viel bringen würde oder weil ich die Gemeinschaft der Kirche so genieße. Auch nicht, weil ich so erzogen wurde und alles meinen Gewohnheiten entspricht. Der Punkt ist für mich ganz einfach, dass ich frei, aber fest davon überzeugt bin, dass der Glaube dieser meiner Kirche wahr ist und dass Gott diesen Glauben will.
Und jetzt? Was kann ich noch mehr gegen die Spaltung tun, als zu hoffen, dass alle anderen das auch kapieren? Wenn ich jetzt „Schritte auf die anderen zu mache“ oder „Gemeinsam nach dem Weg suche“, verrate ich dann nicht das, was ich erkannt habe? Verstoße ich damit nicht gegen einen anderen Wunsch Jesu, nämlich dass man alle Völker lehren soll? Gott kann man nicht in Kompromissen lehren, sondern nur in der Wahrheit. Wie kann ein Katholik ökumenisch und zugleich treu zum Glauben sein? Und logischerweise gilt das natürlich auch umgekehrt: wie kann ein Protestant auf mich zugehen, ohne unwahrhaftig zu sein?
Der Irrweg ist nahe liegend, zu glauben, die Einheit erreiche man, indem man anderen klar macht, wo sie falsch liegen. Diskussionen dieser Art hatten und haben wir genug. Doch Papst Benedikt XVI. lehrte einen anderen Weg, mit den Unterschieden umzugehen: „Wir müssen Achtung vor dem haben, was dem anderen heilig ist!“
Die Grundlage ist offenbar nicht die Überwindung der Unterschiede, sondern die Achtung der Heiligkeit. Die Heiligkeit, die der andere kennt, zu achten, heißt, ihn als Betenden wahrzunehmen. Und es heißt zugleich, dass ich dem anderen die Möglichkeit geben muss, zu begreifen, was mir heilig ist und wie ich bete. Da habe ich mit der Heiligkeit, die mir als Katholik geschenkt ist, viel zu tun. Wenn ich mich also daran begeben will, Irrtümer auszuräumen, geht das dergestalt, dass ich dafür sorge, dass man in meinem Leben das Wirken Gottes erkennen kann.
Wenn ich für den Katholizismus eintrete, dann sollte das sein, weil ich ihn für wahr halte, aber nicht, weil ich denke, dass andere irren. Oder, um im Bild zu sprechen: Wir müssen Licht sein für die Welt. Das ist man, indem man selbst leuchtet. Interessanter Weise ist man es nicht, indem man anderen vorwirft, sie leuchteten falsch.
Der Dialog hat zwei Grenzen. Einmal die, an der ich beginne, unwahrhaftig zu werden. Und auf der anderen Seite die, an der ich beginne, andere nicht mehr zu achten, egal für wie falsch ich ihre Ansichten halte. Die beste Voraussetzung für Einheit ist, wenn sich gläubige Christen aller Denominationen mit Liebe und Achtung begegnen. Wenn jeder die Wahrhaftigkeit des anderen respektiert. Daraus kann sich viel ergeben, kann sich alles ergeben. Denn mit Gott ist alles möglich: Lahme gehen, Blinde sehen, Taube hören und Getrennte finden sich. Dort, wo für mich nur der Kompromiss bliebe, der sich verbietet, wird Gott die Einheit schenken, davon bin ich überzeugt. Wenn wir eins sind, wird Gott nicht sagen: „Toll diskutiert!“, sondern: „Euer Glaube hat Euch geholfen.“
Der Heilige Vater nennt die Spaltung der Christen einen Skandal (LINK). Es ist auch schwer, es anders zu bezeichnen, wenn man bedenkt, dass die Einheit einer der großen Wünsche Jesu ist. Und Jesus hat nun wirklich weniger von uns gewünscht, als er uns geschenkt hat.
Nun bin ich Katholik. In diese Kirche bin ich nicht irgendwie hineingerutscht, sondern Mitglied aus Überzeugung. Aus der Überzeugung nämlich, dass der katholische Glaube wahr ist. Nicht weil mir der Glaube viel bringen würde oder weil ich die Gemeinschaft der Kirche so genieße. Auch nicht, weil ich so erzogen wurde und alles meinen Gewohnheiten entspricht. Der Punkt ist für mich ganz einfach, dass ich frei, aber fest davon überzeugt bin, dass der Glaube dieser meiner Kirche wahr ist und dass Gott diesen Glauben will.
Und jetzt? Was kann ich noch mehr gegen die Spaltung tun, als zu hoffen, dass alle anderen das auch kapieren? Wenn ich jetzt „Schritte auf die anderen zu mache“ oder „Gemeinsam nach dem Weg suche“, verrate ich dann nicht das, was ich erkannt habe? Verstoße ich damit nicht gegen einen anderen Wunsch Jesu, nämlich dass man alle Völker lehren soll? Gott kann man nicht in Kompromissen lehren, sondern nur in der Wahrheit. Wie kann ein Katholik ökumenisch und zugleich treu zum Glauben sein? Und logischerweise gilt das natürlich auch umgekehrt: wie kann ein Protestant auf mich zugehen, ohne unwahrhaftig zu sein?
Der Irrweg ist nahe liegend, zu glauben, die Einheit erreiche man, indem man anderen klar macht, wo sie falsch liegen. Diskussionen dieser Art hatten und haben wir genug. Doch Papst Benedikt XVI. lehrte einen anderen Weg, mit den Unterschieden umzugehen: „Wir müssen Achtung vor dem haben, was dem anderen heilig ist!“
Die Grundlage ist offenbar nicht die Überwindung der Unterschiede, sondern die Achtung der Heiligkeit. Die Heiligkeit, die der andere kennt, zu achten, heißt, ihn als Betenden wahrzunehmen. Und es heißt zugleich, dass ich dem anderen die Möglichkeit geben muss, zu begreifen, was mir heilig ist und wie ich bete. Da habe ich mit der Heiligkeit, die mir als Katholik geschenkt ist, viel zu tun. Wenn ich mich also daran begeben will, Irrtümer auszuräumen, geht das dergestalt, dass ich dafür sorge, dass man in meinem Leben das Wirken Gottes erkennen kann.
Wenn ich für den Katholizismus eintrete, dann sollte das sein, weil ich ihn für wahr halte, aber nicht, weil ich denke, dass andere irren. Oder, um im Bild zu sprechen: Wir müssen Licht sein für die Welt. Das ist man, indem man selbst leuchtet. Interessanter Weise ist man es nicht, indem man anderen vorwirft, sie leuchteten falsch.
Der Dialog hat zwei Grenzen. Einmal die, an der ich beginne, unwahrhaftig zu werden. Und auf der anderen Seite die, an der ich beginne, andere nicht mehr zu achten, egal für wie falsch ich ihre Ansichten halte. Die beste Voraussetzung für Einheit ist, wenn sich gläubige Christen aller Denominationen mit Liebe und Achtung begegnen. Wenn jeder die Wahrhaftigkeit des anderen respektiert. Daraus kann sich viel ergeben, kann sich alles ergeben. Denn mit Gott ist alles möglich: Lahme gehen, Blinde sehen, Taube hören und Getrennte finden sich. Dort, wo für mich nur der Kompromiss bliebe, der sich verbietet, wird Gott die Einheit schenken, davon bin ich überzeugt. Wenn wir eins sind, wird Gott nicht sagen: „Toll diskutiert!“, sondern: „Euer Glaube hat Euch geholfen.“
Dienstag, Januar 21, 2014
Für mich gibt es zwei Paar Schuhe.
[Von Bastian, der ziemlich unsicher wird, wenn er sich an dem Maßstab misst, den er hier aufstellt.]
Immer wieder wird darauf verwiesen, dass die Würdenträger der Kirche die Lehre nicht nachdrücklich und klar genug verkündigten. Dies wird als Grund für eine allgemeine Glaubenskrise genannt. Gerade habe ich es wieder auf Facebook gelesen: Die klare und verbindliche Lehre der Kirche, die im Katechismus der Katholischen Kirche niedergelegt ist, werde leider nicht von allen Bischöfen und Priestern in der gleichen Deutlichkeit in Predigt und Katechese verkündet, zuweilen sogar relativiert. Darin liege auch ein Grund für die gegenwärtige Glaubens- und Kirchenkrise.
Da ist sicherlich immer wieder etwas dran. Und ich habe durchaus nichts dagegen, Stellung zu beziehen und zu protestieren. Das tue ich selbst.
Oft jedoch mischt sich für mein Empfinden eine gute Portion Selbstgerechtigkeit dort hinein: die Bischöfe sind schuld. Man selber nicht – im Gegenteil: man prangert das sogar an und ist daher einer von den Guten. (Wieder: ich selbst inbegriffen. Leider.)
Im Paradies fragte Gott Adam, warum er gesündigt habe, und der verwies auf Eva. Eva ihrerseits verwies auf die Schlange. Rausgeflogen sind sie beide trotzdem: die Schuld anderer relativiert die eigene eben nicht.
Ich denke, es ist eine Sache, sich mit Fehlern, die man zu sehen glaubt, auseinanderzusetzen und zu diskutieren, auch hart, wenn es sein muss. Es ist jedoch eine andere Sache, diese Fehlentwicklungen als reine Angriffe von außen zu sehen und sich selbst als Opfer oder gar als einsamen Helden und Verteidiger der Wahrhaftigkeit anzusehen. Denn soviel ich mich auch gegen das „Außen“ wehre, muss ich mir doch Fragen gefallen lassen: wo war ich, als Christen gebraucht wurden, die die Lehre nicht verkünden, sondern auch leben?
Ich finde, die Kirche sollte sich entweltlichen? Prima, ich kann gleich damit anfangen. Die Kirche sollte einfach und klar sein? Da habe ich einiges vor bei mir. Und jetzt sagt der Papst, die Kirche solle arm sein? Das finde ich wirklich einleuchtend, solange es mir gut geht.
Laut Christus soll ich das Licht der Welt sein. Aber wo hat er gesagt, ich solle das dadurch sein, dass ich anderen vorwerfe, sie seien nicht hell genug?
So mischt sich bei vielen Blogbeiträgen von mir eine Portion schlechtes Gewissen hinein: wer bin ich, dass ich da irgendetwas anprangere? Die Antwort ist klar: ich bin ein Sünder, der eigentlich keinerlei Berechtigung hat. Der Balken in meinem Auge ist noch drin. Nur: das gilt wohl für jeden. Christus hat nur Sünder hier unten. Nicht, weil ich toll bin, schreibe ich, sondern weil Christus toll ist. Zumindest sollte es so sein.
Und weil es so ist, weil ich hier in einem Chor von Unfertigen, Uneinsichtigen und anderen Sündern die Stimme erhebe, sollte es mir fern sein, zu fest zu urteilen. Wir können ringen, mit uns und mit anderen, was, wie ich glaube, heute sehr nötig ist. Wir können kämpfen, wenn es um den Glauben, die Freiheit oder das Leben ungeborener geht. Aber was das Zuweisen von Schuld angeht: da gibt es für uns selbst die Beichte. Den Rest sollten wir Gott überlassen.
Immer wieder wird darauf verwiesen, dass die Würdenträger der Kirche die Lehre nicht nachdrücklich und klar genug verkündigten. Dies wird als Grund für eine allgemeine Glaubenskrise genannt. Gerade habe ich es wieder auf Facebook gelesen: Die klare und verbindliche Lehre der Kirche, die im Katechismus der Katholischen Kirche niedergelegt ist, werde leider nicht von allen Bischöfen und Priestern in der gleichen Deutlichkeit in Predigt und Katechese verkündet, zuweilen sogar relativiert. Darin liege auch ein Grund für die gegenwärtige Glaubens- und Kirchenkrise.
Da ist sicherlich immer wieder etwas dran. Und ich habe durchaus nichts dagegen, Stellung zu beziehen und zu protestieren. Das tue ich selbst.
Oft jedoch mischt sich für mein Empfinden eine gute Portion Selbstgerechtigkeit dort hinein: die Bischöfe sind schuld. Man selber nicht – im Gegenteil: man prangert das sogar an und ist daher einer von den Guten. (Wieder: ich selbst inbegriffen. Leider.)
Im Paradies fragte Gott Adam, warum er gesündigt habe, und der verwies auf Eva. Eva ihrerseits verwies auf die Schlange. Rausgeflogen sind sie beide trotzdem: die Schuld anderer relativiert die eigene eben nicht.
Ich denke, es ist eine Sache, sich mit Fehlern, die man zu sehen glaubt, auseinanderzusetzen und zu diskutieren, auch hart, wenn es sein muss. Es ist jedoch eine andere Sache, diese Fehlentwicklungen als reine Angriffe von außen zu sehen und sich selbst als Opfer oder gar als einsamen Helden und Verteidiger der Wahrhaftigkeit anzusehen. Denn soviel ich mich auch gegen das „Außen“ wehre, muss ich mir doch Fragen gefallen lassen: wo war ich, als Christen gebraucht wurden, die die Lehre nicht verkünden, sondern auch leben?
Ich finde, die Kirche sollte sich entweltlichen? Prima, ich kann gleich damit anfangen. Die Kirche sollte einfach und klar sein? Da habe ich einiges vor bei mir. Und jetzt sagt der Papst, die Kirche solle arm sein? Das finde ich wirklich einleuchtend, solange es mir gut geht.
Laut Christus soll ich das Licht der Welt sein. Aber wo hat er gesagt, ich solle das dadurch sein, dass ich anderen vorwerfe, sie seien nicht hell genug?
So mischt sich bei vielen Blogbeiträgen von mir eine Portion schlechtes Gewissen hinein: wer bin ich, dass ich da irgendetwas anprangere? Die Antwort ist klar: ich bin ein Sünder, der eigentlich keinerlei Berechtigung hat. Der Balken in meinem Auge ist noch drin. Nur: das gilt wohl für jeden. Christus hat nur Sünder hier unten. Nicht, weil ich toll bin, schreibe ich, sondern weil Christus toll ist. Zumindest sollte es so sein.
Und weil es so ist, weil ich hier in einem Chor von Unfertigen, Uneinsichtigen und anderen Sündern die Stimme erhebe, sollte es mir fern sein, zu fest zu urteilen. Wir können ringen, mit uns und mit anderen, was, wie ich glaube, heute sehr nötig ist. Wir können kämpfen, wenn es um den Glauben, die Freiheit oder das Leben ungeborener geht. Aber was das Zuweisen von Schuld angeht: da gibt es für uns selbst die Beichte. Den Rest sollten wir Gott überlassen.
Montag, Januar 20, 2014
Es gibt Dinge, die gibt’s gar nicht!
[Von Bastian]
Es gibt Dinge, die gibt’s gar nicht. Sagt man so. Was es aber mit Sicherheit nicht gibt, sind Dinge, die sich in der EU nicht fordern ließen. Um noch ein wenig mehr Schwung in das Karussell abstruser Forderungen zum Thema „Political Correctness in Daily Life“ zu bringen, hier ein paar Vorschläge. Sie ergänzen den derzeit hofierten Bereich „Kinder“. Ich traue der EU jeden einzelnen davon zu.
Es gibt Dinge, die gibt’s gar nicht. Sagt man so. Was es aber mit Sicherheit nicht gibt, sind Dinge, die sich in der EU nicht fordern ließen. Um noch ein wenig mehr Schwung in das Karussell abstruser Forderungen zum Thema „Political Correctness in Daily Life“ zu bringen, hier ein paar Vorschläge. Sie ergänzen den derzeit hofierten Bereich „Kinder“. Ich traue der EU jeden einzelnen davon zu.
- Aussagen bei der Geburt wie „Es ist ein Junge“ müssen verboten werden. Sie legen das Kind auf nicht zulässige Weise fest. Das Geschlecht soll sich das Kind später selbst aussuchen können.
- Der Klaps auf den Po, wenn das Kind nicht atmet, soll als Gewaltanwendung endlich unter Strafe gestellt werden. Stattdessen sollte nötigenfalls ein Sozialarbeiter mit dem Kind in einem ruhigen Gespräch eine Lösung finden.
- Zur Verhinderung vereinnahmende Aussagen wie „Das ist MEINE Tochter“ (ein Kind gehört niemandem!) werden Possessivpronomina zur Beschreibung von Verwandtschaftsverhältnissen verboten.
- Da kleinerwüchsige Kinder weniger Kosten verursachen als hochgewachsene, wird eine Familienumlage eingeführt. Eltern (oder wer auch immer deren Platz einnimmt) von Kindern unterhalb der offiziellen Durchschnittsgröße müssen sich beim Kauf von Kleidern den Preis der entsprechenden Normgröße mitteilen lassen und 50% der Differenz in den sogenannten „Schuhsoli“ einzahlen. Eltern (oder wer auch immer deren Platz einnimmt) großer Kinder können den Antrag auf Zuschuss stellen, wenn sie nachweisen, dass ein kleineres Kleidungsstück gleicher Art weniger gekostet hätte.
- Da Kinder nicht gefragt werden, ob sie geboren werden wollen, kann man sie nicht verpflichten, später für ihre Eltern zu zahlen. Zum Schutz der Kinder vor einer solchen Ungerechtigkeit erhalten Eltern daher für ihre Erziehungszeiten keine Rente.
- Um die Diskriminierungen zu verhindern, wird der Begriff der „Eltern“ auch auf Kinderlose ausgeweitet. Subventionen, die ausschließlich für Personen mit Kindern gelten, werden in diesem Zusammenhang auch für Kinderlose geöffnet. Auch ohne Kinder kann man verantwortungsvoll erziehen und so den Anspruch auf Erziehungsgeld sichern.
- Zur Verhinderung anerzogener sexueller Stereotype wird in der Schule für jeden Jungen ein sechsmonatiges Praktikum als Mädchen und für jedes Mädchen ein entsprechendes Praktikum als Junge obligatorisch.
- Die finanzielle Eigenständigkeit der Eltern soll gestärkt und die Abhängigkeit vom Staat vermindert werden. Eltern sollen deshalb in Zukunft das Kindergeld nicht mehr vom Staat bekommen, sondern aus dem eigenen Einkommen nehmen.
- Eltern dürfen die Schulzeugnisse von Kindern nur noch dann einsehen, wenn sie von den Kindern schriftlich dazu bevollmächtigt wurden.
Sonntag, Januar 19, 2014
Appell für eine klare Kante
[Ein Gastbeitrag von Martin D. Wind]
Ich ertrage diese seichtsanfte Verständnis-für-alles-Sprache nicht mehr.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wohlklingend-nettes Zukleistern eine Halbwertszeit hat. Und wenn die um ist, dann kracht es meistens mehr, als wenn man sich von Beginn an bei allem Respekt offen und ehrlich, ohne jegliche behutsame Verklausulierung, klar heraus und wahrhaftig die Meinung gesagt hätte.
Mann!
"... Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer (sic), werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
...
Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
...
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?
Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.
..."
Das ist klare Kante. Eigentlich erschreckend? Oder? Naja, vielleicht hilft´s ja!
Ich ertrage diese seichtsanfte Verständnis-für-alles-Sprache nicht mehr.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wohlklingend-nettes Zukleistern eine Halbwertszeit hat. Und wenn die um ist, dann kracht es meistens mehr, als wenn man sich von Beginn an bei allem Respekt offen und ehrlich, ohne jegliche behutsame Verklausulierung, klar heraus und wahrhaftig die Meinung gesagt hätte.
Mann!
"... Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer (sic), werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
...
Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
...
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?
Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.
..."
Das ist klare Kante. Eigentlich erschreckend? Oder? Naja, vielleicht hilft´s ja!
Eine Frage der Höflichkeit
[Von Bastian]
Mal eine ganz praktische Überlegung zur Frage, ob man bei Messdienerrunden, Katechetentreffen, PGR-Sitzungen, im Kirchenchor und bei sonstigen Events des Gemeindelebens beten soll (muss).
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
Im Klartext: Jesus ist da. Persönlich.
Die Idee, einen Anwesenden im Gespräch zu übergehen, möglichst noch über ihn, aber kein Wort mit ihm zu reden, ist ziemlich übel. Das wäre am Arbeitsplatz ein sicheres Zeichen von Mobbing: bitte belästige uns nicht mit zu viel von deiner Nähe.
Wenn ich Christus ernst nehme, muss ich seine Anwesenheit bei Gemeindeevents akzeptieren. Dann gebietet es allein die Höflichkeit, dass ich ihn zumindest begrüße, wenn ich mich schon in seinem Namen treffe und er also mit von der Partie ist.
Wenn ich ihn aber nicht ernst nehme – was mache ich dann in einer Gemeinde?
Mal eine ganz praktische Überlegung zur Frage, ob man bei Messdienerrunden, Katechetentreffen, PGR-Sitzungen, im Kirchenchor und bei sonstigen Events des Gemeindelebens beten soll (muss).
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
Im Klartext: Jesus ist da. Persönlich.
Die Idee, einen Anwesenden im Gespräch zu übergehen, möglichst noch über ihn, aber kein Wort mit ihm zu reden, ist ziemlich übel. Das wäre am Arbeitsplatz ein sicheres Zeichen von Mobbing: bitte belästige uns nicht mit zu viel von deiner Nähe.
Wenn ich Christus ernst nehme, muss ich seine Anwesenheit bei Gemeindeevents akzeptieren. Dann gebietet es allein die Höflichkeit, dass ich ihn zumindest begrüße, wenn ich mich schon in seinem Namen treffe und er also mit von der Partie ist.
Wenn ich ihn aber nicht ernst nehme – was mache ich dann in einer Gemeinde?
Mittwoch, Januar 08, 2014
Ich mach's wie Hitzl und oute mich.
[Von Bastian]
Nach reiflicher Überlegung und weil ich
mich nicht länger verstecken will, möchte auch ich mich hiermit öffentlich
erklären. Der Mut von Hitzl ist mir dabei eine große Hilfe: ich bin nicht
schwul, sondern heterosexuell.
Vor vielen Jahren wollte ich noch meine
Großmutter heiraten (wirklich wahr!), doch dann traf ich irgendwann meine Frau.
Ich musste lange kämpfen, bis ich es mir endlich eingestand: ja, die ist es.
Heute haben wir 4 Kinder und sind glücklich miteinander.
Ich möchte mit dieser Erklärung nicht nur
die Last von mir werfen, zu der das jahrelange Versteckspiel geworden ist,
sondern auch allen anderen Mut machen, die glücklich hetero sind und in diesem
Zustand eine Ehe führen.
Die katholische Kirche hat mir sehr dabei geholfen, mich selbst und
meine Sexualität in ihrer persönlichen Ausprägung anzunehmen und zu genießen. Ich
kann jedem, der Hilfe braucht, nur empfehlen, sich bei dieser Organisation Unterstützung
zu holen.
Auch wenn die öffentliche Meinung sich mit katholischen Ehen
schwer tut und meint, sie müsse die Sexualität eines Menschen besser kennen,
als er selbst: lasst euch davon nicht beeinflussen.
Es gibt viele von uns. Wir werden uns nicht unterkriegen lassen!
Es gibt viele von uns. Wir werden uns nicht unterkriegen lassen!
Dienstag, Januar 07, 2014
Schnell noch mal auf die Kacke hauen!
[Von Bastian]
Die EU geht wieder einmal mit Gehirnwäsche schwanger: per eigener Behörde sowie Erziehungs- und wahlweise wohl auch Strafmaßnahmen soll Toleranz fest in der Gesellschaft verankert werden. (LINK, LINK)
Damit erscheint es ratsam, schnell noch einmal loszuwerden, was man denn so alles Kacke findet, bevor man sich gesellschafts- und toleranzbildkonfiorm sowie politisch korrekt umerzogen zurückhält.
Meine spontanen Top 10:
Die EU geht wieder einmal mit Gehirnwäsche schwanger: per eigener Behörde sowie Erziehungs- und wahlweise wohl auch Strafmaßnahmen soll Toleranz fest in der Gesellschaft verankert werden. (LINK, LINK)
Damit erscheint es ratsam, schnell noch einmal loszuwerden, was man denn so alles Kacke findet, bevor man sich gesellschafts- und toleranzbildkonfiorm sowie politisch korrekt umerzogen zurückhält.
Meine spontanen Top 10:
- Abtreibung
- Familien- und Kinderfeindlichkeit
- Vergötterung der Arbeitswelt
- Beihilfe zum Suizid
- Multi ohne Kulti
- Umweltzerstörung
- Theologie unter Vorbehalt, sei er gendersprachgerecht, feministisch, basisdemokratisch oder was auch immer
- Aushöhlung des Ehebegriffs
- Vermeintliche Selbstfindung durch an völlige Vereinsamung grenzenden Individualismus
- Diskriminierung abweichender Meinungen unter dem Vorwand, sie diskriminierten, weil sie abweichen
Die Reihenfolge sagt nichts über die Wertigkeit aus. Und wenn ich da weiter drüber nachdenke, wird die Liste für ein Blog einfach zu lang...
Alles natürlich unter dem Vorbehalt, dass es sich bei den Meldungen nicht um eine Ente handelt. Es klingt doch gar zu sehr danach. Nur: ich traue der EU das ohne eine Sekunde des Zögerns zu!
In Anlehnung an George Orwell schlage ich den Namen MINITOL für die zu schaffende Behörde vor.
Liebe Initiatoren, wie kann man nur so dumm sein?