Montag, September 23, 2013
Samstag, September 21, 2013
Und noch einmal das Papstinterview...
[Von Bastian]
Auch wenn ich derzeit kaum schreibe und zudem jetzt nur etwas sagen will, was schon viele vor mir sagten: Ich habe mit der Rezeption der Worte von Papst Franziskus durch viele Christen ein Problem.
Es herrscht eine verzweifelte Suche nach Parallelitäten im Denken von Benedikt und Franziskus, oder, wenn man anders gesinnt ist, nach Unterschieden zwischen beiden. Der Papst jedoch braucht seinen Vorgänger nicht als Garanten für sein Katholisch-sein. Er ist der Papst und basta.
Dennoch gibt es eine Fixierung auf alte Denkstrukturen, die einfach nicht mehr helfen, eine Fixierung, die mir, um aufrichtig zu sein, auf die Nerven geht. Denn ich entdecke diese Tendenzen auch bei mir…
Die Strukturen, die nicht mehr passen, lassen sich, so meine ich, prima darstellen an den Äußerungen des Papstes zu den Themen Sexualität, Moral und Abtreibung, und an den Reaktionen darauf.
Nach meiner Meinung gefragt vertrete ich da klar katholische Positionen, denn die halte ich für richtig: Meine eigene Einstellung zu diesen Themen ist massiv durch meinen Glauben beeinflusst. Und ich wünschte, diese Positionen wären weiter verbreitet – viel weiter! Doch was folgt daraus?
Wenn ich dabei verharre, meine eigene Meinungsbildung zu pflegen, werde ich nichts anderes tun, als immer und immer wieder meine Meinung zu sagen. Damit erheische ich Beifall von Gleichgesinnten und nerve die anderen. Es wirkt verkrampft und wenig einladend und ist es wohl auch. Doch gerade weil sie so wichtig sind, haben diese ganzen Themen nicht nur den Aspekt, dass die Kirche Recht hat, sondern auch den, dass sie von möglichst vielen geteilt werden sollen. Und diese vielen wollen erst einmal erreicht sein.
Wenn ich deshalb versuche, so glaubwürdig zu werden, dass andere beginnen, sich mit meinen Gedanken auseinanderzusetzen, und wenn ich ihnen den Platz dafür gebe – verrate ich dann meine Positionen, nur weil ich sie nicht ständig wiederhole? Nein. Vielmehr verrate ich sie, wenn ich sie auf eine Frage des Rechthabens reduziere und so versäume, dass sie sich verbreiten. Unsere Aufgabe ist die Mission, nicht die Reinhaltung des Diskurses. Oder, wie der Papst es sagte (und ich finde diesen Satz besonders treffend): „Wir müssen eher Prozesse in Gang bringen als Räume besetzen.“ Damit ist die Wahrheit nicht verraten, sondern ins aktive Geschehen eingebracht.
Wie ich schon schrieb: meine Meinung wurde durch den Glauben massiv beeinflusst. Gott schenkt die Erkenntnis, die Ahnung der Wahrheit. Das heißt: erst kommt der Glaube – die Moral resultiert daraus. Von Gott muss ich Zeugnis geben und so anderen die Quelle der Moral erschließen. Denn die Moral ist die Frucht des Glaubens, nicht seine Grundlage.
Bei uns wird die Kirche nicht missionarisch genug wahrgenommen. Wenn eine Aufweichung der Moral gewittert wird, sobald der Papst sagt, Gott sei mit Sündern barmherzig, ist das eine Anfrage an mich. Habe ich Ihn wirklich so präsentiert, als seien Seine Liebe und Seine Vergebung letztlich in der Verkündigung kontraproduktiv? Als gälte es, die Wahrheit mit Unbarmherzigkeit zu unterfüttern, damit sie glaubwürdig daher kommt? Und dann wundere ich mich, dass niemand sie hören will? Die Pressemitarbeiter, die jetzt Unsinn in die Welt setzen, sind im Diskurs meine Gegner. Menschlich jedoch sind es die, denen das Evangelium glaubhaft zu verkünden ich bisher versäumt habe.
Der Diskurs ist genau so lange sinnvoll, wie er Menschen zu Gott führt. Die katholischen Wahrheiten erstrahlen vor allem dadurch, dass man nach ihnen lebt. Dass man von ihnen redet, hilft viel seltener weiter. Hier setzt Franziskus an. Er spricht von Mission. Er redet, wie man innerhalb eines Missionsprogramms spricht.
Damit bin auch ich letztlich bei den beiden Päpsten angelangt. Es drängt sich mir förmlich auf: wenn ich Benedikt ernst nehme, muss ich Franziskus folgen. Das, was ich bei Benedikt lernen durfte, ist viel zu wertvoll, als dass ich es auf eine Meinung, eine politische und gesellschaftliche Position reduzieren dürfte. Ich bin es Gott und den ungeborenen Kindern schuldig, dass ich Ihn möglichst vielen Menschen bekannt mache, damit auch sie die Chance haben, sich vom Glauben prägen zu lassen. Nur so, denke ich, werden Abtreibungen geringer. Und auch wenn ich kein Meister des Missionierens bin: dazu ist Gott bei mir. Darauf vertraue ich, auch beim Abfassen dieses Textes.
Auch wenn ich derzeit kaum schreibe und zudem jetzt nur etwas sagen will, was schon viele vor mir sagten: Ich habe mit der Rezeption der Worte von Papst Franziskus durch viele Christen ein Problem.
Es herrscht eine verzweifelte Suche nach Parallelitäten im Denken von Benedikt und Franziskus, oder, wenn man anders gesinnt ist, nach Unterschieden zwischen beiden. Der Papst jedoch braucht seinen Vorgänger nicht als Garanten für sein Katholisch-sein. Er ist der Papst und basta.
Dennoch gibt es eine Fixierung auf alte Denkstrukturen, die einfach nicht mehr helfen, eine Fixierung, die mir, um aufrichtig zu sein, auf die Nerven geht. Denn ich entdecke diese Tendenzen auch bei mir…
Die Strukturen, die nicht mehr passen, lassen sich, so meine ich, prima darstellen an den Äußerungen des Papstes zu den Themen Sexualität, Moral und Abtreibung, und an den Reaktionen darauf.
Nach meiner Meinung gefragt vertrete ich da klar katholische Positionen, denn die halte ich für richtig: Meine eigene Einstellung zu diesen Themen ist massiv durch meinen Glauben beeinflusst. Und ich wünschte, diese Positionen wären weiter verbreitet – viel weiter! Doch was folgt daraus?
Wenn ich dabei verharre, meine eigene Meinungsbildung zu pflegen, werde ich nichts anderes tun, als immer und immer wieder meine Meinung zu sagen. Damit erheische ich Beifall von Gleichgesinnten und nerve die anderen. Es wirkt verkrampft und wenig einladend und ist es wohl auch. Doch gerade weil sie so wichtig sind, haben diese ganzen Themen nicht nur den Aspekt, dass die Kirche Recht hat, sondern auch den, dass sie von möglichst vielen geteilt werden sollen. Und diese vielen wollen erst einmal erreicht sein.
Wenn ich deshalb versuche, so glaubwürdig zu werden, dass andere beginnen, sich mit meinen Gedanken auseinanderzusetzen, und wenn ich ihnen den Platz dafür gebe – verrate ich dann meine Positionen, nur weil ich sie nicht ständig wiederhole? Nein. Vielmehr verrate ich sie, wenn ich sie auf eine Frage des Rechthabens reduziere und so versäume, dass sie sich verbreiten. Unsere Aufgabe ist die Mission, nicht die Reinhaltung des Diskurses. Oder, wie der Papst es sagte (und ich finde diesen Satz besonders treffend): „Wir müssen eher Prozesse in Gang bringen als Räume besetzen.“ Damit ist die Wahrheit nicht verraten, sondern ins aktive Geschehen eingebracht.
Wie ich schon schrieb: meine Meinung wurde durch den Glauben massiv beeinflusst. Gott schenkt die Erkenntnis, die Ahnung der Wahrheit. Das heißt: erst kommt der Glaube – die Moral resultiert daraus. Von Gott muss ich Zeugnis geben und so anderen die Quelle der Moral erschließen. Denn die Moral ist die Frucht des Glaubens, nicht seine Grundlage.
Bei uns wird die Kirche nicht missionarisch genug wahrgenommen. Wenn eine Aufweichung der Moral gewittert wird, sobald der Papst sagt, Gott sei mit Sündern barmherzig, ist das eine Anfrage an mich. Habe ich Ihn wirklich so präsentiert, als seien Seine Liebe und Seine Vergebung letztlich in der Verkündigung kontraproduktiv? Als gälte es, die Wahrheit mit Unbarmherzigkeit zu unterfüttern, damit sie glaubwürdig daher kommt? Und dann wundere ich mich, dass niemand sie hören will? Die Pressemitarbeiter, die jetzt Unsinn in die Welt setzen, sind im Diskurs meine Gegner. Menschlich jedoch sind es die, denen das Evangelium glaubhaft zu verkünden ich bisher versäumt habe.
Der Diskurs ist genau so lange sinnvoll, wie er Menschen zu Gott führt. Die katholischen Wahrheiten erstrahlen vor allem dadurch, dass man nach ihnen lebt. Dass man von ihnen redet, hilft viel seltener weiter. Hier setzt Franziskus an. Er spricht von Mission. Er redet, wie man innerhalb eines Missionsprogramms spricht.
Damit bin auch ich letztlich bei den beiden Päpsten angelangt. Es drängt sich mir förmlich auf: wenn ich Benedikt ernst nehme, muss ich Franziskus folgen. Das, was ich bei Benedikt lernen durfte, ist viel zu wertvoll, als dass ich es auf eine Meinung, eine politische und gesellschaftliche Position reduzieren dürfte. Ich bin es Gott und den ungeborenen Kindern schuldig, dass ich Ihn möglichst vielen Menschen bekannt mache, damit auch sie die Chance haben, sich vom Glauben prägen zu lassen. Nur so, denke ich, werden Abtreibungen geringer. Und auch wenn ich kein Meister des Missionierens bin: dazu ist Gott bei mir. Darauf vertraue ich, auch beim Abfassen dieses Textes.
Mittwoch, September 04, 2013
Passend
[Von Bastian]
Zwischen all den Wahlplakaten mit mehr oder weniger freundlichen Gesichtern stehen bei uns immer wieder auch gleichgroße Werbeplakate mit der Aufschrift "Dinosaurierausstellung".
Das hat was.
Zwischen all den Wahlplakaten mit mehr oder weniger freundlichen Gesichtern stehen bei uns immer wieder auch gleichgroße Werbeplakate mit der Aufschrift "Dinosaurierausstellung".
Das hat was.