[Von Bastian]
Es war wie üblich: Stephanus‘ Martyrium so kurz nach Weihnachten war der Stimmungskiller schlechthin.
In der schön dekorierten Kirche, direkt vor dem erleuchteten Weihnachtsbaum ein paar Meter rechts von der liebevoll aufgebauten Krippe, um die die geschnitzten Schäfchen kauern, wird zwischen zwei Weihnachtsliedern vorgelesen, wie ein heldenhafter Christ von einer Meute religiös Verstockter langsam umgebracht wird.
Der Geistliche bemüht sich in der Predigt wie immer redlich, den Kontrast verständlich zu machen. Die Auswahl an Argumenten ist übersichtlich: man dürfe nicht in der Weihnachtsromantik hängen bleiben, Leiden und Tod gehörten auch zum Leben, das Leben der frühen Christen sei nun einmal schwer und gefährlich gewesen, diese Lesung sei halt an diesem Tag, der Bericht verweise schon jetzt auf das Kreuz.
Nicht, dass ich diese Predigten schlecht fände – vor allem der letzte Punkt hat einiges, was mich ans Nachdenken bringt. Doch hat meine Frau mich dieses Jahr mit einer Aussage zu Stephanus überrascht, die ich so noch nicht gehört hatte, die mich aber überzeugt und für die ich ihr sehr dankbar bin.
Die Lesung von Stephanus stellt keinen Kontrast zu Weihnachten dar – im Gegenteil schließt sie die Weihnachtsbotschaft erst ab. Denn der Himmel, der sich in der Heiligen Nacht über der Welt öffnete und den die Hirten im Chor der Engel offen stehen sahen, zeigt hier, dass er weiterhin offen ist.
Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. (Apg 7, 55-56)
So oft ist von der großen Demut der Hirten und dem Heldenmut des Stephanus die Rede, doch viel zu selten wird das betrachtet, was die Ursache für beides ist: der offen stehende Himmel. Der Himmel muss schon etwas faszinierendes sein, wenn die Hirten alles stehen und liegen lassen, sobald sie die Engel sehen und hören, und Stephanus sterben und vergeben kann, wenn er ihn offen stehen sieht. Das Glück, ihn wahrzunehmen, war die Kraft, die beide erfüllte. Die Lesung von Stephanus zeigt, was es tatsächlich bedeutet, dass der Himmel zu uns kam: dass er sich nach Weihnachten nicht wieder verschloss.
Weihnachten: Gott kommt zu den Menschen. Stephanus: Menschen kommen zu Gott.
Weihnachten: Gott zeigt sich im Leben. Stephanus: Gott zeigt sich im Sterben.
Weihnachten: Gott ist im Anfang. Stephanus: Gott ist im Ende.
Für uns: in unserem Anfang wie in unserem Ende zeigt sich Gott. Der Himmel ist offen. Immer und überall.
Stephanus zeigt, was Gott zu Weihnachten will: nicht nur lieblich kommen, sondern alles überwinden, was es an Dramatik im menschlichen Leben gibt, selbst den Tod. Für mich ist die Kombination von Weihnachten mit Stephanus eine der genialsten, die ich kenne.
Samstag, Dezember 29, 2012
Donnerstag, Dezember 27, 2012
Weihnachtsgedanken
[Von Bastian]
Wir Menschen sind schon was Cooles!
Einer von uns ist zugleich Gott!!
Wir Menschen sind schon was Cooles!
Einer von uns ist zugleich Gott!!
Sonntag, Dezember 23, 2012
Lass es...
Lass es wie einen Unfall aussehen!
(Mein Sohn zu mir, als ich in Begriff bin einen Schokonikolaus anzubrechen...)
Freitag, Dezember 21, 2012
Pfeifen austauschen
[Von Bastian]
Um ein Haar wäre es unseren Kirchenorgeln an den Kragen gegangen.(LINK)
Die EU tut wieder einmal, was sie am besten kann: regeln. Mit viel guter Absicht. Blei, bekanntlich giftig, soll aus Elektrogeräten verschwinden. Eine gute Sache, denn das Zeugs belastet Benutzer und Umwelt. Fragt sich nur, was ein Elektrogerät im Sinne dieser Verordnung ist. Und da passierte es: Orgeln, deren Pfeifen oft Blei enthalten, werden elektrisch betrieben. Sie sind daher vor dem Gesetz einer Espressomaschine und einem Fön gleichgestellt. Die Pfeifen müssten somit ausgetauscht werden. Der Europaabgeordneter und Organist Martin Kastler (CSU) intervenierte - Orgeln werden nun ausgenommen. Da hat jemand aufgepasst. (Man erinnere sich an das ernsthafte Vorhaben der EU, Orchestermusiker aufgrund der Lärmbelastung nur noch mit Gehörschutz spielen zu lassen - nein, das ist kein Scherz.)
Die Regelwut kennt keine Grenzen. Wie war das doch gleich? Die 10 Gebote passen locker auf auf eine DIN A4-Seite, die EU-Richtlinien über die zulässigen Abmessungen und Krümmungen von Gewürzgurken sind über 30 Seiten lang...
Unsere Orgeln sind fürs Erste gerettet. Was aber das Austauschen von Pfeifen angeht: in Brüssel gäbe es da offensichtlich einiges zu tun.
Um ein Haar wäre es unseren Kirchenorgeln an den Kragen gegangen.(LINK)
Die EU tut wieder einmal, was sie am besten kann: regeln. Mit viel guter Absicht. Blei, bekanntlich giftig, soll aus Elektrogeräten verschwinden. Eine gute Sache, denn das Zeugs belastet Benutzer und Umwelt. Fragt sich nur, was ein Elektrogerät im Sinne dieser Verordnung ist. Und da passierte es: Orgeln, deren Pfeifen oft Blei enthalten, werden elektrisch betrieben. Sie sind daher vor dem Gesetz einer Espressomaschine und einem Fön gleichgestellt. Die Pfeifen müssten somit ausgetauscht werden. Der Europaabgeordneter und Organist Martin Kastler (CSU) intervenierte - Orgeln werden nun ausgenommen. Da hat jemand aufgepasst. (Man erinnere sich an das ernsthafte Vorhaben der EU, Orchestermusiker aufgrund der Lärmbelastung nur noch mit Gehörschutz spielen zu lassen - nein, das ist kein Scherz.)
Die Regelwut kennt keine Grenzen. Wie war das doch gleich? Die 10 Gebote passen locker auf auf eine DIN A4-Seite, die EU-Richtlinien über die zulässigen Abmessungen und Krümmungen von Gewürzgurken sind über 30 Seiten lang...
Unsere Orgeln sind fürs Erste gerettet. Was aber das Austauschen von Pfeifen angeht: in Brüssel gäbe es da offensichtlich einiges zu tun.
Montag, Dezember 17, 2012
An die werten Damen und Herren Kommentatoren
Uns erreichte heute die Meldung, Christen lebten in einem Meinungsbunker und wollten allen anderen im Auftrag des Heiligen Vaters ihre Art zu denken aufzwingen, insbesondere in sexuellen Fragen. Diese Meldung erreichte uns in Form eines schriftlichen Kommentars. Nach einer sorgfältigen Prüfung von ca. 5sec. Dauer entschlossen wir uns, sie auf dieser Website nicht weiter zu verbreiten. So nahm sie vorzeitig den Weg alles Irdischen.
Wir bitten, dies im Falle geplanter Äußerungen zu berücksichtigen.
Herzlichen Dank.
Wir bitten, dies im Falle geplanter Äußerungen zu berücksichtigen.
Herzlichen Dank.
Alles Liebe, Deine…
[Von Bastian]
Meine Frau und ich twittern auf altmodische Weise.
„Hast Du eine Idee für ein Geschenk für Siggi? Alles Liebe, Deine…“ Wenn ich Briefchen dieser Art von ihr auf dem Küchentisch finde, bin ich fröhlicher. Nein, nicht, weil uns ein Geschenk fehlt, sondern weil sie im Briefchen für mich da ist. Weil es von ihr ist. Und wenn wir uns an diesem Tag zuhause nicht überschneiden, schreibe ich eine Antwort drauf: „Nein, noch nicht, aber ich werde drüber nachdenken. Alles Liebe zurück.“ Und dann freut sie sich. Weil es von mir kommt.
Durch unsere Zetteltweets werden keine großen Probleme gelöst. Sie ersetzen kein Gespräch, verkünden keine neuen Erkenntnisse über unser Eheleben und sind von ihrem Intellektuellen Anspruch her beschränkt. Die Zettel sind klein. Trotzdem schreiben wir sie immer wieder – sie machen Freude, schaffen Gemeinsamkeit. Manchmal, wenn es nichts mitzuteilen gibt, schreibe ich nur einen Gruß. Denn bei unseren Zetteltweets gilt: es ist der Absender, der zählt.
Jetzt twittert der Papst. Für mich fällt das genau in diese Sparte: Millionen von Followern erwarten keine virtuelle Audienz, sondern ein Briefchen vom Papst. Ein kurzes „Habt Ihr eine Idee, wie...“ oder ein „Ich denke an Euch…“ mit einem Gruß oder Segenswunsch am Ende. Der Papst, dessen Titel immerhin von Papa kommt und familiäre Nähe in sich trägt, nutzt ein Medium, um Gemeinsamkeit zu schaffen. Eine gute und gelungene Aktion.
Es gibt natürlich unzählige Möglichkeiten, eine solche Idee misszuverstehen. Das ist vorprogrammiert, denn die Tweets sind öffentlich. Man stelle sich nur vor, meine Frau und ich müssten unsere Zettel auf offener Straße in einer belebten Fußgängerzone deponieren. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis der erste dumm-pubertierende Jugendliche drunter kritzelte: “Ey, Alter, kennste nich mal nen guten versauten Witz?“ (Link) Viele würden sich das Maul zerreißen und fänden sich cool. Sollen sie. Nicht meine Zielgruppe.
Andere wollen nicht cool, sondern intellektuell überlegen sein. Sie nehmen die dummen Antworten und geben – ähnlich dümmlich - zu denken, wer solche Briefchen schreibe, müsse lernen, dass es Reaktionen gibt. (Link). Dabei bleibt unklar, ob man hier davon ausgehen soll, dass der Papst sie Reaktionen auf seine Aussagen noch nicht bemerkt hat, oder ob der Schreiber dieser Zeilen noch nicht wusste, dass der Papst öffentlich wahrgenommen wird. Da diese Anmerkung allerdings aus den katholischen Medien selbst kommt, ist sie etwas ärgerlicher, als die anderen „Kritiken“. Auch ich wäre enttäuscht, käme ein Teil des eher dummen Gekritzels unter meinem Zettel von einem meiner Kinder.
Nicht spontan oder persönlich genug, nicht inhaltsreich genug, vom Wesen her falsch, zu lang, zu kurz, unpassend und überhaupt sollte ein Papst sowas nicht tun und die Öffentlichkeit mit sich belästigen. All diese Kritik kann getrost stehen bleiben. Sie wirft weniger Licht auf den Papst als auf manche – bei weitem nicht alle! – der Kritiker selbst. Denn alle Kritiker, die meinen, ihre persönliche Kritik sei hier allgemeingültig, haben eines gemeinsam: sie glauben besser zu wissen, was Freude bereitet, als die, die sich freuen. Sie erliegen der gleichen intellektuellen Falle wie die Gegner von „Weihnachten im Schuhkarton“: das eigene Denken wird zum Maßstab, der wiederum zum KO-Kriterium dafür wird, woran andere Freude haben dürfen. Allerdings ändert das nichts. Ich habe meine Freude daran und interessiere mich überhaupt erst für Twitter, seitdem man dort vom Papst lesen kann.
Die Tweets sind für die, die Freude daran haben. Für die meisten dürfte auch hier gelten: es ist der Absender, der zählt. .
Meine Frau und ich twittern auf altmodische Weise.
„Hast Du eine Idee für ein Geschenk für Siggi? Alles Liebe, Deine…“ Wenn ich Briefchen dieser Art von ihr auf dem Küchentisch finde, bin ich fröhlicher. Nein, nicht, weil uns ein Geschenk fehlt, sondern weil sie im Briefchen für mich da ist. Weil es von ihr ist. Und wenn wir uns an diesem Tag zuhause nicht überschneiden, schreibe ich eine Antwort drauf: „Nein, noch nicht, aber ich werde drüber nachdenken. Alles Liebe zurück.“ Und dann freut sie sich. Weil es von mir kommt.
Durch unsere Zetteltweets werden keine großen Probleme gelöst. Sie ersetzen kein Gespräch, verkünden keine neuen Erkenntnisse über unser Eheleben und sind von ihrem Intellektuellen Anspruch her beschränkt. Die Zettel sind klein. Trotzdem schreiben wir sie immer wieder – sie machen Freude, schaffen Gemeinsamkeit. Manchmal, wenn es nichts mitzuteilen gibt, schreibe ich nur einen Gruß. Denn bei unseren Zetteltweets gilt: es ist der Absender, der zählt.
Jetzt twittert der Papst. Für mich fällt das genau in diese Sparte: Millionen von Followern erwarten keine virtuelle Audienz, sondern ein Briefchen vom Papst. Ein kurzes „Habt Ihr eine Idee, wie...“ oder ein „Ich denke an Euch…“ mit einem Gruß oder Segenswunsch am Ende. Der Papst, dessen Titel immerhin von Papa kommt und familiäre Nähe in sich trägt, nutzt ein Medium, um Gemeinsamkeit zu schaffen. Eine gute und gelungene Aktion.
Es gibt natürlich unzählige Möglichkeiten, eine solche Idee misszuverstehen. Das ist vorprogrammiert, denn die Tweets sind öffentlich. Man stelle sich nur vor, meine Frau und ich müssten unsere Zettel auf offener Straße in einer belebten Fußgängerzone deponieren. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis der erste dumm-pubertierende Jugendliche drunter kritzelte: “Ey, Alter, kennste nich mal nen guten versauten Witz?“ (Link) Viele würden sich das Maul zerreißen und fänden sich cool. Sollen sie. Nicht meine Zielgruppe.
Andere wollen nicht cool, sondern intellektuell überlegen sein. Sie nehmen die dummen Antworten und geben – ähnlich dümmlich - zu denken, wer solche Briefchen schreibe, müsse lernen, dass es Reaktionen gibt. (Link). Dabei bleibt unklar, ob man hier davon ausgehen soll, dass der Papst sie Reaktionen auf seine Aussagen noch nicht bemerkt hat, oder ob der Schreiber dieser Zeilen noch nicht wusste, dass der Papst öffentlich wahrgenommen wird. Da diese Anmerkung allerdings aus den katholischen Medien selbst kommt, ist sie etwas ärgerlicher, als die anderen „Kritiken“. Auch ich wäre enttäuscht, käme ein Teil des eher dummen Gekritzels unter meinem Zettel von einem meiner Kinder.
Nicht spontan oder persönlich genug, nicht inhaltsreich genug, vom Wesen her falsch, zu lang, zu kurz, unpassend und überhaupt sollte ein Papst sowas nicht tun und die Öffentlichkeit mit sich belästigen. All diese Kritik kann getrost stehen bleiben. Sie wirft weniger Licht auf den Papst als auf manche – bei weitem nicht alle! – der Kritiker selbst. Denn alle Kritiker, die meinen, ihre persönliche Kritik sei hier allgemeingültig, haben eines gemeinsam: sie glauben besser zu wissen, was Freude bereitet, als die, die sich freuen. Sie erliegen der gleichen intellektuellen Falle wie die Gegner von „Weihnachten im Schuhkarton“: das eigene Denken wird zum Maßstab, der wiederum zum KO-Kriterium dafür wird, woran andere Freude haben dürfen. Allerdings ändert das nichts. Ich habe meine Freude daran und interessiere mich überhaupt erst für Twitter, seitdem man dort vom Papst lesen kann.
Die Tweets sind für die, die Freude daran haben. Für die meisten dürfte auch hier gelten: es ist der Absender, der zählt. .
Sonntag, Dezember 16, 2012
Anknüpfend an Alipius...
... Kindermissverständnisse.
[Von Bastian]
Das schönste, das ich kenne:
"Wie heißen die Erzengel?"
"Michael, Gabriel, Raphael und Kurt."
"Kurt?!"
"Ja, wie im Kirchenlied. Bald ist Heilige Nacht. Kurt, der Engel, erwacht."
[Von Bastian]
Das schönste, das ich kenne:
"Wie heißen die Erzengel?"
"Michael, Gabriel, Raphael und Kurt."
"Kurt?!"
"Ja, wie im Kirchenlied. Bald ist Heilige Nacht. Kurt, der Engel, erwacht."
Samstag, Dezember 15, 2012
Real wie die Wandlung
[Ein Gastbeitrag von BXIV, einem 14jährigen Sohn von SierraVictor]
Für mich ist klar, dass man bei der Wandlung und in der Eucharistie miterleben darf, wie Gott selbst zu einem persönlich kommt. Jeder Katholik weiß oder sollte zumindest wissen, dass die Eucharistie mit der Ankunft und der Auferstehung von Jesus, dem Erlöser, den Kern des katholischen Glauben ausmacht.
Der Vorgang der Wandlung lässt keinen Spielraum für Interpretation. Es geschieht nur das eine: die Gaben werden zu Gott.
Als Messdiener habe ich nichts anderes erlebt; ich bringe die Gaben zu Altar und nach der Wandlung habe ich dann nicht mehr das Brot sondern Gott selbst in der Hand. Man kann nichts anderes behaupten. Man sollte sich nur daran erfreuen, dass Gott zu einem Mensch kommt, der es definitiv nicht verdient hat.
So wie das Brot zu Fleisch wird und der Wein zu Blut wird, so wird beides zu Gott selbst.
Es ist etwas Schönes, da man so seinem Gott und seinem Beschützer selbst in sich aufnehmen darf und ihm so begegnet. Es ist real und man sollt dankbar dafür sein. Damit und mit Gebet kann man seine eigne persönliche Beziehung zu Gott aufbauen und selber mit ihm reden, ganz unabhängig was andere sagen oder machen. Es ist eine Beziehung von einem Gläubigen zu einem Freund. Einem Freund, auf dessen Hilfe man immer zählen kann und zu dem man mit jedem Anliegen kommen darf.
Das Einzige was er von einem möchte, aber nicht erzwingt, ist der Glauben. Der Glauben an die ewige Liebe von Gott zu jedem und an alles was er für uns getan hat. An das ewige Leben, die Auferstehung und die Sakramente, in denen er sich immer wieder zeigt und sich uns gibt.
Etwas von diesen Dingen zu verneinen ist eine persönliche Entscheidung, aber sie gehört nicht zum katholischen Glauben. Ohne das ewige Leben, die Auferstehung von Jesus und die vollkommen reale Wandlung, die eine der Qualitäten vom katholischen Glauben ist, geht es nicht.
Man sollte jedes dieser Dinge als ein Geschenk dankbar annehmen und nichts davon anzweifeln, denn Gott will nichts mehr als ein Freund von jedem zu sein. Wir sollen nur diese Freundschaft und Liebe von Gott im Glauben erwidern.
Für mich ist klar, dass man bei der Wandlung und in der Eucharistie miterleben darf, wie Gott selbst zu einem persönlich kommt. Jeder Katholik weiß oder sollte zumindest wissen, dass die Eucharistie mit der Ankunft und der Auferstehung von Jesus, dem Erlöser, den Kern des katholischen Glauben ausmacht.
Der Vorgang der Wandlung lässt keinen Spielraum für Interpretation. Es geschieht nur das eine: die Gaben werden zu Gott.
Als Messdiener habe ich nichts anderes erlebt; ich bringe die Gaben zu Altar und nach der Wandlung habe ich dann nicht mehr das Brot sondern Gott selbst in der Hand. Man kann nichts anderes behaupten. Man sollte sich nur daran erfreuen, dass Gott zu einem Mensch kommt, der es definitiv nicht verdient hat.
So wie das Brot zu Fleisch wird und der Wein zu Blut wird, so wird beides zu Gott selbst.
Es ist etwas Schönes, da man so seinem Gott und seinem Beschützer selbst in sich aufnehmen darf und ihm so begegnet. Es ist real und man sollt dankbar dafür sein. Damit und mit Gebet kann man seine eigne persönliche Beziehung zu Gott aufbauen und selber mit ihm reden, ganz unabhängig was andere sagen oder machen. Es ist eine Beziehung von einem Gläubigen zu einem Freund. Einem Freund, auf dessen Hilfe man immer zählen kann und zu dem man mit jedem Anliegen kommen darf.
Das Einzige was er von einem möchte, aber nicht erzwingt, ist der Glauben. Der Glauben an die ewige Liebe von Gott zu jedem und an alles was er für uns getan hat. An das ewige Leben, die Auferstehung und die Sakramente, in denen er sich immer wieder zeigt und sich uns gibt.
Etwas von diesen Dingen zu verneinen ist eine persönliche Entscheidung, aber sie gehört nicht zum katholischen Glauben. Ohne das ewige Leben, die Auferstehung von Jesus und die vollkommen reale Wandlung, die eine der Qualitäten vom katholischen Glauben ist, geht es nicht.
Man sollte jedes dieser Dinge als ein Geschenk dankbar annehmen und nichts davon anzweifeln, denn Gott will nichts mehr als ein Freund von jedem zu sein. Wir sollen nur diese Freundschaft und Liebe von Gott im Glauben erwidern.
Es ist so aufbauend!
Missionarische Weihnachtskarte des Bistums Osnabrück. [Von Bastian, siehe auch diesen LINK] |
Freitag, Dezember 14, 2012
WER JETZT NOCH KEIN …
… Weihnachtsgeschenk hat, dem ist eh nicht zu helfen.
Hättste halt rechtzeitig auf Pater Amsel gehört.
Alle Jahre wieder…
… krieg‘ ich einen Frust.
[Von Bastian]
Das Elend vieler Menschen ist groß. Neben den alltäglichsten Dingen fehlt vor allem eines im Leben: Freude. Dabei ist sie für das Leben genauso essentiell, wie die Versorgung des Leibes: Gott sieht man mit dem Herzen. An eine Freude, die mir gemacht wurde, erinnere ich mich länger, als an den Geschmack eines guten Essens. Deshalb beschenken wir uns zu Weihnachten: die Freude, das Gott zur Welt kam, wird zelebriert.
Wie wäre es also damit, diese essentielle Freude auch zu Menschen, vor allem Kindern, zu bringen, die sie zu Weihnachten sonst nicht erfahren? Am besten zu ganz vielen? Zu Tausenden? Zu Hunderttausenden? Wie wäre es mit einer Aktion, in der Christen eine halbe Million Kinder beschenken, um Freude zu bereiten? Und die ihnen, wenn es erwünscht ist, zudem auch erzählen, warum sie das tun und was für sie die Quelle der Freude ist? Es wäre eine ganz große und tolle Sache!
Halt, falsch: es ist eine ganz große und tolle Sache: diese Aktion gibt es: Weihnachten im Schuhkarton. Christen beschenken Kinder in aller Welt, dieses Jahr zum 100.000.000stenmal.
Jedes Jahr bin ich begeistert, und jedes Jahr zugleich traurig, denn einige katholische Bistümer stellen sich ausdrücklich dagegen und warnen wieder einmal davor, wie Kath.net berichtet. (LINK)
Ohne selbst eine Alternative anzubieten wird verkopft festgestellt, die Aktion sei nicht nachhaltig. Gemeint dürfte damit sein, dass sich der Ernährungszustand der Beschenkten langfristig nicht durch das Päckchen verbessert und auch die Infrastruktur der betroffenen Gebiete nicht davon profitiert. Irgendwas in dieser Art. Dass sich Freude verbreitet und die christliche Botschaft lebensnah verkündet wird, dass hinter jedem gepackten Karton eine Liebestat steht, die Gott höchstpersönlich Freude bereitet – was heißt das schon? Was ist das gegen Statistiken und Nachhaltigkeitsberichte? Offensichtlich für manche Mitglieder meiner geliebten Kirche zu wenig, was dazu führt, dass ich mich auch dieses Jahr wieder schäme. (Schon letztes Jahr gab es diese Lieblosigkeit. (LINK))
Freude wird hier zum Luxusgut erhoben: erst, wenn die wirtschaftliche und gesundheitliche Entwicklung stimmt, kann ich Energien in so etwas Zusätzliches wie Freude stecken. In dieser Mentalität ist die Freude der Hirten in der Heiligen Nacht mangels Nachhaltigkeit überflüssig. (Komisch eigentlich, dass sie bis heute nachhallt.) Konserven zu verteilen wäre besser gewesen. In dieser Mentalität kann ich meinem kranken Kind nur Medikamente und leicht verdauliche Nahrung aus der Stadt mitbringen, aber sicher kein Kuscheltier – letzteres lässt die Nachhaltigkeit vermissen. Ich möchte von den Kritikern der Aktion nicht zu Weihnachten beschenkt werden.
Ist es wirklich nötig, dass diese Aktion jedes Jahr aus katholischer Ecke torpediert wird? Ist das der Weg zu Gott?
Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, sagt dazu: „Es ist das Letzte, was Menschen in Not hilft, wenn sich Helfer gegenseitig ihre Arbeit schwer machen.“ Die pauschale Kritik an einem Projekt verunsichere die Spender und führe nicht zu mehr Spenden. Sie trage auch nicht dazu bei, den christlichen Glauben zu verkünden. Ich kann dem nur zustimmen.
[Von Bastian]
Das Elend vieler Menschen ist groß. Neben den alltäglichsten Dingen fehlt vor allem eines im Leben: Freude. Dabei ist sie für das Leben genauso essentiell, wie die Versorgung des Leibes: Gott sieht man mit dem Herzen. An eine Freude, die mir gemacht wurde, erinnere ich mich länger, als an den Geschmack eines guten Essens. Deshalb beschenken wir uns zu Weihnachten: die Freude, das Gott zur Welt kam, wird zelebriert.
Wie wäre es also damit, diese essentielle Freude auch zu Menschen, vor allem Kindern, zu bringen, die sie zu Weihnachten sonst nicht erfahren? Am besten zu ganz vielen? Zu Tausenden? Zu Hunderttausenden? Wie wäre es mit einer Aktion, in der Christen eine halbe Million Kinder beschenken, um Freude zu bereiten? Und die ihnen, wenn es erwünscht ist, zudem auch erzählen, warum sie das tun und was für sie die Quelle der Freude ist? Es wäre eine ganz große und tolle Sache!
Halt, falsch: es ist eine ganz große und tolle Sache: diese Aktion gibt es: Weihnachten im Schuhkarton. Christen beschenken Kinder in aller Welt, dieses Jahr zum 100.000.000stenmal.
Jedes Jahr bin ich begeistert, und jedes Jahr zugleich traurig, denn einige katholische Bistümer stellen sich ausdrücklich dagegen und warnen wieder einmal davor, wie Kath.net berichtet. (LINK)
Ohne selbst eine Alternative anzubieten wird verkopft festgestellt, die Aktion sei nicht nachhaltig. Gemeint dürfte damit sein, dass sich der Ernährungszustand der Beschenkten langfristig nicht durch das Päckchen verbessert und auch die Infrastruktur der betroffenen Gebiete nicht davon profitiert. Irgendwas in dieser Art. Dass sich Freude verbreitet und die christliche Botschaft lebensnah verkündet wird, dass hinter jedem gepackten Karton eine Liebestat steht, die Gott höchstpersönlich Freude bereitet – was heißt das schon? Was ist das gegen Statistiken und Nachhaltigkeitsberichte? Offensichtlich für manche Mitglieder meiner geliebten Kirche zu wenig, was dazu führt, dass ich mich auch dieses Jahr wieder schäme. (Schon letztes Jahr gab es diese Lieblosigkeit. (LINK))
Freude wird hier zum Luxusgut erhoben: erst, wenn die wirtschaftliche und gesundheitliche Entwicklung stimmt, kann ich Energien in so etwas Zusätzliches wie Freude stecken. In dieser Mentalität ist die Freude der Hirten in der Heiligen Nacht mangels Nachhaltigkeit überflüssig. (Komisch eigentlich, dass sie bis heute nachhallt.) Konserven zu verteilen wäre besser gewesen. In dieser Mentalität kann ich meinem kranken Kind nur Medikamente und leicht verdauliche Nahrung aus der Stadt mitbringen, aber sicher kein Kuscheltier – letzteres lässt die Nachhaltigkeit vermissen. Ich möchte von den Kritikern der Aktion nicht zu Weihnachten beschenkt werden.
Ist es wirklich nötig, dass diese Aktion jedes Jahr aus katholischer Ecke torpediert wird? Ist das der Weg zu Gott?
Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, sagt dazu: „Es ist das Letzte, was Menschen in Not hilft, wenn sich Helfer gegenseitig ihre Arbeit schwer machen.“ Die pauschale Kritik an einem Projekt verunsichere die Spender und führe nicht zu mehr Spenden. Sie trage auch nicht dazu bei, den christlichen Glauben zu verkünden. Ich kann dem nur zustimmen.
Skandal oder Berechnung – der Papst schweigt zum Weltuntergang!
[Ein Vorschlag für einen Bericht bei Spiegel Online, von Bastian, der dafür lange recherchiert hat]
Der Papst nimmt nie an Talkshows teil – er weiß, warum, denn: würde er sich der offenen Auseinandersetzung stellen, er wäre ein anderer. Anders zu werden aber ist genau das, was er sich und der von ihm geführten römisch-katholischen Kirche streng verboten hat. Und er und seine engsten Mitarbeiter achten darauf, dass seine Verbote befolgt werden, gleich was sich an der Basis tut.
Zölibat, Frauenweihe, Vertuschung von Missbrauchsfällen etc. etc. – die Liste der Themen, die durch Untätigkeit und Starrheit so lange ausgesessen werden, bis die Basis den Mut verliert, ist lang. Oft ist die nicht-katholische Presse, die Vielgescholtene, das letzte Sprachrohr, das denen bleibt, die die eigentliche Kirche darstellen – die über eine Milliarde (1.000.000.000!) Katholiken, die nicht Kleriker sind.
Nun ist es ein durch die Jahrhunderte bewährtes Instrument der Kirche gewesen, ihre Schäfchen erst einmal zu bremsen. Eine langsam ziehende Herde hat man unter Kontrolle. Man kann aussuchen, wo sie weiden, und was sie fressen. Man kontrolliert sozusagen ihre Substanz. Der Grund war und ist immer selbstlos: für die Schafe ist es so am besten. Oder, um das Bild zu verlassen: der rechtgläubige Katholik (Frauen sollen hier wohl inbegriffen sein) kann sicher sein, genau den Sinn für sein Leben zu finden, der dogmengeprüft und in der Glaubenslehre rein für ihn passend ist.
Doch was, wenn es zu (unvermeidlichen) inneren Konflikten kommt: was, wenn die Kirche Sinnfragen unbeantwortet aussitzen muss, um ihre eigen Sinnantwort geben zu können? Derzeit lässt sich das gut beobachten: am 21.12.2012, in wenigen Tagen also, endet der Jahrtausende alte Kalender der Maya. Unsere Zeit geht zu Ende. Wie die nichtchristlichen Sterndeuter an der Krippe haben Menschen anderen Glaubens und anderer Kultur die Zeichen der Zeit verstanden und gedeutet. Wie die Sterndeuter angeblich Gold, Weihrauch und Myrrhe schenkten – Bilder ihrer Erkenntnis – so schenken uns die Maya ihren Kalender. Und gerade so, wie schon damals Christus beim Besuch der Könige kein Wort verlor, sondern andere für sich sprechen ließ, schickt auch sein Stellvertreter andere nach vorne, um die eigene Sprachlosigkeit vergessen zu machen.
Die Menschheit jedoch „vergeht vor Angst“, wie es in der Bibel heißt, auf die die Kirche sich beruft. Sie erwartet eine Antwort von der Institution, die sich als Hüter der Wahrheit ausgibt. Josef speiste damals die Könige mit einem feuchten Händedruck ab und schickte sie ihrer Wege (natürlich nicht ohne die Geschenke einzubehalten). Josef speist heute die Ängstlichen mit einer pseudo-wissenschaftlichen Aussage ab: Josef, das ist der Direktor der „vatikanischen Sternwarte“, Jesuitenpater Jose(f) Gabriel Funes. Bis in die Namensgleichheit hinein rührt sich die Kirche nicht vom Fleck – warum auch? Sie sitzt dort seit ihrer Entstehung gut und bequem. Funes äußert ein paar wissenschaftlich halbgare Theorien, deren eigentlicher Sinn klar ist: der Weltuntergang wird schlicht geleugnet. Die Kirche schickt die Maya ihrer Wege, natürlich behält sie wieder das Geschenk: seit fast 2000 Jahren übernimmt sie die Idee einer eigenen Zeitrechnung. Billig?
Soweit die Fakten. Es fehlt der Kommentar.
Es gibt zwei Ansätze, aus denen heraus sich die derzeitige Kirchliche Lage einschätzen lässt. Da ist zum einen die Institution der Kirche mit der Tatsache, dass die Kirche in den Naturwissenschaften stets führend war, was sie gerne verschweigt. Der Anteil von Katholiken, insbesondere katholischer Priester, unter den bedeutenden Entdeckern und Erfindern ist unverhältnismäßig hoch. Wissenschaft und Kultur wären ohne die Kirche um Jahrhunderte zurück! Dass das unerwünschtes Wissen ist, ist verständlich. Wo wäre der Papst, käme heraus, dass seine Kirche Bewegung verursacht hat? Was sollte er schreiben, stünde fest, dass der Riss zwischen Glaube und Vernunft, den er ständig kitten will, gar nicht existiert? Er ist in dieser Situation nicht zu beneiden.
Und zum anderen sind da wir, die Gläubigen, die Schäfchen. Wir sind dabei, uns zu emanzipieren. Das alte, welke Gras schmeckt uns nicht mehr. Wir ziehen ohne euch weiter, liebe Kleriker. Wir wollen nicht „beschützt“ werden, sondern unsere eigene Weide finden. Wir verlassen euch und die, die unbedingt bei euch bleiben wollen – des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Der Untergang, den ihr nicht wollt – wir wählen ihn. Ohne euch.
Donnerstag, Dezember 13, 2012
Zum Abschied ein Witz
Mit der Verabschiedung des Gesetzes zum Thema Beschneidung müssen wohl auch wir uns von diesem Thema verabschieden, wie Josef Bordat aufmerksam bemerkte, pointiert zusammenfasste, gekonnt kommentierte und natürlich auch bloggte.(LINK)
Auch ich verabschiede mich daher vom Thema Vorhaut, allerdings: einen hammwer noch.
Einen Witz zum Thema in der Hoffnung, dass ihn noch nicht jeder kennt.
Also: Ein Mann betrachtet in einem Schaufenster Uhren. Er betritt den Laden.
Mann: Ich möchte eine Uhr kaufen.
Verkäufer: Mein Sohn, ich verkaufe keine Uhren.
Mann: Keine Uhren? Was machst Du denn dann?
Verkäufer: Ich bin der Beschneider der Mosaischen Gemeinde.
Mann: Väterchen, warum stellst Du denn dann Uhren im Schaufenster aus?
Verkäufer: Mein Sohn, was soll ich denn sonst ausstellen?
Auch ich verabschiede mich daher vom Thema Vorhaut, allerdings: einen hammwer noch.
Einen Witz zum Thema in der Hoffnung, dass ihn noch nicht jeder kennt.
Also: Ein Mann betrachtet in einem Schaufenster Uhren. Er betritt den Laden.
Mann: Ich möchte eine Uhr kaufen.
Verkäufer: Mein Sohn, ich verkaufe keine Uhren.
Mann: Keine Uhren? Was machst Du denn dann?
Verkäufer: Ich bin der Beschneider der Mosaischen Gemeinde.
Mann: Väterchen, warum stellst Du denn dann Uhren im Schaufenster aus?
Verkäufer: Mein Sohn, was soll ich denn sonst ausstellen?
Index der Erzeugerpreise, Schwangerschaftsabbrüche
[Von Bastian]
Wer kennt sie nicht - die Filmszenen, in denen ein Flüchtender einfach in einer Menschenmenge untertaucht, weil glücklicherweise gerade ein Festumzug vorbei kommt? Gut inszeniert verliert auch der Zuschauer den Blickkontakt zum Helden oder Schurken und sieht nur noch eine große Menge. Er sieht sozusagen den Baum vor lauter Wald nicht mehr.
Auch unsere Gesellschaft feiert sich mit Umzügen. Meist bestehen sie aus Zahlen: Lohnerhöhungen, Verbraucher- und Erzeugerpreise, Autobahnkilometer (oder auch, je nach politischer Couleur, verhinderte Autobahnkilometer), Angaben zum Gesundheitswesen und vieles mehr. Und Politiker verkünden es stolz: diese Zahlen, das sind wir.
Es hat mich erschüttert, heute zwischen diesen Zahlen auch die Statistik der Schwangerschaftsabbrüche zu finden: das Versagen unserer Gesellschaft, getarnt wie ein Flüchtender in der Menge, eingebettet in ihre Leistungsbilanz. Abtreibungszahlen, aufbereitet zur Auswertung, nicht zur Mahnung. Auf das niemand denke, die Zahlen getöteter Kinder seien etwas anderes als die der verspeisten Grapefruits. Auf das in den Hirnen der Blickkontakt zum Ereignis, das sich dahinter verbirgt, verloren gehe.
Dass die Online-Datenbank des statistischen Bundesamtes, auf der ich diese Tötungsbilanz von Embryonen und Föten nachlesen kann, ausgerechnet „Genesis“ heißt, macht die Sache nicht geschmackvoller, ist aber, denke ich, bezeichnend. Schließlich gilt: das haben wir geschaffen. Das sind wir. (LINK)
Wer kennt sie nicht - die Filmszenen, in denen ein Flüchtender einfach in einer Menschenmenge untertaucht, weil glücklicherweise gerade ein Festumzug vorbei kommt? Gut inszeniert verliert auch der Zuschauer den Blickkontakt zum Helden oder Schurken und sieht nur noch eine große Menge. Er sieht sozusagen den Baum vor lauter Wald nicht mehr.
Auch unsere Gesellschaft feiert sich mit Umzügen. Meist bestehen sie aus Zahlen: Lohnerhöhungen, Verbraucher- und Erzeugerpreise, Autobahnkilometer (oder auch, je nach politischer Couleur, verhinderte Autobahnkilometer), Angaben zum Gesundheitswesen und vieles mehr. Und Politiker verkünden es stolz: diese Zahlen, das sind wir.
Es hat mich erschüttert, heute zwischen diesen Zahlen auch die Statistik der Schwangerschaftsabbrüche zu finden: das Versagen unserer Gesellschaft, getarnt wie ein Flüchtender in der Menge, eingebettet in ihre Leistungsbilanz. Abtreibungszahlen, aufbereitet zur Auswertung, nicht zur Mahnung. Auf das niemand denke, die Zahlen getöteter Kinder seien etwas anderes als die der verspeisten Grapefruits. Auf das in den Hirnen der Blickkontakt zum Ereignis, das sich dahinter verbirgt, verloren gehe.
Dass die Online-Datenbank des statistischen Bundesamtes, auf der ich diese Tötungsbilanz von Embryonen und Föten nachlesen kann, ausgerechnet „Genesis“ heißt, macht die Sache nicht geschmackvoller, ist aber, denke ich, bezeichnend. Schließlich gilt: das haben wir geschaffen. Das sind wir. (LINK)
Mittwoch, Dezember 12, 2012
Todesdrohung gegen Martin Lohmann nach Auftritt bei "Hart aber Fair"
Eine durch einen Remailer anonymisierte Mail erreichte heute morgen den Chefredakteur von K-tv.
Der Text der Mail lautete wörtlich:
"Ich bin homosexuell und habe AIDS,
wohne in Bonn und bin nun entschlossen ihnen auch das Geschenk dieser Immunerkrankung zu geben.
Wenn sie also demnächst einen kleinen Piekser verspühren sollten,
dann war ich das wohl mit meiner Nadel : - )"
Diese Drohung steht offfenbar im Zusammenhang mit Lohmanns Auftritt in der Sendung "Hart aber fair". Lohmann hatte sich in der Sendung eindeutig gegen ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare ausgesprochen.
Frank Plasberg und seine Redaktion zeigten sich in einer Mail an Martin Lohmann wegen der Drohung tief betroffen.
"Ich bin homosexuell und habe AIDS,
wohne in Bonn und bin nun entschlossen ihnen auch das Geschenk dieser Immunerkrankung zu geben.
Wenn sie also demnächst einen kleinen Piekser verspühren sollten,
dann war ich das wohl mit meiner Nadel : - )"
Diese Drohung steht offfenbar im Zusammenhang mit Lohmanns Auftritt in der Sendung "Hart aber fair". Lohmann hatte sich in der Sendung eindeutig gegen ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare ausgesprochen.
Frank Plasberg und seine Redaktion zeigten sich in einer Mail an Martin Lohmann wegen der Drohung tief betroffen.
Quelle: katholon
Samstag, Dezember 08, 2012
Biedermann und die Karikaturen
[Von Bastian]
Angenommen, es gäbe Typen, die gern einen Flächenbrand hätten. Und angenommen, diese Typen schütteten große Mengen Benzin in die Straßen, aber viele Menschen würden das nicht kapieren und wegschauen. Und dann noch angenommen, da wäre jemand, der würde einen Streichholz in die Benzinpfützen werfen, um die Leute durch den entstehenden Flächenbrand wachzurütteln – der wäre doch ein ziemlicher Idiot, oder? Der würde doch mit dem warnen, vor dem er warnen will, und sich letztlich auf das Niveau der Benzinschütter begeben, indem er ihr Werk in Gang setzt.
Selbst wenn er ein verbrieftes Recht zum Streichholzwerfen hätte –soll er denen gegenübertreten, die vom Feuer verbrannt wurden, und sagen, er sei unschuldig – das Benzin sei schuld? Er würde letztendlich mit den Benzinschüttern in einen Topf geworfen, und das zu Recht.
In einer Inhaltsangabe zu „Bidermann und die Brandstifter“ heißt es:
Die Hausierer sprechen ganz offen über Brandstiftung, Biedermann selbst ist verängstigt, gibt aber vor, ihnen zu glauben, dass sie keine Brandstifter sind, und übergibt in einer Art Vertrauensgeste Streichhölzer an die Hausierer. Er verdrängt bewusst, dass er sich damit zum Komplizen der Brandstifter macht. (LINK)
Das ist es, was ich meine.
Es gibt für mich keinerlei Verständnis für die radikalen Reaktionen mancher Muslime. Nicht nur das – ich halte sie nicht nur für unverständlich, sondern für unmenschlich und objektiv zutiefst falsch und schlimm! Aber trotzdem, oder besser gerade deshalb habe ich auch keinerlei Verständnis dafür, mit diesem Feuer zu spielen, um seine Überlegenheit zu beweisen, indem man die Primitivität der Brandstifter offen legt. Wer einen Flächenbrand riskiert, um sich und anderen zu beweisen, dass er das Recht hat, aus seiner Meinungsfreiheit eine Beleidigungsfreiheit zu basteln, hat den Schuss nicht gehört.
Daher stimme ich erst einmal Alipius 100%ig zu. (LINK) Aber trotzdem halte ich die, die es derzeit nötig haben Mohammed-Karikaturen zu veröffentlichen, für selbstgerechte, kurzsichtige Trottel.
Angenommen, es gäbe Typen, die gern einen Flächenbrand hätten. Und angenommen, diese Typen schütteten große Mengen Benzin in die Straßen, aber viele Menschen würden das nicht kapieren und wegschauen. Und dann noch angenommen, da wäre jemand, der würde einen Streichholz in die Benzinpfützen werfen, um die Leute durch den entstehenden Flächenbrand wachzurütteln – der wäre doch ein ziemlicher Idiot, oder? Der würde doch mit dem warnen, vor dem er warnen will, und sich letztlich auf das Niveau der Benzinschütter begeben, indem er ihr Werk in Gang setzt.
Selbst wenn er ein verbrieftes Recht zum Streichholzwerfen hätte –soll er denen gegenübertreten, die vom Feuer verbrannt wurden, und sagen, er sei unschuldig – das Benzin sei schuld? Er würde letztendlich mit den Benzinschüttern in einen Topf geworfen, und das zu Recht.
In einer Inhaltsangabe zu „Bidermann und die Brandstifter“ heißt es:
Die Hausierer sprechen ganz offen über Brandstiftung, Biedermann selbst ist verängstigt, gibt aber vor, ihnen zu glauben, dass sie keine Brandstifter sind, und übergibt in einer Art Vertrauensgeste Streichhölzer an die Hausierer. Er verdrängt bewusst, dass er sich damit zum Komplizen der Brandstifter macht. (LINK)
Das ist es, was ich meine.
Es gibt für mich keinerlei Verständnis für die radikalen Reaktionen mancher Muslime. Nicht nur das – ich halte sie nicht nur für unverständlich, sondern für unmenschlich und objektiv zutiefst falsch und schlimm! Aber trotzdem, oder besser gerade deshalb habe ich auch keinerlei Verständnis dafür, mit diesem Feuer zu spielen, um seine Überlegenheit zu beweisen, indem man die Primitivität der Brandstifter offen legt. Wer einen Flächenbrand riskiert, um sich und anderen zu beweisen, dass er das Recht hat, aus seiner Meinungsfreiheit eine Beleidigungsfreiheit zu basteln, hat den Schuss nicht gehört.
Daher stimme ich erst einmal Alipius 100%ig zu. (LINK) Aber trotzdem halte ich die, die es derzeit nötig haben Mohammed-Karikaturen zu veröffentlichen, für selbstgerechte, kurzsichtige Trottel.
Donnerstag, Dezember 06, 2012
Familientradition
[Von Bastian]
Jedes Jahr zu Sankt Martin und zu Nikolaus die selbe Frage: wie futtert man einen Weckmann oder einen Schokoniko, ohne dass es makaber wirkt?
Ich meine, man kann denen doch nicht einfach den Fuß abbeißen, langsam den Kopf abschneiden oder dem Weckmann gar bei lebendigem Leib die Pfeife rausreißen, was stets eine riesige Wunde hinterlässt. Sogar ein genüssliches In-Scheiben-Schneiden soll bei großen Weckmännern vorkommen. Und erst die Bemerkungen, wenn Kinder dieses Thema für sich entdeckt haben. Grauslich!
Wir haben daher, ich bekenne es, in unserer Familie die Tradition, unserer Leckerei als erstes mit dem Messerrücken einen kräftigen Schlag ins Genick zu verpassen. So wird alles Makabere in einer Sekunde zusammengefasst, alle fühlen sich besser und der Genuss ist ungetrübt.
Allen einen schönen Nikolausabend.
Jedes Jahr zu Sankt Martin und zu Nikolaus die selbe Frage: wie futtert man einen Weckmann oder einen Schokoniko, ohne dass es makaber wirkt?
Ich meine, man kann denen doch nicht einfach den Fuß abbeißen, langsam den Kopf abschneiden oder dem Weckmann gar bei lebendigem Leib die Pfeife rausreißen, was stets eine riesige Wunde hinterlässt. Sogar ein genüssliches In-Scheiben-Schneiden soll bei großen Weckmännern vorkommen. Und erst die Bemerkungen, wenn Kinder dieses Thema für sich entdeckt haben. Grauslich!
Wir haben daher, ich bekenne es, in unserer Familie die Tradition, unserer Leckerei als erstes mit dem Messerrücken einen kräftigen Schlag ins Genick zu verpassen. So wird alles Makabere in einer Sekunde zusammengefasst, alle fühlen sich besser und der Genuss ist ungetrübt.
Allen einen schönen Nikolausabend.
Christentum subjektiv
In der Tageswoche gab es einen Bericht über den Besuch eines Gottesdienstes bei den Christkatholiken. Es ist ein sehr positiver Bericht, der viel Wert auf die Menschlichkeit, Wärme und Freundlichkeit legt, die dort herrschen. (LINK)
Petra Lorleberg schreibt auf Kath.net dazu: „Der Artikel gibt Anlass, einmal ganz unbefangen zu fragen: Wie stellen sich Teile unserer Gesellschaft eigentlich gelingendes Christentum vor? Soll das Christentum auf einem Kaffeekränzchen- und Seelentrösterchen-Niveau vor sich hinvegetieren?“ (LINK)
Ich denke, diese Frage wird zu Recht gestellt, zumindest an den Schreiber, der deutlich machte, was ihm wichtig erscheint, aber auch an große Teile der Gesellschaft. Das Christentum soll bitte in die Gesellschaft passen, denn die hat schließlich derzeit eine Menge zu tun. Sie kann sich nicht auch noch um die religiösen Ansichten der Christen kümmern. Willkommen ist, was hilfreich ist. Weltanschauliche Bevormundung durch irgendwelche Kirchen ist das nicht. Das sind doch Ausflüchte, das ist doch Problemverleugnung. Ist es nicht der gesunde Menschenverstand, der fragt: Was soll ich mit Lehren über das Leben nach dem Tod, wenn ich im Leben vorher nicht einmal gleichen Lohn für gleiche Arbeit erreiche?
Ich nehme dazu Stellung. Die Frage, wie ich mir das Christentum vorstelle, das gelingt, möchte ich beantworten – sehr persönlich und subjektiv - etwas anderes habe ich nicht.
Für mich geht es beim Christentum um Christus, das ist das Erste und das Wichtigste. Alles andere, Kirche, Messform, Lehre, Ökumene und unzählige weitere Punkte, haben sich daran messen zu lassen, ob hinter ihnen Christus steht, ob er durch sie sichtbar wird. Ich meine damit Christus, wie er ist und sich offenbart hat, nicht einen selbstgemachten Christus, der gut passt. Da er mich zur Umkehr aufgerufen und nicht versprochen hat, selbst umzukehren, da ich ihm folgen soll und nicht er mir, habe ich ein gesundes Misstrauen gegen alle Bequemlichkeit im Glauben.
Ein zweiter, für mich sehr wichtiger Aspekt ist der: Christus kam für alle, für jeden. Damit meine ich keine Gegenposition zu „pro multis“, sondern eine Botschaft, die jedem Menschen etwas sagen kann, gleich in welcher Situation er ist. Diese Frage macht sich für mich an einer furchtbaren Geschichte fest, die ich vor einiger Zeit las. Ich weiß nicht, ob sie stimmt, aber ich weiß, dass solche Dinge tatsächlich passieren können:
Eine Kirche wird abgebrannt, während Christen darin sind. Eine Mutter greift sich ihre Tochter und bahnt sich in verzweifelt langen 10min. einen Weg ins Freie. Draußen aber stehen die Brandstifter, entreißen ihr das Kind und werfen es zurück in die Flammen, wo es stirbt.
Wenn Christus Gott ist, muss er eine Botschaft haben, die für diese Frau und für dieses Kind noch Rettung bedeuten. Es muss eine Botschaft sein, die größer ist, als unser Leben. Es muss eine Botschaft der Ewigkeit sein – alles andere ist zu klein für dieses Leid. Dieser Frau würde es nichts nützen, erzählte man ihr, dass Jesus Christus mit ihr solidarisch war, indem auch er gelitten hat und starb. Ohne seine Auferstehung und ohne dass er sie wie auch ihre Tochter zu sich in die Herrlichkeit ziehen will, wäre der Glaube für sie perspektivlos.
Natürlich ist nicht jedes Schicksal das jener Frau und nicht alles im Leben schlimmes Leid. Doch das Beispiel zeigt: Gott trägt ganz, oder er trägt nicht. Der Glaube hilft immer, oder er hilft gar nicht. Denn auch ich werde in mehr oder weniger Jahren vor der absoluten existentiellen Situation stehen: ich werde sterben. Wie jeder andere übrigens auch: die existentielle Frage steht im Raum, ob es der beschäftigten Gesellschaft nun gefällt oder nicht. Der gesunde Menschenverstand sollte das erkennen.
Wo aber finde ich etwas, das das Kaffeekränzchen und den verlorenen Fahrradschlüssel genauso ernst nimmt, wie das Martyrium im Feuer? Ich finde es in der Kirche.
Wo sonst gibt es eine Feier wie die Heilige Messe, die sich im Frieden feiern lässt wie in größter Not? Die zum runden Geburtstag Trost spenden kann wie auch im KZ?
Wo anders ist die Ewigkeit so offen für mich, wie in den Heiligen, die schon jetzt mit mir leben?
Wo sonst wird Gott greifbar wie in den Sakramenten?
Egal wie sehr ich mir oft selbst im Weg stehe und wie wenig ich begreife: von ihrem Wesen her ist die Kirche die Botschaft Christi. Sie ist die umfassende Einheit in sich.
Es mag daher Gottesdienste geben, die emotional in mancher Situation ansprechender, wärmer, friedlicher sind, die weniger fremd sind und weniger anstößig in ihrer Lehre – ihnen allen fehlt jedoch dieser große Aspekt der umfassenden Wahrheit Gottes: die Wirklichkeit, die nicht auf mich zugeschnitten wurde aber dafür immer trägt. Die aber ist für mich unersetzlich, denn für mich gilt: ich habe Gott gefunden, wenn ich in ihm sterben kann.
Man hat ja oft merkwürdige Assoziationen. So lag mein Anlass, diesen Beitrag zu schreiben, im letzten Absatz im Bericht der Tageswoche: „Ein Problem scheint dennoch offensichtlich: der Nachwuchs. In die Messe kommen vor allem ¬Ältere – und nur ein Kind, das bald einschläft. Aber immerhin zufrieden. Was in anderen Kirchen ja auch kaum möglich wäre, so hart wie die Bänke dort sind.“ Ein friedliches Bild, doch das kann meine Familie toppen. Wir waren vor kurzer Zeit noch bekannt dafür, dass in einer stinknormalen Kirche oft zum Entzücken der Banknachbarn gleich 4 Kinder auf der Kniebank schliefen. Der einfache Katholizismus scheint etwas zu haben.
Petra Lorleberg schreibt auf Kath.net dazu: „Der Artikel gibt Anlass, einmal ganz unbefangen zu fragen: Wie stellen sich Teile unserer Gesellschaft eigentlich gelingendes Christentum vor? Soll das Christentum auf einem Kaffeekränzchen- und Seelentrösterchen-Niveau vor sich hinvegetieren?“ (LINK)
Ich denke, diese Frage wird zu Recht gestellt, zumindest an den Schreiber, der deutlich machte, was ihm wichtig erscheint, aber auch an große Teile der Gesellschaft. Das Christentum soll bitte in die Gesellschaft passen, denn die hat schließlich derzeit eine Menge zu tun. Sie kann sich nicht auch noch um die religiösen Ansichten der Christen kümmern. Willkommen ist, was hilfreich ist. Weltanschauliche Bevormundung durch irgendwelche Kirchen ist das nicht. Das sind doch Ausflüchte, das ist doch Problemverleugnung. Ist es nicht der gesunde Menschenverstand, der fragt: Was soll ich mit Lehren über das Leben nach dem Tod, wenn ich im Leben vorher nicht einmal gleichen Lohn für gleiche Arbeit erreiche?
Ich nehme dazu Stellung. Die Frage, wie ich mir das Christentum vorstelle, das gelingt, möchte ich beantworten – sehr persönlich und subjektiv - etwas anderes habe ich nicht.
Für mich geht es beim Christentum um Christus, das ist das Erste und das Wichtigste. Alles andere, Kirche, Messform, Lehre, Ökumene und unzählige weitere Punkte, haben sich daran messen zu lassen, ob hinter ihnen Christus steht, ob er durch sie sichtbar wird. Ich meine damit Christus, wie er ist und sich offenbart hat, nicht einen selbstgemachten Christus, der gut passt. Da er mich zur Umkehr aufgerufen und nicht versprochen hat, selbst umzukehren, da ich ihm folgen soll und nicht er mir, habe ich ein gesundes Misstrauen gegen alle Bequemlichkeit im Glauben.
Ein zweiter, für mich sehr wichtiger Aspekt ist der: Christus kam für alle, für jeden. Damit meine ich keine Gegenposition zu „pro multis“, sondern eine Botschaft, die jedem Menschen etwas sagen kann, gleich in welcher Situation er ist. Diese Frage macht sich für mich an einer furchtbaren Geschichte fest, die ich vor einiger Zeit las. Ich weiß nicht, ob sie stimmt, aber ich weiß, dass solche Dinge tatsächlich passieren können:
Eine Kirche wird abgebrannt, während Christen darin sind. Eine Mutter greift sich ihre Tochter und bahnt sich in verzweifelt langen 10min. einen Weg ins Freie. Draußen aber stehen die Brandstifter, entreißen ihr das Kind und werfen es zurück in die Flammen, wo es stirbt.
Wenn Christus Gott ist, muss er eine Botschaft haben, die für diese Frau und für dieses Kind noch Rettung bedeuten. Es muss eine Botschaft sein, die größer ist, als unser Leben. Es muss eine Botschaft der Ewigkeit sein – alles andere ist zu klein für dieses Leid. Dieser Frau würde es nichts nützen, erzählte man ihr, dass Jesus Christus mit ihr solidarisch war, indem auch er gelitten hat und starb. Ohne seine Auferstehung und ohne dass er sie wie auch ihre Tochter zu sich in die Herrlichkeit ziehen will, wäre der Glaube für sie perspektivlos.
Natürlich ist nicht jedes Schicksal das jener Frau und nicht alles im Leben schlimmes Leid. Doch das Beispiel zeigt: Gott trägt ganz, oder er trägt nicht. Der Glaube hilft immer, oder er hilft gar nicht. Denn auch ich werde in mehr oder weniger Jahren vor der absoluten existentiellen Situation stehen: ich werde sterben. Wie jeder andere übrigens auch: die existentielle Frage steht im Raum, ob es der beschäftigten Gesellschaft nun gefällt oder nicht. Der gesunde Menschenverstand sollte das erkennen.
Wo aber finde ich etwas, das das Kaffeekränzchen und den verlorenen Fahrradschlüssel genauso ernst nimmt, wie das Martyrium im Feuer? Ich finde es in der Kirche.
Wo sonst gibt es eine Feier wie die Heilige Messe, die sich im Frieden feiern lässt wie in größter Not? Die zum runden Geburtstag Trost spenden kann wie auch im KZ?
Wo anders ist die Ewigkeit so offen für mich, wie in den Heiligen, die schon jetzt mit mir leben?
Wo sonst wird Gott greifbar wie in den Sakramenten?
Egal wie sehr ich mir oft selbst im Weg stehe und wie wenig ich begreife: von ihrem Wesen her ist die Kirche die Botschaft Christi. Sie ist die umfassende Einheit in sich.
Es mag daher Gottesdienste geben, die emotional in mancher Situation ansprechender, wärmer, friedlicher sind, die weniger fremd sind und weniger anstößig in ihrer Lehre – ihnen allen fehlt jedoch dieser große Aspekt der umfassenden Wahrheit Gottes: die Wirklichkeit, die nicht auf mich zugeschnitten wurde aber dafür immer trägt. Die aber ist für mich unersetzlich, denn für mich gilt: ich habe Gott gefunden, wenn ich in ihm sterben kann.
Man hat ja oft merkwürdige Assoziationen. So lag mein Anlass, diesen Beitrag zu schreiben, im letzten Absatz im Bericht der Tageswoche: „Ein Problem scheint dennoch offensichtlich: der Nachwuchs. In die Messe kommen vor allem ¬Ältere – und nur ein Kind, das bald einschläft. Aber immerhin zufrieden. Was in anderen Kirchen ja auch kaum möglich wäre, so hart wie die Bänke dort sind.“ Ein friedliches Bild, doch das kann meine Familie toppen. Wir waren vor kurzer Zeit noch bekannt dafür, dass in einer stinknormalen Kirche oft zum Entzücken der Banknachbarn gleich 4 Kinder auf der Kniebank schliefen. Der einfache Katholizismus scheint etwas zu haben.
Dienstag, Dezember 04, 2012
Montag, Dezember 03, 2012
Einspruch, Euer Ehren!
[Von Bastian]
Darf man Kinder belügen? Nein, meint Jan-Uwe Rogge in einem „Expertentipp“. Man darf es nicht – man muss es. (LINK)
„Süddeutsche.de: Herr Rogge, dürfen Eltern ihre Kinder über Weihnachtsmann, Christkind und Engelsscharen anschwindeln?
Jan-Uwe Rogge: Kinder zwischen drei und neun Jahren sind in einer magisch-realen Phase. Zum einen sehen sie sehr realistisch, dieser Baum ist ein Baum. Zugleich können sie sich vorstellen, mit dem Baum zu reden oder seine Blätter flüstern ihnen etwas zu. Auch an den Weihnachtsmann und an das Christkind glauben die Kinder nicht nur einfach so, sie wollen daran glauben. Also lügen Eltern ihre Kinder nicht an, sondern bereichern vielmehr ihre Traumwelt. Der Glaube an das Christkind hört mit dem Ende dieser magischen Phase von allein auf.“
…
„Trotzdem wollen manche Eltern ihren Kindern die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen, auch über den Weihnachtsmann. Was bedeutet das für die Kinder?
Das sind Eltern, die sich pädagogisch besonders wertvoll verhalten wollen. Leider bestrafen sie ihre Kinder eher damit - und werden scheitern, denn die Kleinen denken sich dann selbst ihre Märchen aus.“
Mit der magisch-realen Phase wird vieles begründet. Meistens Dinge, die das Erziehen vermeintlich einfacher machen, oder für die Kinder schöner. Dahinter steckt ein massives Missverständnis: die Alternative „Magisch-reales Bewusstsein“ gegen „bestrafende Ehrlichkeit“ existiert nicht.
Diese Phase ist auf dem Weg zu einer erwachsenen Weltsicht ein wichtiger Schritt – sie ist aber kein Selbstzweck. In dieser Phase setzt sich das Kind mit der Welt auseinander, wie es sie erlebt. Das eigene Erleben wird beobachtet und in eigene, magisch anmutende Regeln und Geschichten gefasst. Es ist eine Annäherung an die Realität, keine romantische Spinnerei. Diese Phase dient nicht dazu, von Erwachsenen mit Kitschvorstellungen gefüttert zu werden, sondern dazu, sich mit den Tatsachen des Lebens auseinanderzusetzen. Kinder in der magischen Phase mit Magie zu füttern (oder dem Murks, den eine vermeintlich aufgeklärte Denkweise davon übrig lässt) ist etwa so sinnvoll, wie Kinder, die nicht sicher laufen können, in einer Gummizelle zu halten, damit sie sich beim Fallen nicht stoßen. "Die Kinder denken sich selbst ihre Märchen aus." Ja, Kinder denken auch in dieser Lebensphase selbstständig. Die Ergebnisse als Märchen zu betrachten zeugt dabei nur von der eigenen Phantasielosigkeit.
Weihnachten verliert nicht durch die Wahrheit – es gewinnt. Auch in der magisch- realen Phase. Denn was ist für ein Kind verzaubernder als die Weihnachtsgeschichte, wie sie in der Bibel steht? Mit dem Stall, den Hirten, den Engeln? Und die Geschenke: nichts vermittelt eine unmittelbarere Teilnahme am erlebten „magischen“ Lebensprinzip, als selbst den Eltern eine Überraschung zu bereiten! Da ist man selbst Teil des Geheimnisvollen. Viele Eltern werden es bestätigen: gerade für kleine Kinder ist der Moment, in dem Mama und Papa ihre Geschenke auspacken, der spannendste des ganzen Weihnachtsfestes. Wer das erlebt hat, käme nie auf die Idee, dem Kind diese Chance zu nehmen, indem anonyme Engelchen die Geschenke bringen, die halt auch was für die Eltern haben. Und wer die Freude und das Bedürfnis Gesunder Kinder, für ein schönes Geschenk zu danken, erlebt hat, wird nie auf die Idee kommen, die Geschenke von jemandem bringen zu lassen, dem man nicht danken kann.
Das Christkind und der Weihnachtsmann unterschätzen Kinder gnadenlos, indem sie deren Weltbild mit Weltfremdheit gleichsetzen, mit Unmündigkeit. Was das Kind als Liebeserklärung erleben könnte, wird zum Märchen degradiert. Was es selbst an Liebe schenken könnte, wird nicht anerkannt. Dabei befähigt gerade ihre Denkweise die Kinder, Zusammenhänge zu erkennen, die Erwachsene oft so einfach gar nicht formuliert bekommen. „Wie bitte? Jesus hat Geburtstag und wir kriegen die Geschenke?“ Dieser Gedanke stammt von einer 5-jährigen aus einem katholischen Kindergarten. Sie hat das Weihnachtsfest erkannt und ihr Staunen darin entdeckt – ohne jeden schmalzigen Zusatz. Ihr altersgemäßes Denken hat das Fest bereichert und sie wird diese Erkenntnis wohl kaum wieder vergessen. Auch nicht, wenn diese Lebensphase zu Ende geht.
Ein armes Kind, das seine „magischen“ Vorstellungen hinter sich lässt, weil es sie als Täuschung erkennen musste, und nicht als bereichernden Schatz des Staunens über die Welt im Leben mit sich trägt.
Darf man Kinder belügen? Nein, meint Jan-Uwe Rogge in einem „Expertentipp“. Man darf es nicht – man muss es. (LINK)
„Süddeutsche.de: Herr Rogge, dürfen Eltern ihre Kinder über Weihnachtsmann, Christkind und Engelsscharen anschwindeln?
Jan-Uwe Rogge: Kinder zwischen drei und neun Jahren sind in einer magisch-realen Phase. Zum einen sehen sie sehr realistisch, dieser Baum ist ein Baum. Zugleich können sie sich vorstellen, mit dem Baum zu reden oder seine Blätter flüstern ihnen etwas zu. Auch an den Weihnachtsmann und an das Christkind glauben die Kinder nicht nur einfach so, sie wollen daran glauben. Also lügen Eltern ihre Kinder nicht an, sondern bereichern vielmehr ihre Traumwelt. Der Glaube an das Christkind hört mit dem Ende dieser magischen Phase von allein auf.“
…
„Trotzdem wollen manche Eltern ihren Kindern die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen, auch über den Weihnachtsmann. Was bedeutet das für die Kinder?
Das sind Eltern, die sich pädagogisch besonders wertvoll verhalten wollen. Leider bestrafen sie ihre Kinder eher damit - und werden scheitern, denn die Kleinen denken sich dann selbst ihre Märchen aus.“
Mit der magisch-realen Phase wird vieles begründet. Meistens Dinge, die das Erziehen vermeintlich einfacher machen, oder für die Kinder schöner. Dahinter steckt ein massives Missverständnis: die Alternative „Magisch-reales Bewusstsein“ gegen „bestrafende Ehrlichkeit“ existiert nicht.
Diese Phase ist auf dem Weg zu einer erwachsenen Weltsicht ein wichtiger Schritt – sie ist aber kein Selbstzweck. In dieser Phase setzt sich das Kind mit der Welt auseinander, wie es sie erlebt. Das eigene Erleben wird beobachtet und in eigene, magisch anmutende Regeln und Geschichten gefasst. Es ist eine Annäherung an die Realität, keine romantische Spinnerei. Diese Phase dient nicht dazu, von Erwachsenen mit Kitschvorstellungen gefüttert zu werden, sondern dazu, sich mit den Tatsachen des Lebens auseinanderzusetzen. Kinder in der magischen Phase mit Magie zu füttern (oder dem Murks, den eine vermeintlich aufgeklärte Denkweise davon übrig lässt) ist etwa so sinnvoll, wie Kinder, die nicht sicher laufen können, in einer Gummizelle zu halten, damit sie sich beim Fallen nicht stoßen. "Die Kinder denken sich selbst ihre Märchen aus." Ja, Kinder denken auch in dieser Lebensphase selbstständig. Die Ergebnisse als Märchen zu betrachten zeugt dabei nur von der eigenen Phantasielosigkeit.
Weihnachten verliert nicht durch die Wahrheit – es gewinnt. Auch in der magisch- realen Phase. Denn was ist für ein Kind verzaubernder als die Weihnachtsgeschichte, wie sie in der Bibel steht? Mit dem Stall, den Hirten, den Engeln? Und die Geschenke: nichts vermittelt eine unmittelbarere Teilnahme am erlebten „magischen“ Lebensprinzip, als selbst den Eltern eine Überraschung zu bereiten! Da ist man selbst Teil des Geheimnisvollen. Viele Eltern werden es bestätigen: gerade für kleine Kinder ist der Moment, in dem Mama und Papa ihre Geschenke auspacken, der spannendste des ganzen Weihnachtsfestes. Wer das erlebt hat, käme nie auf die Idee, dem Kind diese Chance zu nehmen, indem anonyme Engelchen die Geschenke bringen, die halt auch was für die Eltern haben. Und wer die Freude und das Bedürfnis Gesunder Kinder, für ein schönes Geschenk zu danken, erlebt hat, wird nie auf die Idee kommen, die Geschenke von jemandem bringen zu lassen, dem man nicht danken kann.
Das Christkind und der Weihnachtsmann unterschätzen Kinder gnadenlos, indem sie deren Weltbild mit Weltfremdheit gleichsetzen, mit Unmündigkeit. Was das Kind als Liebeserklärung erleben könnte, wird zum Märchen degradiert. Was es selbst an Liebe schenken könnte, wird nicht anerkannt. Dabei befähigt gerade ihre Denkweise die Kinder, Zusammenhänge zu erkennen, die Erwachsene oft so einfach gar nicht formuliert bekommen. „Wie bitte? Jesus hat Geburtstag und wir kriegen die Geschenke?“ Dieser Gedanke stammt von einer 5-jährigen aus einem katholischen Kindergarten. Sie hat das Weihnachtsfest erkannt und ihr Staunen darin entdeckt – ohne jeden schmalzigen Zusatz. Ihr altersgemäßes Denken hat das Fest bereichert und sie wird diese Erkenntnis wohl kaum wieder vergessen. Auch nicht, wenn diese Lebensphase zu Ende geht.
Ein armes Kind, das seine „magischen“ Vorstellungen hinter sich lässt, weil es sie als Täuschung erkennen musste, und nicht als bereichernden Schatz des Staunens über die Welt im Leben mit sich trägt.
Unterstützung für Kath.net
Die Blogger von Echo Romeo unterstützen Kath.net.
Ungeachtet diverser Falschmeldungen in den Medien bleibt es dabei, dass wir dieses katholische Nachrichtenportal schätzen und es uns als Gewinn anrechnen, bereits dort veröffentlicht zu haben.
Wir lassen uns nicht den Blick von einer Meinungs- und Stimmungsmache beeinflussen, die versucht, tatsächliche schlimme Übel dazu zu instrumentalisieren, den katholischen Glauben zu diskreditieren.
Ungeachtet diverser Falschmeldungen in den Medien bleibt es dabei, dass wir dieses katholische Nachrichtenportal schätzen und es uns als Gewinn anrechnen, bereits dort veröffentlicht zu haben.
Wir lassen uns nicht den Blick von einer Meinungs- und Stimmungsmache beeinflussen, die versucht, tatsächliche schlimme Übel dazu zu instrumentalisieren, den katholischen Glauben zu diskreditieren.
Sonntag, Dezember 02, 2012
Wenn du mich wirklich liebtest...
[Von Bastian]
"Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du gern Knoblauch essen!"
Ich weiß nicht mehr genau, wer das sagte - es steht in einem Buch über Eheprobleme. Auf jeden Fall ist das die beste Zusammenfassung, die ich kenne, für einen der häufigsten Irrtümer über gelingende Beziehungen.
"Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du gern Knoblauch essen!"
Ich weiß nicht mehr genau, wer das sagte - es steht in einem Buch über Eheprobleme. Auf jeden Fall ist das die beste Zusammenfassung, die ich kenne, für einen der häufigsten Irrtümer über gelingende Beziehungen.