Samstag, Oktober 05, 2013

Krise

[Von Bastian]
Ich habe bin durch Facebook auf einen Blogeintrag aufmerksam geworden, der wie wenige andere für mich Zeugnischarakter hat, weil er so ehrlich ist. Ein guter Text! (LINK)
Und weil er so ehrlich geschrieben ist und mich sehr berührt, versuche ich, ebenfalls ehrlich zu antworten. Dass auch ich einen Blogbeitrag daraus mach, sei als Solidarität verstanden. Sollte ich damit irgendjemandem zu nahe treten, bitte ich um Vergebung.

Ich kenne den Zustand gut: keine Sicherheit, aber auch kein Glaube, der ohne auskommt und kein Erkennen, das einen Weg durch dieses Dickicht sieht. Nur die Entdeckung, dass es ohne Aufrichtigkeit nicht geht. Nicht, weil die eine Tugend wäre, sondern weil ich mich nicht selbst betrügen will. Weil ich merke, dass jeder Versuch, mir Glauben einzureden, mit wahrem Glauben aber auch gar nichts zu tun hat. Und ich spüre, dass sich mir der kleine Glaube, den ich zu haben dachte, immer weiter entzieht und eine Wunde offen legt, die heißt: nicht glauben können.

Ich habe dafür keinen Ausweg. Aber ich habe einen Zuständigen: Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben. Nicht mein Glaube erschafft Dich, Herr, sondern Du kannst mir Glauben schenken.

So hart es ist, solche Situationen zu erleben, muss es doch sein: damit ich aufhöre, mich auf meinen Glauben zu verlassen, und beginne, mich auf Gott zu verlassen.
Ein Unterschied, der manchmal kaum wahrnehmbar ist, aber ein wichtiger. Denn Er ist es, der garantieren kann. Ich kann es nicht, nicht einmal für meinen eigenen Glauben.
Deshalb bin ich gerade dann auf der sicheren Seite, wenn ich alles nur theoretisch erahne und keinesfalls als Gewissheit empfinde, wenn der Schmerz über meinen Glaubensverlust das einzige ist, was von ihm übrig bleibt: weil Gott es trägt und erträgt. Weil es Seine Liebe zu mir ist, die mich rettet, und diese Liebe ist nicht in der Krise.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank Bastian für diesen Einfühlsamen und verstehenden Text, der mich wirklich berührt hat. Vielleicht ist die seltsame Traurigkeit darüber, dass der Glaube abhanden gekommen ist, ebenfalls noch eine Form des Glaubens. Du hast meine Gefühle wunderbar auf den Punkt gebracht. Bravo und Danke!

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