[Peter Esser]
Vorzugsbehandlung für Ministerpräsident Seehofer? Wohl kaum. Nur selten habe ich davon gehört, erlebt habe ich es nie, daß jemand, der die Heilige Kommunion erbat, obwohl er kirchenrechtlich gehindert war, bei der Kommunionausteilung weggeschickt wurde.
»Als Priester muss ich bei jedem, der von mir die Eucharistie erbittet, davon ausgehen, dass er dies mit reinem Herzen tut«, kommentiert Kardinal Woelki den »Fall« nüchtern.
Unsere CDU/CSU-Größen jedoch gehen mir zunehmend auf die Nerven. Wenn Herr Seehofer subjektiv der Meinung ist, die Heilige Kommunion empfangen zu dürfen, die eben nur dem Augenschein nach »eine münzgroße Hostie« ist, müßte er wenigstens wissen, daß er mit einer öffentlichen Bekundung »den Kleinen Anstoß gibt«. Das sind die Menschen, die nach einer gescheiterten Ehe dennoch dem Eheversprechen treu bleiben oder in einer sogenannten Wiederverheiratung wenigstens nach der kirchlichen Ordnung leben.
Warum hat er, wenn die Sehnsucht nach dem Empfang des Sakramentes so groß ist, nicht irgendwann vor dem Besuch des Vatikan in einer der kleinen Innenstadtkirchen Roms die Heilige Messe besucht? Der Verdacht liegt nahe, daß der Politiker Seehofer Kirchenpolitik macht. Für die Politik scheint das, was in Deutschland von der Kirche übrig ist, immer noch als Stabilisator parteitreuer Milieus interessant zu sein.
Der WOn-Artikel ist ja irgendwo aus dem tiefsten Sommerloch hervorgeholt. Und man muss akzeptieren, dass sich die Beteiligten damals nicht dazu äußern wollen und es heute offensichtlich auch nicht wollen. Herr Seehofer hat übrigens auch schon von Kardinal Marx die Kommunion erhalten, stehend, Handkommunion. Und auch das ist im Bild dokumentiert. Aber offensichtlich ist das Ordinariat in München auch nicht gesprächiger.
AntwortenLöschenWenn WOn das jetzt wieder hochkocht, steckt wohl ein anderer Grund dahinter. Vielleicht sollte man eher den hinterfragen.