Donnerstag, Februar 14, 2013

In Ewigkeit - Omen?

[Von Bastian]

 Der Papst tritt zurück und im Vatikan schlägt der Blitz in den Petersdom ein. Ein Omen! Assoziationen, Deutungen und Ankündigungen quellen plötzlich aus jeder Ritze. Ein paar Gedanken zu einem Thema, das mir aktuell zu sein scheint.

„Nichts geschieht zufällig!“ raunt man sich auf Facebook zu.
„Ein Zeichen!“ liest man an anderer Stelle.
“Wofür? Was bedeutet es?“ „Kennst du denn nicht die Prophezeiung…“ Und flugs befindet man sich in Gesellschaft oft düsterer Propheten, alten mehr oder weniger geheimen Schriften und Mystikern, die aufgrund von Offenbarungen wissen, was hinter den Mauern des Vatikans wirklich passiert. Doch auch Visionen von Heiligen werden zitiert. Es gibt Erstaunliches in diesem Bereich, und auch kirchlicherseits bestehen durchaus nicht immer Einwände. Wie also damit umgehen?

Diskussionen darüber, welche Privatoffenbarung nun stimmt und welche Vision passt, sind regelmäßig ebenso nutzlos wie lang. Sie hinterlassen als Ergebnis meist ein dumpfes Gefühl - es ist, als beobachte man einen heranziehenden Sturm und versuche, die zu erwartenden Schäden noch schnell zu versichern. Naturgemäß bringt der Versuch wenig, jemanden zu beruhigen, der gerade einen Tornado aus Unheil auf sich zurasen sieht.

Das Problem ist, denke ich, vorrangig nicht eines von sachlich richtig oder falsch. Sollte dieses Urteil nötig sein, steht es allein der Kirche zu. Für mich als Christ ist es ist eher eine Frage nach der Richtung, in die meine Gedanken gelenkt werden: dort spielt sich die entscheidende Frage ab, die letztlich meine Umgehensweise damit bestimmen wird. Und da gilt: Richtig ist, wenn ich auf Gott schaue und getröstet werde. Falsch ist, wenn ich geängstigt werde oder meine Zuversicht nicht auf Gott stütze, sondern auf eine bestimmte in der Prophetie geforderte Reaktion meinerseits. Was mich nicht zu Gott führt, sondern in Angst oder geistliche Enge, ist nicht für mich. Es ist weise von der Kirche, sich mit Urteilen Zeit zu lassen und zudem festzuhalten, ich müsse Privatoffenbarungen nicht annehmen. Sie können eine Stütze sein, doch eines sind sie mit Sicherheit nicht: ein Geheimtipp für Insiderwissen, selbst wenn Omen und Prophetien dadurch für viele erst interessant werden.

In der Kirche jedoch gibt es kein Insiderwissen. In dieser Hinsicht ist sie langweilig, wie ein Krimi, dessen Schluss man kennt, denn Gott hat das Ende bereits verraten. Selbst wenn alle düsteren Prophetien und Ängste zutreffen und eintreffen sollten – nichts hätte sich geändert. Jeder weiß, wohin es geht. Mt 16,18 „Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ Das Ergebnis steht. Diese Zuversicht ist für uns. Wird sie verstärkt und werden wir motiviert – gut. Doch Ahnungen wie „die Kirche ist in Gefahr, unterzugehen!“ sind nicht christlich. Wie könnten wir Angst vor einem Ende haben, wenn unser Herr das Ende durch Auferstehung überwunden hat?

Prophetien sind zwar dazu geeignet, den eigenen Ängsten eine Sprache zu verleihen, sie sind aber nicht dazu da. Ein schweres Stück Weg, das vor uns liegen könnte, darf nicht zur Hauptsache werden. Als Petrus auf dem Wasser ging und den Blick auf die Wellen richtete, die auf ihn zukamen, ging er unter. Christus aber zog ihn einfach wieder hoch. Er ist der Herr über alles, selbst wenn ich zweifele.
Den Sinn von Prophetien, auch schlimmen, erklärt Jesus ganz praktisch. Sie sollen keine Angst machen – genau das Gegenteil ist der Sinn. Mt 24,25 „Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt.“ Die Prophetie verdunkelt nicht den Weg, sondern sie macht den Nebel durchsichtig, indem sie alles ins Heilsgeschehen einbindet. „Denkt daran!“ sagt Gott. „Ich habe es im Griff, denn ich weiß es. Ich bin bei Euch. Lasst Euch niemals entmutigen oder täuschen – es gehört dazu. Ich habe es Euch doch vorausgesagt!“
Und wenn eines Tages wirklich Schlimmes passiert? Nun, auch hier ist Jesus sehr klar und eindeutig: Angst ist was für die anderen, aber nicht für die Christen. Lk 21,26 „Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen… 28 Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“

Gott weiß Bescheid und sagt es uns. Auch wenn ich im Moment sicher besorgt und auch ängstlich sein kann: Zweifel und echte Angst sind fehl am Platz.
Der Blitz hat eingeschlagen. Der Dom steht unversehrt.

2 Kommentare:

  1. ... oder,wie Braut des Lammes so trefflich anmerkt:"Liebe Zeichendeuter, das ist ein Blitzableiter, der seines Waltes amtet!"

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  2. Wenn man das Video anschaut, sieht man, dass der Blitz zuerst ein V war. Auf vielen Fotos sieht man das auch noch.
    Da wir aber wissen, dass Petrus für das Wetter verantwortlich ist, war das "V" eine Bestätigung, dass die Kirche siegen wird.
    Ist doch schön!

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