Donnerstag, Februar 27, 2014
Vogelkonzert im Februar!
Dieser Februar schlägt alles, was ich bisher erlebt habe. Allein schon, dass es sich um diese Jahreszeit lohnt, Singvögeln zu lauschen, ist ungewöhnlich.
Normal wären die Wintersänger, also Rotkehlchen und Zaunkönig. Dazu die ersten Frühjahrssänger: Heckenbraunelle und Misteldrossel. An warmen Tagen könnte eine Amsel zaghaft singen. Dazu balzen Dompfaffe im Winter, aber das ist es auch schon. Von allen anderen hört man normalerweise die Winterrufe.
Gestern Abend und heute Morgen habe ich in den Rheinauen von folgenden Vögeln den Gesang bzw. die Balzrufe gehört:
Amsel, Singdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Blaumeise, Kohlmeise, Weidenmeise, Buchfink, Grünling, Heckenbraunelle, Kleiber, Baumläufer, Stockente, Star (macht Pirol (den gibt es hier), Mäusebussard und Turmfalke nach), Eichelhäher, Buntspecht, Grünspecht, Schwanzmeise, Dompfaff. Dazu habe ich die Rufe von Wachholderdrossel, Graureiher, Elster und Rabenkrähe gehört. Ein Vogelkonzert aus 24 Arten im Februar – das ist für mich Rekord.
Normal wären die Wintersänger, also Rotkehlchen und Zaunkönig. Dazu die ersten Frühjahrssänger: Heckenbraunelle und Misteldrossel. An warmen Tagen könnte eine Amsel zaghaft singen. Dazu balzen Dompfaffe im Winter, aber das ist es auch schon. Von allen anderen hört man normalerweise die Winterrufe.
Gestern Abend und heute Morgen habe ich in den Rheinauen von folgenden Vögeln den Gesang bzw. die Balzrufe gehört:
Amsel, Singdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Blaumeise, Kohlmeise, Weidenmeise, Buchfink, Grünling, Heckenbraunelle, Kleiber, Baumläufer, Stockente, Star (macht Pirol (den gibt es hier), Mäusebussard und Turmfalke nach), Eichelhäher, Buntspecht, Grünspecht, Schwanzmeise, Dompfaff. Dazu habe ich die Rufe von Wachholderdrossel, Graureiher, Elster und Rabenkrähe gehört. Ein Vogelkonzert aus 24 Arten im Februar – das ist für mich Rekord.
Mittwoch, Februar 26, 2014
Wie schön!
Kardinal Lehmann macht es vor: Die Kirche kann sich wandeln.
Er, der offenbar früher Berührungsängste mit dem Pontifex Maximus hatte, ist nun in der Lage, ihm unkompliziert zu begegnen. Eine Fahrt im Aufzug, bei der auch Papst Franziskus anwesend war – früher offenbar unmöglich für ihn - erlebte er als schön.
«Wir machen Platz», so Lehmann. «Es ist so einfach und normal wie nur denkbar. Was für ein Wandel!» (LINK)
Ja, über seinen Sinneswandel kann der Kardinal sich wirklich freuen, meint [Bastian]
Er, der offenbar früher Berührungsängste mit dem Pontifex Maximus hatte, ist nun in der Lage, ihm unkompliziert zu begegnen. Eine Fahrt im Aufzug, bei der auch Papst Franziskus anwesend war – früher offenbar unmöglich für ihn - erlebte er als schön.
«Wir machen Platz», so Lehmann. «Es ist so einfach und normal wie nur denkbar. Was für ein Wandel!» (LINK)
Ja, über seinen Sinneswandel kann der Kardinal sich wirklich freuen, meint [Bastian]
Montag, Februar 24, 2014
Paulus, der Mobber.
[Von Bastian]
Es gibt in unserer Gesellschaft einen Hang, in logischen Fragen die Dinge auf merkwürdige Weise zu verdrehen.
So heißt es: „Jedes Kind hat ein Recht darauf, erwünscht zu sein!“. Stimmt, das hat es. Aber was, wenn es nicht erwünscht ist? Nun, dann ist eben das Kind falsch, denn dieses Argument wird als Rechtfertigung für Abtreibungen angesehen. Wir können es dem armen Kind nicht zumuten, unerwünscht zu sein (genauer: wir können es uns nicht zumuten, es zu erwünschen), also muss es weg.
Wäre ich arbeitslos und jemand wollte das Recht auf Arbeit ins Gesetz aufnehmen, würde mir angesichts dieser Logik mulmig. Was, wenn ein Mensch keine Arbeit findet? Das können wir dem armen Kerl nicht zumuten, also muss er – äh, was? Absurd? Nun, bei ungeborenen Kindern funktioniert diese Logik schon, und in unseren Nachbarländern greift sie inzwischen auch nach den Alten und Kranken.
Auch innerkirchlich lässt sich das gut einsetzen. Auf diese Weise hat Bischof Tebartz-van Elst auch im Falle seiner Unschuld ein großes Problem: ein biblisches. Wie Ingo Brüggenjürgen auf Domradio.de schreibt (LINK):
„Im 1. Brief des Apostel Paulus an Timotheus kann man es bereits nachlesen: "Der Bischof muss bei den Außenstehenden einen guten Ruf haben, damit er nicht in üble Nachrede kommt und in die Falle des Teufels gerät". (1 Tim 3,7). Der Bischof von Limburg aber hat kein Vertrauen mehr. Die Öffentlichkeit hat es ihm, ob berechtigt oder unberechtigterweise ist ganz egal, längst entzogen. Sein Ruf ist außerhalb der Kirche aber auch in den eigenen Reihen bereits jetzt so grundlegend zerstört, dass ein Neuanfang in Limburg für ihn und für das ihm anvertraute Bistum unvorstellbar scheint. Ein Bischof, dem man kein Vertrauen mehr entgegenbringt – wie soll das gehen?“
Nun, hier ist das ganze etwas subtiler. Denn es scheint ja wirklich eine Pflicht des Bischofs zu sein, nicht in üble Nachrede zu kommen. Doch im Falle seiner Unschuld ist es dasselbe, denn: Jeder Unschuldige hat das Recht darauf, dass man nicht schlecht über ihn redet. Ja, das hat er. Aber was, wenn man ihm dieses Recht nicht einräumt? Wir können es dem armen Bischof doch nicht zumuten, unbeliebt zu sein, also muss er weg. Zum Besten aller.
Und so endet der Artikel, der ausdrücklich den Fall der vollständigen Unschuld beleuchtet, auch voll des Trostes für einen armen Bischof, der die Sünde beging, dass man schlecht über ihn redete.
Mein Dank geht in diesem Fall an Domradio. So lerne ich, die Bibel mit neuen Augen zu lesen. Die Welt kann so einfach sein: zum Verurteilen braucht man gar keinen Anlass! Paulus rechtfertigt Mobbing.
Was mir persönlich dazu einfällt, schreibe ich nicht. Ich müsste es beichten, muss allerdings zugeben, dass es mir eine Freude wäre, die Worte dem Priester im Beichtstuhl zu wiederholen. Doch das lasse ich. Stattdessen lege ich Herrn Brüggenjürgen dringend die Beichte nahe, denn er hat, zumindest nach seiner Logik, gesündigt: er hat sich unbeliebt gemacht. Bei mindestens einem.
Es gibt in unserer Gesellschaft einen Hang, in logischen Fragen die Dinge auf merkwürdige Weise zu verdrehen.
So heißt es: „Jedes Kind hat ein Recht darauf, erwünscht zu sein!“. Stimmt, das hat es. Aber was, wenn es nicht erwünscht ist? Nun, dann ist eben das Kind falsch, denn dieses Argument wird als Rechtfertigung für Abtreibungen angesehen. Wir können es dem armen Kind nicht zumuten, unerwünscht zu sein (genauer: wir können es uns nicht zumuten, es zu erwünschen), also muss es weg.
Wäre ich arbeitslos und jemand wollte das Recht auf Arbeit ins Gesetz aufnehmen, würde mir angesichts dieser Logik mulmig. Was, wenn ein Mensch keine Arbeit findet? Das können wir dem armen Kerl nicht zumuten, also muss er – äh, was? Absurd? Nun, bei ungeborenen Kindern funktioniert diese Logik schon, und in unseren Nachbarländern greift sie inzwischen auch nach den Alten und Kranken.
Auch innerkirchlich lässt sich das gut einsetzen. Auf diese Weise hat Bischof Tebartz-van Elst auch im Falle seiner Unschuld ein großes Problem: ein biblisches. Wie Ingo Brüggenjürgen auf Domradio.de schreibt (LINK):
„Im 1. Brief des Apostel Paulus an Timotheus kann man es bereits nachlesen: "Der Bischof muss bei den Außenstehenden einen guten Ruf haben, damit er nicht in üble Nachrede kommt und in die Falle des Teufels gerät". (1 Tim 3,7). Der Bischof von Limburg aber hat kein Vertrauen mehr. Die Öffentlichkeit hat es ihm, ob berechtigt oder unberechtigterweise ist ganz egal, längst entzogen. Sein Ruf ist außerhalb der Kirche aber auch in den eigenen Reihen bereits jetzt so grundlegend zerstört, dass ein Neuanfang in Limburg für ihn und für das ihm anvertraute Bistum unvorstellbar scheint. Ein Bischof, dem man kein Vertrauen mehr entgegenbringt – wie soll das gehen?“
Nun, hier ist das ganze etwas subtiler. Denn es scheint ja wirklich eine Pflicht des Bischofs zu sein, nicht in üble Nachrede zu kommen. Doch im Falle seiner Unschuld ist es dasselbe, denn: Jeder Unschuldige hat das Recht darauf, dass man nicht schlecht über ihn redet. Ja, das hat er. Aber was, wenn man ihm dieses Recht nicht einräumt? Wir können es dem armen Bischof doch nicht zumuten, unbeliebt zu sein, also muss er weg. Zum Besten aller.
Und so endet der Artikel, der ausdrücklich den Fall der vollständigen Unschuld beleuchtet, auch voll des Trostes für einen armen Bischof, der die Sünde beging, dass man schlecht über ihn redete.
Mein Dank geht in diesem Fall an Domradio. So lerne ich, die Bibel mit neuen Augen zu lesen. Die Welt kann so einfach sein: zum Verurteilen braucht man gar keinen Anlass! Paulus rechtfertigt Mobbing.
Was mir persönlich dazu einfällt, schreibe ich nicht. Ich müsste es beichten, muss allerdings zugeben, dass es mir eine Freude wäre, die Worte dem Priester im Beichtstuhl zu wiederholen. Doch das lasse ich. Stattdessen lege ich Herrn Brüggenjürgen dringend die Beichte nahe, denn er hat, zumindest nach seiner Logik, gesündigt: er hat sich unbeliebt gemacht. Bei mindestens einem.
Samstag, Februar 22, 2014
Muss die EKD ihren Doktortitel abgeben?
[Von Bastian]
Unbestätigten Gerüchten zufolge hat die EKD beim Fastenimpuls „7 Wochen ohne Große Worte“ (LINK, LINK) auf fremdes Material zurückgegriffen, ohne dies kenntlich zu machen.
So sei das ganze Konzept, Begriffe wie Christus, Opfer oder heilig zu meiden, geklaut: manche Katholiken verwirklichten diese Fastenidee seit langem bis in die Hochgebete hinein.
Überdies ist eine filmische Dokumentation aufgetaucht, die belegt, dass der Grundgedanke bereits von Heinrich Böll veröffentlicht wurde (LINK). Beides werde von den Urhebern der Fastenaktion verschwiegen. Als eine Dissertation sei die Arbeit „7 Wochen ohne Große Worte“ daher nicht akzeptabel.
Unbestätigten Gerüchten zufolge hat die EKD beim Fastenimpuls „7 Wochen ohne Große Worte“ (LINK, LINK) auf fremdes Material zurückgegriffen, ohne dies kenntlich zu machen.
So sei das ganze Konzept, Begriffe wie Christus, Opfer oder heilig zu meiden, geklaut: manche Katholiken verwirklichten diese Fastenidee seit langem bis in die Hochgebete hinein.
Überdies ist eine filmische Dokumentation aufgetaucht, die belegt, dass der Grundgedanke bereits von Heinrich Böll veröffentlicht wurde (LINK). Beides werde von den Urhebern der Fastenaktion verschwiegen. Als eine Dissertation sei die Arbeit „7 Wochen ohne Große Worte“ daher nicht akzeptabel.
Dienstag, Februar 18, 2014
Ich bin nicht überzeugt.
[Von Bastian]
Ehevorbereitung muss bereits im Schulalter beginnen (LINK)? Falsch! Sie beginnt bei der Geburt. Spätestens.
Um die katholische Ehe ist es im gesellschaftlichen Kontext schlecht bestellt. Naiv, wer das erst seit neuesten Umfragen weiß. Das ist schlimm für Kinder und Jugendliche, denn sie haben keine heilvolle Orientierung.
Die Suche nach einer Verbesserung der Situation wandelt sich allerdings mangels Ideen oft schnell in eine Suche nach den Schuldigen. Das Lehramt wird dazu herbeizitiert: die Wahrheit werde nicht genug gelehrt. Mich überzeugt das nicht.
Ich bin Ehemann und Familienvater und mit Höhen und Tiefen vertraut. Ich weiß, wie kurvig und steil der Weg in eine katholische Ehe sein kann. Und ich weiß auch: was mir dabei geholfen hat, waren katholische Eheleute und ihr Gebet für uns. Und Eheleute anderer christlicher Konfessionen. Was mir definitiv nicht geholfen hat, waren irgendwelche Lehrschreiben oder Predigten.
Die Ehe lässt sich nicht rein theoretisch herleiten. Dass sie z.B. ein Abbild des Bundes zwischen Gott und dem Menschen ist, kann ich jetzt nach 20 Ehejahren vielleicht beginnen zu erahnen. Irgendwie hilfreich wäre diese Info für mich nicht gewesen, als es um die Hochzeit ging.
Die Ehe spielt sich nur zu einem ganz kleinen Teil im Kopf ab - das Herz trägt sie. Das Lehramt der Kirche wünscht genau das. Doch damit ist mehr gemeint, als das offene Aussprechen theologischer Aussagen und Wahrheiten über die Ehe. Ehevorbereitung ist Herzensschulung. Dazu sind Vorbilder nötig, denen man vertrauen kann, nicht nur weise Worte. In die Ehefähigkeit sollte man sein ganzes Leben lang hineinwachsen.
Damit ist die Ehevorbereitung eine Sache der Eheleute. Sie sind die einzigen, die vollständig vermitteln können, worum es geht und wie es geht. Sie sind die einzigen, die das Loblied der Ehe singen können, weil nur sie sie leben, ebenso wie nur die überzeugend von Schokolade schwärmen können, die sie schon mal gegessen haben, oder ebenso wie nur die vom Erfolgserlebnis eines durchkämpften Marathonlaufs reden können, die schon einmal einen hinter sich gebracht haben.
Keinesfalls ist damit die Aufgabe der Katechese im üblichen Sinn hinfällig. Im Gegenteil: sie kann die Eheleute stärken. Priester und Diakone, Bischöfe und der Papst können erklären, worum es geht, und sollten das tun. Sie können Mut zusprechen und wertschätzen. Sie können darauf achten, dass der Blick der Eheleute Christus nicht aus den Augen verliert und dabei helfen und manchmal auch führen. Sie können und sollten aber auch sicherstellen, dass sie mit uns Eheleuten im Gespräch bleiben, von uns lernen und nicht meinen, uns erklären zu sollen, was das Eheleben ist. Das Sakrament der Ehe ist den Eheleuten anvertraut. Nur sie können es spenden.
Wir sind gefragt, wenn es um die katholische Ehe geht. Und ich antworte auf diese Frage: die Ehe ist das Schönste und Höchste, was es für eine Beziehung für mich gibt. Sie lohnt jede Mühe, zu der ich fähig bin. Ich hoffe und bete, dass ich bei all meinen Fehlern doch ausstrahle, dass ich ein glücklicher, ein begeisterter Ehemann und Vater bin. Ich hoffe und bete, dass jeder Priester seine Berufung so liebt wie ich meine. Und ich hoffe und bete, dass mein Verhalten und Leben für andere die Katechese sein kann, die so nötig ist und die nur ich geben kann. Eine große Verantwortung, die mir kein Hirtenbrief abnehmen kann, die ich aber liebe.
Ehevorbereitung muss bereits im Schulalter beginnen (LINK)? Falsch! Sie beginnt bei der Geburt. Spätestens.
Um die katholische Ehe ist es im gesellschaftlichen Kontext schlecht bestellt. Naiv, wer das erst seit neuesten Umfragen weiß. Das ist schlimm für Kinder und Jugendliche, denn sie haben keine heilvolle Orientierung.
Die Suche nach einer Verbesserung der Situation wandelt sich allerdings mangels Ideen oft schnell in eine Suche nach den Schuldigen. Das Lehramt wird dazu herbeizitiert: die Wahrheit werde nicht genug gelehrt. Mich überzeugt das nicht.
Ich bin Ehemann und Familienvater und mit Höhen und Tiefen vertraut. Ich weiß, wie kurvig und steil der Weg in eine katholische Ehe sein kann. Und ich weiß auch: was mir dabei geholfen hat, waren katholische Eheleute und ihr Gebet für uns. Und Eheleute anderer christlicher Konfessionen. Was mir definitiv nicht geholfen hat, waren irgendwelche Lehrschreiben oder Predigten.
Die Ehe lässt sich nicht rein theoretisch herleiten. Dass sie z.B. ein Abbild des Bundes zwischen Gott und dem Menschen ist, kann ich jetzt nach 20 Ehejahren vielleicht beginnen zu erahnen. Irgendwie hilfreich wäre diese Info für mich nicht gewesen, als es um die Hochzeit ging.
Die Ehe spielt sich nur zu einem ganz kleinen Teil im Kopf ab - das Herz trägt sie. Das Lehramt der Kirche wünscht genau das. Doch damit ist mehr gemeint, als das offene Aussprechen theologischer Aussagen und Wahrheiten über die Ehe. Ehevorbereitung ist Herzensschulung. Dazu sind Vorbilder nötig, denen man vertrauen kann, nicht nur weise Worte. In die Ehefähigkeit sollte man sein ganzes Leben lang hineinwachsen.
Damit ist die Ehevorbereitung eine Sache der Eheleute. Sie sind die einzigen, die vollständig vermitteln können, worum es geht und wie es geht. Sie sind die einzigen, die das Loblied der Ehe singen können, weil nur sie sie leben, ebenso wie nur die überzeugend von Schokolade schwärmen können, die sie schon mal gegessen haben, oder ebenso wie nur die vom Erfolgserlebnis eines durchkämpften Marathonlaufs reden können, die schon einmal einen hinter sich gebracht haben.
Keinesfalls ist damit die Aufgabe der Katechese im üblichen Sinn hinfällig. Im Gegenteil: sie kann die Eheleute stärken. Priester und Diakone, Bischöfe und der Papst können erklären, worum es geht, und sollten das tun. Sie können Mut zusprechen und wertschätzen. Sie können darauf achten, dass der Blick der Eheleute Christus nicht aus den Augen verliert und dabei helfen und manchmal auch führen. Sie können und sollten aber auch sicherstellen, dass sie mit uns Eheleuten im Gespräch bleiben, von uns lernen und nicht meinen, uns erklären zu sollen, was das Eheleben ist. Das Sakrament der Ehe ist den Eheleuten anvertraut. Nur sie können es spenden.
Wir sind gefragt, wenn es um die katholische Ehe geht. Und ich antworte auf diese Frage: die Ehe ist das Schönste und Höchste, was es für eine Beziehung für mich gibt. Sie lohnt jede Mühe, zu der ich fähig bin. Ich hoffe und bete, dass ich bei all meinen Fehlern doch ausstrahle, dass ich ein glücklicher, ein begeisterter Ehemann und Vater bin. Ich hoffe und bete, dass jeder Priester seine Berufung so liebt wie ich meine. Und ich hoffe und bete, dass mein Verhalten und Leben für andere die Katechese sein kann, die so nötig ist und die nur ich geben kann. Eine große Verantwortung, die mir kein Hirtenbrief abnehmen kann, die ich aber liebe.
Mittwoch, Februar 12, 2014
Outing eines Dunkelkatholiken
Ja, es stört mich, wenn ein Bischof Sünde nicht mehr Sünde nennt.
Doch die Art, wie das thematisiert wird – steckt darin nicht ein Fehler?
Es ist bedrückend, wenn es endlose Diskussionen darüber gibt, dass Sex außerhalb der Ehe Sünde ist, um es an einem aktuellen Thema zu verdeutlichen. Es stimmt – das ist Sünde. Und es ist wichtig, dass die Wahrheit ganz verkündet und nicht an manchen Ecken einfach geleugnet wird. Es kann aber doch nicht sein, dass wir uns vor lauter Vergewisserung, dass die ganze Wahrheit verkündet wird, die Themen vorschreiben lassen!
Es ist überflüssig, dass wir ständig die Lieblingssünden der Presse betrachten. Es gibt noch eine Menge anderer Sünden, die ebenso schwer sind. Ich für mein Teil habe das größere Problem mit meinen eigenen Sünden als mit der Definition, die andere anwenden. Ich kenne meine Grenzen und weiß, dass es Dinge gibt, an denen ich nur um Vergebung bitten kann, weil ich das Ziel nicht erreiche. Ginge es nur um die Sünde, wäre ich verloren. Nur: darum geht es nicht!
Niemand wird gerettet, weil er die richtigen Dinge für Sünde hält. Wenn es Rettung gibt, dann deshalb, weil Gott für uns starb und auferstand. Wenn Christus von Sünde spricht, ist dabei sein Blick auf das Heil gerichtet. Nur im Licht Gottes ist die Sünde interessant, weil sie dort stört. Nur im Wunsch, an das Licht zu kommen, das von der Sünde verdeckt wird, wehrt man sich gegen sie. Sündenerkenntnis gibt es nur im Lichte Gottes. Sie ist letztlich ein Akt der Sehnsucht nach Gottes Licht. Als Objekt der Betrachtung selbst ist die Sünde ungeeignet, weil sie den Blick vom Licht fort lenkt. Sünden zu meditieren ist schädlich.
Und da tue ich mich derzeit schwer: manches dreht sich im katholischen Internet (genauer: in dem Teil davon, den ich kenne) darum, dass Sünde nicht mehr Sünde genannt wird, aber kaum jemand spricht davon, dass das Heil nicht mehr Heil genannt wird. Im Gegenteil: sogar der Papst wird verdächtigt, die wahre Lehre zu verraten, wenn er sagt, man solle wieder mehr auf das Licht als auf mögliche Sünden schauen. Manchmal denke ich, dass der Begriff „Dunkelkatholiken“ bisweilen leider passt: Es sind schon teilweise Argumentationen, die sich im Schatten der betrachteten Sünden vollziehen, in denen es sich um schlimme Dinge dreht und die einen düsteren Eindruck machen.
Mir liegt dieses falsche Bild unseres Glaubens auf dem Herzen. Das heißt nicht, dass ich es egal finde, was so im Namen der Kirche verkündet wird. Doch die Kausalkette sieht dabei für mich so aus: Wir verkünden nicht, was das Heil ist, deshalb versteht keiner, was wir gegen Sünden haben. Jetzt zu sagen, gut, dann haben wir auch nichts mehr gegen Sünden, bevor man uns gar nicht mehr versteht, ist natürlich lächerlich. Wenn das niemand mehr versteht, sollte uns klar sein, dass wir vergessen haben, mitzuteilen, wie schön es bei Gott ist. Wenn jemand nicht ahnt, dass wir Sünden ablehnen, weil wir stattdessen etwas Besseres haben, muss er denken, dass wir damit ihn ablehnen. Das aber ist genau das Gegenteil dessen, was Christus von uns erwartet.
Die Lösung lautet daher: das Heil und die Verheißung predigen. Katholizismus muss hell sein! Das Licht muss bekannt sein, damit die Sünde überhaupt stört. Die Sündenerkenntnis ist der zweite Schritt – der erste ist die Begegnung mit Gott. Zachäus änderte sich, nachdem er Jesus getroffen hatte. Hätten die Jünger ihm vorab in vielen Diskussionen versichert, es sei wichtig, den Steuerbetrug am Stadttor beim Namen zu nennen, und ohne das zu begreifen verstehe man Jesu Lehre erst gar nicht – Zachäus wäre auf keinen Baum gestiegen.
Doch die Art, wie das thematisiert wird – steckt darin nicht ein Fehler?
Es ist bedrückend, wenn es endlose Diskussionen darüber gibt, dass Sex außerhalb der Ehe Sünde ist, um es an einem aktuellen Thema zu verdeutlichen. Es stimmt – das ist Sünde. Und es ist wichtig, dass die Wahrheit ganz verkündet und nicht an manchen Ecken einfach geleugnet wird. Es kann aber doch nicht sein, dass wir uns vor lauter Vergewisserung, dass die ganze Wahrheit verkündet wird, die Themen vorschreiben lassen!
Es ist überflüssig, dass wir ständig die Lieblingssünden der Presse betrachten. Es gibt noch eine Menge anderer Sünden, die ebenso schwer sind. Ich für mein Teil habe das größere Problem mit meinen eigenen Sünden als mit der Definition, die andere anwenden. Ich kenne meine Grenzen und weiß, dass es Dinge gibt, an denen ich nur um Vergebung bitten kann, weil ich das Ziel nicht erreiche. Ginge es nur um die Sünde, wäre ich verloren. Nur: darum geht es nicht!
Niemand wird gerettet, weil er die richtigen Dinge für Sünde hält. Wenn es Rettung gibt, dann deshalb, weil Gott für uns starb und auferstand. Wenn Christus von Sünde spricht, ist dabei sein Blick auf das Heil gerichtet. Nur im Licht Gottes ist die Sünde interessant, weil sie dort stört. Nur im Wunsch, an das Licht zu kommen, das von der Sünde verdeckt wird, wehrt man sich gegen sie. Sündenerkenntnis gibt es nur im Lichte Gottes. Sie ist letztlich ein Akt der Sehnsucht nach Gottes Licht. Als Objekt der Betrachtung selbst ist die Sünde ungeeignet, weil sie den Blick vom Licht fort lenkt. Sünden zu meditieren ist schädlich.
Und da tue ich mich derzeit schwer: manches dreht sich im katholischen Internet (genauer: in dem Teil davon, den ich kenne) darum, dass Sünde nicht mehr Sünde genannt wird, aber kaum jemand spricht davon, dass das Heil nicht mehr Heil genannt wird. Im Gegenteil: sogar der Papst wird verdächtigt, die wahre Lehre zu verraten, wenn er sagt, man solle wieder mehr auf das Licht als auf mögliche Sünden schauen. Manchmal denke ich, dass der Begriff „Dunkelkatholiken“ bisweilen leider passt: Es sind schon teilweise Argumentationen, die sich im Schatten der betrachteten Sünden vollziehen, in denen es sich um schlimme Dinge dreht und die einen düsteren Eindruck machen.
Mir liegt dieses falsche Bild unseres Glaubens auf dem Herzen. Das heißt nicht, dass ich es egal finde, was so im Namen der Kirche verkündet wird. Doch die Kausalkette sieht dabei für mich so aus: Wir verkünden nicht, was das Heil ist, deshalb versteht keiner, was wir gegen Sünden haben. Jetzt zu sagen, gut, dann haben wir auch nichts mehr gegen Sünden, bevor man uns gar nicht mehr versteht, ist natürlich lächerlich. Wenn das niemand mehr versteht, sollte uns klar sein, dass wir vergessen haben, mitzuteilen, wie schön es bei Gott ist. Wenn jemand nicht ahnt, dass wir Sünden ablehnen, weil wir stattdessen etwas Besseres haben, muss er denken, dass wir damit ihn ablehnen. Das aber ist genau das Gegenteil dessen, was Christus von uns erwartet.
Die Lösung lautet daher: das Heil und die Verheißung predigen. Katholizismus muss hell sein! Das Licht muss bekannt sein, damit die Sünde überhaupt stört. Die Sündenerkenntnis ist der zweite Schritt – der erste ist die Begegnung mit Gott. Zachäus änderte sich, nachdem er Jesus getroffen hatte. Hätten die Jünger ihm vorab in vielen Diskussionen versichert, es sei wichtig, den Steuerbetrug am Stadttor beim Namen zu nennen, und ohne das zu begreifen verstehe man Jesu Lehre erst gar nicht – Zachäus wäre auf keinen Baum gestiegen.
Maischberger
(Peter Esser) Es geht nicht um die freie Wahl eines Lebensstils für Lesben und Schwule – der wird von niemandem bestritten. Es geht letztlich um das Recht von Eltern, die Maßstäbe für die Kindeserziehung selber zu setzen. Um den Raum der Unantastbarkeit der Familie. Das ist für mich bedeutender als das vermeintliche Recht von Minderheiten, Kinder anderer Leute zu indoktrinieren.
Samstag, Februar 08, 2014
Warum überrascht mich das nicht?
[Von Bastian]
Man mache sich das klar: das Problem der Prostitution ist weder die Ausbeutung von Frauen, noch die Suchtversklavung von Männern, sondern dass die Nutten nicht genug Geld abführen. An wen abführen? Wie nennt man doch gleich jemanden, der vom Geld, das Prostituierte „verdienen“, seinen Anteil bekommt? Richtig: „Bundesrechnungshof“ (LINK).
Warum überrascht mich das nicht? Warum ist es schon fast normal, dass der Staat sich zum Zuhälter macht? Weil alles, aber auch alles in Geld gemessen wird und da, wie man sieht, die Moral aufhört. Sie hört einfach auf.
Die Chancen, dass eine Regierung etwas bekämpft, woran sie verdient, sind etwa so hoch, wie die, dass BMW eine Bürgerinitiative für Tempo 100 auf Autobahnen gründet.
Ich lebe in einem Land, in dem mit Geld, das aus der Zuhälterei stammt, die Tötung ungeborener Kinder finanziert wird. Ein Land, das sich frei nennt und darauf dringt, dass möglichst viele andere Länder moralisch genauso auf den Hund kommen. Dazu wird international der Mund aufgerissen, wenn es um Menschenrechte geht, wie z.B. um Frauenrechte in den Ländern, aus denen unsere Prostituierten stammen.
Mein Gott, ist das manchmal peinlich, in diesem Land zu leben!
Man mache sich das klar: das Problem der Prostitution ist weder die Ausbeutung von Frauen, noch die Suchtversklavung von Männern, sondern dass die Nutten nicht genug Geld abführen. An wen abführen? Wie nennt man doch gleich jemanden, der vom Geld, das Prostituierte „verdienen“, seinen Anteil bekommt? Richtig: „Bundesrechnungshof“ (LINK).
Warum überrascht mich das nicht? Warum ist es schon fast normal, dass der Staat sich zum Zuhälter macht? Weil alles, aber auch alles in Geld gemessen wird und da, wie man sieht, die Moral aufhört. Sie hört einfach auf.
Die Chancen, dass eine Regierung etwas bekämpft, woran sie verdient, sind etwa so hoch, wie die, dass BMW eine Bürgerinitiative für Tempo 100 auf Autobahnen gründet.
Ich lebe in einem Land, in dem mit Geld, das aus der Zuhälterei stammt, die Tötung ungeborener Kinder finanziert wird. Ein Land, das sich frei nennt und darauf dringt, dass möglichst viele andere Länder moralisch genauso auf den Hund kommen. Dazu wird international der Mund aufgerissen, wenn es um Menschenrechte geht, wie z.B. um Frauenrechte in den Ländern, aus denen unsere Prostituierten stammen.
Mein Gott, ist das manchmal peinlich, in diesem Land zu leben!
Freitag, Februar 07, 2014
Butter bei die Fische!
[Von Bastian]
Christen sollen anders sein. Das Salz in der Suppe, die Hefe im Teig, die Butter bei die Fische. Das kommt nicht gut. Viele wünschen sich Gläubige, die versuchen, in der Suppe eine Linse unter vielen zu sein, im Teig ein Rosinchen mehr. Demütig eben, sich nicht für etwas Besseres halten. Hat Christus nicht jeden angenommen, wie er war?
Diese Frage nach der Annahme will ich einmal versuchen, salzig zu beantworten.
Erster Teil der Antwort: Klare Aussage: nein, hat er nicht.
Christus hat keinen einzigen Menschen angenommen, wie er ist, und auch nichts Derartiges gepredigt. Im Gegenteil - die Botschaft Gottes an die Menschen ist denkbar klar: Ihr seid krank, kaputt und verloren. Kurz: Ihr seid Sünder, und ohne Erlösung seid Ihr gescheitert. Wer sich nicht von mir retten lässt, kann in Ewigkeit verrotten, sagt Christus ungefähr, und das ist noch nett verpackt. Seine eigentlichen Aussagen waren viel härter. Bedingungslose Annahme geht anders. Wer von Gott zu hören erhofft: „Du bist OK, wie Du bist!“, kann lange vergeblich warten. Genauer gesagt, er kann ewig warten.
Lieber Leser: ohne Erlösung durch Christus bist Du verloren!
Zweiter Teil der Antwort: Klare Aussage: Christus will aber jeden Menschen annehmen.
Jeder kann erlöst werden. Der Hammer ist: die aufrichtige Bitte darum reicht. Diese Annahme hat aber nichts von „Du bist OK“, überhaupt nichts. Die Aussage ist: „Du bist definitiv nicht OK, aber Du bist geliebt. Und diese Liebe ist stärker.“ Das ist viel mehr als ein dümmliches „Jeder ist gut, wie er ist“, weil das nämlich Unsinn ist. Niemandem ist geholfen, wenn er gelassen wird, wie er ist, und jeder weiß das eigentlich genau. Und genau dort, in der Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit, da trifft man Gott. Genau dort erhält man das Angebot, das alles Verstehen übersteigt: kein verlogenes „Du bist schon heil“, sondern „Ich mache Dich heil!“.
Wer nur ansatzweise ehrlich ist, weiß, dass er genau das braucht und es eigentlich nicht verdient: heilende Liebe, die von den eigenen Sünden erlöst. Das ist die wirklich frohe Botschaft: wir werden mit dem beschenkt, was wir wirklich brauchen.
Lieber Leser: Gott bietet Dir mehr Glück an, als Du Dir vorstellen kannst, wenn Du Dir von ihm vergeben lässt.
Es gibt allerdings viele Menschen, die keine Vergebung wollen. Denn dann müssten sie zugeben, dass es etwas zu vergeben gibt. Peinlich! Und so fordern sie munter, die Botschaft Jesu zu verändern: die gute Nachricht sei nicht Erlösung, sondern die Erkenntnis, dass man eigentlich gar keine Erlösung braucht. Dass Sünden nicht vergeben werden, weil sie eigentlich gar keine sind. Gott nehme uns an, ohne Änderungen vorzunehmen, Seine Liebe sei nicht heilend, sondern selbstbestätigend. Nicht Schuldbekenntnis und Reue sind dann der Weg zu ihm, sondern ein stabiles Ego.
Dieser Weg ist gefährlich, denn er macht genau das ablehnenswert, was Gott uns anbietet: die Erlösung.
Im letzten Beitrag habe ich fiktiven Kirchengegnern den Ausspruch „Wir wollen keine Vergebung, wir wollen Akzeptanz!“ in den Mund gelegt (LINK). Ich halte diesen Gegensatz für das größte Problem beim heutigen Verständnis des Christentums, und zugleich für einen riesigen und gefährlichen Irrtum.
Ohne Erlösung gibt es keine Errettung und keine Ewigkeit im Glück. Und: ohne Freiheit gibt es keine Erlösung - wer sie nicht will, bekommt sie nicht. Doch wer will sie? Der begreift, dass er sie braucht. Fazit: Wer nicht den Mut hat, seiner Schuld und Sünde wenigstens teilweise ins Gesicht zu schauen, hat mit Gott ein Problem.
Deshalb ist es die wichtigste Verkündigung die, dass es die Erlösung gibt. Dass man deshalb vor sich selbst und seinen Sünden keine Angst zu haben braucht, weil Gott jeden liebt. Dass gerade das, was uns peinlich ist, was nach Änderung schreit, vor Gott unser Kapital ist, weil er genau dort ansetzt.
Ich denke, ein großes Problem der Menschen heute ist ihre Angst vor der eigenen Schuld. Ein großer Irrweg ist es, sie zu leugnen und das als Erlösung anzusehen. Eine große Möglichkeit ist es, die Liebe Gottes zu predigen, wozu uns der Papst wieder und wieder auffordert. Die größte Krankheit der Menschen heute ist, nicht zu wissen, was es heißt, geliebt zu sein.
Christen sollen anders sein. Das Salz in der Suppe, die Hefe im Teig, die Butter bei die Fische. Das kommt nicht gut. Viele wünschen sich Gläubige, die versuchen, in der Suppe eine Linse unter vielen zu sein, im Teig ein Rosinchen mehr. Demütig eben, sich nicht für etwas Besseres halten. Hat Christus nicht jeden angenommen, wie er war?
Diese Frage nach der Annahme will ich einmal versuchen, salzig zu beantworten.
Erster Teil der Antwort: Klare Aussage: nein, hat er nicht.
Christus hat keinen einzigen Menschen angenommen, wie er ist, und auch nichts Derartiges gepredigt. Im Gegenteil - die Botschaft Gottes an die Menschen ist denkbar klar: Ihr seid krank, kaputt und verloren. Kurz: Ihr seid Sünder, und ohne Erlösung seid Ihr gescheitert. Wer sich nicht von mir retten lässt, kann in Ewigkeit verrotten, sagt Christus ungefähr, und das ist noch nett verpackt. Seine eigentlichen Aussagen waren viel härter. Bedingungslose Annahme geht anders. Wer von Gott zu hören erhofft: „Du bist OK, wie Du bist!“, kann lange vergeblich warten. Genauer gesagt, er kann ewig warten.
Lieber Leser: ohne Erlösung durch Christus bist Du verloren!
Zweiter Teil der Antwort: Klare Aussage: Christus will aber jeden Menschen annehmen.
Jeder kann erlöst werden. Der Hammer ist: die aufrichtige Bitte darum reicht. Diese Annahme hat aber nichts von „Du bist OK“, überhaupt nichts. Die Aussage ist: „Du bist definitiv nicht OK, aber Du bist geliebt. Und diese Liebe ist stärker.“ Das ist viel mehr als ein dümmliches „Jeder ist gut, wie er ist“, weil das nämlich Unsinn ist. Niemandem ist geholfen, wenn er gelassen wird, wie er ist, und jeder weiß das eigentlich genau. Und genau dort, in der Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit, da trifft man Gott. Genau dort erhält man das Angebot, das alles Verstehen übersteigt: kein verlogenes „Du bist schon heil“, sondern „Ich mache Dich heil!“.
Wer nur ansatzweise ehrlich ist, weiß, dass er genau das braucht und es eigentlich nicht verdient: heilende Liebe, die von den eigenen Sünden erlöst. Das ist die wirklich frohe Botschaft: wir werden mit dem beschenkt, was wir wirklich brauchen.
Lieber Leser: Gott bietet Dir mehr Glück an, als Du Dir vorstellen kannst, wenn Du Dir von ihm vergeben lässt.
Es gibt allerdings viele Menschen, die keine Vergebung wollen. Denn dann müssten sie zugeben, dass es etwas zu vergeben gibt. Peinlich! Und so fordern sie munter, die Botschaft Jesu zu verändern: die gute Nachricht sei nicht Erlösung, sondern die Erkenntnis, dass man eigentlich gar keine Erlösung braucht. Dass Sünden nicht vergeben werden, weil sie eigentlich gar keine sind. Gott nehme uns an, ohne Änderungen vorzunehmen, Seine Liebe sei nicht heilend, sondern selbstbestätigend. Nicht Schuldbekenntnis und Reue sind dann der Weg zu ihm, sondern ein stabiles Ego.
Dieser Weg ist gefährlich, denn er macht genau das ablehnenswert, was Gott uns anbietet: die Erlösung.
Im letzten Beitrag habe ich fiktiven Kirchengegnern den Ausspruch „Wir wollen keine Vergebung, wir wollen Akzeptanz!“ in den Mund gelegt (LINK). Ich halte diesen Gegensatz für das größte Problem beim heutigen Verständnis des Christentums, und zugleich für einen riesigen und gefährlichen Irrtum.
Ohne Erlösung gibt es keine Errettung und keine Ewigkeit im Glück. Und: ohne Freiheit gibt es keine Erlösung - wer sie nicht will, bekommt sie nicht. Doch wer will sie? Der begreift, dass er sie braucht. Fazit: Wer nicht den Mut hat, seiner Schuld und Sünde wenigstens teilweise ins Gesicht zu schauen, hat mit Gott ein Problem.
Deshalb ist es die wichtigste Verkündigung die, dass es die Erlösung gibt. Dass man deshalb vor sich selbst und seinen Sünden keine Angst zu haben braucht, weil Gott jeden liebt. Dass gerade das, was uns peinlich ist, was nach Änderung schreit, vor Gott unser Kapital ist, weil er genau dort ansetzt.
Ich denke, ein großes Problem der Menschen heute ist ihre Angst vor der eigenen Schuld. Ein großer Irrweg ist es, sie zu leugnen und das als Erlösung anzusehen. Eine große Möglichkeit ist es, die Liebe Gottes zu predigen, wozu uns der Papst wieder und wieder auffordert. Die größte Krankheit der Menschen heute ist, nicht zu wissen, was es heißt, geliebt zu sein.
Kirche diskriminiert Menschen weiterhin als Sünder!
[Von Bastian, der versucht, anhand einer fiktiven Meldung einen Blick ohne Gott auf die Kirche zu werfen]
Rom. Die Forderung, aus dem „Ave Maria“ den diskriminierenden Begriff der Sünde zu streichen, wurde vom Vatikan abgelehnt. Die Bürgerrechtsgruppe „Vatikan von unten“ wollte mit dem Vorstoß ein Umdenken beim christlichen Menschenbild einleiten.
„Wir sind leider gescheitert.“, so der Sprecher Herr E. Sien. „Es wird nun darauf ankommen, wie sich die Kirche weiter verhält. Mit dem Begriff des Sünders werden alle Menschen unter einen unzumutbaren Generalverdacht gestellt. Erst legt die Kirche die Regeln fest, so dass hat angeblich jeder Dreck am Stecken hat. Danach schwingt sie sich zum Verwalter dieses Drecks auf, indem sie festlegt, wem wie vergeben werden kann. Ein unwürdiges Menschenbild. Es ist nicht nachvollziehbar, wie man im gleichen Moment von Nächstenliebe sprechen und Menschen derart abstempeln kann. Das darf so nicht weiter gehen. Wir wollen keine Vergebung, wir wollen Akzeptanz!“
Auf die Frage, ob man auch gerichtlich gegen unmenschliche Kirchenregeln wie den Ausschluss von Frauen von der Weihe vorgehen wolle, hielt sich „Vatikan von unten“ bedeckt. So weit sei man noch nicht. Es gebe vielversprechende Strömungen in der Kirche, bis hin zu Bischöfen, die es zu unterstützen gelte. Man setze auf einen Umbruch aus der Kirche selbst heraus und wolle keine Märtyrer schaffen. Der Kampf gehe weiter.
Rom. Die Forderung, aus dem „Ave Maria“ den diskriminierenden Begriff der Sünde zu streichen, wurde vom Vatikan abgelehnt. Die Bürgerrechtsgruppe „Vatikan von unten“ wollte mit dem Vorstoß ein Umdenken beim christlichen Menschenbild einleiten.
„Wir sind leider gescheitert.“, so der Sprecher Herr E. Sien. „Es wird nun darauf ankommen, wie sich die Kirche weiter verhält. Mit dem Begriff des Sünders werden alle Menschen unter einen unzumutbaren Generalverdacht gestellt. Erst legt die Kirche die Regeln fest, so dass hat angeblich jeder Dreck am Stecken hat. Danach schwingt sie sich zum Verwalter dieses Drecks auf, indem sie festlegt, wem wie vergeben werden kann. Ein unwürdiges Menschenbild. Es ist nicht nachvollziehbar, wie man im gleichen Moment von Nächstenliebe sprechen und Menschen derart abstempeln kann. Das darf so nicht weiter gehen. Wir wollen keine Vergebung, wir wollen Akzeptanz!“
Auf die Frage, ob man auch gerichtlich gegen unmenschliche Kirchenregeln wie den Ausschluss von Frauen von der Weihe vorgehen wolle, hielt sich „Vatikan von unten“ bedeckt. So weit sei man noch nicht. Es gebe vielversprechende Strömungen in der Kirche, bis hin zu Bischöfen, die es zu unterstützen gelte. Man setze auf einen Umbruch aus der Kirche selbst heraus und wolle keine Märtyrer schaffen. Der Kampf gehe weiter.
Donnerstag, Februar 06, 2014
„Der Heilige Geist und wir haben beschlossen…“
[Von Bastian]
Die Lehre der Katholischen Kirche verträgt sich nicht mit der Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Und da diese Menschen, oder zumindest etliche von ihnen, gern den Segen der Kirche hätten, wünschen sie eine entsprechende Änderung der Lehre. Wie kann man das verstehen?
Wenn jemand eine Lehre geändert haben möchte, muss sie dazu änderbar sein. Wenn sie aufgrund einer gewandelten Lebenswirklichkeit geändert werden soll, muss sie aufgrund neuer menschlicher Erkenntnisse änderbar sein. Sie muss von Menschen machbar sein, denn auch der Papst und die ganze Kurie sind alles Menschen. Kurz: wer von Menschen die Änderung einer Lehre fordert, hält die Lehre für von Menschen änderbar.
Doch wer, bitte, kommt eigentlich auf die Idee, sich von irgendeinem Menschen vorschreiben zu lassen, wie beispielsweise sein Intimleben auszusehen hätte?! Ein solches Recht gestehe ich keinem Menschen und keinem wie auch immer gearteten Verein zu. Das verstieße gegen meine elementarsten Freiheitsrechte, im persönlichsten Bereich. Da akzeptiere ich keine Vorschriften, Ende, aus.
Wenn es etwas geben soll, dem ich erlaube, derart über mich zu verfügen, darf es nicht einfach menschlich sein. Es muss viel stärker sein, denn ein Mensch bin ich selbst. Es muss größer sein als ich, es muss wirklich faktisch für mich gelten – es muss wahr sein. Zudem muss es irgendwie umsetzbar sein, sonst bliebe es ein reines Abstraktum, das mich nicht erreichen könnte.
Beides ist für mich mit Gott gegeben. Ist er wirklich Gott, sind seine Gebote wahr. Das Kreuz zeigt mir, dass mir der Weg dorthin geebnet wurde: Vergebung macht auch das unbegehbarste Terrain gangbar. Eine solche Wahrheit ist jeder menschlichen Lehre weit überlegen. Ihr kann ich zu folgen versuchen.
Die Lehre Gottes aber, so ist mein Glaube, finde ich in der Kirche: "Der Heilige Geist und wir haben beschlossen..." (Apg 15,28). Was alles meine Gründe sind, sprengt hier den Rahmen. Doch eines ist sicher: ohne meinen Glauben an Gott wäre die Lehre für mich nicht verbindlich.
Ohne den Glauben an Gott ist die Lehre nur als Regelwerk verstehbar. Jeder denkende Mensch müsste das anzweifeln, wenn er sich etwas wert ist, denn jede menschengemachte Lehre, die einen Heilsanspruch erhebt, wäre ein geistiger Käfig. Wie ängstlich muss man sein, wenn man sich da nicht seine Freiheit nimmt, sondern eine Anpassung des Käfigs fordert! Mir bleibt da, ehrlich gesagt, die Luft weg. Und da wird doch tatsächlich behauptet, kirchentreue Katholiken wären unselbständig im Denken…
Nicht der freie Mensch, der glaubt und daran fest hält, ist unselbständig, sondern der, der bereit ist, Regeln zu folgen, die er für menschengemacht hält. Nicht der ist geistig unbeweglich, der sich von Gottes Kirche den Weg zeigen lässt, sondern der, der es sich in Regeln bequem machen will, die zu ihm passen. In Gott enden Freiheit und Denken nicht – dort fangen sie erst richtig an!
Es scheint: Menschen, die zu unfrei sind, ihre Freiheit zu begreifen, versuchen es mit der Änderungen von Lehren….
Die Lehre der Katholischen Kirche verträgt sich nicht mit der Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Und da diese Menschen, oder zumindest etliche von ihnen, gern den Segen der Kirche hätten, wünschen sie eine entsprechende Änderung der Lehre. Wie kann man das verstehen?
Wenn jemand eine Lehre geändert haben möchte, muss sie dazu änderbar sein. Wenn sie aufgrund einer gewandelten Lebenswirklichkeit geändert werden soll, muss sie aufgrund neuer menschlicher Erkenntnisse änderbar sein. Sie muss von Menschen machbar sein, denn auch der Papst und die ganze Kurie sind alles Menschen. Kurz: wer von Menschen die Änderung einer Lehre fordert, hält die Lehre für von Menschen änderbar.
Doch wer, bitte, kommt eigentlich auf die Idee, sich von irgendeinem Menschen vorschreiben zu lassen, wie beispielsweise sein Intimleben auszusehen hätte?! Ein solches Recht gestehe ich keinem Menschen und keinem wie auch immer gearteten Verein zu. Das verstieße gegen meine elementarsten Freiheitsrechte, im persönlichsten Bereich. Da akzeptiere ich keine Vorschriften, Ende, aus.
Wenn es etwas geben soll, dem ich erlaube, derart über mich zu verfügen, darf es nicht einfach menschlich sein. Es muss viel stärker sein, denn ein Mensch bin ich selbst. Es muss größer sein als ich, es muss wirklich faktisch für mich gelten – es muss wahr sein. Zudem muss es irgendwie umsetzbar sein, sonst bliebe es ein reines Abstraktum, das mich nicht erreichen könnte.
Beides ist für mich mit Gott gegeben. Ist er wirklich Gott, sind seine Gebote wahr. Das Kreuz zeigt mir, dass mir der Weg dorthin geebnet wurde: Vergebung macht auch das unbegehbarste Terrain gangbar. Eine solche Wahrheit ist jeder menschlichen Lehre weit überlegen. Ihr kann ich zu folgen versuchen.
Die Lehre Gottes aber, so ist mein Glaube, finde ich in der Kirche: "Der Heilige Geist und wir haben beschlossen..." (Apg 15,28). Was alles meine Gründe sind, sprengt hier den Rahmen. Doch eines ist sicher: ohne meinen Glauben an Gott wäre die Lehre für mich nicht verbindlich.
Ohne den Glauben an Gott ist die Lehre nur als Regelwerk verstehbar. Jeder denkende Mensch müsste das anzweifeln, wenn er sich etwas wert ist, denn jede menschengemachte Lehre, die einen Heilsanspruch erhebt, wäre ein geistiger Käfig. Wie ängstlich muss man sein, wenn man sich da nicht seine Freiheit nimmt, sondern eine Anpassung des Käfigs fordert! Mir bleibt da, ehrlich gesagt, die Luft weg. Und da wird doch tatsächlich behauptet, kirchentreue Katholiken wären unselbständig im Denken…
Nicht der freie Mensch, der glaubt und daran fest hält, ist unselbständig, sondern der, der bereit ist, Regeln zu folgen, die er für menschengemacht hält. Nicht der ist geistig unbeweglich, der sich von Gottes Kirche den Weg zeigen lässt, sondern der, der es sich in Regeln bequem machen will, die zu ihm passen. In Gott enden Freiheit und Denken nicht – dort fangen sie erst richtig an!
Es scheint: Menschen, die zu unfrei sind, ihre Freiheit zu begreifen, versuchen es mit der Änderungen von Lehren….