Montag, Dezember 05, 2016

Autsch!

"Wenn Jesus vergeben kann, muss ich es als Mensch doch auch können!"
Sagt der Chef der Bundesagentur für Arbeit und Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Wiese. (LINK)

Lieber Herr Wiese, diese Aussage beinhaltet derart viele Fehler, dass ich bestimmt die Hälfte übersehe.
Jesus ist also kein Mensch? Doch, ist er. Weihnachten bekommen Sie das noch einmal erklärt, wenn Sie in die Kirche gehen.
Was Jesus kann, müssten Sie auch können? Ja verflixt noch eins - es will einfach nicht klappen? Vielleicht beginnen Sie erst einmal mit etwas einfacherem als Vergebung. Auf dem Wasser gehen vielleicht.
Ihre Vergebung ist vergleichbar mit der Vergebung, die Jesus gab? Immerhin setzen Sie das gleich. Nun, da vergessen Sie einen kleinen Unterschied: Sie können das vergeben, was Ihnen angetan wurde, und zwar dem, der es Ihnen angetan hat. Jesus dagegen hat das vergeben, was irgendeinem Menschen angetan wurde, und zwar jedem, der Ihn bittet. Ihre Vergebung bringt etwas Frieden, die Vergebung durch Jesus bringt ewiges Leben. Um es klar zu sagen: wenn ich Ihnen auf die Füsse trete, können Sie mir das vergeben; Jesus hingegen kann allen Menschen vergeben, dass sie irgendwann irgendwem auf die Füsse traten (nach C.S. Lewis). Der hat einfach mehr drauf als Sie, auch wenn das vielleicht hart klingt. Das liegt daran, dass Er jeden Menschen mehr liebt, als dieser Mensch sich selbst, und Er daher stets der Hauptbetroffene ist.
Lassen Sie sich aber nicht demotivieren. Vergeben ist wichtig und nötig und gut. Nur die Annahme, man müsse das eigentlich können, ist, sagen wir, mutig. Und die Begründung, man müsse es doch hinkriegen, wenn doch sogar Jesus das konnte - hmm, gibt es unter den zahlreichen Fortbildungen Ihrer Agentur nicht irgendeine gute über christliche Basics? Das wäre doch was.

2 Kommentare:

  1. Schön erklärt!
    Vielleicht hat ja auch das ständige Nicht-Funktionieren von Agentur für Arbeit und BAMF damit zu tun, daß der Chef es mit der Logik nicht so hat.

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  2. Sind wir nicht so streng mit Herrn Wiese. Er spricht aus, was die katholische Kirche hierzulande, durch die Mehrzahl ihrer Priester, jeden Sonntag von den Ambos und Kanzeln verkündigen. Jesus der gute Mensch, (meistens unser Bruder, selten unser Gott) immer barmherzig, immer lieb und mehr oder weniger sozial positiv eingestellt. Gut zu Frauen, gut zu Tieren, gut zu Pflanzen und sehr gut zur Umwelt. Er bewahrt mit uns die Schöpfung, wenn es darum geht den Abfall zu sortieren, allerdings nicht mehr den Abfall unserer Sünden, sondern den aus der Küche und den Hauswirtschaftsräumen. Natürlich könnte der Mensch vergeben so wie Jesus vergeben hat, aber er muss dann auch die Schmerzen ertragen, die Jesus ertragen hat! Da wird es schon komplizierter. Denn beides gehört ja wohl irgendwie zusammen. Und ja, Herr Wiese und Bastian und ich, wir könnten übers Wasser laufen, wenn unser Glaube nur in etwa die Größe eines Senfkornes hätte. Für mich reicht es noch nicht mit dem Gang übers Wasser und ich bezweifle stark, so etwas ähnliches auch nur ansatzweise zu vollbringen. Da hatte mir Petrus wohl etwas voraus. Und das mit der Erklärung an Weihnachten mit der Menschwerdung Jesu: Hoffentlich verirrt sich Herr Wiese nicht in unseren Gottesdienst. Dann wird er den treffenden Kommentar von Bastian erst recht nicht verstehen.

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