Der Stuhlkreis. Das Reich der Kirchenträume.
Da ist ein intellektuell eher schlichter Bericht von einer Reise nach Mannheim, ein journalistischer Nachzügler, denn das Mannheimer Dialogwochenende liegt gut zwei Wochen zurück. Die Dame Margret P., die sich da auf den Weg zum Dialogisieren gemacht hat, erlebte gleichzeitig Weihnachten – nicht weil da Jesus Christus, wahrer Mensch und wahrer Gott, als Sohn der Jungfrau Maria geboren wurde, sondern weil da »was unter dem Weihnachtsbaum liegt« – und Pfingsten – nicht weil jede Volksgruppe in Jerusalem die Worte der Apostel durch das Wirken des Heiligen Geistes in ihrer eigenen Sprache hörte, sondern wegen des großen Durcheinanders.
Ich denke daran, daß genau das passiert, wenn man Jesus Christus als Haupt der Kirche vergißt, und wenn die Antennen nicht mehr auf die Apostolizität der Kirche und den ihr innewohnenden Heilige Geist eingestellt sind. Und ich resigniere sanft – denn es ist nutzlos, gegen das sich ausbreitende, vage Reformpathos zu schreiben, das die Kirche letztlich in einen bürgerlichen Verein nach dem Maß einer alternden Gesellschaft zurückstutzen will. Die église bourgeoise als eine Art Fernsehsender mit Budgetproblemen, der sich noch mühevoll mit Wiederholungen zweitklassiger Comedyshows über das Geschäftsjahr rettet.
Man möchte diesen Funktionären – Pardon, diesen Funktionären und Funktionärinnen – zurufen: »Seht, das Ende ist nah! Schon ist die Axt an die Stuhlkreise gelegt.«
Doch mitten in der Stuhlkrise erblüht schon neues Leben. Deswegen möchte ich es so halten: Das Borkener Intelligenzblatt Borkener Intelligenzblatt sein lassen. Den Senioren ihren zweiten Dialogfrühling gönnen. Sollen sie doch Ergebniswände um Ergebniswände vollschreiben. Resolutionen und Denkschriften erlassen. Die Kirche hat den Kampf gegen die Löwen und Pfähle der Römischen Cæsaren geführt. Sie hat sich im Streit gegen die Versuchung der Macht erneuert. Sie hat Asketen, Liebende, Heilige, Märtyrer hervorgebracht. Die Kirche hat Millionen Menschen Jesus Christus gebracht und damit jeden einzelnen geborgen wie eine Mutter ein ertrinkendes Kind. Sie wird auch diesen Sturm beschriebenen Papiers, dieses Pseudopfingsten bestehen, das außerhalb deutscher Lande ohnehin kaum verständlich ist.
Von den Wegen Gottes mit uns soll in diesem Blog die Rede sein. Misericordias domini in æternum cantabo … und beginne am besten schon hier und heute damit.
Samstag, Juli 23, 2011
Mittwoch, Juli 20, 2011
Cappacontent mit Bonus
Eigens für Elsa. Während wir unseren Heißhunger auf Blutwurst bekämpfen und dem Fortgang von Elsas Krimi nachfiebern, bringt Father Z. Cappa-Content.
Father Z. erwähnt zum Schluß den Bonus, der in Wirklichkeit DAS unschlagbare Argument FÜR die Cappa Magna ist:
The cappa has the bonus utility of really annoying liberals.
Earthalujah…
Reverend Billy und seine Earthalujah-»Kirche« waren mir bisher völlig unbekannt. Das kann auch getrost so bleiben. Hier exorzisieren sie gerade als spektakulärer Flashmob die Tate Gallery of International Modern Art von den bösen Mächten des BP-Konzerns.
Matthew Archbold vom Creative Minority Report schreibt dazu: »Some may say he's beclowning Christianity but in reality he's the logical end of nutty pagan environmentalists.«
Ich meine hingegen, das kommt von einer Überdosis Jeff-Poppins-Lektüre.
Dienstag, Juli 19, 2011
Aber, wo bleibt jetzt das Positive?
Wo bleibt das Positive? – so wurden wir oft gefragt. Was kann ich – so ganz für mich und angstfrei – in den Dialog einbringen, der unsere Kirche von den Grundfesten auf neu verschalt? Wie kann ich mich einbringen in den Dialogstau? Wieviele Worte sind nicht gesagt, obwohl sie hätten gesagt werden können! Welcher Vorschlag wurde noch nicht aus dem Abseits geholt?
Kurzum: Hier ist die Antwort. Jeff Poppins, Diplomjugendlicher und Reformfreak aus Korschenbroich, hat sein neuestes Buch herausgegeben, ein Vademecum, das sich nicht mehr in die Tube zurückdrücken läßt. Nach »Wie tickt Kirche?« und »Kirche einmal anders« hier nun sein dritter Band: »Kirche an-sprechend gestalten«!
Zum reformfreudigen Preis von nur noch € 39,90!!!
Ein Buch, ein Mann, ein Memorandum!
Freitag, Juli 15, 2011
Macht und Angst in der Kirche
Machterhalt oder Angst, so habe ich gehört, seien die Gründe dafür, daß die Katholische Kirche sich nicht, dem vernünftigen Beispiel der Evangelischen Kirche folgend, auf die »Priesterweihe der Frau« einlassen könne. Mal abgesehen davon, daß auch in der Evangelischen Kirche keine Frauen zu Priesterinnen geweiht werden, weil das Weihesakrament nicht existiert, habe ich versucht, eine Antwort zu finden:
Beide Erklärungsmöglichkeiten, Macht und Angst, haben die Eigenart, daß sie ihre Erklärung selber liefern und damit in sich plausibel klingen. Wenn Macht das Bestimmende im Handeln der Kirchenmänner ist, dann ist es folgerichtig, daß sie nicht teilen können. Wenn Angst bestimmt, dann kann es nur ein ängstliches Zurückhalten sein. Zumal wenn man für beide Motivationen selbstverständlich Beispiele bei den Kirchenfunktionären finden kann.
Beide Erklärungsmöglichkeiten erklären also nicht, sondern beschreiben einen Mechanismus, der aber, wie eben angedeutet, sein Ergebnis bereits voraussetzt.
Ich halte zwei Dinge für unabdingbar, wenn es um Zulassungsbedingungen zu Weiheamt, wie das heute so schön und mißverständlich heißt, geht:
Zum einen die Ehrfurcht vor der Berufung Christi und die Einsicht, daß er beruft, wen ER will.
Zum anderen die Rückgebundenheit auf Tradition und Praxis der Kirche.
Johannes Paul II hat mit der später »Theologie des Leibes« genannten Katechesereihe deutlich gemacht, daß sich im Zueinander der Geschlechter das Erlösungswerk Christi widerspiegelt. Das wiederum ist paulinisches Gedankengut. Die Hingabe Christi an seine Kirche wird in der Gabe, die der Priester selber an seine Gemeinde ist, repräsentiert. Im Handeln des Priesters bleibt Christus der Kirche gegenwärtig. Und daß Jesus Christus als ein Mann gelebt hat, ist keine Zufälligkeit der Geschichte.
Mich erstaunt nicht, daß diese Debatte in dem Moment überzuschwappen droht, in dem die Gewißheit der Geschlechteridentitäten in unserer Gesellschaft verloren zu gehen scheint. Und daß die Debatte gleichzeitig in die Spekulation um die Auflösbarkeit der Ehe zwischen Mann und Frau und die Interpretation von Homosexualität als einem eheähnlichen Band eingebettet ist, deutet für mich darauf hin, daß in der Frage nach sogenannten Weihebedingungen in Wirklichkeit eine gesellschaftliche Neurose gepflegt wird.
Beide Erklärungsmöglichkeiten, Macht und Angst, haben die Eigenart, daß sie ihre Erklärung selber liefern und damit in sich plausibel klingen. Wenn Macht das Bestimmende im Handeln der Kirchenmänner ist, dann ist es folgerichtig, daß sie nicht teilen können. Wenn Angst bestimmt, dann kann es nur ein ängstliches Zurückhalten sein. Zumal wenn man für beide Motivationen selbstverständlich Beispiele bei den Kirchenfunktionären finden kann.
Beide Erklärungsmöglichkeiten erklären also nicht, sondern beschreiben einen Mechanismus, der aber, wie eben angedeutet, sein Ergebnis bereits voraussetzt.
Ich halte zwei Dinge für unabdingbar, wenn es um Zulassungsbedingungen zu Weiheamt, wie das heute so schön und mißverständlich heißt, geht:
Zum einen die Ehrfurcht vor der Berufung Christi und die Einsicht, daß er beruft, wen ER will.
Zum anderen die Rückgebundenheit auf Tradition und Praxis der Kirche.
Johannes Paul II hat mit der später »Theologie des Leibes« genannten Katechesereihe deutlich gemacht, daß sich im Zueinander der Geschlechter das Erlösungswerk Christi widerspiegelt. Das wiederum ist paulinisches Gedankengut. Die Hingabe Christi an seine Kirche wird in der Gabe, die der Priester selber an seine Gemeinde ist, repräsentiert. Im Handeln des Priesters bleibt Christus der Kirche gegenwärtig. Und daß Jesus Christus als ein Mann gelebt hat, ist keine Zufälligkeit der Geschichte.
Mich erstaunt nicht, daß diese Debatte in dem Moment überzuschwappen droht, in dem die Gewißheit der Geschlechteridentitäten in unserer Gesellschaft verloren zu gehen scheint. Und daß die Debatte gleichzeitig in die Spekulation um die Auflösbarkeit der Ehe zwischen Mann und Frau und die Interpretation von Homosexualität als einem eheähnlichen Band eingebettet ist, deutet für mich darauf hin, daß in der Frage nach sogenannten Weihebedingungen in Wirklichkeit eine gesellschaftliche Neurose gepflegt wird.
Mittwoch, Juli 13, 2011
Dienstag, Juli 12, 2011
Osterhasen an Kirche
Bonn. Wie die Deutsche Bischofskonferenz heute mitteilte, wurde das Votum einer kirchlich entscheidenden Gruppe auf der Auftaktveranstaltung des Diabo… Dialogprozesses in Mannheim versehentlich nicht gehört, weil die Gruppe bei der Einladung schlicht überfahren wurde. Die Osterhasen-Konferenz (KO) entsandte auf kurzem Dienstbürzel daher ein Gruppenvotum, welches selbstverständlich in den weiteren Beratungen über den Weg von Kirche in Gegenwart und Zukunft berücksichtigt werden soll.
»Wie soll man sich Ostern ohne uns vorstellen«, fragte Dr. h.c. Cäsar unsere Reporterin. Und Recht hat er! »Ostern soll weiterhin das Fest des Hasen bleiben« wurde daraufhin auch ein namhafter kirchlicher Würdenträger zitiert. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.
Montag, Juli 11, 2011
Paradox
Paradox ist, wenn jemand die Einheit der Christen durch einen Akt der Kirchenspaltung umsetzen will. Aus der Katholischen Kirche schert mit dieser Erklärung der PGR der Pfarrei St. Peter in Bruchsal aus. Daß diese Form der Einheit nur möglich ist, wenn man den Relativismus absolut setzt, scheint einem ansonsten doch schlauen Kopf wie Pfarrer Dr. Jörg Sieger zu entgehen.
Super, lieber PGR Bruchsal! SO entstehen Sekten. Hoffentlich macht sich jemand die Mühe, euch zu erklären, warum das jetzt oberpeinlich ist.
Super, lieber PGR Bruchsal! SO entstehen Sekten. Hoffentlich macht sich jemand die Mühe, euch zu erklären, warum das jetzt oberpeinlich ist.
Samstag, Juli 09, 2011
Freitag, Juli 08, 2011
Elsa und der Große Preis von Mannheim
Für mich das Zitat des Tages:
[(…) Im September wäre der Moment, ein großes Fest des Glaubens zu feiern in Deutschland - ein christlich- katholisches Septembermärchen sozusagen - und was geschieht? Man reitet unaufhörlich und obsessiv tote Dialog-Pferde im ausgesuchten Gremienzirkel, der sich für die "Basis" hält, und blockiert wo es geht das lebendige Quellwasser unseres Glaubens! Stupido!]
Gefunden bei Elsa.
Montag, Juli 04, 2011
Von Stühlen und ihren Kreisen (6)
Sonntag, Juli 03, 2011
Das Sonntagsevangelium und der neue Erzbischof
Eigentlich dachte ich, dem Sonntag sei durch das Evangelium sein Thema zugegeben worden. In der Gemeinde, in der ich heute die Messe mitgefeiert habe, war das: »Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.«
Mit Blick auf das unwürdige Gezetere der MSM (Mainstream Media) zur Ernennung Weihbischof Woelkis auf den Bischofssitz in Berlin ist es wohl eher:
Mit Blick auf das unwürdige Gezetere der MSM (Mainstream Media) zur Ernennung Weihbischof Woelkis auf den Bischofssitz in Berlin ist es wohl eher:
Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.
Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen.
Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
(Mt 10,24)
Samstag, Juli 02, 2011
Ihr Völker der Erde …
… lest diesen Blog! Auf den Link klicken. Elsa bearbeitet den Trist in der Gegenwart, bis nicht mehr viel von ihm übrigbleibt. Wir aber sagen: Recht so.