[Eine Polemik von Bastian]
Zu unserem letzten Beitrag erreichte uns eine Stellungnahme. [LINK]
Hamburg (Unfug-Rederei). Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des katholischen Schiffahrtsverbandes hat das Vorgehen im Falle des Lecks im Luxusliner «Weltbild» verteidigt. Die Rederei wolle eine «kritische Auseinandersetzung» mit den Gefahren eindringenden Wassers, hieß es in Hamburg gegenüber Echo Romeo (Dienstag). Das Leck werde in den Rumpf geschlagen, neu aber seien die kritische Einordnung und Stellungnahmen dazu.
Die Beiboote würden nicht leck geschlagen, im Reisekatalog komme es ebenfalls nicht vor, unterstrich der Sprecher. Auch weitere Lecks seien nicht vorgesehen. Er wundere sich jedoch, dass es keinen gesellschaftlichen Aufschrei gebe, wenn ein solches Leck alle Rekorde breche.
Der Sprecher rechtfertigte zudem die Entscheidung der Rederei, «das sogenannte Lehrbuch 'Efficient Leakage' nicht zu verkaufen». Das habe der Rederei zwar massive Vorwürfe eingebracht, auch den Vorwurf der Zensur. Aber die klare Positionierung lohne sich für das Profil, so der Sprecher. Klar sei, dass es um Abwägung gehe. «In einigen Fällen wird man Kompromisse finden müssen, die nicht immer allen gefallen.» Das völlig dichte Schiff gebe es auch hier nicht.
Die Rederei sei eben kein Binnenhafen, «in dem ich an einem Nachmittag mal schnell klar Schiff mache, sondern ein komplexer Schiffahrtskonzern mit einem Netz an Anlegestellen», sagte der Aufsichtsrats-Vize. Dazu komme ein riesiger Containerhafen mit täglich 50.000 Bewegungen und verschiedenen Buchführungen sowie Beteiligungen und vertragliche Bindungen. Das warentechnische Gesamtkonzept müsse jedoch weiter gefördert werden.
In letzter Zeit seien in dem Unternehmen intensiv weitere Möglichkeiten erörtert und genutzt worden, trockene Waren zu befördern, betonte der Sprecher. Darunter seien Bücher über über große Kapitäne und Lehrbücher. Auch verschiedene Filter und Pumpen seien verbessert worden, die die Aufgabe hätten, eindringendes Wasser zu verstecken. Diese Schritte gelte es nun zu verstetigen, doch bleibe das eine Daueraufgabe.
Diese Unfug-Rederei gehört zwölf deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Die Eigentümer haben jüngst beschlossen, ihre Anteile in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts zu überführen. Damit wurde ein Verkaufsbeschluss zurückgenommen, der unter dem Eindruck öffentlicher Debatten über gefährliche Riffe im Redereihafen vor gut einem halben Jahr gefällt worden war.
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