Donnerstag, Mai 31, 2012
Dienstag, Mai 29, 2012
Pfingstprogramm
Samstag vor Pfingsten: Vorbereitungstreffen für den Empfang des Hl. Geistes.
Pfingstsonntag Morgen: Empfang des Hl. Geistes.
Pfingstsonntag Abend: Fest zu Ehren des Hl. Geistes.
Pfingstmontag: Verabschiedung des Hl. Geistes.
Wir freuen uns auf den nächsten Kurzbesuch!
Freitag, Mai 25, 2012
Donnerstag, Mai 24, 2012
Sonderausgabe
[Von Bastian]Sonderausgabe aus aktuellem Anlass.
Nicht ganz so niveauvoll wie Peters Beiträge.
Mittwoch, Mai 23, 2012
Ganz schön tätige Teilnahme
[Peter Esser] Alipius hat in seinem Blog unter der Überschrift »tätig? — wirksam!« eine Bemerkung aus meinem letzten Blogeintrag »Mitfeiern oder Beiwohnen?« aufgegriffen. Ich hatte geschrieben: »Hier begegnet uns der Begriff der Participatio actuosa zum ersten Mal. Meiner Meinung nach greift die Übersetzung ›tätige Teilnahme‹ zu kurz. Ich fand als ergänzende Übersetzung ›wirksame Teilnahme‹. An mir muß wirksam werden, was Jesus Christus auf Golgotha vollbracht hat.«
Es ergab sich auf Alipius’ Blog eine kurze, interessante Kommentarfolge. Roger Michael, ein Mitblogger und Kommentator, legte nahe, das Buch »Die überlieferte Messe« von Michael Fiedrowicz zu lesen. Ich kann mich der Empfehlung anschließen.
In seinem kurzen Unterkapitel über die »participatio actuosa« gibt Fiedrowicz erst einen knappen Aufriß über die Entwicklung des Begriffs von Papst Pius X über Pius XII bis in die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils hinein und legt dabei dar, daß die Participatio actuosa nicht etwa ein Desiderat für eine irgendwann erfolgte Liturgiereform war, sondern daß auch die überlieferte Form des Römischen Ritus bereits den Anforderungen einer tätigen Teilnahme entsprach.
Ich verweise auch auf zwei Blogbeiträge des Blogs vom »Frischen Wind« zur aktuellen Diskussion über das ARD-Interview und zur »Tätigen Teilnahme«.
Sowohl »Frischer Wind« als auch das »Breviarium Roger« sind jetzt über meine Blogroll zu finden.
Es ergab sich auf Alipius’ Blog eine kurze, interessante Kommentarfolge. Roger Michael, ein Mitblogger und Kommentator, legte nahe, das Buch »Die überlieferte Messe« von Michael Fiedrowicz zu lesen. Ich kann mich der Empfehlung anschließen.
In seinem kurzen Unterkapitel über die »participatio actuosa« gibt Fiedrowicz erst einen knappen Aufriß über die Entwicklung des Begriffs von Papst Pius X über Pius XII bis in die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils hinein und legt dabei dar, daß die Participatio actuosa nicht etwa ein Desiderat für eine irgendwann erfolgte Liturgiereform war, sondern daß auch die überlieferte Form des Römischen Ritus bereits den Anforderungen einer tätigen Teilnahme entsprach.
»(…) Die zitierten Texte zeigen ebenso die Präsenz des Themas in den Äußerungen des Lehramtes wie die Suffizienz, die dem überlieferten Messritus in dieser Hinsicht zuerkannt wurde. Erst irreführende Übersetzungen und irrige Interpretationen der participatio actuosa stellten jene Qualität des überlieferten Ritus in Frage. Dies musste unweigerlich dort geschehen, wo das lateinische Adjektiv actuosus mit activus gleichgesetzt wurde. »Aktiv« ist der klassische Gegenbegriff zu »kontemplativ«. Aktive Partizipation bedeutete daher eine Teilnahme, die sich in äußeren Aktivitäten (Singen, Vorlesen, Gaben-Herbeibringen, Händeschütteln u.ä.) möglichst vieler Akteure erschöpfte. Das Adjektiv actuosus besitzt hingegen die Konnotation einer eifrigen, intensiven Beteiligung auf der Ebene des Inneren.
Die participatio actuosa ist also dort verwirklicht, wo sich der Gläubige dem liturgischen Geschehen innerlich-geistig anschließt.«
Michael Fiedrowicz, Die überlieferte Messe, Carthusianus-Verlag, 2011
ISBN 978-3-941862-08-1 (S. 221-222)
Ich verweise auch auf zwei Blogbeiträge des Blogs vom »Frischen Wind« zur aktuellen Diskussion über das ARD-Interview und zur »Tätigen Teilnahme«.
Sowohl »Frischer Wind« als auch das »Breviarium Roger« sind jetzt über meine Blogroll zu finden.
Dienstag, Mai 22, 2012
Mitfeiern oder Beiwohnen?
Ich möchte eine Frage, die in meiner Kommentarbox aufgetreten ist, zum Anlaß für einen neuen Beitrag nehmen.
MartinO schreibt: »Es ging mir auch nicht darum, die Petrusbruderschaft zu kritisieren, sondern meine Frage bezog sich auf deren Selbstverständnis. Sieht sie selbst die Gläubigen als Mitfeiernde oder als Beiwohnende?«
Lieber Martin,
schön, wieder von dir zu lesen. Was die Petrusbruderschaft denkt, ist ja nicht so furchtbar wichtig, denn die Petrusbruderschaft untersteht dem Heiligen Stuhl und dem Lehramt der Kirche. Sie vertritt keine eigene Lehrmeinung. Also: Wie sieht sich die Liturgie der Kirche selbst? In welcher Weise sind die Gläubigen beteiligt?
Ich kann es nur laienhaft beantworten – daher habe ich das Zitat aus Sacrosanctum Concilium gebracht: Der eigentliche Vorsteher der eucharistischen Feier ist Jesus Christus selbst. In seiner Person handelt der Priester. Dies ist auch die erste Aussage des Konzils über die Gegenwartsweise Jesu Christi in der Liturgie: »Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht «, wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten.
Es ist deutlich, daß auch das Konzil das »Meßopfer« bestätigt, und es ist ebenso deutlich, daß unsere Haltung als Gemeinde die Haltung der anbetenden »circumstantes« (um das Heilige Opfer herum Versammelten) ist. In der Anbetung wird deutlich, daß das Heilige Opfer nicht die Frucht eines gemeinschaftlichen Tuns ist, sondern daß hier das Sterben Jesu am Kreuz für uns gegenwärtig ist. Das ist nicht das Werk der Vielen, sondern das Werk FÜR die vielen. (Insofern zeugt die polemische Gegensatzbildung »dem Meßopfer beiwohnen« zu »gemeinsamer Feier der Gläubigen« letztlich von einem Nichtverstehen der Liturgie – und zwar unabhängig davon, ob damit die Liturgie vor oder nach der Reform von 1969 gemeint ist.)
Und doch ist Gott durch Seinen Geist auch in der feiernden Gemeinde gegenwärtig: Es ist nicht belanglos, daß die Gemeinde sich am Geschehen der Messe beteiligt. Liturgische Bildung und das Einfinden in liturgische Dienste erhalten einen großen Stellenwert … nicht erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Als Meßdiener in der außerordentlichen Form ist mir bewußt, wie anspruchsvoll liturgische Dienste sein können. Man muß sich nur klarmachen, daß der Priester, bevor er zum Altar hinaufschreitet, abwartet, bis ihm der Meßdiener – Knirps oder Kerl – die Vergebungsformel »Misereatur tui« des Confiteor zugesprochen hat. In unserer Düsseldorfer Gemeinde gibt es eine Frauenschola, die das Choralamt mit den anspruchsvollen Gesängen des Propriums bereichert. Das ist keine Nebensache, auch wenn diese Dienste natürlich dem Tun des Priesters in persona Christi nachgeordnet sind. Aber nur so wird Liturgie auch zum Abbild des Himmlischen Jerusalem.
Im Jahr 1903 veröffentlichte Papst Pius X in einem Motu Proprio die Anweisung über die Kirchenmusik »Tra le Sollecitudini. In der Einleitung des Schreibens heißt es:
»Denn dort (im Gotteshaus) versammeln sich die Gläubigen, um diesen Geist aus der ersten und unentbehrlichen Quelle zu schöpfen, nämlich aus der aktiven Teilnahme an den hochheiligen Mysterien und dem öffentlichen, feierlichen Gebet der Kirche.«
Hier begegnet uns der Begriff der Participatio actuosa zum ersten Mal. Meiner Meinung nach greift die Übersetzung »tätige Teilnahme« zu kurz. Ich fand als ergänzende Übersetzung »wirksame Teilnahme«. An mir muß wirksam werden, was Jesus Christus auf Golgotha vollbracht hat. Diese wirksame Teilnahme kann auf zwei Hindernisse stoßen: Einmal, indem ich aufgrund mangelnder liturgischer Bildung und Katechese keinen Zugang zu den Mysterien des Altars finde. Oder indem die Feier derart banalisiert wird, daß das gemeinsame Tun auf eine Leugnung des Mysteriums hinausläuft.
Voilà – das Drama der Liturgie der letzten hundert Jahre! Ich hab in meinem gestrigen Beitrag geschrieben, daß ich die Spannung nicht einfach im Interesse einer persönlichen Parteinahme auflösen will. Dazu stehe ich weiterhin. Umso ärgerlicher, wenn der Präsident des ZdK in einem Resumée des Katholikentags öffentlich Ausgrenzung betreibt.
MartinO schreibt: »Es ging mir auch nicht darum, die Petrusbruderschaft zu kritisieren, sondern meine Frage bezog sich auf deren Selbstverständnis. Sieht sie selbst die Gläubigen als Mitfeiernde oder als Beiwohnende?«
Lieber Martin,
schön, wieder von dir zu lesen. Was die Petrusbruderschaft denkt, ist ja nicht so furchtbar wichtig, denn die Petrusbruderschaft untersteht dem Heiligen Stuhl und dem Lehramt der Kirche. Sie vertritt keine eigene Lehrmeinung. Also: Wie sieht sich die Liturgie der Kirche selbst? In welcher Weise sind die Gläubigen beteiligt?
Ich kann es nur laienhaft beantworten – daher habe ich das Zitat aus Sacrosanctum Concilium gebracht: Der eigentliche Vorsteher der eucharistischen Feier ist Jesus Christus selbst. In seiner Person handelt der Priester. Dies ist auch die erste Aussage des Konzils über die Gegenwartsweise Jesu Christi in der Liturgie: »Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht «, wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten.
Es ist deutlich, daß auch das Konzil das »Meßopfer« bestätigt, und es ist ebenso deutlich, daß unsere Haltung als Gemeinde die Haltung der anbetenden »circumstantes« (um das Heilige Opfer herum Versammelten) ist. In der Anbetung wird deutlich, daß das Heilige Opfer nicht die Frucht eines gemeinschaftlichen Tuns ist, sondern daß hier das Sterben Jesu am Kreuz für uns gegenwärtig ist. Das ist nicht das Werk der Vielen, sondern das Werk FÜR die vielen. (Insofern zeugt die polemische Gegensatzbildung »dem Meßopfer beiwohnen« zu »gemeinsamer Feier der Gläubigen« letztlich von einem Nichtverstehen der Liturgie – und zwar unabhängig davon, ob damit die Liturgie vor oder nach der Reform von 1969 gemeint ist.)
Und doch ist Gott durch Seinen Geist auch in der feiernden Gemeinde gegenwärtig: Es ist nicht belanglos, daß die Gemeinde sich am Geschehen der Messe beteiligt. Liturgische Bildung und das Einfinden in liturgische Dienste erhalten einen großen Stellenwert … nicht erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Als Meßdiener in der außerordentlichen Form ist mir bewußt, wie anspruchsvoll liturgische Dienste sein können. Man muß sich nur klarmachen, daß der Priester, bevor er zum Altar hinaufschreitet, abwartet, bis ihm der Meßdiener – Knirps oder Kerl – die Vergebungsformel »Misereatur tui« des Confiteor zugesprochen hat. In unserer Düsseldorfer Gemeinde gibt es eine Frauenschola, die das Choralamt mit den anspruchsvollen Gesängen des Propriums bereichert. Das ist keine Nebensache, auch wenn diese Dienste natürlich dem Tun des Priesters in persona Christi nachgeordnet sind. Aber nur so wird Liturgie auch zum Abbild des Himmlischen Jerusalem.
Im Jahr 1903 veröffentlichte Papst Pius X in einem Motu Proprio die Anweisung über die Kirchenmusik »Tra le Sollecitudini. In der Einleitung des Schreibens heißt es:
»Denn dort (im Gotteshaus) versammeln sich die Gläubigen, um diesen Geist aus der ersten und unentbehrlichen Quelle zu schöpfen, nämlich aus der aktiven Teilnahme an den hochheiligen Mysterien und dem öffentlichen, feierlichen Gebet der Kirche.«
Hier begegnet uns der Begriff der Participatio actuosa zum ersten Mal. Meiner Meinung nach greift die Übersetzung »tätige Teilnahme« zu kurz. Ich fand als ergänzende Übersetzung »wirksame Teilnahme«. An mir muß wirksam werden, was Jesus Christus auf Golgotha vollbracht hat. Diese wirksame Teilnahme kann auf zwei Hindernisse stoßen: Einmal, indem ich aufgrund mangelnder liturgischer Bildung und Katechese keinen Zugang zu den Mysterien des Altars finde. Oder indem die Feier derart banalisiert wird, daß das gemeinsame Tun auf eine Leugnung des Mysteriums hinausläuft.
Voilà – das Drama der Liturgie der letzten hundert Jahre! Ich hab in meinem gestrigen Beitrag geschrieben, daß ich die Spannung nicht einfach im Interesse einer persönlichen Parteinahme auflösen will. Dazu stehe ich weiterhin. Umso ärgerlicher, wenn der Präsident des ZdK in einem Resumée des Katholikentags öffentlich Ausgrenzung betreibt.
Montag, Mai 21, 2012
»Bewußte Absage an das Zweite Vatikanische Konzil!«
[Peter Esser] Katholikentag in Mannheim. Ich lasse die Pressemeldungen und Zeugnisse Revue passieren. Beziehe ich mich auf die vielen begeisternden Zeugnisse der Freunde und Bekannten, die dort gewesen sind, und die bereichernde Vielfalt der Kirche erfahren haben? Ich würde es gerne. Doch bedrückt mich an dieser Stelle eine unerwartet engherzige und intolerante Stellungnahme, die ich so nicht für möglich gehalten hätte.
Am gestrigen Sonntag, um 17:30 Uhr wurde Alois Glück im ARD-Magazin »Gott und die Welt« vom freikirchlichen Theologen Andreas Malessa zu seinem Fazit der Tage in Mannheim befragt. Neben einigen Themen ging es auch um ein, am Rande des Katholikentags von der Priesterbruderschaft St. Petrus gefeiertes Amt in der sogenannten Außerordentlichen Form des Römischen Ritus.
Nach einer kurzen Einspielung, die das Levitenamt dokumentierte (»Das ist keine gemeinsame Feier der Gläubigen. Das ist das Meßopfer, dem die Gläubigen beiwohnen«, wußte die Kommentatorin zu sagen) gab der evangelisch-freikirchliche Theologe Andreas Malessa die Frage an Alois Glück weiter:
Der Katholikentag in Mannheim stellte sich als lebendiges, buntes Fest des Glaubens, als ein Fest der Ökumene und des Miteinanders christlicher und außerchristlicher Kulturen dar. Umso mehr muß es erstaunen, derartig undiplomatische und harsche Worte der Ausgrenzung aus dem Mund der Verantwortlichen zu hören.
Anders sprach noch das zitierte Zweite Vatikanische Konzil® (und zwar das echte!) noch von der Liturgie. Ich will nicht die Spannung zwischen
nach eigenem Gutdünken parteiisch auflösen. Mir scheint aber doch, daß im redaktionellen Kommentar der ARD ein künstlicher Widerspruch zwischen »Meßopfer« und »Feier der Gläubigen« konstruiert wurde, den ich mit dem Wortlaut von Sacrosanctum Concilium nicht zusammenbringen kann:
Herrn Glück möchte ich mit den befreiend schlichten Worten Benedikts XVI antworten:
»Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit geworden. In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. Laßt doch als Antwort darauf … auch euer Herz weit aufgehen!« (2 Kor 6, 11–13).
Am gestrigen Sonntag, um 17:30 Uhr wurde Alois Glück im ARD-Magazin »Gott und die Welt« vom freikirchlichen Theologen Andreas Malessa zu seinem Fazit der Tage in Mannheim befragt. Neben einigen Themen ging es auch um ein, am Rande des Katholikentags von der Priesterbruderschaft St. Petrus gefeiertes Amt in der sogenannten Außerordentlichen Form des Römischen Ritus.
Nach einer kurzen Einspielung, die das Levitenamt dokumentierte (»Das ist keine gemeinsame Feier der Gläubigen. Das ist das Meßopfer, dem die Gläubigen beiwohnen«, wußte die Kommentatorin zu sagen) gab der evangelisch-freikirchliche Theologe Andreas Malessa die Frage an Alois Glück weiter:
Malessa: »Traditionalisten auf dem Katholikentag in Mannheim: Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees Deutscher Katholiken und »Mr. Katholikentag«, sozusagen: Haben Sie die als Kompromiß eingeladen, oder mußten Sie’s? Oder wollten Sie’s?«
Glück: »Sie sind nicht im Rahmen des Katholikentagsprogramms. Das ist eine Gemeinde, die hier ohnehin ihren Gottesdienst so feiert und von daher gesehen natürlich auch ihr geistliches Leben weiterführen soll. Aber es wäre im Rahmen des Katholikentags auf keinen Fall im Programm, denn es geht ja nicht um die Frage ›Latein oder Deutsch‹, sondern dahinter steckt ein ganz anderes Verständnis von ›Volk Gottes‹, ein ganz anderes Verständnis von Eucharistiefeier– und insofern geht’s hier nicht um die Art wie man singt oder in welcher Sprache man betet. Sondern das ist eine Absage, eine bewußte Absage an das Zweite Vatikanische Konzil. Und deshalb hätte es bei uns keinen Platz im Katholikentagsprogramm.«
Der Katholikentag in Mannheim stellte sich als lebendiges, buntes Fest des Glaubens, als ein Fest der Ökumene und des Miteinanders christlicher und außerchristlicher Kulturen dar. Umso mehr muß es erstaunen, derartig undiplomatische und harsche Worte der Ausgrenzung aus dem Mund der Verantwortlichen zu hören.
Anders sprach noch das zitierte Zweite Vatikanische Konzil® (und zwar das echte!) noch von der Liturgie. Ich will nicht die Spannung zwischen
- dem Auftrag des Konzils, die Heilige Liturgie neu zu ordnen,
- dem Anspruch der Liturgiereform, den Auftrag des Konzils erfüllt zu haben
- und der gängigen liturgischen Praxis
nach eigenem Gutdünken parteiisch auflösen. Mir scheint aber doch, daß im redaktionellen Kommentar der ARD ein künstlicher Widerspruch zwischen »Meßopfer« und »Feier der Gläubigen« konstruiert wurde, den ich mit dem Wortlaut von Sacrosanctum Concilium nicht zusammenbringen kann:
Um dieses große Werk voll zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen. Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht - denn »derselbe bringt das Opfer jetzt dar durch den Dienst der Priester, der sich einst am Kreuz selbst dargebracht hat« -, wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten. Gegenwärtig ist er mit seiner Kraft in den Sakramenten, so daß, wenn immer einer tauft, Christus selber tauft. Gegenwärtig ist er in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden. Gegenwärtig ist er schließlich, wenn die Kirche betet und singt, er, der versprochen hat:
»Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen« (Mt 18,20). (SC I,7)
Herrn Glück möchte ich mit den befreiend schlichten Worten Benedikts XVI antworten:
Es gibt keinen Widerspruch zwischen der einen und der anderen Ausgabe des Missale Romanum. In der Liturgiegeschichte gibt es Wachstum und Fortschritt, aber keinen Bruch. Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein. Es tut uns allen gut, die Reichtümer zu wahren, die im Glauben und Beten der Kirche gewachsen sind und ihnen ihren rechten Ort zu geben.
(Begleitbrief zum Motu Proprio Summorum Pontificum)
»Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist weit geworden. In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in eurem Herzen. Laßt doch als Antwort darauf … auch euer Herz weit aufgehen!« (2 Kor 6, 11–13).
Meine Grundlagen der Kinderkatechese
[Von Bastian]
Angeregt durch ein Diskussionsthema in einem Forum versuche ich einmal, Grundsätze für eine Kinderkatechese zu formulieren, ein Thema, das mich sehr interessiert.
Zu einem überzeugend gelebten Glauben gehört erst einmal das Gebet. Wenn Kinder beten, finden sie den Gedanken, Gott gäbe es nicht, nicht bedrohlich, sondern erst einmal einfach nicht sonderlich bedenkenswert. Hinzu kommt, dass es bei allen guten oder noch besseren Gedanken zur Kinderkatechese immer Gott selbst ist, der jeden Menschen an sich zieht. Wer das vergisst, verwechselt religiöse Erziehung mit christlicher Manipulation. Katechese MUSS immer von Gebet begleitet sein, sonst ist sie in sich falsch konzipiert: ich kann nicht gerade die Wahrheit beim Geschehen außen vor lassen, zu der ich führen will. Etwa so logisch, wie der Versuch, Schwimmen zu lernen ohne Wasser. Der Erzieher ist hier das Sprachrohr Gottes, mehr nicht. Und Gott kann man nur weitergeben, wenn man sich selbst an ihn koppelt.
Der Grundsatz ist: selber glauben und mit den Kindern beten.
Es kommt aber für jeden der Punkt, an dem trotz Gebet Fragen und Zweifel auftauchen. Schon deshalb, weil eine oft ungläubige Umwelt die Kinder damit konfrontiert, und das nachdrücklich und geschickt.
Ganz wichtig ist erst jetzt einmal, dass Kinder erleben, dass sie sich zuhause mitteilen können. Wenn Kinder ihren Eltern von ihren Glaubenszweifeln erzählen, heißt das nicht, dass in der Familie ein schwacher Glaube, sondern dass Vertrauen herrscht. Kleine Kinder brauchen etwas anderes, als eine logische Erklärung. Glauben ist für sie keine Frage von möglichen Erklärungen und Vergleichen, sondern eine Frage der Beziehung. (Damit sind sie den Tatsachen viel näher, als viele Erwachsene). Glaubensfragen von Kindern sollten immer mit großem Ernst behandelt werden. Mit echtem Ernst, nicht mit gespieltem. Wer diese Fragen selbst nicht wirklich tief ernst nimmt, sollte von solchen Gesprächen die Finger lassen!
Der Grundsatz ist: offen sein und Kinder wirklich ernst nehmen.
Dann muss man sich klar machen, wie kleine Kinder Glaubensgespräche erleben. Kinder glauben, wem sie vertrauen. Wenn Alternativen im Raum stehen, sind für sie nicht die besseren Argumente wichtig, sondern die Personen, die für die Alternativen stehen. Wenn Zweifel da sind, werden sie nicht von Argumenten beruhigt, sondern erst einmal von Personen, die Halt geben.
Kinder schauen stets aufs Ganze. Sie lernen nicht, Positionen nach Argumenten zu beurteilen, sondern beurteilen Argumente nach glaubwürdig gelebten Positionen. Kommunikation ist weit vielschichtiger, als bloße Rhetorik. Kinder erleben immer die Gesamtheit: die Umstände, den Tonfall – kurz: alles, was mit einer Aussage zusammenhängt. Sie glauben dem Zeugnis, nicht dem puren Inhalt der Worte. Ein Beispiel: wer sagt, Hunde seien ganz lieb, aber ständig einen Bogen um sie macht, bringt Kindern zweierlei bei: einmal, dass Hunde gefährlich sind, und dazu, dass man das nicht sagen darf. Wer sagt, Hunde seien gefährlich, aber mit ihnen herumtobt, lehrt ebenfalls zweierlei: dass Hunde harmlos sind, und dass Warnungen vor Gefahr nicht viel zählen.
Wichtig ist daher erst einmal Eindeutigkeit, wenn man versucht, Kindern Glaubensfragen zu beantworten. Sie ist die Grundlage jeder Katechese.
Wir Erwachsene werden da stark gefordert, denn eine Kommunikation, die nichts vorzuspielen versucht, also wirkliches Echt-sein, ist in der Erwachsenenwelt eine Schwäche. Wir müssen das erst wieder lernen und uns mühsam antrainieren. Es kann beschämend sein, was dann zum Vorschein kommt, aber es ist wichtig, zu sich zu stehen. Kinder schauen sehr genau zu, und sie durchschauen. Wenn man sich zu verstecken versucht, sehen sie nicht in erster Linie die vermeintlich zur Schau gestellte Seite, sondern vor allem die Scham, die man über sich selbst empfindet.
Wer seine Schwächen versteckt, lehrt Kinder, Schwächen zu verstecken. Wer versucht, vor seinen Kindern besser zu sein, als er ist, lehrt sie, man müsse besser sein, als man ist. Eigentlich sehr einfach, aber praktisch eine echte Herausforderung, bei der man selbst allerdings nur gewinnen kann: werden, wie die Kinder es sind. Kinder glauben echt, wenn sie glauben, und darum sind sie Gott dann nahe.
Der Grundsatz ist: authentisch sein. Jeder Versuch, zu täuschen, lehrt das Gegenteil des beabsichtigten.
Nun hat natürlich jede Frage neben allen Kommunikativen Aspekten auch einen inhaltlichen Anteil, der beantwortet sein will. Dabei sollte man erst einmal davon ausgehen, dass Kinder genauso intelligent wie Erwachsene sind. Eine kindgerechte Antwort stellt die Aspekte in den Vordergrund, die das Kind interessieren. Mit Vereinfachung oder gar Verfälschung des Inhalts hat das nichts zu tun. Kinder haben kein Interesse an Antworten, die offensichtlich falsch sind: sie erkennen genau, dass es Elend in der Welt gibt und wollen nicht erzählt bekommen, der liebliche Gott mache immer alles gut. Diese Botschaft wird auf Dauer nicht ernst genommen, ebensowenig wie ihr Überbringer. Kinder haben auch kein Interesse an Antworten, die sie später korrigieren müssen. Das Christkind bringt nun einmal keine Geschenke. Kinder fragen ernsthaft und wollen richtige Antworten. Das hat etwas mit den ersten drei Punkten zu tun: wer selbst glaubt, mich ernst nimmt und ehrlich zu mir ist, wird mir in Glaubensfragen nicht vorsätzlich etwas Falsches erzählen. Irrtümer sind erlaubt, aber alles andere wäre ein Vertrauensbruch.
Der Grundsatz ist: nichts verfälschen, sondern die Wahrheit sagen, wie ich sie kenne.
Und wenn das Kind damit nicht einverstanden ist? Wenn es dennoch den Glauben ablehnt oder darauf besteht, die Fragen seien nach wie vor unbeantwortet? Dann sollte man sich freuen, dass das Verhältnis so gut ist, dass das Gespräch in Gang bleibt. Und man sollte akzeptieren, dass das Kind selbst entscheidet, was es annimmt und was nicht. Wer versucht, Ergebnisse zu garantieren, manipuliert. Auch hier besteht immer die Gefahr eines Vertrauensbruchs. Besser ein frei abgelehnter, als ein erzwungener Glaube. Die nächste Runde der Auseinandersetzung kommt bestimmt, und dann zeigt sich, was über Bord geworfen und was neu durchdacht werden muss.
Der Grundsatz: das Kind ist frei.
Diese 5 Grundsätze - eigener Glaube mit Gebet, Ernsthaftigkeit, Echtheit /Wahrhaftigkeit und die persönliche Freiheit - klingen banaler, als sie sind. Ein Erwachsener, der versucht, sie ehrlich und konsequent umzusetzen, lernt dabei ebenso viel, wie das Kind. Für mich sind sie absolut grundlegend. Gute Kinderkatechese ist immer ein gemeinsamer Glaubensweg, zu dem ich nur ermutigen kann.
Angeregt durch ein Diskussionsthema in einem Forum versuche ich einmal, Grundsätze für eine Kinderkatechese zu formulieren, ein Thema, das mich sehr interessiert.
Zu einem überzeugend gelebten Glauben gehört erst einmal das Gebet. Wenn Kinder beten, finden sie den Gedanken, Gott gäbe es nicht, nicht bedrohlich, sondern erst einmal einfach nicht sonderlich bedenkenswert. Hinzu kommt, dass es bei allen guten oder noch besseren Gedanken zur Kinderkatechese immer Gott selbst ist, der jeden Menschen an sich zieht. Wer das vergisst, verwechselt religiöse Erziehung mit christlicher Manipulation. Katechese MUSS immer von Gebet begleitet sein, sonst ist sie in sich falsch konzipiert: ich kann nicht gerade die Wahrheit beim Geschehen außen vor lassen, zu der ich führen will. Etwa so logisch, wie der Versuch, Schwimmen zu lernen ohne Wasser. Der Erzieher ist hier das Sprachrohr Gottes, mehr nicht. Und Gott kann man nur weitergeben, wenn man sich selbst an ihn koppelt.
Der Grundsatz ist: selber glauben und mit den Kindern beten.
Es kommt aber für jeden der Punkt, an dem trotz Gebet Fragen und Zweifel auftauchen. Schon deshalb, weil eine oft ungläubige Umwelt die Kinder damit konfrontiert, und das nachdrücklich und geschickt.
Ganz wichtig ist erst jetzt einmal, dass Kinder erleben, dass sie sich zuhause mitteilen können. Wenn Kinder ihren Eltern von ihren Glaubenszweifeln erzählen, heißt das nicht, dass in der Familie ein schwacher Glaube, sondern dass Vertrauen herrscht. Kleine Kinder brauchen etwas anderes, als eine logische Erklärung. Glauben ist für sie keine Frage von möglichen Erklärungen und Vergleichen, sondern eine Frage der Beziehung. (Damit sind sie den Tatsachen viel näher, als viele Erwachsene). Glaubensfragen von Kindern sollten immer mit großem Ernst behandelt werden. Mit echtem Ernst, nicht mit gespieltem. Wer diese Fragen selbst nicht wirklich tief ernst nimmt, sollte von solchen Gesprächen die Finger lassen!
Der Grundsatz ist: offen sein und Kinder wirklich ernst nehmen.
Dann muss man sich klar machen, wie kleine Kinder Glaubensgespräche erleben. Kinder glauben, wem sie vertrauen. Wenn Alternativen im Raum stehen, sind für sie nicht die besseren Argumente wichtig, sondern die Personen, die für die Alternativen stehen. Wenn Zweifel da sind, werden sie nicht von Argumenten beruhigt, sondern erst einmal von Personen, die Halt geben.
Kinder schauen stets aufs Ganze. Sie lernen nicht, Positionen nach Argumenten zu beurteilen, sondern beurteilen Argumente nach glaubwürdig gelebten Positionen. Kommunikation ist weit vielschichtiger, als bloße Rhetorik. Kinder erleben immer die Gesamtheit: die Umstände, den Tonfall – kurz: alles, was mit einer Aussage zusammenhängt. Sie glauben dem Zeugnis, nicht dem puren Inhalt der Worte. Ein Beispiel: wer sagt, Hunde seien ganz lieb, aber ständig einen Bogen um sie macht, bringt Kindern zweierlei bei: einmal, dass Hunde gefährlich sind, und dazu, dass man das nicht sagen darf. Wer sagt, Hunde seien gefährlich, aber mit ihnen herumtobt, lehrt ebenfalls zweierlei: dass Hunde harmlos sind, und dass Warnungen vor Gefahr nicht viel zählen.
Wichtig ist daher erst einmal Eindeutigkeit, wenn man versucht, Kindern Glaubensfragen zu beantworten. Sie ist die Grundlage jeder Katechese.
Wir Erwachsene werden da stark gefordert, denn eine Kommunikation, die nichts vorzuspielen versucht, also wirkliches Echt-sein, ist in der Erwachsenenwelt eine Schwäche. Wir müssen das erst wieder lernen und uns mühsam antrainieren. Es kann beschämend sein, was dann zum Vorschein kommt, aber es ist wichtig, zu sich zu stehen. Kinder schauen sehr genau zu, und sie durchschauen. Wenn man sich zu verstecken versucht, sehen sie nicht in erster Linie die vermeintlich zur Schau gestellte Seite, sondern vor allem die Scham, die man über sich selbst empfindet.
Wer seine Schwächen versteckt, lehrt Kinder, Schwächen zu verstecken. Wer versucht, vor seinen Kindern besser zu sein, als er ist, lehrt sie, man müsse besser sein, als man ist. Eigentlich sehr einfach, aber praktisch eine echte Herausforderung, bei der man selbst allerdings nur gewinnen kann: werden, wie die Kinder es sind. Kinder glauben echt, wenn sie glauben, und darum sind sie Gott dann nahe.
Der Grundsatz ist: authentisch sein. Jeder Versuch, zu täuschen, lehrt das Gegenteil des beabsichtigten.
Nun hat natürlich jede Frage neben allen Kommunikativen Aspekten auch einen inhaltlichen Anteil, der beantwortet sein will. Dabei sollte man erst einmal davon ausgehen, dass Kinder genauso intelligent wie Erwachsene sind. Eine kindgerechte Antwort stellt die Aspekte in den Vordergrund, die das Kind interessieren. Mit Vereinfachung oder gar Verfälschung des Inhalts hat das nichts zu tun. Kinder haben kein Interesse an Antworten, die offensichtlich falsch sind: sie erkennen genau, dass es Elend in der Welt gibt und wollen nicht erzählt bekommen, der liebliche Gott mache immer alles gut. Diese Botschaft wird auf Dauer nicht ernst genommen, ebensowenig wie ihr Überbringer. Kinder haben auch kein Interesse an Antworten, die sie später korrigieren müssen. Das Christkind bringt nun einmal keine Geschenke. Kinder fragen ernsthaft und wollen richtige Antworten. Das hat etwas mit den ersten drei Punkten zu tun: wer selbst glaubt, mich ernst nimmt und ehrlich zu mir ist, wird mir in Glaubensfragen nicht vorsätzlich etwas Falsches erzählen. Irrtümer sind erlaubt, aber alles andere wäre ein Vertrauensbruch.
Der Grundsatz ist: nichts verfälschen, sondern die Wahrheit sagen, wie ich sie kenne.
Und wenn das Kind damit nicht einverstanden ist? Wenn es dennoch den Glauben ablehnt oder darauf besteht, die Fragen seien nach wie vor unbeantwortet? Dann sollte man sich freuen, dass das Verhältnis so gut ist, dass das Gespräch in Gang bleibt. Und man sollte akzeptieren, dass das Kind selbst entscheidet, was es annimmt und was nicht. Wer versucht, Ergebnisse zu garantieren, manipuliert. Auch hier besteht immer die Gefahr eines Vertrauensbruchs. Besser ein frei abgelehnter, als ein erzwungener Glaube. Die nächste Runde der Auseinandersetzung kommt bestimmt, und dann zeigt sich, was über Bord geworfen und was neu durchdacht werden muss.
Der Grundsatz: das Kind ist frei.
Diese 5 Grundsätze - eigener Glaube mit Gebet, Ernsthaftigkeit, Echtheit /Wahrhaftigkeit und die persönliche Freiheit - klingen banaler, als sie sind. Ein Erwachsener, der versucht, sie ehrlich und konsequent umzusetzen, lernt dabei ebenso viel, wie das Kind. Für mich sind sie absolut grundlegend. Gute Kinderkatechese ist immer ein gemeinsamer Glaubensweg, zu dem ich nur ermutigen kann.
Samstag, Mai 19, 2012
Mission heute
[Von Bastian]
Das Schiff „Kirche“ fährt bei halbem Wind in Richtung Heimat. Immer wieder trifft es auf Menschen, die mitfahren wollen. Die Mannschaft wächst stetig.
Eines Tages jedoch ist alles anders. Die „Kirche“ findet eine Menge Schiffbrüchige, die im Wasser schwimmen, sich an Planken, Fässern und anderem Treibgut festhalten. Einige haben sich notdürftige Flöße gebaut. Sofort macht man Boote und Rettungsringe klar, um den Leuten an Bord zu helfen. Die aber haben Bedenken.
Sie sagen, sie trieben nun schon eine ganze Weile mit dem Wind, und vielen von Ihnen gehe es ziemlich gut. Warum man sie eigentlich retten wolle? Die Besatzung ist erstaunt. Die Matrosen versichern, an Bord sei es schön und sicher. Man sei im Trockenen und habe es warm.
Die Schiffbrüchigen beraten sich. „Ich verstehe!“ ruft einer. „Ihr mögt keine nassen Menschen. Wir sind aber nun einmal nass. Wir passen nicht zu euch.“ Er wendet sich ab. Die Besatzung ist verwirrt. Dann fangen sie an zu lachen: „Nein, keine Sorge. An Bord werdet ihr natürlich abgetrocknet. Warme Sachen haben wir auch für euch.“ Jetzt sind es bereits mehrere, die antworten: „Genau, wie wir dachten: nass sind wir euch nicht gut genug. Sucht euch trockene Schiffbrüchige und lasst uns in Frieden!“
Ein paar jedoch haben nach den Rettungsringen gegriffen. Sie werden ins Rettungsboot gezogen und zum Schiff gebracht. Oben werden sie empfangen, abgetrocknet und warm eingepackt. Dann bekommen sie einen steifen Grog. Fröhlich gehen sie an die Reling und rufen ihren Freunden im Wasser zu: „Kommt schnell! Hier zu sein ist einfach der Wahnsinn! Wir wussten gar nicht mehr, wie gut es tut, warm und trocken zu sein! Und das Zeug hier schmeckt wirklich gut!“ Die Schiffbrüchigen wimmern auf. „Kaum sind sie an Bord, lehnen auch sie uns ab!“ sagen sie zueinander. „Was hat man mit denen gemacht? Ist das noch freiwillig?“ Und obwohl immer wieder einige von ihnen an Bord gehen, werden die restlichen immer misstrauischer.
Einer der Schiffbrüchigen hat eine Idee. „Wenn ihr uns unbedingt an Bord haben wollt," ruft er, "kommt erst zu uns ins Wasser. Dann sehen wir ja, dass ihr es ernst meint.“ Seine Gefährten stimmen ihm zu. Sofort springen einige Matrosen ins Wasser und gesellen sich zu den Schiffbrüchigen. „Jetzt können wir beim Schwimmen helfen!“ rufen sie. „Das ist viel besser, als vom sicheren Schiff aus zu predigen!“
Die Besatzung berät sich. Ob die Matrosen im Wasser Recht haben? Vielleicht gehe es gar nicht darum, alle an Bord zu holen. Vielleicht sei vielmehr da Schiff dazu da, Matrosen zu den Schiffbrüchigen zu bringen. „Wer sind wir, anderen vorzuschreiben, was richtig ist? Ist es nicht besser, wenigstens beim Schwimmen zu helfen?“ Und noch ein paar Matrosen verkünden, ihr Platz sei im Meer, und springen ins Wasser.
Da meldet der Ausguck, dass möglicherweise ein Sturm aufzieht. Er ruft es den Schwimmern zu: „Kommt schnell! Es wird gefährlich!“ „Natürlich!“ schallt es zurück. „Wenn ihr uns nicht überzeugen könnt, fangt ihr an zu drohen. Da sieht man, wer ihr seid!“ Und zueinander sagen sie: man kann viel erzählen, wenn man so hoch sitzt. Der soll erst einmal lernen, was es heißt zu schwimmen, bevor er anderen von Wellen erzählt.
Die Bootsmänner und Steuerleute mischen sich ein. Sie sind uneins. Einige meinen, es sei höchste Zeit, weiter zu fahren. Man komme immer weiter ab vom Kurs. Andere sind dafür, zu warten. Ein paar meinen sogar, man solle die „Kirche“ am besten voll laufen lassen, damit auch alles an Bord nass sei. Nur so sei man mit den Schiffbrüchigen solidarisch. Keinesfalls dürfe man von Stürmen oder vom Abtrocknen reden, um niemanden zu verschrecken.
Nun spricht der Kapitän. Er zeigt eine große Karte der Heimat, zu der das Schiff unterwegs ist. „Nehmt das Schiff in Kauf, auch wenn es Euch nicht gefallen sollte!“ ruft er den Umhertreibenden zu. „Die Heimat wartet auf Euch! Seht, wie schön sie ist!“ Wieder kommen einige an Bord. Andere rufen: „Wieso gibst du eigentlich die Richtung vor? Ringsum sieht man nur Wasser. Jede Richtung ist gleich. Und du willst uns sagen, wo es lang geht? Das kann jeder mit dem gleichen Recht! Hör zu! Wenn es dir wirklich um uns geht, wende dein Schiff und fahre, wohin wir treiben!“ Der Kapitän erklärt die Seekarten und die Navigation. "Wir treiben nicht," sagt er, "wir segeln und wissen, wohin: in die Heimat." Wieder kommen Menschen an Bord.
Es frischt auf. Ein Schiff wäre jetzt wirklich nicht schlecht. Die Schwimmer bemerken das. „Tut euch zusammen!“ rufen sie sich zu. Sie sammeln all das Treibgut, das sie haben, und bauen sich daraus ein Floß. Sie nennen es „Nasse Kirche“ und versuchen, alle darauf einen Platz zu finden. Das gibt einiges an Chaos und viel Streit. Die „Kirche“ setzt derweil die Segel, sammelt die letzten Willigen ein und nimmt wieder Kurs auf die Heimat. „Auf Nimmerwiedersehen!“ rufen ihr die Flößer hinterher und werfen mit Abfall nach dem Schiff. Sie sind wütend!
An Bord der "Kirche" ist die Stimmung trotz vieler Geretteter gedrückt. „Hoffentlich wird der Sturm nicht zu schlimm!“ sagen alle. Und sie denken an die Menschen auf dem Floß.
Das Schiff „Kirche“ fährt bei halbem Wind in Richtung Heimat. Immer wieder trifft es auf Menschen, die mitfahren wollen. Die Mannschaft wächst stetig.
Eines Tages jedoch ist alles anders. Die „Kirche“ findet eine Menge Schiffbrüchige, die im Wasser schwimmen, sich an Planken, Fässern und anderem Treibgut festhalten. Einige haben sich notdürftige Flöße gebaut. Sofort macht man Boote und Rettungsringe klar, um den Leuten an Bord zu helfen. Die aber haben Bedenken.
Sie sagen, sie trieben nun schon eine ganze Weile mit dem Wind, und vielen von Ihnen gehe es ziemlich gut. Warum man sie eigentlich retten wolle? Die Besatzung ist erstaunt. Die Matrosen versichern, an Bord sei es schön und sicher. Man sei im Trockenen und habe es warm.
Die Schiffbrüchigen beraten sich. „Ich verstehe!“ ruft einer. „Ihr mögt keine nassen Menschen. Wir sind aber nun einmal nass. Wir passen nicht zu euch.“ Er wendet sich ab. Die Besatzung ist verwirrt. Dann fangen sie an zu lachen: „Nein, keine Sorge. An Bord werdet ihr natürlich abgetrocknet. Warme Sachen haben wir auch für euch.“ Jetzt sind es bereits mehrere, die antworten: „Genau, wie wir dachten: nass sind wir euch nicht gut genug. Sucht euch trockene Schiffbrüchige und lasst uns in Frieden!“
Ein paar jedoch haben nach den Rettungsringen gegriffen. Sie werden ins Rettungsboot gezogen und zum Schiff gebracht. Oben werden sie empfangen, abgetrocknet und warm eingepackt. Dann bekommen sie einen steifen Grog. Fröhlich gehen sie an die Reling und rufen ihren Freunden im Wasser zu: „Kommt schnell! Hier zu sein ist einfach der Wahnsinn! Wir wussten gar nicht mehr, wie gut es tut, warm und trocken zu sein! Und das Zeug hier schmeckt wirklich gut!“ Die Schiffbrüchigen wimmern auf. „Kaum sind sie an Bord, lehnen auch sie uns ab!“ sagen sie zueinander. „Was hat man mit denen gemacht? Ist das noch freiwillig?“ Und obwohl immer wieder einige von ihnen an Bord gehen, werden die restlichen immer misstrauischer.
Einer der Schiffbrüchigen hat eine Idee. „Wenn ihr uns unbedingt an Bord haben wollt," ruft er, "kommt erst zu uns ins Wasser. Dann sehen wir ja, dass ihr es ernst meint.“ Seine Gefährten stimmen ihm zu. Sofort springen einige Matrosen ins Wasser und gesellen sich zu den Schiffbrüchigen. „Jetzt können wir beim Schwimmen helfen!“ rufen sie. „Das ist viel besser, als vom sicheren Schiff aus zu predigen!“
Die Besatzung berät sich. Ob die Matrosen im Wasser Recht haben? Vielleicht gehe es gar nicht darum, alle an Bord zu holen. Vielleicht sei vielmehr da Schiff dazu da, Matrosen zu den Schiffbrüchigen zu bringen. „Wer sind wir, anderen vorzuschreiben, was richtig ist? Ist es nicht besser, wenigstens beim Schwimmen zu helfen?“ Und noch ein paar Matrosen verkünden, ihr Platz sei im Meer, und springen ins Wasser.
Da meldet der Ausguck, dass möglicherweise ein Sturm aufzieht. Er ruft es den Schwimmern zu: „Kommt schnell! Es wird gefährlich!“ „Natürlich!“ schallt es zurück. „Wenn ihr uns nicht überzeugen könnt, fangt ihr an zu drohen. Da sieht man, wer ihr seid!“ Und zueinander sagen sie: man kann viel erzählen, wenn man so hoch sitzt. Der soll erst einmal lernen, was es heißt zu schwimmen, bevor er anderen von Wellen erzählt.
Die Bootsmänner und Steuerleute mischen sich ein. Sie sind uneins. Einige meinen, es sei höchste Zeit, weiter zu fahren. Man komme immer weiter ab vom Kurs. Andere sind dafür, zu warten. Ein paar meinen sogar, man solle die „Kirche“ am besten voll laufen lassen, damit auch alles an Bord nass sei. Nur so sei man mit den Schiffbrüchigen solidarisch. Keinesfalls dürfe man von Stürmen oder vom Abtrocknen reden, um niemanden zu verschrecken.
Nun spricht der Kapitän. Er zeigt eine große Karte der Heimat, zu der das Schiff unterwegs ist. „Nehmt das Schiff in Kauf, auch wenn es Euch nicht gefallen sollte!“ ruft er den Umhertreibenden zu. „Die Heimat wartet auf Euch! Seht, wie schön sie ist!“ Wieder kommen einige an Bord. Andere rufen: „Wieso gibst du eigentlich die Richtung vor? Ringsum sieht man nur Wasser. Jede Richtung ist gleich. Und du willst uns sagen, wo es lang geht? Das kann jeder mit dem gleichen Recht! Hör zu! Wenn es dir wirklich um uns geht, wende dein Schiff und fahre, wohin wir treiben!“ Der Kapitän erklärt die Seekarten und die Navigation. "Wir treiben nicht," sagt er, "wir segeln und wissen, wohin: in die Heimat." Wieder kommen Menschen an Bord.
Es frischt auf. Ein Schiff wäre jetzt wirklich nicht schlecht. Die Schwimmer bemerken das. „Tut euch zusammen!“ rufen sie sich zu. Sie sammeln all das Treibgut, das sie haben, und bauen sich daraus ein Floß. Sie nennen es „Nasse Kirche“ und versuchen, alle darauf einen Platz zu finden. Das gibt einiges an Chaos und viel Streit. Die „Kirche“ setzt derweil die Segel, sammelt die letzten Willigen ein und nimmt wieder Kurs auf die Heimat. „Auf Nimmerwiedersehen!“ rufen ihr die Flößer hinterher und werfen mit Abfall nach dem Schiff. Sie sind wütend!
An Bord der "Kirche" ist die Stimmung trotz vieler Geretteter gedrückt. „Hoffentlich wird der Sturm nicht zu schlimm!“ sagen alle. Und sie denken an die Menschen auf dem Floß.
Freitag, Mai 18, 2012
Die neue YOURS ist da!
[Von Bastian]Aufgrund des großen Erfolgs der April-Ausgabe hat sich die Redaktion entschlossen, bis auf weiteres monatlich eine neue Ausgabe der Zeitschrift "Lord, I'm YOURS" herauszugeben.Wir sind bemüht, auf unterhaltsame Weise wertvolle Anregungen zu geben und hoffen auf eine treue Leserschaft.YOURS! Das Titelblatt ist alles!
Mittwoch, Mai 16, 2012
Frömmigkeit im Volk
[Von Bastian] Vorhin hatte ich die Gelegenheit, bei einer Marienandacht in unserer Hauptkirche dabei zu sein, die vom für die Aussiedler zuständigen Pastor geleitet wurde. Im Mai gibt es bei uns diese Andachten wöchentlich. Bisher haben sie mich nie interessiert - das hat sich vorhin ins Gegenteil gewandelt!
Von außen betrachtet: fast ausschließlich alte Menschen, kitschige und langsam gesungene Lieder.
Von innen betrachtet: die Kirche war brechend voll. Keine Sonntagsmesse hat diese Besucherzahlen. Es herrschte eine ergreifende Freundlichkeit, Frömmigkeit und Inbrunst, wie ich sie kaum jemals erlebt habe. Eine Weile nach der Andacht, im Supermarkt, waren Besuchern der Andacht immer noch an ihren frohen Gesichtern und dem freundlichen Gruß zu erkennen.
Das Erlebnis gibt mir wieder einmal zu denken. Diese Liebe finde ich in unseren Sonntagsgemeinden nicht. Es wurde in der Andacht nicht über Gemeinschaft geredet, aber sie ist da. Es wird viel mehr gesungen, als über Theologie gepredigt, aber der Glaube ist da. Es werden keine moralischen Ansprüche gepredigt, aber viele dieser Menschen setzen sich ein. Maria, einfach fromm verehrt, bring das mit sich und verteilt es großzügig.
Der heutige Zweikampf zwischen einer (guten!) Predigt zur Himmelfahrt und "Will auch Ihr Glöcklein sein, Ihr mich zum Dienste weih'n nahe und fern" ging eindeutig an das Glöcklein.
Mit Recht!
Meine Top10
[Von Bastian]
Wenn ich an den Ergebnissen der Umfrage zu den 10 größten Wörtern des Christentums im letzten Beitrag etwas auszusetzen hatte, war das eine rein subjektive Aussage.
Genauso subjektiv und ohne irgendeinen Anspruch auf theologische, ekklesiologische oder sonsteine Richtigkeit ist dieser Beitrag. Er ist eine Momentaufnahme meines Glaubens.
Ich möchte mein Bild erklären. Was ich mir dabei gedacht habe. Ist folgendes:
Hintergrund: Der Hintergrund hat die Farbe des Himmels.
Anordnung insgesamt: es ist nichts, was in eine Liste, Tabelle oder ein Muster passen könnte. Es ist auf den ersten Blick voll und fast unübersichtlich. Man muss hinschauen, um etwas erkennen zu können. So ist für mich das Christentum.
Die Worte allgemein: ich habe die Worte gewählt, in denen andere Worte mit enthalten sind, um so zu versuchen, die Fülle darzustellen.
Im Einzelnen:
Gott: Gott sprengt den Rahmen. Er ist der Grund, auf dem alles andere steht. Er ist hell. Die Schrift ist eine andere, weil Gott immer der Andere ist. Gott beinhaltet den Vater, Christus, den Heiligen Geist, die Ewigkeit…
Liebe: Sie ist das zentrale Wort. Auch sie ist in Gott enthalten, der die Liebe ist, aber sie ist das, was ich von Gott wahrnehmen kann.
Freude: Sie geht aus Gott und der Liebe hervor. Gott selbst ist sie farblich sehr ähnlich. Sie entspricht seinem Wesen.
Leben: Auch das Leben steht auf Gott und seiner Liebe. Es hat die Farbe des Meeres – für mich der Inbegriff der Lebensfülle. Das Wort Leben beinhaltet für mich die ganze Schöpfung, die leben soll, ebenso wie das Ewige Leben. Leben ist als Substantiv gewählt, nicht als Verb, weil es ein Geschenk ist und nichts, was ich machen könnte. Das Leben steht unter dem Kreuz.
Kirche: Sie steht auf Gott und hat über sich die Liebe. Sie hat den Farbton Gottes, nur gesättigter: sozusagen Gott zum Anfassen. Sie trägt die Gnade, die Eucharistie, das beten und mich.
Eucharistie: getragen von Gott selbst und der Kirche. Sie ist grün wie Pflanzen – das soll das Leben symbolisieren, das sie in sich trägt.
beten: ein Verb. Ich kann es tun. Farblich lässt es den Himmel erkennen. Es wird getragen von Gott, seiner Liebe und der Kirche, und es trägt mich.
Gnade: sie steht zentral, beruht auf Gott, seiner Liebe und der Kirche. Könnte man sie im Licht Gottes sehen, wäre sie golden. Mit meinen Augen gesehen erscheint sie oft eher dunkel…
Kreuz: das Kreuz ist das einzige, das allein steht, und zugleich das höchste. Am Kreuz war Gott allein, sogar getrennt von sich selbst. Zusammen mit dem Leben, das Gott schenkt, seiner Gnade und der Eucharistie stellt sie die Zuwendung Gottes dar, die den Menschen, also mich, in all dies hinein holt.
ich: aus zwei Gründen muss ich da unbedingt hinein. Einmal, weil ich es wünsche, und zudem – und das ist noch viel wichtiger – weil Gott es wünscht. Das Bild wäre unvollständig ohne mich, denn Gott hat das alles für mich getan. Unglaublich, aber ich muss es anerkennen, wenn ich Gott ernst nehmen will. Ich bin umschlossen von Gott (dargestellt im O) und kann da nicht raus – nichts kann mich trennen. Ich habe die Farbe des Lebens – verdunkelt durch meine Sünde. Aber ich bin getragen von der Kirche und dem Beten, stehe bei seiner Liebe und unter seiner Gnade. Das Kreuz und die Eucharistie sind mein Höchstes und mein Tiefstes, auch wenn ich das nicht begreife. Sie kommen mir farblich entgegen, indem sie in mein Dunkel-sein hinabsteigen.
Wäre dieses Bild von Gott gemalt, stünde ich noch mehr im Mittelpunkt, wäre in Großbuchstaben geschrieben und ganz hell. Doch das zu zeichnen traue ich mich nicht… Er möge mir das verzeihen und mich lehren!
Wenn ich an den Ergebnissen der Umfrage zu den 10 größten Wörtern des Christentums im letzten Beitrag etwas auszusetzen hatte, war das eine rein subjektive Aussage.
Genauso subjektiv und ohne irgendeinen Anspruch auf theologische, ekklesiologische oder sonsteine Richtigkeit ist dieser Beitrag. Er ist eine Momentaufnahme meines Glaubens.
Meine Top10 (Bild in groß)
Ich möchte mein Bild erklären. Was ich mir dabei gedacht habe. Ist folgendes:
Hintergrund: Der Hintergrund hat die Farbe des Himmels.
Anordnung insgesamt: es ist nichts, was in eine Liste, Tabelle oder ein Muster passen könnte. Es ist auf den ersten Blick voll und fast unübersichtlich. Man muss hinschauen, um etwas erkennen zu können. So ist für mich das Christentum.
Die Worte allgemein: ich habe die Worte gewählt, in denen andere Worte mit enthalten sind, um so zu versuchen, die Fülle darzustellen.
Im Einzelnen:
Gott: Gott sprengt den Rahmen. Er ist der Grund, auf dem alles andere steht. Er ist hell. Die Schrift ist eine andere, weil Gott immer der Andere ist. Gott beinhaltet den Vater, Christus, den Heiligen Geist, die Ewigkeit…
Liebe: Sie ist das zentrale Wort. Auch sie ist in Gott enthalten, der die Liebe ist, aber sie ist das, was ich von Gott wahrnehmen kann.
Freude: Sie geht aus Gott und der Liebe hervor. Gott selbst ist sie farblich sehr ähnlich. Sie entspricht seinem Wesen.
Leben: Auch das Leben steht auf Gott und seiner Liebe. Es hat die Farbe des Meeres – für mich der Inbegriff der Lebensfülle. Das Wort Leben beinhaltet für mich die ganze Schöpfung, die leben soll, ebenso wie das Ewige Leben. Leben ist als Substantiv gewählt, nicht als Verb, weil es ein Geschenk ist und nichts, was ich machen könnte. Das Leben steht unter dem Kreuz.
Kirche: Sie steht auf Gott und hat über sich die Liebe. Sie hat den Farbton Gottes, nur gesättigter: sozusagen Gott zum Anfassen. Sie trägt die Gnade, die Eucharistie, das beten und mich.
Eucharistie: getragen von Gott selbst und der Kirche. Sie ist grün wie Pflanzen – das soll das Leben symbolisieren, das sie in sich trägt.
beten: ein Verb. Ich kann es tun. Farblich lässt es den Himmel erkennen. Es wird getragen von Gott, seiner Liebe und der Kirche, und es trägt mich.
Gnade: sie steht zentral, beruht auf Gott, seiner Liebe und der Kirche. Könnte man sie im Licht Gottes sehen, wäre sie golden. Mit meinen Augen gesehen erscheint sie oft eher dunkel…
Kreuz: das Kreuz ist das einzige, das allein steht, und zugleich das höchste. Am Kreuz war Gott allein, sogar getrennt von sich selbst. Zusammen mit dem Leben, das Gott schenkt, seiner Gnade und der Eucharistie stellt sie die Zuwendung Gottes dar, die den Menschen, also mich, in all dies hinein holt.
ich: aus zwei Gründen muss ich da unbedingt hinein. Einmal, weil ich es wünsche, und zudem – und das ist noch viel wichtiger – weil Gott es wünscht. Das Bild wäre unvollständig ohne mich, denn Gott hat das alles für mich getan. Unglaublich, aber ich muss es anerkennen, wenn ich Gott ernst nehmen will. Ich bin umschlossen von Gott (dargestellt im O) und kann da nicht raus – nichts kann mich trennen. Ich habe die Farbe des Lebens – verdunkelt durch meine Sünde. Aber ich bin getragen von der Kirche und dem Beten, stehe bei seiner Liebe und unter seiner Gnade. Das Kreuz und die Eucharistie sind mein Höchstes und mein Tiefstes, auch wenn ich das nicht begreife. Sie kommen mir farblich entgegen, indem sie in mein Dunkel-sein hinabsteigen.
Wäre dieses Bild von Gott gemalt, stünde ich noch mehr im Mittelpunkt, wäre in Großbuchstaben geschrieben und ganz hell. Doch das zu zeichnen traue ich mich nicht… Er möge mir das verzeihen und mich lehren!
Dienstag, Mai 15, 2012
10 Wörter
[Von Bastian] Die große Umfrage, was denn im Christentum die 10 größten Wörter seien, ist vorbei. Das Ergebnis ist da, und es ist für mich einerseits interessant, doch zugleich ein wenig konturlos. Nett halt. Sicher alles richtig, aber irgendwie ohne Pfeffer.
Hier ein Versuch, auf die selbe Weise einmal die Pole darzustellen, zwischen denen sich der ganze Bereich aufspannt, den die Umfrage zusammenfasste.
Hier ein Versuch, auf die selbe Weise einmal die Pole darzustellen, zwischen denen sich der ganze Bereich aufspannt, den die Umfrage zusammenfasste.
Sonntag, Mai 13, 2012
Ornithologisches Frühlingstagebuch 11
Hier gibt es ein Vogelstimmenquiz. Nett gemacht.
Ich stehe auf Platz 65.
Wie man da unter die Top10 kommen soll, ist mir schleierhaft...
Was mir dieses Jahr hier noch fehlen, sind Pirol, Rotmilan, Schwarzmilan, Wachholderdrossel, Krickente und erstaunlicherweise die Rauchschwalbe und die Misteldrossel.
Samstag, Mai 12, 2012
Demut
[Von Bastian]
Wieder ein paar spontane Gedanken, ausgelöst von der Frage, ob es eine realistische Forderung sei, wenn Gott uns sagt: „Seid vollkommen!“
Letztens war ich im Deutschen Museum in München. Besonders fasziniert haben mich die Exponate zum Thema Raumfahrt. Es gibt dort aus den Anfängen der US-Raumfahrt eine Mercury- Kapsel. Ein unglaubliches Teil! Sie ist etwas kleiner als ein Dixie-Klo und besteht eigentlich nur aus der Außenhülle, einem liegenden Sessel mit Gurten, ein paar Knöpfen und Sauerstofflaschen und gerade so viel Platz, dass ein einzelner Astronaut sich reinquetschen kann. Das kleine Raumschiff ist geradezu erschütternd winzig! Doch das Ding soll ins Weltall und dort ein paarmal um die Erde fliegen. Ist das eine realistische Forderung?
"Du sollst um die Welt kreisen!" sagt der Erbauer der Kapsel stolz, als er sie endlich fertig vor sich hat. Doch die Kapsel liegt nur herum. Mehr kann sie nicht. Ist er jetzt unrealistisch? Stellt er der Kapsel, die sein Lebenswerk darstellt, als erstes ein Zeugnis ihrer Untauglichkeit aus? Natürlich nicht, denn der Erbauer weiß genau: Mit einer baumhohen Atlas D darunter, die weit über 100t besten Treibstoff an Bord hat, sieht die Sache schon besser aus.
"Du sollst um die Welt kreisen!" war keine Aufforderung im Sinne einer Überforderung, sondern eine Aufforderung im Sinne einer Zusage. Der Erbauer weiß, was gebraucht wird, und stellt es zur Verfügung. Etwas anderes hatte er nie vor. Ist die Kapsel jetzt weniger wert? Natürlich nicht. Sie ist, was sie ist: bestens für ihren Job geeignet und ziemlich cool. Das ist kein Wunschdenken, sondern eine Tatsache. Wertlos wäre sie nur, wenn sie allein bliebe.
Mit der Anforderungen Christi an uns, wir sollten vollkommen sein, ist es genauso. Es ist eine Aufforderung, die jenseits unserer Möglichkeiten liegt, die aber zugleich eine Zusage darstellt: er selbst will unser Antrieb sein, seine Kraft ist es, die uns treibt. Sind wir jetzt weniger wert? Nein, natürlich nicht, denn Gott ist da. Wir sind, was wir sind, und wurden geschaffen zu sein, was wir sind, und auch das ist ziemlich cool! Schwierig wird es nur, wenn wir die Demut verlieren und sein wollen, was wir nicht sind.
Wer es aus eigener Kraft versucht, hat das Beste nicht verstanden. Er fordert Dinge, die nicht machbar sind und sorgt so dafür, dass die Diskussion des Themas einen absurden Zug bekommt. Am Ende wird dann seine Raumkapsel demontiert, weil sie überflüssig und viel zu eng ist.
Es ist sinnlos, eine geistliche Betrachtung darüber zu führen, wie das Leben gelingen kann, und dabei beim Blick auf sich und seine Möglichkeiten den Antrieb zu vergessen. Der Begriff passt in diesem Beispiel: man kapselt sich ab. Doch es ist nicht erniedrigend, dass Gott uns aufhelfen muss, sondern erhebend, dass er uns antreibt!
Die Erkenntnis muss sein: ich bin richtig, wenn ich bin, wie ich geschaffen wurde - das ist kein positives Denken, sondern eine Tatsache. Und die Frage muss lauten: was ist der richtige Antrieb für mich? Das Arsenal an Raketen ist groß: Messe, Beichte, Rosenkranz, Nightfever, Gebetskreise, Stundengebet, Andachten, Eucharistische Anbetung, Orden, Gelübde, Schriftlesungen, Tagungen, Vorträge, Stille Zeiten, Bloggen etc… für jeden ist etwas dabei. Ein paar Dinge sollten in einer Mindestmenge immer dabei sein – das weiß der Erbauer, aber ansonsten ist die Freiheit riesengroß. Wichtig ist nur: man nehme das Triebwerk, in dem man auch Gott als Treibstoff findet. Nicht jede Rakete wird für jeden betankt, doch ein leerer Tank ist sinnlos, auch wenn er erst einmal genauso aussieht.
Demut heißt nicht, unter der eigenen Flugunfähigkeit still und ohne Klagen zu leiden, sondern zu begreifen, dass man die Kraft eines Antriebs braucht.
Freitag, Mai 11, 2012
Es ist ein Geschenk!
[Von Bastian]
Eine Diskussion über die Beichte brachte mich auf ein paar spontane Gedanken.
Für viele scheint es so zu sein, als müssten sie das Geschenk, das sie in der Beichte bekommen, selbst bezahlen. Klar, dass sie dann erschrecken, wenn sie sehen, wie wenig sie haben, und dass sie hoffen, dass die Zielsumme nicht zu hoch ist. Dann denkt man natürlich angesichts eines heftigen Beichtspiegels (LINK): das schaffe ich nie, das ist total unrealistisch. Und möglicherweise hält man diesen Frust für die Reue, die gewünscht ist. Als ob es darum gehe, über sich selbst erschrocken zu sein oder unter sich zu leiden.
Ich begreife nicht, wie man die Beichte derart missverstehen kann.
In der Beichte koppele ich mich an das an, was ich selbst nicht erreiche, wie ein Wagen an die Lok gekoppelt wird. Gott zieht mich an sein Herz und schenkt mir sein Verzeihen.
Verzeihen ist dabei viel mehr als ein "Vergessen wir's" oder ein "Es ist wieder gut". In der Verzeihung schenkt Gott mir alles, was mir fehlt. Wenn ich 3 habe, und Gott wünscht 10, schenkt er mir in der Beichte 7. Wenn ich 3 habe, und sein Wunsch sind 1000, schenkt er mir 997. Ich hoffe, er wünscht 1.000.000.000.000.000 oder mehr!
Das Interessante an der Beichte ist ja nicht, dass ich vorher arm bin, sondern dass ich hinterher reich bin. Ein hoher Maßstab ist nicht dazu da, mir zu zeigen, wie wenig ich bin – zu wenig bin ich ohnehin, das weiß ich, und es macht nicht viel aus, um wie viel ich zu wenig bin: durchgefallen ist durchgefallen. Nein, in der Beichte kann die Ziellinie gar nicht hoch genug liegen, denn hinterher habe ich sie erreicht.
Die Forderung, man solle nach der Beichte danach streben, was Gottes Wunsch ist, ergibt sich schon aus ihrer inhärenten Logik: ich wäre gar nicht in der Beichte, wenn ich nicht das wollte, was es dort gibt. Dieser Wunsch vergeht nicht in dem Moment, in dem ich den Beichtstuhl verlasse. Er begleitet mich und motiviert mein Handeln, es sei denn, ich wolle klein, arm und mickrig bleiben. Allerdings hat Gott auch gegen diesen Wunsch ein Geschenk.
Das Rezept: sich Gott anzuvertrauen, ihm zu vertrauen, aus diesem (kleinen) Vertrauen heraus handeln und ihn ansonsten machen zu lassen.
Ornithologisches Frühlingstagebuch 10
Gestern Mittag habe ich in den Rheinauen zwei Nachtigallen gefunden.
Dazu hörte man:
- Amsel
- Singdrossel
- Buchfink
- Rotkehlchen
- Gartenbaumläufer
- Blaumeise
- Kohlmeise
- Mönchsgrasmücke
- Zaungrasmücke
Als ich in der Nacht noch einmal nach den Nachtigallen hören wollte, waren sie still. Dafür sang etwas wirklich besonderes: ein Feldschwirl.
Donnerstag, Mai 10, 2012
Beichtspiegel für Priester
Kath.net dokumentiert heute einen Beichtspiegel für Priester. Bloggerkollege sophophilo präzisiert: Keinen Beichtspiegel, sondern eine Handreichung der Kleruskongregation für Beichtväter und Geistliche Begleiter.
Doch schon werden die ersten Fragen und Kritiken laut. Natürlich: Stehen die Punkte der Gewissenserforschung doch nicht nur Punkt für Punkt quer zur säkularen Alltags-»Ethik« – das steht ohnehin zu erwarten – sondern, was schlimmer ist, zur Ausbildungswirklichkeit der Priesterseminare. (Zumindest dem Vernehmen nach der meisten in diesem Land.)
Der wohlfeilste Vorwurf ist derjenige der Überforderung. Und den kann ich auch am besten verstehen. Beichtspiegel gehören definitiv auch nicht zu meiner Lieblingslektüre. Zu bitter schmeckt die Medizin der an den geboten Gottes orientierten, schonungslosen Fragen an das eigene gewissen. »Wer kann da noch gerettet werden?« ist die Frage, die ich spontan, jedoch in guter Gesellschaft stelle (Lk 18,26).
Doch ruhig Blut.
Denn dieser Gewissensspiegel, wie jeder andere, ist ja zum Beichten da. Das heißt, er ist keine Ehrenurkunde für heiligmäßige Priester, sondern eine Hinführung zur nüchternen Bestandsaufnahme. Daß es sich um einen Beichtspiegel handelt, setzt die Unfähigkeit, das alles zu leben, ja voraus.
Wir sollen vor der Anforderung Gottes nicht resignieren, sondern um Seine GNADE bitten. »Hätte ich alle Verbrechen der Welt begangen, behielte ich immer noch das selbe Vertrauen, denn alle unsere Vergehen sind wie ein Wassertropfen in einem lodernden Herdfeuer«, sagt die kleine Thérèse sinngemäß.
Recht hat sie.
Doch schon werden die ersten Fragen und Kritiken laut. Natürlich: Stehen die Punkte der Gewissenserforschung doch nicht nur Punkt für Punkt quer zur säkularen Alltags-»Ethik« – das steht ohnehin zu erwarten – sondern, was schlimmer ist, zur Ausbildungswirklichkeit der Priesterseminare. (Zumindest dem Vernehmen nach der meisten in diesem Land.)
Der wohlfeilste Vorwurf ist derjenige der Überforderung. Und den kann ich auch am besten verstehen. Beichtspiegel gehören definitiv auch nicht zu meiner Lieblingslektüre. Zu bitter schmeckt die Medizin der an den geboten Gottes orientierten, schonungslosen Fragen an das eigene gewissen. »Wer kann da noch gerettet werden?« ist die Frage, die ich spontan, jedoch in guter Gesellschaft stelle (Lk 18,26).
Doch ruhig Blut.
Denn dieser Gewissensspiegel, wie jeder andere, ist ja zum Beichten da. Das heißt, er ist keine Ehrenurkunde für heiligmäßige Priester, sondern eine Hinführung zur nüchternen Bestandsaufnahme. Daß es sich um einen Beichtspiegel handelt, setzt die Unfähigkeit, das alles zu leben, ja voraus.
Wir sollen vor der Anforderung Gottes nicht resignieren, sondern um Seine GNADE bitten. »Hätte ich alle Verbrechen der Welt begangen, behielte ich immer noch das selbe Vertrauen, denn alle unsere Vergehen sind wie ein Wassertropfen in einem lodernden Herdfeuer«, sagt die kleine Thérèse sinngemäß.
Recht hat sie.
Anmerkung
[Von Bastian]
Grass hat geschrieben, was gesagt werden muss. Die Reaktionen gefallen ihm nicht. Seitdem sagt er der Presse, was sie schreiben soll.
Das konnte nur schief gehen.
Oft zu spät.
[Von Bastian]
„Obama will Homo-„Ehe“ - Katholische Kirche kündigt Widerstand an“.
Diese Überschrift (LINK) fasst ein wesentliches Problem präzise zusammen: wir Christen handeln oft einfach zu spät.
Wenn Äpfel giftig würden, wäre klar: die Bäume müssen gerodet werden. Niemand würde in Ruhe zuschauen, wie die Giftäpfel herangezogen werden, um dann zu protestieren, wenn sie reif sind und jemand sie pflücken will. Doch in geistlichen Dingen handeln Christen oft gerade und genau so.
„Unglücklicherweise sind die heutigen Worte von Präsident Obama nicht überraschend“, erläuterte Kardinal Dolan, denn ihnen seien „verschiedene Aktionen“ durch seine Regierung vorausgegangen, welche „die einzigartige Bedeutung der Ehe beschädigen oder ignorieren“. (Quelle: siehe Link oben)
Es war klar, was da geschah: das Ehebild wurde verändert. So lange, bis die Frucht reif war. Jetzt soll sie gepflückt werden, und es ist schwer geworden, das zu verhindern. Für viele hängt die Homo-„Ehe“ verlockend am Baum, und sie verbitten sich jede Einmischung in ihre persönliche Entscheidung.
Was aber hätte man tun können? Das Problem ist, dass Früchte, die heranwachsen, nicht sofort erkennbar sind. Soll man den Propheten spielen und warnen? Das haben viele getan, beispielsweise als die Abtreibung liberalisiert wurde. Sie prophezeiten, dass es nicht bei den ersten 3 Monaten bleiben werde, dass Eltern behinderter Kinder quasi zur Abtreibung gedrängt würden, dass Abtreibung für viele eine Art Verhütungsmittel sein werde und dass die Möglichkeit, legal zu töten, auch auf andere Bevölkerungsgruppen ausgeweitet werde, wie die Alten. Sie wurden als Spinner abgetan. Es folgte eine Zeit, in der wenig darüber gesprochen wurde, und dann waren die ersten Früchte reif. Die Propheten hatten recht gehabt. Nur, dass ihnen damals niemand glaubte und die Gesellschaft heute wenig Probleme damit hat, dass es so gekommen ist.
Man kann auch heute warnen, dass diese Entwicklung nicht am Ende ist, dass sich eine Kultur des Todes ausbreiten kann und eine Gesellschaft, die ihre eigenen Mitglieder tötet, auf Dauer nicht in der Lage sein wird, politisch Frieden zu haben. Auch das wird wenig bringen.
Doch was dann? Wie sollen sich Christen, wie soll sich die Kirche verhalten?
Natürlich hat Kardinal Dolan recht, wenn er zum Widerstand gegen die Homo-„Ehe“ aufruft. Natürlich haben auch die recht, die vor weiteren Fehlentwicklungen warnen und versuchen aufzuzeigen, wo die Gefahren liegen. Doch der wirksamste Schutz vor einer Degeneration der Gesellschaft ist ein Schatz, auf den die Kirche sich nach Jahren der Abstinenz langsam wieder besinnt: die Lehre. Die christliche Lehre wandelt das Bewusstsein so, dass es widerstandsfähig wird. Wenn der Teig durchsäuert ist, haben Schimmelpilze wenig Chancen. Wir Christen sind berufen, Salz zu sein. Damit ist gemeint, dass durch uns die Gesellschaft salzig wird, nicht, dass wir warten, bis es (im wahrsten Sinne des Wortes) geschmacklos wird, um dann kräftig draufzusalzen.
Die wichtigsten Aktionen für eine bessere Welt, besser und wirksamer als jede politische Stellungnahme, sind Katechese und Mission. Auch da sieht man zwar nicht sofort, was das für Früchte gibt, aber auch die werden eines Tages reif.
Mittwoch, Mai 09, 2012
Fest der Erscheinung des Erzengels Michael
[Peter Esser] Der alte Kalender kannte für den just vergangenen 8. Mai das Fest der Erscheinung des Erzengels Michael am Gargano. Der Schutzpatron Deutschlands steht damit geistig auch über jenem 8. Mai 1945 und ruft seinen Namen aus: »Michael - Wer ist wie Gott?«
Eine Frage, auf die das sogenannte »Dritte Reich« in seinem Führer- und Rassenkult eine blasphemische Antwort versucht hatte.
Katholiken in Deutschland muß das Zusammentreffen dieser beiden Daten in den Ohren gegellt haben. Aber vielleicht hatten in den Wirren und dem Chaos des Kriegsendes im zerstörten Europa auch die Gläubigen keine Aufmerksamkeit dafür. »Wer ist wie Gott?« ist die Schlußfrage des Trauerspiels der zwölf Jahre.
Und leider scheint mir das Engelfest nach der Kalenderreform gestrichen worden zu sein. (Mir ist es jedenfalls bis heute nicht begegnet.) Zu unsicher, zu wenig verläßlich vielleicht der Bericht der Erscheinung Ende des fünften Jahrhunderts? Ich weiß es nicht.
Aber die Gewissensfrage des Festes an die Deutschen fehlt heute: »Wer ist wie Gott?« Die »Cäsaren« Deutschlands? Die militärische Kraftmeierei? Die Nation als Gott-Ersatz? Oder der Glaube, alles zu dürfen, wozu einen die Technologie ermächtigt? Sind wir möglicherweise … immer noch wie Gott oder versuchen es zu sein?
Wer das Fest der Erscheinung des Erzengels Michael neu entdeckt, der scheint auch davor bewahrt zu sein, sich in einen längst entschiedenen Streit zu verwickeln, ob der 8. Mai als Befreiungs- oder Niederlagentag zu gelten habe.
»Wer ist wie Gott?«
Dienstag, Mai 08, 2012
Herzogenrather Montagsgespräche: Das Zweite Vatikanum wird 50
Erinnerungen und Analysen eines Zeitzeugen
Er war damals 36 Jahre alt, als er als Direktor des Kölner Konvikts für heranwachsende Priester seinen „Chef“ in Rom besuchte. Kardinal Frings, der damalige Erzbischof von Köln, war Teilnehmer am Zweiten Vatikanischen Konzil. Und nahm den jungen Priester Klaus Dick 1964/1965 mit zu Sitzungen in die Konzilsaula, in der sich das Leben der katholischen Kirche zu ändern begann. Erfahrungen, die den späteren Kölner Weihbischof zutiefst prägten.
Im 50. Jahr der Eröffnung des Zweiten Vaticanum wird S.E. Weihbischof Dr. Klaus Dick von seinen Erfahrungen am Rande des Konzils erzählen und im Gespräch neben seinen Erinnerungen auch seine Analysen zu Anspruch und Wirklichkeit des Konzils darlegen.Montag, 11. Juni 2012
Pfarrzentrum St. Gertrud
Herzogenrath
Die Montagsgespräche beginnen um 19.30 Uhr im großen Saal des Pfarrzentrum St. Gertrud (Ecke Erkensstraße/Schütz-von-Rode-Straße). Im Anschluss sind alle zu einem Ausklang bei Getränken und einem kleinen Imbiss eingeladen. Der Eintritt ist frei!
Parkmöglichkeiten in der Nähe des Pfarrzentrums bestehen auf dem Kirchplatz von St. Gertrud/Afdenerstraße und auf dem Parkplatz Bergerstraße.
Vor der Veranstaltung besteht um 18.30 Uhr Gelegenheit zur Teilnahme an der Hl. Messe im Tridentinischen Ritus mit Gregorianischem Choral in St. Marien/Kleistraße.
Aktuelle Infos unter: 02406 / 7095 oder www.st-gertrud.info
Oups!
»Wildwechsel? Wieso Wildwechsel? — Ich hab kein Schild gesehen!«
(Der Fahrzeughalter ist dem Blogger bekannt.)
Montag, Mai 07, 2012
Noch einmal Higgs
Riskiert man es, eine übergroße Wissenschaftsgläubigkeit zu kritisieren, sind sie wieder da: die Einwände, man sei wissenschaftlich wohl zu unbedarft, verstehe das alles nicht, sei überheblich. Tenor: du (miss)brauchst Gott als Kompensierung deines eigenen Unverständnisses. Ein schwacher Tenor. Es ist wieder und wieder die alte Leier: Glaube sei die Instanz, mit der man sich das zurechtglaubt, das zu erkennen man nicht in der Lage ist.
Ja, genauso kommt es mir vor: wie ein schlechter Tenor mit einer alten Leier, der in den Straßen herumsingt, er wisse, warum Christen blöd sind.
Nun hat sich mit der Suche nach dem Higgs-Boson eine Sache grundlegend geändert. Bislang konnte sich die Wissenschaft immer hinter ihrer eigenen Unvollkommenheit verschanzen: Wir wissen es zwar noch nicht, aber wir werden es wissen! „Noch“ war das Zauberwort. Auf diesen Zauberspruch wollen manche in Zukunft verzichten, indem sie ankündigen, das Urteilchen nachzuweisen, auf das alle materiellen und energetischen Eigenschaften zurückgeführt werden können. Sollte das gelingen – und es ist durchaus möglich und wahrscheinlich, dass es gelingt – hat sich die Wissenschaft gewandelt. Die Grenze ist erreicht. Selbstverständlich ist innerhalb dieses physikalischen Rahmens noch Ungezähltes zu entdecken und zu begreifen. Keinesfalls wäre die Naturwissenschaft am Ende. Sie hätte sich jedoch ihre Grenzen gesetzt: nicht, indem sie sagt, hier könne sie nicht weiter, sondern indem sie sagt, ab hier gebe es kein weiter. Nur dieses Teilchen fehlt noch im Erklärungsmodell. Wen wundert es, dass das Teilchen populärwissenschaftlich das „Gottesteilchen“ genannt wird.
Sollte diese grandiose wissenschaftliche Leistung gelingen, der Nachweis eines Teilchens, dass durch seine Eigenschaften die Lücke schließt und so die Grundlagen aller Physik erklärbar macht, steht die Wissenschaft vor einer grundsätzlichen Entscheidung zwischen zwei Alternativen:
1) Wird dann noch gefragt, warum das Higgs-Boson gerade so ist, wie es ist, erklärt das Teilchen gar nichts. Die Forschungsebene hat sich nur ein wenig verschoben. Diese Richtung würde bedeuten, dass es wissenschaftlich keine letzte Erklärung gibt: dieses Spiel lässt sich unbegrenzt fortsetzen. Die Wissenschaft hätte sich auf diese Weise selbst als die Dinge letztlich nicht erklärend definiert. Die Antwort der Wissenschaft auf die Große Frage wäre: „Wer den letzten Grund erfahren will, braucht mehr als mich.“
2) Wird tatsächlich verkündet, das Teilchen ermögliche die Erklärung von allem (und etliche Forscher scheinen genau das zu erwarten), wäre die Wissenschaft von der Froschungstiefe her am Ziel angelangt: das ist es, so sieht es aus. Alle weitere Forschung spielt sich innerhalb dieses Rahmens ab. Fragen, die sich darin nicht erklären lassen, müssten als falsch gestellt oder aber negiert werden. Die Antwort der Wissenschaft auf die Große Frage wäre dann: „Fragen außerhalb meines Definitionsbereiches verbiete ich.“
Oft wurde versucht, Religion, die große Suche nach Erkenntnis, in Wahrheit als das Resultat einer Angst vor Erkenntnis abzutun. Die Frage der Wissenschaft an den Glauben war immer: „Was, wenn wir alles erklären können?“ Jetzt macht sie den ernsthaften Versuch, genau das zu tun. Und der Glaube fragt zurück: „Genau – was dann? Was, wenn du alles erklärst, und meine Fragen verlassen deinen selbstgesteckten Rahmen?“
Sonntag, Mai 06, 2012
Higgs-Boson oder Gott im Kleinsten
Die Suche nach dem „Gottesteilchen“ Higgs-Boson scheint sich dem Ende zuzuneigen. (LINK)
Mit ihm soll das letzte Geheimnis des Universums gelüftet werden: die Frage nach der Masse. Ist sie beantwortet, sei letztlich alles erklärbar, auch der Mensch, heißt es.
Schaudert es mich als Christen bei diesem Gedanken? Nein. Ich hoffe, das Teilchen wird gefunden! Je schneller, desto besser.
Was beteiligte Wissenschaftler offenbar nicht merken: mit der Behauptung, so sei alles erklärbar, setzen sie sich selbst ein Ende. Sie haben ihr Credo geschrieben: so ist es. Gott ist ein Teilchen.
Warum gibt es das Universum? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Warum gibt es die Erde? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Warum gibt es mich? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Warum bin ich traurig? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Warum hoffe ich? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Warum glaube ich? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Warum ist Christus auferstanden? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Jede Litanei ist phantasievoller.
Warum schreibe ich nicht: Elementarteilchen, eile mir zu helfen? Weil es Blödsinn ist.
Wieso weiß ich, dass es Blödsinn ist? Weil die Elementarteilchen sich so verhalten.
Die wirklichen Fragen werden sich vielen Menschen heute erst dann stellen, wenn sie alles wissenschaftlich erklären können und trotzdem keine Frage verschwindet. Das Higgs-Boson, wissenschaftlich eine grandiose Entdeckung und unglaublich interessant, könnte in der Lage sein, den Wissenschaftsglauben vieler (leider nicht aller) an die Wand zu fahren.
Gott, der auch die Teilchen schuf, eile uns zu Hilfe!
Selbstzweifel
Was ist von meiner Ehe zu halten? Meine Kinder bekommen sie seit Jahren mit, kennen meine Frau und mich, unsere Stärken, unsere Schwächen, unseren Stil.
Und heute bekomme ich diese Rückmeldung:
"Warum darf ich nicht mit? Ich war noch nie auf einer Hochzeit! Außer einmal... ach nee, das war eine Beerdigung."
*grübel*
Freitag, Mai 04, 2012
Wie es gehen könnte
Eine sinnvolle finanzielle Familienförderung sollte einige Aspekte berücksichtigen.
In Schlagworten:
- Gleichbehandlung aller Familien: Niemand wird bevorzugt oder ausgeschlossen.
- Wahlfreiheit: Eltern entscheiden ohne Nachteil, wie sie es handhaben wollen.
- Soziale Gerechtigkeit: Bedürftige werden stärker unterstützt.
- Finanzierbar: Der Staat muss es sich leisten können.
Genauer:
Gleichbehandlung: Es ist nicht hinnehmbar, dass der Staat für Kinder, deren Eltern sie in eine KiTa oder Krippe bringen, monatlich über 1.000,-€ ausgibt, für Kinder, die von den Eltern selbst erzogen werden, aber nichts. Das Geld sollte allen zugutekommen, nicht nur denen, die einen bestimmten Lebensweg wählen.
Wahlfreiheit: Der Staat darf den Eltern die Wahl nicht dadurch abnehmen, dass er selektiv fördert. Die Eltern müssen die Wahl haben, wie ihr Kind unterstützt wird, ohne dass die Höhe der Leistungen von dieser Entscheidung abhängt. Anderenfalls findet eine Manipulation, um nicht zu sagen Nötigung der Familien in eine bestimmte Richtung statt.
Soziale Gerechtigkeit: Die Förderung muss einkommensabhängig gestaffelt sein. Wie die Staffelung im Einzelnen aussieht, ist hier nicht das Thema. Sicher jedoch ist, dass Familien am Existenzminimum mehr Hilfe brauchen, als Familien mit hohem Einkommen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es mit Geldleistungen nicht getan ist: oft ist es nötig, zumindest in Teilzeit weiter zu arbeiten, um nach der Kindererziehung wieder Fuß fassen zu können oder um einen Betrieb am Laufen zu halten. Es darf daher nicht dazu kommen, dass aufgrund von Zahlungen an die Eltern plötzlich keine KiTas und Krippen mehr finanziert werden können, weil die meisten Familien es vorziehen, das Geld selbst zu verwalten.
Finanzierbar: Ein gerechteres System sollte weniger kosten als die derzeit angestrebte Regelung.
Lösungsvorschlag: Die Drittel-Lösung.
Von den bisher benötigten Mitteln wird ein Drittel zur direkten Einrichtungsförderung verwendet, um eine Mindestanzahl von Krippen- und KiTa-Plätzen zur Verfügung zu stellen. Das zweite Drittel wird als Familienförderung an alle Familien entsprechend der Zahl der kleinen Kinder gleichmäßig ausgezahlt. Das letzte Drittel wird als Familienförderung einkommensabhängig ausgezahlt. Hier ergibt sich ein Einspareffekt, da nur die unteren Einkommensgruppen die volle Summe erhalten, sehr gut Verdienende hingegen nichts.
Wer sein Kind in eine Krippe oder KiTa schicken will, zahlt dafür einen Betrag, der den restlichen zwei Dritteln entspricht. So ist jeder KiTa-Platz voll finanziert: 1/3 aus der Einrichtungsförderung, 2/3 aus der Familienförderung. Die Eltern haben volle Wahlfreiheit. Geht ihr Kind zur Krippe oder KiTa, werden die Kosten durch die Förderung voll aufgefangen, genau wie bisher. Bleibt das Kind zuhause, haben die Familien das Geld zur Verfügung.
Die Drittel-Lösung wird allen oben genannten Forderungen gerecht.
Margot Käßmann in Mannheim
[Peter Esser] Auch auf dem Katholikentag in Mannheim darf Margot Käßmannn nicht fehlen. Einen Vorgeschmack auf das Forum bietet dieser Filmmitschnitt von den Generalproben. Dabei erweist sich die Lutherbotschafterin entgegen allen Unkenrufen als Einpark-Genie.
Warum die Schere weiter aufgeht
[Von Bastian]
Freie Krippen- und KiTa-Plätze für alle – damit jeder sich Kinder leisten kann: das ist eine Frage der Menschlichkeit und zugleich heute eine der Notwendigkeit. Dafür nehmen wir Geld in die Hand: über 1.000,-€ monatlich pro Platz und Kind. Kinder sind der Gesellschaft etwas wert!
Klingt gut – ist falsch. Beim genaueren Betrachten sogar erschütternd falsch: es bewirkt genau das Gegenteil dessen, was es vorgibt.
Frei für alle bedeutet, dass wohlhabende und arme Familien gleich gefördert werden. Wenn jedoch von der Förderung bei den Armen weniger ankommt, als bei denen, die sie eigentlich gar nicht brauchen, ist sie falsch konzipiert. Genau das ist der Fall.
Ein wohlhabendes Paar mit zwei kleinen Kindern könnte sich die KiTa-Plätze problemlos selbst leisten. Oft werden KiTa und Krippe genutzt, um das berufliche Weiterkommen nicht zu verpassen. Hier fördert der Staat mit über 2.000,-€ monatlich gut laufende private Karrieren.
Eine alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern wird durch die KiTa-Plätze ebenfalls mit über 2.000,-€ monatlich unterstützt. Das Problem: da sie trotz KiTa aufgrund ihrer Kinder zeitlich nicht frei verfügen kann, verdient sie in ihrem Job nur 1000,-€. Während für Wohlhabende die KiTa-Förderung 1:1 zum Einkommensgewinn wird, kommt im Portemonnaie der finanziell Schwachen nur ein Teil an. Wie der Staat bei Wohlhabenden die Karriere finanziert, finanziert er bei niedrigen Einkommen die Armut.
Auch menschlich gesehen ist dieses System völlig kontraproduktiv. Es ermöglicht einerseits denen, die ohnehin in Gefahr sind, ihren Beruf über alles zu stellen, ihre Kinder wegzugeben. Ndererseits zwingt es die, die gerade eine Trennung/Scheidung/Lebenskatastrophe hinter sich haben und nichts lieber täten, als bei ihren Kindern zu sein, stattdessen arbeiten zu gehen und weniger Geld zu haben. Die soziale Schere geht so immer weiter auf.
Diese Regelung hat mit sozial nichts zu tun, sondern ist einzig darauf ausgelegt, möglichst viele Menschen mit Familie in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Dort kann man sie schließlich viel leichter regeln und kontrollieren als zuhause.
Im nächsten Beitrag wird ein praktikabler Lösungsvorschlag präsentiert.
Mittwoch, Mai 02, 2012
Nunc est bibendum!
[Von Bastian]
"Sigmar Gabriel schließt eine Koalition mit der Piratenpartei nicht grundsätzlich aus." (LINK)
Wenn mich nicht alles täuscht, bedeutet das in der Politik soviel, wie "Willste mich heiraten und mein Legislaturperiodenabschnittsgefährte werden?"
Und da vorauseilender Gehorsam derzeit in ist - man regiert nach Wahlporgnosen, nicht erst nach Ergebnissen - habe ich vorab ein Koalitionslogo entworfen. (Ich hoffe, das war überflüssig!)
Sicherheitshalber melde ich auf dieses Logo Urheberrechte an, wie sie den Piraten vorschweben, d.h. jeder darf es kopieren und damit machen, was er will.
Nunc est bibendum! (lat.: davor müssen wir jetzt bibbern!)
Dienstag, Mai 01, 2012
Ornithologisches Frühlingstagebuch 9
Keine Nachtigall hier zu hören, aber ein Kuckuck.
Die Mauersegler sind dieses Jahr vor den Mehl- und Uferschwalben da.
OffTopic: Massenhaft Fledermäuse im Garten. Ich muss unbedingt mein Gerät herausholen, mit dem ich ihre Rufe hörbar machen kann.