Dienstag, November 29, 2011
Was Aufsehen erregt im Bordell
Dienstag, November 22, 2011
Das Ergebnis ist eine Ankündigung
Warum ich die Handkommunion liebe
Freitag, November 18, 2011
Ein Zeugnis
Mittwoch, November 16, 2011
Ein politisch korrekter Skandal?
Dienstag, November 15, 2011
...und das bei unserem intellektuellen Papst!
Montag, November 14, 2011
Schatz, ich habe Dir heute keine Blumen mitgebracht – so simpel sind die Dinge nicht.
[von Bastian Volkamer]
Mehrere Bistümer lehnen die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ ab und raten, nicht daran teilzunehmen. Die Gründe für diesen Rat offenbaren ein erschütterndes Ausmaß an Verkopftheit und Lieblosigkeit.
Tausenden Kindern wird jährlich mit dieser Aktion eine große Freude gemacht. Ohne dass von einer Alternative gesprochen wird, soll damit von katholischer Seite Schluss sein. Die Gründe sind prinzipieller Natur.
Da ist einmal die Islamfeindlichkeit des Sohnes von Billy Graham, anhand derer die ganze Aktion als fundamentalistisch dargestellt wird. Der Hinweis, dass es bei Evangelikalen zu kruden Aussagen kommt, mag stimmen, aber es dürfte den Evangelikalen kaum schwer fallen, auch in katholischen Kreisen derartiges zu finden. Darauf muss wohl kaum weiter eingegangen werden. Das Totschlagargument des Fundamentalismus ist hier ein gefährlicher Bumerang.
Anderen Religionen sei auf Augenhöhe zu begegnen. Das klingt vielversprechend aus einem Mund, der soeben die Aktionen einer anderen Denomination mit Standardargumenten nieder gemacht hat. Zudem ist die geforderte Begegnung mit dem Islam auf Augenhöhe zumindest in diesem Fall reines Blendwerk. Realistisch ist doch, dass die Alternativen hier lauten: Begegnung und keine Begegnung, Reden auf eine Weise, die sicher verbessert werden könnte, oder Schweigen auf Augenhöhe, das schon immer sehr produktiv war.
Auch praktisch sei die Sache wenig nutzbringend. Es reiche nicht, notleidenden Heranwachsenden ein Geschenk zu machen und davon auszugehen, damit sei ihnen geholfen. Die Logik ist zwingend. Es reicht nicht, also lassen wir’s. Wozu brauchst Du was zu essen? Morgen hast Du wieder Hunger. Freude willst Du? Nix da – Du wartest, bis es was Nachhaltiges gibt. Das ist nämlich die frohe Botschaft! Kapiert?
Man frage sich, ob ein Kind in Afrika oder Asien überhaupt etwas mit einem Teddybären anfangen könne. (Diese Frage lässt sich beantworten: ja, es kann. Ich war da und habe es gesehen. Allerdings hätte diese Antwort Recherche erfordert und nicht so intellektuell geklungen.) „Es geht um Produkte aus unserer Hemisphäre, dahinter steckt unser Verständnis des Spielens.“ Damit könnten anderen Kulturkreisen europäische Verhaltensmuster aufgezwungen werden. Noch einmal in normale Sprache übersetzt: Ein Teddybär für Afrika? Können die damit überhaupt spielen? Werden die durch den Spielzwang nicht verwestlicht? Das können wir nicht verantworten. Da ist es besser, die bekommen nichts. Nun ja.
Die Aktion helfe eher den Schenkenden als den Beschenkten. Hier wurde ein großes Geheimnis des Christentums entdeckt: Nächstenliebe erfreut den Liebenden selbst. Ein Thema, dass so abgedroschen ist, dass man es in keiner Weihnachtspredigt mehr hören mag. Interessanterweise scheint es aber in Teilen der Bistumsverwaltung noch nicht bekannt zu sein.
Mir ist klar, dass die Kritiker der Aktion ihren Kindern und Verwandten selbstverständlich nichts zu Weihnachten schenken, sondern sie mit Medikamenten und Bildung beglücken. Ebenso ist mir klar, dass diese Kinder und Verwandten gern auf die Freude verzichten, weil es so sinnvoller ist. Doch ist diese Einstellung z.B. meiner Familie noch viel fremder als unser Spielzeug irgendeinem anderen Kulturkreis. Ihr lieben Kritiker, habt Ihr Euch mal gefragt, wie kulturfremd Euer Anliegen ist? Und mit welcher Rücksichtslosigkeit Ihr Eure Ansichten verbreitet?
Die Broschüre über das Christentum wird abgelehnt, weil sie zu vereinfachend ist. Das mag sein. Ich würde sie auch nicht so schreiben. Aber sie ist da. Keine Freude, dass da jemand ist, der Christus bekannt machen will. Stattdessen Ablehnung, weil man es selber besser könnte. Könnte – nicht tut.
Das einzig erfreuliche an der Nachricht – die Stellungnahme der Organisatoren von „Weihnachten im Schuhkarton“ – „konnte die grundsätzlichen Bedenken nicht entkräften“. Nun, das war bei den genannten Argumenten auch nicht zu erwarten.
Die Zuständigen sind weise und haben gesprochen: Freude machen ist sinnlos. Selbst dabei Freude zu haben, ist abzulehnen. Unvollkommenes findet besser erst gar nicht statt. Schaut auf uns – wir können es besser und tun auch nichts. Hoch leben unser Intellekt und unsere Prinzipien. Ein paar tausend verpasste Gelegenheiten zur Freude fallen da nicht ins Gewicht.
Wenn noch jemand eine Antwort darauf sucht, warum die Evangelikalen so viel Zulauf haben und die Katholiken so wenig - hier ist sie.
Samstag, November 12, 2011
Denn sie wollen verköstigt sein
- Carpaccio vom Schein an einer leichten Selbstverwirklichungs-Sauce mit kleinen Stückchen von verbranntem Hirn.
- Liturgisches Frikassee an gequirltem Mainstream mit hausgemachter Wahrheit.
- WiSiKi-Eintopf mit armen Würstchen.
- Langendörfer Klopse mit Beschwichtigungs-Sauce.
- Aachener Allerlei mit weichgekochten Liturgie-Splittern.
- Pasta al porno an Sauce-Esoterique und geschriebenem Käse.
- Eulenspiegelei auf Toast.
- 2 Scheibchen geballte Medienkompetenz. Dazu reichen wir Saure Gurken aus der Presse.
- Einheitsbrei mit Süßholz-Raspeln.
- Mousse „Inghoff“ au chocolate.
- Wigratzbader Priesterrücken. Ein lang gelagerter dunkelroter Tropfen, edel, mit etwas staubigem, strengem Aroma. Nicht für jeden Geschmack.
- Mannheimer Kreisstuhl. Ein leichter, süffiger eher farbloser Wein mit vollmundigem Aroma und etwas bitterem Nachgeschmack. Ein Wein für lockere Gespräche mit jedermann.
- Schüllerer Zeitgeist. Ein wohlfeiler Wein, der leicht zu Kopfe steigt.
- Schönborner Kardinal. Eine Nachlese, die geschmacklich zwischen dem Zeitgeist und dem Priesterrücken vermittelt.
Donnerstag, November 10, 2011
Eine Idee zieht Kreise
Wir Fahrer wollen künftig Zeichen setzen:
WIR WERDEN in Zukunft an jedem Auto einen Aufkleber mit unseren Forderungen anbringen.
WIR WERDEN an gutwillige Passagiere unsere Fahrscheine ausgeben. Dies gilt auch für Passagiere, die mit einer anderen Linie woanders hin fahren und fallweise auch für Schwarzfahrer.
WIR WERDEN möglichst vermeiden, eine Strecke mehrmals täglich zu befahren, oder fremde Fahrer einzusetzen. Besser gut zu Fuß als zu viel gearbeitet.
WIR WERDEN künftig auch in stehenden Bussen Tickets ausgeben und dies als fahrerlose Fahrt ansehen und auch so nennen. So erfüllen wir die Transportpflicht in fahrerarmer Zeit.
WIR WERDEN auch das Lenkverbot für sportliche Radfahrer ohne Führerschein missachten. Es ist gerade bei viel Verkehr und Staugefahr wichtig, vorwärts zu kommen.
WIR WERDEN uns dafür einsetzen, dass trotz Personalmangels jede Linie einen eigenen Zugführer bekommt: hauptamtlich oder nebenamtlich. Das aber nicht durch Vereinfachung der Strecken, sondern durch ein neues Fahrerbild.
WIR WERDEN deshalb jede Gelegenheit nützen, öffentlich zu fordern, den Begriff des Fahrers auch auf Menschen auszudehnen, die keine Fahrer sind. Nur so bekommen wir unsere Personalnot in den Griff.
Im Übrigen sehen wir uns solidarisch mit jenen Kollegen, die wegen der Wahl eines anderen Berufes nicht mehr fahren, sowie mit allen, die noch fahren, obwohl sie zum Sitznachbarn und nicht nach vorne schauen. Sie verfolgen ihre Ziele, wie wir ja auch mit unserem Protest. Wir sehen in ihnen wie im Verkehrsminister und dem ADAC unsere Kollegen. Und Kolleginnen – sollte es unter Passagieren und Passagierinnen wohl heißen. Dafür wollen wir hupen, dafür drücken wir auf die Tube.
Diesel.
Mittwoch, November 09, 2011
Ein Offener Brief
Sehr geehrter Herr Pater Langendörfer,
wie Ihnen mittlerweile bekannt ist, werden auf der Homepage und im Webshop des von Ihnen durch Ihren Sitz im Aufsichtsrat mitverantworteten Weltbild-Verlags erotische, kirchenfeindliche und esoterische Literatur vertrieben.
Durch einige Klicks auf der Homepage landet man zum Beispiel in der Sparte »Psychologie«, danach im Unterpunkt »Psi-Phänomene« und kann dann folgendes von Ihnen (oder in Ihrer Mitverantwortung) beworbene Buch finden:
ALOHA
Gelebte Liebe und hawaiianische Huna-Philosophie
Die Wikipedia erläutert den Begriff »Huna«: »Huna ist eine esoterische Interpretation der alten schamanistisch geprägten Naturreligion Hawaiis mit psychologischen, religiösen und magischen Elementen. Huna hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte einen gewissen Kreis von Anhängern in vielen Ländern Europas sowie in Amerika erobert, da Überschneidungen mit Weltanschauungen aus Esoterik, New Age und Neoschamanismus vorhanden sind.«
So findet sich im – von »Weltbild« redaktionell eingepflegten Klappentext folgende Aussage:
»Wenn wir die Lebensenergie mit Freude teilen, kommen wir in Einklang mit der göttlichen Kraft, die »Mana« genannt wird. HUNA zeigt uns also auf einzigartige Weise, wie wir unser Potenzial entfalten und so alte Dinge in Liebe erlösen, Gesundheit, Glück, Wohlergehen und Erfolg erzeugen sowie die göttliche Harmonie in uns und damit in der Welt herstellen können.«
Quelle: http://www.weltbild.de/3/16543077-1/buch/aloha.html
Nun habe ich im Johannesevangelium gelernt, daß Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben sei. Ich kann daher nicht verstehen, wie die Kirche in Deutschland durch den Profit an esoterischer Literatur ihrem vom Herrn gegebenen Auftrag, Sauerteig zu sein, nachkommen will.
Ich bitte Sie höflich, das Angebot des Weltbild-Verlags nicht nur um pornographische, sondern auch um esoterische Literatur zu bereinigen. Da das Problem bereits seit Jahren bekannt ist, und die Bischofskonferenz bislang keine Anstalten unternommen hat, wirksame Schritte einzuleiten, erlaube ich mir, dieses Schreiben als »Offenen Brief« auf unserem Blog »Echo Romeo« zu veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen und der Zusicherung meines Gebets
Ihr Peter Esser